@AmsivarierAmsivarier schrieb:Der Betroffene merkt ab und zu auch nicht was passiert.
Wenn du mit "Betroffener" einen anderen Menschen als dich meinst, dann gilt:
Man kann grundsätzlich nicht wissen, ob jemand etwas bemerkt oder nicht. Man kann stets nur bemerken, ob man selbst etwas mitbekommt oder nicht. Deutlicher gesagt: Wäre ich ein solcher Betroffener und würde Stimmen hören, dann weißt du es erst dann, wenn ich dir etwas darüber mitgeteilt haben werde. Vorher nicht. Bis dahin kannst du dir lediglich etwas darüber ausdenken oder aus meinem seltsamen Verhalten schlussfolgern, dass da etwas stattfindet, was du als nicht-normal verstehst.
Amsivarier schrieb:Wenn diejenigen den Fehler machen und Erklärungen im Paranormalen suchen, verlaufen sie sich.
Dass es solche Vorgänge gibt, ist unbestritten. Offensichtlich liegt der Fehler des sich Verlaufens im Bereich dessen, was man als natürlich verstanden wissen will. Es gilt die vereinbarte Überzeugung: Alles, was nicht reproduzierbar ist und nicht den derzeit geltenden Überzeugungen entspricht, darf es nicht geben. Das Phänomen, über das wir hier reden, pfeift jedoch auf solche Überzeugungen.
@libertarianlibertarian schrieb:Was genau passiert denn bei einer Schizophrenie? Ich hätte deine Sicht dazu gerne näher erläutert. Natürlich nur, wenn du möchtest. Warum gibt es sie und was soll sie? Was hat es mit Entwicklung zutun?
Da ich weder ein Betroffener noch ein Arzt bin, kann ich es nicht medizinisch erklären, sondern nur in der Art, wie ich es verstanden habe, als es mir erklärt wurde. Jede Art von Stimmenhören ist grundsätzlich betrachtet ein kommunikativer Vorgang, denn sonst gäbe es kein solches Stimmenhören.
Ausnahme: Das Erzeugen von vorgestellten Stimmen/Dialogen. Solche Vorstellungen kommen zustande, indem man bereits vorhandene Erinnerungen verändert und als Ergebnis etwas Neues erhält, was es zuvor noch nicht gab, eben dass da Stimmen/Dialoge sind, die dies und jenes miteinander austauschen. Alle übrigen Arten von Stimmenhören, die eben nicht mit dem Erzeugen von Vorstellungen erklärt werden können, sind ohne jeglichen Zweifel kommunikative Vorgänge.
Den tatsächlichen Grund für das Kommunizieren auf diese Art kennen nur diejenigen, die sie aktiv anwenden. Wir können zwar diese Art bei Betroffenen überall dort bestätigen, wo Menschen mit solchen "Symptomen" in den Kliniken behandelt werden, eben weil sie anders als in der üblichen Weise reagieren. Doch wir halten es derzeit für eine Krankheit, für eine Störung, die man behandeln muss, weil sie zur Bewältigung des für uns als gewohnt und üblich stattfindenden Alltagsgeschehens keine Hilfe ist. Tatsächlich jedoch ist es eine Störung nur in Bezug auf die mit unseren Sinnen in gewohnter Weise anzuwendenden Kommunikationsformen. Dass unsere Sinne und unsere kognitiven Qualitäten jedoch mehr hergeben (sie jedoch nicht von jedem beliebig anzuwenden sind), beweisen solche "Phänomene".