@collectivist So ist es! Jedoch ist es durchaus interessant sich damit mal gedanklich zu befassen warum es so ist wie es ist.
Satan ist Gott und Gott ist Satan, im Prinzip sind beide keine Gegensätze, mehr so ineinander verschlungene Pole derselben "Kraft" (metaphorisch gesehen), es ist wie mit dem Yin und Yang im Taoismus.
Im klassischen Sinne ist es so zu betrachten:
Satan ist vor allem der Ankläger im göttlichen Gerichtshof, der die religiöse Integrität von Menschen testet und Sünden anklagt, wie es beispielsweise aus den biblischen Büchern Ijob und Sacharja bekannt ist.
Und:
Im normativen Judentum ist Satan der Hauptankläger, Staatsanwalt, Gegner, Feind im Kampf und die spirituelle Kraft, die im Judentum die Neigung zum Bösen (jezer ha-rah) genannt wird. Satan ist dabei jedoch wie alle Engel unter vollkommener Kontrolle und Befehl von Gott, er ist keinesfalls ein Wesen von freiem Willen, das gegen Gott rebellieren könnte oder als "Gegenspieler" und Führer des Bösen auftritt. Freien Willen schreibt das normative Judentum nur den Menschen zu. In diesem Sinne ist „Ha-Satan“ eher ein Titel denn ein Eigenname eines bestimmten Engelwesens.
Dies ist das religiöse Sinnbild Satans, welches jedoch auch die Widersprüchlichkeit Gottes zeigt, nichts ist da eindeutig gut oder böse, beides steht in Wechselwirkungen. Es ist mehr ein Prozess von Erschaffen und Zerstören, beide Eigenschaften stecken im Menschen, wobei beides weder Gut noch Böse im moralischen Sinne ist, es gibt positive wie negative Schöpfung, so auch positive wie negative Zerstörung, beide in Wechselwirkung schaffen Entwicklungsprozesse.
In diesem Sinne bin ich zum Teil ein atheistischer Satanist, da ich das alles als rein metaphorisch betrachte, im Prinzip sind es menschliche Eigenschaften, Menschen die sich mit ihrem (metaphorischen) Ego beschäftigen, gelten häufig als Satanisten oder Egoisten, ich jedoch betrachte das als einen Erkenntnisprozess bei dem man sich selbst erforscht, prüft was man will und was man nicht will, nur wer sich mit sich selbst und seinen Bedürfnissen beschäftigt, lernt was wirklich essentiell ist, kann ein gesundes "Ego" bilden, Satan ist die symbolisch dunkle Seite des Egos, jedoch muss man sich mit dieser beschäftigen, diese erforschen und nicht verdrängen und ignorieren. Das ist der Grund warum ich auch denke das jede Prohibition, jedes Zölibat welches erzwungen wird, grundsätzlich schädlich für den Menschen ist und bestimmte "dunkle" Bedürfnisse verstärkt. In der Psychologie spricht man da von Kompensation und führt automatisch zu einem Minderwertigkeitsgefühl. Darum wurden die Strafen der Kirche gegen "Sünder" immer schlimmer und mündeten gar in Folter (was ja eigentlich selbst wieder sündhaft ist).
Die Unterdrückung des symbolischen Egos ist schädlich und unmenschlich, das Ego muss man streicheln, erforschen, austesten. Menschen mit einem gesunden Ego sind meist sogar recht solidarisch und sozial, innerlich ausgeglichen. So komisch es auch klingen mag, aber ich denke Satanisten sind innerlich ausgeglichenere Menschen, menschlichere Menschen.
