@Merlina Dann mal auf in die nächste Runde! :o)
Fangen wir mit der Schmutzkampagne an:
Merlina schrieb:Tatsache ist jedenfalls, dass ich solche Dinge nicht unkommentiert stehen lassen werde.
Versuche also nicht den Spieß umzudrehen, kakaobart.
Diese beiden Sätze stehen tatsächlich so direkt nacheinander. Hut ab! Du bestehst also auf das Recht die Schreiber der einen Diskussionspartei in ein negatives Licht rücken zu dürfen - verlangst aber Nachsicht bei dir selbst. Ach Merlina...deine "Argumentation" zu zerlegen und die Fehler darin aufzuzeigen ist eigentlich schon zu einfach, als das ich mich dieser Aufgabe annehmen will...
Merlina schrieb:So viel zum sauberen Herrn Seidler.
Merlina, du tappst von einem Fettnäpfchen ins Nächste! Dein Zitat aus der Frankfurter Allgemeinen stammt von einem gewissen "Albert Feiber", der wiederum SELBST dem konservativem Spektrum angehört. Er hat zusammen mit Horst Möller Bücher geschrieben - und auch Möller steht in Kritik, seit er öffentlich eine positive Laudatio auf den umstrittenen Ernst Nolte hielt.
Du versuchst hier ernsthaft Prof. Seidler politisch (!) zu diskreditieren, indem du negative Meinungen über ihn aus der selben politischen Ecke zitierst. Und hast dabei noch den Witz MIR nahezulegen, meine Quellen doch bitteschön mal sorgfältiger zu recherchieren, auf das ich hier nicht mit der Meinung von Intellektuellen der "Neuen Rechten" Stimmung mache. Das kann doch nur eine traurige Komödie sein...?!
Merlina schrieb:Edit, weil vergessen:
auch ein seltsamer Zufall, dass man Bellinger in "Nazis in Nadelstreifen" erwähnt, findest du nicht? Ich für meinen Teil werde dort nicht erwähnt. Ich glaube in diversen Büchern wird auch nicht jeder erwähnt.
Ach...Merlina. Hättest du es doch nur vergessen. Das selbe Fettnäpfchen in rot: Die Autorin deiner Quelle ist Andrea Röpke - Mitglied der zeitweise verbotenen "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten", einem linksextremen Verein, der bis zur Auflösung dieser von der SED finanziert wurde. Als dann 1989 die Wende kam stand der Verein darum plötzlich vor dem Nichts und rettete sich, indem er sich zu den Autonomen Antifaschisten hin öffnete.
Innerhalb der Organisation hatten kommunistische Kräfte im Hinblick auf ihre Rolle im Widerstand erheblichen Einfluss. Nach Einschätzung von Tim Peters wurde die Vereinigung zur Zeit der Wende 1989 von der DKP gesteuert.[9] 1989 waren alle Landesvorsitzenden, nahezu alle hauptamtlichen Mitarbeiter sowie etwa zwei Drittel der Mitglieder des Bundesvorstandes und des Präsidiums Mitglied der DKP.[9] Finanziert wurde die VVN bis 1989 unter anderem auch von der SED, zuletzt mit 2,3 Millionen DM jährlich.[10]
Die politische Breite der Gründungsjahre wurde im Zuge des Kalten Krieges deutlich eingeschränkt. Zudem bewirkten der Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD vom Mai 1948 und der Austritt prominenter Gegner des Nationalsozialismus (Eugen Kogon, Heinz Galinski und Philipp Auerbach), dass in der öffentlichen Auseinandersetzung die VVN als „kommunistische Tarnorganisation“ angesehen wurde. Angehörige des öffentlichen Dienstes konnten entlassen werden, wenn sie weiterhin Mitglied in der VVN blieben.
Nicht zuletzt aus solchen Abspaltungen und Ausgrenzungen ergab sich eine zahlenmäßige und politische Dominanz linker Mitglieder. In Zeiten des KPD-Verbotes fanden ehemalige kommunistische Widerstandskämpfer in der VVN einen politischen Raum, in dem sie weiterhin legal zusammenkommen konnten.
1989 wurde offiziell bekannt, dass die VVN den größten Teil ihrer Arbeit auf Bundesebene durch Zuwendungen aus der DDR finanzierte. Mit dem Ende der Zahlungen ergab sich eine finanzielle Krise, die die Vereinigung an den Rand der Auflösung brachte. Die hauptamtlichen Mitarbeiter beim Bundesverband der VVN-BdA mussten entlassen werden. Laut niedersächsischem Verfassungsschutzbericht für das Jahr 1989 (S. 26) wurden bis zum Zusammenbruch des Realsozialismus alle Bewerbungsunterlagen von hauptamtlichen VVN-Mitarbeitern vom Parteivorstand der DKP gesichtet und genehmigt. Präsidium und Sekretariat des Bundesvorstands der VVN-BdA traten im Januar 1990 zurück. Es setzten sich aber dann die Stimmen für die Fortführung der Arbeit mit den eingeschränkten Mitteln und einer neuen Organisationsstruktur durch. Mit dem Ausbleiben der Finanzierung durch die DDR konnten auch Undogmatische an Einfluss gewinnen; neu ist die Öffnung des Verbandes für autonome Antifaschisten.[9]
Wikipedia: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und AntifaschistenTolle Quellen hast du da!
