Ist Gott = Satan?
22.01.2023 um 02:51
Weite Teile von Religion sind Sophismus und im speziellen komplexe Allegorien, wie man sie am ehesten bei hochbegabten Autisten findet. Man könnte es auch gut als implizites Wissen beschreiben, eine Art subbewusste Erkenntnis, zu der der Intellekt nur bedingt Zugang hat. Es geht nicht um die Worte, sondern um die Bilder, in denen die eigentliche Bedeutung liegt. "Muss man ihnen erst die Ohren zerschlagen, dass sie lernen, mit den Augen hören?" [Also sprach Zarathustra] Diese Bilder können, sofern man sich möglichst viele Assoziationen der verwendeten Symbole aneignet, Erkenntnis vermitteln, die dabei sogar den Intellekt umgehen und direkt auf das Unterbewusstsein wirken kann. Im Gegensatz dazu, ist reine Sprache nur sehr begrenzt geeignet, Erkenntnis zu vermitteln (ich kann dir zwar erklären, dass 1+1=2 ist, aber die Erkenntnis des Prinzips Addition muss durch Einsicht erfolgen.)
Natürlich wird man an verschiedenen Stellen und je nach Kontext feststellen, dass z. B. Gott in der Bibel verschiedene Bedeutungen haben kann (allegorisches Symbol mit mehreren, artverwandte Assoziationsebenen in unterschiedlichen Themengebieten. Also dasselbe Prinzip in verschiedenen Themengebieten). Wie z. B. Macht, Zeitgeist, Paradigma und mehr. Da Religion im wahren Kern primär mit hoch intellektuellen Dingen zu tun hat, wie z.B. mit der Konzeption der arbeitsteiligen Gesellschaft, der Psychoanalyse, dem Geldsystem, dem Kalender und so weiter. Bei vielen Gelegenheiten kann man feststellen, dass Jesus (der auf dem Wasser geht) die Sonne ist.
Im Folgenden, mit einem etwas weiter gefassten Bogen zur Einordnung, eine Herleitung von Luzifer und Satan.
Grundsätzlich sollte man zwischen "Realität" und "Wirklichkeit" unterscheiden. Realität ist das, was "da draußen" ist, aber nicht direkt wahrnehmbar. Mit unseren Gehirnen und Sinnen rekonstruieren wir nur unsere Landkarte der Realität, die ich "Wirklichkeit" nenne. Aber "die Landkarte ist nicht die Landschaft". Nun könnte man Gott, den Schöpfer der Welt, als den Schöpfer von (unseren individuellen, persönlichen) Welten verstehen, als den Geist, der die Realität aus unseren Sinnen rekonstruiert. Diese so geschaffene "Wirklichkeit", jeder von uns mit seiner individuellen, ist reiner Geist, Illusion, Maya, Gedanken, Zahlen - wie auch immer man es nennen will, und unter-scheidet sich von der tatsächlichen Realität so sehr wie eine Landkarte von der Landschaft. Die Werkzeuge wie Kausalität, Ursache -> Wirkung, Aktion -> Ergebnis ("in die Zukunft sehen"), Ergebnis-> Ursache ("in die Vergangenheit sehen"), Erinnerungen (die sich jedes Mal ein wenig verändern, wenn wir sie abspielen) oder auch Logik sind bereits vorhanden. Er ist derjenige, der "sieht". Wir schauen nur auf seine abstrakten Bilder, seine "Matrix der Tensoren".
