Der Koran hat Recht, die Bibel nicht?
03.04.2007 um 23:49
Trotz seiner offensichtlichen Einfachheit verfügt der Koran über viele unterschiedlicheBedeutungsebenen. Er weist Dichtern, Musikern und Rednern ebenso den Weg wie Soziologen,Psychologen, Wissenschaftlern, Ökonomen und Juristen. Die Gründer aller wahrenspirituellen Orden und Rechtsschulen fanden in ihm alle Prinzipien, die sie benötigten,um ihre Anhänger zu schulen. Der Koran zeigt jedem, wie er seine Probleme lösen und seinspirituelles Streben befriedigen kann. Wäre irgendein anderes Buch wohl hierzu in derLage?
Egal wie schön und interessant ein Buch auch sein mag - wir lesen eshöchstens zwei- oder dreimal und legen es dann für immer beiseite. Auf der anderen Seitehaben Milliarden Muslime Teile des Koran in ihren täglichen fünf Gebeten rezitiert; diemeisten von ihnen rezitieren ihn mindestens einmal im Jahr von Anfang bis Ende, vielesogar ein- oder zweimal pro Monat. Je öfter wir den Koran lesen, desto mehr profitierenwir von ihm und desto stärker wird unser Wunsch, ihn zu lesen. Die Menschen werden seinerWorte, seiner Bedeutung und seines Inhalts nicht müde, und der Koran verliert nichts vonseiner Originalität und Frische. Im Laufe der Zeit haucht er den Gedanken und Seelen neueWahrheiten und Bedeutungen ein und erhöht ihre Aktivität und Lebhaftigkeit.
DerKoran geht auf all unsere physischen und spirituellen Aspekte ein und beinhaltetPrinzipien, die das Potenzial besitzen, alle sozialen, ökonomischen, juristischen,politischen und administrativen Probleme unabhängig von Zeit und Ort zu lösen. Erbefriedigt Verstand und Geist gleichermaßen und garantiert uns Glückseligkeit in beidenWelten.
Kein Mensch, und mag er auch noch so intelligent sein, kann Regelnaufstellen, die alle Arten von Problemen lösen. Selbst die besten Systeme, die ihrenUrsprung nicht im Koran oder in der Offenbarung Gottes haben, müssen mindestens alle 50Jahre überarbeitet werden. Was aber noch wichtiger ist: Keines dieser Systeme kann demMenschen ewige Glückseligkeit versprechen. Denn die Prinzipien all dieser Systemebeschränken sich allein auf das irdische Leben, das vergänglich und im Vergleich zumLeben im Jenseits unendlich kurz ist.
Im Gegensatz dazu hat sich keines derkoranischen Prinzipien im Laufe der Zeit abgenutzt, und keines müsste nachgebessertwerden. Zum Beispiel ermahnt der Koran ausdrücklich, dass Reichtum ...nicht nur bei denReichen unter euch umläuft (59:7), dass Regierungsämter kompetenten und qualifiziertenMenschen anvertraut werden sollen und dass absolute Gerechtigkeit die Devise in deröffentlichen Verwaltung und in der Rechtsprechung unter den Menschen sein soll (sieheSure 4:58). Er legt ferner fest, dass die Menschen nur das erhalten sollen, worum siesich bemühen (siehe Sure 53:39), und dass jemand, der einen Menschen ungerechtfertigttötet, mit jemandem auf einer Stufe steht, der die ganze Menschheit getötet hat (sieheSure 5:32). Diese und viele andere Prinzipien wie das Verbot von Wucher, Glücksspiel,Alkohol und außerehelichem Geschlechtsverkehr sowie die Anweisungen, die das Beten, dasFasten, das Geben von Almosen und statthaftes Verhalten betreffen, werden durch die Liebezu und die Ehrfurcht vor Gott, durch die Verheißung eines ewigen glückseligen Lebens unddurch die Furcht vor der Bestrafung in der Hölle gestärkt.
Der Koran enthülltdie Geheimnisse des Menschen, der Schöpfung und des Universums. Der Mensch, der Koran unddas Universum sind die drei ‚Bücher', die uns den Schöpfer bekannt machen. Sie sind dreiAusdrucksformen einer einzigen Wahrheit. Deshalb ist der Eine, der den Menschen und dasUniversum erschaffen hat auch Derselbe, der den Koran offenbart hat.
