Ich habe den Eindruck, der ewigen Relativiererei müssen mal ein paar Zähne gezogen werden.
Gegenüberstellungung Koran – Bibel
Koran und Bibel haben nur diesen Umstand gemeinsam, dass es sich in beiden Fällen um Bücher handelt, die die Grundlage für Weltreligionen sind, inhaltlich unterscheiden sie sich erheblich. Die Bibel besteht in Wahrheit aus zwei Büchern, dem jüdisch geprägten Alten Testament, das aufzeigt, wie es vor Jesu Zeiten zuging und dem christlichen Neuen Testament, das die Optimierungen durch das Wirken Jesu Christi auf Erden herausstreicht. Von daher ist es ziemlich sinnlos und zeugt von absolutem Unverständnis der Materie, wenn man Koransuren alttestamentarische Psalmen gegenüberstellt.
"Christen sind (waren) auch nicht besser"
Es besteht in der Tat kein Zweifel darüber, dass auch Christen in der Lage sind, Gräueltaten zu begehen und dies v. a. in der Vergangenheit auch exzessiv getan haben. Der Unterschied ist aber, dass der Koran ausdrücklich zu Gewalttaten gegenüber "Ungläubigen" (i. d. R. sind damit Andersgläubige gemeint) aufruft, was im Neuen Testament so nicht zu finden ist. Somit ist die Gewalt und die Grausamkeit im einen Fall tatsächlich religiös begründet, während sie im anderen Fall einfach der allgemeinen Abartigkeit der Menschen geschuldet ist.
Radikale Christen vs. Islamisten
Immer wieder versuchen Islamapologeten, einen Popanz um ominöse radikale Christen aufzubauen, die sich vornehmlich in den USA formieren und die angeblich ein irgendwie geartetes Reich Gottes nach christlicher Lesart errichten wollen, in dem es keine Schwulen und keine Abtreibungen gibt. Die Bevölkerung der USA mag im Schnitt ein wenig religiöser sein als die Bevölkerungen (west)europäischer Länder, auch gibt es in den USA ohne Zweifel Landstriche, in denen eine besonders strenge Auslegung der christlichen Lehre üblich ist. Diese "radikalen Christen Amerikas" zeichnen sich allerdings durch eine große Heterogenität aus, zu ihnen zählen z. B. rückwärtsgewandte, aber friedliche Amish People ebenso wie charismatische schwarze Gemeinden, denen wir herrliche Gospelmusik zu verdanken haben undnd halt auch der ein oder andere Spinner, der einen Abtreibungsarzt erschießt, weil er in ihm einen Kindermörder sieht. Solch eine Tat ist selbstverständlich zu verurteilen, ich kann allerdings dabei nicht ganz ausblenden, welche Gefühle ich gegenüber jemandem hegen würde, der zumindest aus meiner Sicht einfach Kinder umbringt. Alles in allem sind dies Phänomene, die anders als der Islamismus regional auftauchen und kaum globale Relevanz haben, geschweige denn, dass ich in Deutschland in irgendeiner Weise davon betroffen wäre. Eine Person etwa aus Kentucky mit sehr strammen Moralvorstellungen wandert auch eher selten nach Deutschland aus, die meisten dieser Leute denken wahrscheinlich, dass Deutschland irgendein kommunistisches Land ist, die würden den Teufel tun, dorthin zu gehen.
@kleinundgrün kleinundgrünDas Christentum hat gar nichts "geschafft". Es unterlag eben nur anderen äußeren Zwängen - nämlich u.a. denen der Aufklärung - diese kamen nicht aus dem Christentum heraus, sondern waren eine Gegenströmung, geboren aus rationalen Erwägungen.Das Christentum wurde von außen verändert. Es wurde quasi angepasst.Die Aufklärung ebenso wie die Reformation zuvor geschahen aus dem christlichen Kulturkreis heraus und nicht dagegen, sie richtete sich lediglich gegen die Allmacht und alleinige Deutungshoheit der Kirche, nicht aber gegen das Christentum an sich.