Ich selbst habe viele Überschneidungen mit dem Satanismus nach LaVey der CoS, bis auf den Rachegedanken (der ist auch wieder eine kausale Überkompensation und mündet in einem Teufelskreis aus Aktion und Reaktion, Auge um Auge eben). Wenn man Satan als Symbol innerer, eigener Eigenschaften erkannt hat und sozusagen "benennen" kann, erleichtert man es sich deutlich mit seinen dunklen Eigenschaften zu haushalten, man zügelt diese nicht mehr, sondern besänftigt sie, durch dunkle Kunst, Musik, Rituale, meinetwegen auch durch Sport
:DIch find die CoS weit interessanter als alle anderen großen Religionen:
„Unsere Mitglieder umfassen ein erstaunliches politisches Spektrum, darunter folgende, auf die es aber nicht limitiert ist: Libertäre, Liberale, Konservative, Republikaner, Demokraten, Reform-Party-Mitglieder, Unabhängige, Kapitalisten, Sozialisten, Kommunisten, Stalinisten, Leninisten, Trotzkisten, Maoisten, Zionisten, Monarchisten, Faschisten, Anarchisten, und so ziemlich alles andere, was Sie sich vorstellen können. […] Die Church of Satan hat keine ‚offizielle‘ politische Position. […] Die Church of Satan wird nicht verlangen, dass Mitglieder sich einer bestimmten Anschauung anpassen, noch sollten unsere Mitglieder von der Church of Satan verlangen, ihnen dabei zu assistieren, andere zu zwingen, ihren eigenen Positionen zuzustimmen. […] Der emotionale Antrieb, ‚die Welt zu ändern‘, ist ein allgemeines Stadium früher erwachsener Entwicklung, das typischerweise mit etwa 16 Jahren beginnt und bis zum Alter von etwa 24 Jahren andauert. Individuen, die erkennen, wie die Welt wirklich funktioniert – statt in einer Phantasie verloren zu sein, in der sie eine Art von Retterfigur wären – erkennen normalerweise, dass Idealismus (wie die Welt zu verändern) weniger wichtig ist als das Prinzip, zu bekommen, was man selbst will. Diese letztere Position sollte eine offensichtliche Entwicklung speziell für Satanisten sein, da wir unser Verständnis nicht verbergen, dass Satanisten dazu tendieren, einsame Wölfe und keine Herdentiere zu sein. Weil Satanismus intendiert, die Realität als das zu respektieren, was sie ist (und nicht wie irgendwer denkt, das sie ‚sein sollte‘), dauert es für einen wirklich bewussten Satanisten normalerweise nicht lange, politische Positionen zugunsten direkter, persönlicher Bemühungen für eigennützige Ziele beiseitezulassen.“ -CoS
Im Prinzip ist der moderne Satanismus eine Form der Meritokratie. Also ist Satan auch irgendwie ein Sinnbild für die Selbstverwirklichung. Wer sich mit seiner dunklen Seite beschäftigt findet einen wahren Quell an Inspiration. Beispiel Star Wars, in dieser Fiktion erschienen mir die Sith immer interessanter als die Jedi, denn sie haben auch erst die "Guten" zu dem gemacht was sie sind, im Prinzip haben sie eine Anspielung auf Goethes Faust gemacht:
Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
A Bible Not Borrowed from the Neighbors
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Underworld Amusements has released a compilation of Essays and Aphorisms on Egoism, edited by Kevin I. Slaughter. The writings collected here are from the contemporaries of Ragnar Redbeard, radical thinkers who went against the herd with all their might. Blasphemous, mocking and visceral, they are the children of Nietzsche, Stirner and Thoreau. Though often overlapping with Anarchists, they are too individualistic for many so-called anarchists who are often just Socialist-minded egalitarian Utopians. Darum muss ich gestehen pendle ich innerlich noch zwischen diesen beiden recht gegensätzlichen Prinzipien:
Meritokratie vs Egalitarismus"Satan" wäre in diesem Fall ein Meritokrat, wogegen (symbolisch) Jesus mehr ein Egalitarist wäre, doch beide sind auf ihre Weise Anarchisten, beide haben ihre Berechtigung. Mal ein völlig neuer Gedanke in diesem ganzen Thema
:DSymbolisch gesehen verkörpern also Satan und Jesus beide die Eigenschaften Gottes und zeigen sein widersprüchliches Wesen, das ganze Universum ist praktisch ein schöner Widerspruch und die Menschen ganz besonders! Ich denke diese Gegensätzlichkeit ist einfach Teil unserer Natur.
Jesussah schrieb:Jetzt wirfst du immer mehr durcheinander. Seit Wann sind Tiere in der Dunkelheit unwissend? Sie wissen mehr als die Menschen, denn sie hinterfragen sich nicht.
Tiere sind so unterschiedlich und vielfältig wie der Mensch, Unwissenheit ist schwer zu umschreiben, nennen wir es einfach die Abwesenheit von Wissen. Ein Tier basiert auf dem "Wissen" des Instinkts, es lernt genetisch und das "Wissen" wird durch evolutionäre Prozesse genetisch vererbt, jedenfalls bei Tieren die nicht über umfangreiche kognitive Fähigkeiten verfügen. Ich würde sagen das Delfine, Raben, Hunde und Affen schon sehr nahe an die kognitiven Fähigkeiten des Menschen kommen, denn sie lernen durch soziale Prozesse ähnlich wie der Mensch, durch stetiges Erlernen. Tiere können jedoch keine Fragen stellen, jedenfalls hat man das noch nicht erlebt, wenn dies mal passieren sollte, kann man sich sicher sein das dieses Tier sich seiner selbst bewusst ist. Man kann das an Tieren erkennen, die sich selbst in einem Spiegel erkennen können.
Ein Tier weiß jedoch nix über Atome, den Kosmos, von Physik, werden nicht kreativ. Aber jedes Tier hat das Potential irgendwann eine solche evolutionäre Entwicklung zu erleben, wie einst die Affen die zum Menschen wurden, bei dem mehr und mehr kognitive Fähigkeiten entstanden sind, und er ist noch längst keine abgeschlossene "fertige" Sache
:)Btw. Dunkelheit ist einfach die Abwesenheit von Licht, so ist auch die Unwissenheit die Abwesenheit von Wissen. Tiere stellen keine Fragen (jedenfalls die meisten), weil sie durch ihre Instinkte gewisse evolutionäre Programme befolgen. Ich bin in dieser Hinsicht ein Naturalist und Atheist
:)