Es wird unsnicht gelingen, jemanden zu finden, der genau das tut, was er von anderen verlangt, oderdessen Inneres sich genau in seinen Taten widerspiegelt. Der Koran bildet jedoch eineEinheit mit dem Propheten Muhammad; er ist ebenso die Verkörperung Muhammads in Worten,wie Muhammad die Verkörperung des Koran in Glauben und Handeln ist. Beide sind zweiAusdrücke ein und derselben Wahrheit. Wenn Aischa zum Wirken Muhammads befragt wurde,pflegte sie zu antworten: "Lest ihr denn nicht den Koran? Sein Verhalten ist dieVerkörperung des Koran." Dies zeigt deutlich, dass sowohl der Koran als auch Muhammad dieWerke Gottes, des Allmächtigen, sind.
Schriftsteller sind im Allgemeinen so vonihrem Umfeld beeinflusst, dass sie sich ihm nicht entziehen können. Der Koran hingegenwurde zwar abschnittsweise zu bestimmten Anlässen offenbart, ist aber nichtsdestotrotzuniversell und objektiv, wenn er bestimmte Themen abhandelt, und exakt und präzise, wenner sich universellen Angelegenheiten widmet. Wenn er den Beginn der Schöpfung, das Endeder Zeit oder die Erschaffung des Menschen und dessen zukünftiges Leben in der anderenWelt beschreibt, verwendet er präzise Ausdrücke. So wie er an einigen Stellen allgemeingültige Schlüsse aus konkreten Ereignissen zieht, schließt er an anderer Stelle auch vonallgemein gültigen Prinzipien auf konkrete Ereignisse. Dieser für den Koran typische Stilfindet sich in keinem einzigen Werk von Menschenhand. Auch er ist ein deutlicher Hinweisauf den göttlichen Ursprung dieses Buchs.
Kein Autor hat in seinem Spezialgebietein Buch geschrieben, das auch nur annähernd so präzise ist wie der Koran in ganzunterschiedlichen Bereichen wie Religion, Recht, Soziologie, Psychologie, Eschatologie,Moral, Geschichte, Literatur usw.. Der Koran enthält, entweder in gestraffter oderdetaillierter Form, nicht weniger als die Prinzipien aller Wissenszweige; und nicht einemeinzigen Punkt dieses Wissens wurde jemals widersprochen. Was braucht es mehr, um dengöttlichen Ursprung des Koran zu beweisen?
Welcher Schriftsteller kann für sichin Anspruch nehmen, dass alles, was er schreibt, absolut korrekt ist und bis zum JüngstenTag Gültigkeit behält? Schlussfolgerungen der Wissenschaft sind schnell überholt. Diefrüheren Offenbarungsschriften wie die Thora und die Evangelien erfahren ständigeVeränderungen. Selbst ein oberflächliches Studium der zu verschiedenen Zeiten und inverschiedenen Sprachen veröffentlichen Ausgaben reicht aus, um diese Veränderungen zuerkennen. Die Wahrheiten des Koran jedoch haben sich, wie Said Nursi es ausdrückt, ihreFrische bewahrt: "Während die Zeit immer älter wird, wird der Koran immer jünger." Trotzaller seit Beginn der Offenbarung des Koran unternommenen Bemühungen, Fehler undWidersprüche in ihm zu finden, ist er unverändert geblieben - eine Tatsache, die seineEinzigartigkeit widerspiegelt. Auch heute noch erobert er täglich neue Herzen, enthülltihnen seine verborgenen unendlich großen Schätze und erblüht wie eine paradiesische Rosemit zahllosen Blütenblättern.
Egal wie groß unser Wissen und wie gut unser Rufauch sein mögen - wären wir etwa dazu in der Lage, im Namen des Präsidenten, desPremierministers und aller Minister, im Namen aller Vereinigungen von Schriftstellern,Rechtsanwälten, Handwerkern, aller Dozenten und Wissenschaftler einer Universität zusprechen? Und selbst wenn ja - dürften wir dann für uns in Anspruch nehmen, sie allegenau so zu repräsentieren, wie sie es wünschen? Und wenn wir auch das dürften - würdenwir es dann obendrein tatsächlich auch schaffen, alle Angelegenheiten unseres Landes zuleiten? Genau das ist es, was dem Prophet mit dem Koran gelungen ist. Wie kann man nunbehaupten, dass ein Analphabet, der bis zu seinem 40. Lebensjahr völlig unpolitisch war,dies ohne die Inspiration und Unterstützung Gottes verwirklicht hätte?