ALLES, was wir wahrnehmen, befindet sich im Bereich der "Wirklichkeit", befindet sich in der Welt (unseres persönlichen) Gottes (wirklichkeits-generierender Teil des Unterbewusstseins. Das was macht, was du siehst.) und des Realitätsbegriffs, den wir gemeinsam geschaffen haben (das Unterbewusstsein legt die Grundlagen, wir "erweitern unseren Horizont" durch Erfahrung und Interpretation). Zuerst war nur der Geist der Schöpfer (Eden, die ersten Grundbegriffe, vielleicht auch das, was wir heute unter Archetypen verstehen - d.h. konkret die Zeit vor dem Ich-Bewusstsein). Später dann, nach der Vertreibung aus dem Paradies (Herausbildung des Ich-Bewusstseins und des Willens), als wir wie die Götter Begriffe wie Gut und Böse bilden konnten, veränderten wir nun nach den Regeln des Alten Herrn die Welt nach unserem Gusto. Dies gilt sowohl für die Entwicklung des Geistes als Ganzes als auch für jeden einzelnen Geist in der frühkindlichen Entwicklung (Übergang von der unbewussten, präoperativen Phase zur bewussten). Man denke nur an optische Täuschungen und welche unglaublichen, unbewussten Leistungen des Verstandes hier zum Vorschein kommen (optische Täuschungen verändern die Wahrnehmung aufgrund von subbewussten Erwartungshaltungen): Er, "Gott" mit seinen Konzepten, ist sicherlich noch derjenige, der die Kontrolle hat.
Alles sind mentale Konzepte. Es gibt keinen intrinsischen Sinn oder Zweck, den wir für sicher halten können. Gut, böse, richtig, falsch sind alles nur menschliche Konzepte, die nur für uns und in unserer Welt eine Bedeutung haben.
Jesus, der Sohn Gottes (Geist), ist eigentlich das Ich-Bewusstsein und damit die Selbsterkenntnis, die aus einem immer komplexer werdenden, selbstorganisierten System (Geist, Gott) hervorgeht. Jesus, der Sohn Gottes, ist Ich-Bewusstsein, geschaffen vom (Unter-)Bewusstsein. Der Geist versucht grundsätzlich, durch Erkenntnis, Begriffe und Vergleiche zu Einsichten zu kommen, wozu er von sich aus nicht fähig ist. Zu diesem Zweck erschafft er uns: Das Ich ist ein - beliebig austauschbares (siehe Persönlichkeitsspaltung) - Konzept unseres Verstandes über sich selbst und zugleich eine Methode der Abgrenzung (der fehlende Teil, der Beobachter ist zugleich das Beobachtete). Im Sinne der Hegelschen Dialektik sind wir als Vermittler zwischen Ego und Über-Ich platziert. Zwischen empirisch entwickelten Trieben und konzeptionellen Idealen.
Die Realität als solche gibt es nicht unbedingt. So wie in einem PC-Spiel, in dem wir gemeinsam z.B. eine Stadt erleben, die es gar nicht gibt. Die wahre Beschaffenheit dieser digitalen Stadt unterscheidet sich dramatisch von unserer Wahrnehmung. Genau wie die Realität und die Wirklichkeit (wahrscheinlich). Diese (unbewussten) Vorstellungen über das Selbst, aber auch über die Realität sind spekulativ und werden vom Verstand empirisch entwickelt. Genau wie Bors Atommodell mögen unsere Konzepte gut geeignet sein, mit ihnen zu arbeiten, aber sie bilden die Realität nicht unbedingt - und auch sehr unwahrscheinlich - korrekt ab.
Die Evolution des Geistes besteht in einem kollektiven "Testen" und Anpassen dieser Konzepte. Außerdem wäre es aus evolutionärer Sicht nicht unbedingt so, dass "Überleben" und eine "korrekte Repräsentation der Realität" sich zwangsläufig gegenseitig bedingen. Das heißt, dass der Verstand mit einem falschen Realitätskonzept viel-leicht sogar Vorteile bei der Fortpflanzung haben könnte? Das heißt, evolutionär gesehen geht es um den Nutzen, den das Bewusstsein für das Überleben bietet. Weniger um seine Exaktheit.
Luzifer ist der Intellekt (das ist ja allgemein bekannt...der Lichtbringer = Erleuchtung) und Satan, der gefallene Engel, ist ein Teil oder eine Art Werkzeug des "ES" oder schließlich sogar das "ES" selbst. Satan braucht Luzifer, um ins Dasein zu kommen, da es einer absichtlichen (d. h. bewussten) Absicht braucht, jemandem zu schaden, um etwas wirklich Böses (Satanisches) zu tun.
Also in diesem Sinne wurde auch Satan von Gott geschaffen, ist aber gefallen (ins Unterbewusstsein), kann uns aber immer noch einflüstern/verführen.