Um nun einen Bogen wieder zurück zum eigentlichen Thema zu spannen, muß ich mich fragen, ob es denn wirklich nicht gereicht hätte zu bemerken, daß DIR der Prof. Seidler bzw. Prof. Bellinger suspekt erscheinen. Punkt. Anstatt hier eine unseriöse Kampagne zu starten mit dem Ziel mich in die Nähe von Holocaustleugnern zu rücken. Dann hätte ich mich sicherlich auch nicht so geärgert, daß ich derartigen Wert darauf legte diese Vorwürfe zu widerlegen. Ich kann das nämlich auch nicht so stehen lassen und gehe davon aus, daß dies jeder nachvollziehen kann. Apropo Widerlegen - da hätte ich von dir etwas mehr erwartet. Aber ist ja deine Glaubwürdigkeit - nicht meine.
@IndividualistIndividualist schrieb:Für mich ist das ganze Geschichtsrelativvision die @kakaobart betreibt, solche Deutschopfer werden immer in Verbindung mit den Holocaust gebracht.
Sollte es deiner Meinung nach keine Auseinandersetzung mit diesen Verbrechen geben - oder wie stellst du dir das für der Zukunft vor?
@cejar cejar schrieb:Was auffällt, ist das Du Dich lieber in einem Privatstreit reinhängst, als dich mit den Argumenten der Mitdiskutanten auseinanderzusetzen.
Ich betrachte den Versuch mich mit Holocaustleugnern in Verbindung zu bringen als unverzeihliche Beleidigung. Würdest du dich wehren, wenn dir jemand derartiges unterstellt?
cejar schrieb:Das macht für mich die Zahlen an sich schon fragwürdig und für mich ist das an sich schon bar jeder wisschenschaftlichen Methodik und würde mir verbieten, Zahlen zu veröffentlichen, bei denen ich selbst davon ausgehe das diese falsch sind - es sei denn ich will keine wissenschaftliche Arbeit abliefern sondern polarisieren.
Dies ist ein großes, wissenschaftliches Thema - und es gibt relativ wenige Arbeiten darüber, an die ich online heran gekommen bin. Wenn du eine alternative Quelle kennst (also nicht nur ein Wiki-Beitrag - sondern eine aufgeschlüsselte Statistik) wäre das super! Sehr gerne auch solche Quellen, die Prof. Bellingers Zusammenfassung korrigieren...!
Im Übrigen wollte ich mit diesem Thema auch eine GRUNDSATZDISKUTION starten - darum auch der polemische ursprüngliche Titel und die Zitate, die eben nahe legen, daß man sich erstmal Fragen muß, ob das denn eigentlich Verbrechen waren. Ob da nun 500 oder 5 Mio. Menschen ermordet wurden ist bei der moralischen Frage für mich nebensächlich. Im Rechtsextremismus-Thread fiel mir eben auf, das diese Diskussion auf Interesse stößt und man hier offenbar auch dringend mal Diskutieren sollte.
cejar schrieb:Nun ja, diese ganzen Einschränkungen hast Du weder in diesem Thread noch in dem Anderen erwähnt, sondern Deine Zahlen als seriös recherchiert dargestellt.
Ich habe mir nichts dabei gedacht, da ich die gesamte Quelle mit angegeben habe.
cejar schrieb:Ich finde es an sich albern dies noch mal deutlich zu machen, jedoch muss man sich einfach mal einen Rotarmisten vorstellen, dessen Familie beim Zug der Deutschen Wehrmacht Richtung Stalingrad vergewaltigt und ermordet wurde, dessen Dorf danach dem Erdboden gleich gemacht worden ist, er danach vielleicht die Greuel in Ausschwitz bei der Befreiung der paar Überlebenden gesehen hat - dieser soll so kurz nach Beendigung der Kriegshandlungen gegnüber dem Volk, das so einen Riesenunglück in sein Leben, das seiner Freunde, seiner Familie und seinem Land besonnen gegnüber treten und sagen, ach, jetzt sind die Kriegshandlungen vorbei, nun hab ich euch wieder lieb? Sorry, aber das ist fern jeder Lebenerfahrung.
Zynisch wird das ganze sogar, wenn man sich bewusst ist, das wir Deutschen angefangen haben, in Kriegen auch Zivilisten flächendeckend anzugreifen...
"Du findest es albern..." - ist diese Formulierung dein Ernst? Wir sprechen davon, daß Kinder vor ihren Eltern ermordet wurden, Mütter und Mädchen (!) wurden vergewaltigt...es wurde geschlagen und gedemütigt, geraubt und verspottet. Ist das nicht etwas pitet-los?!
Aber zurück zum Inhalt. Du gehst also offensichtlich davon aus, daß man diese Verbrechen nicht verurteilen kann, da die Täter eigentlich selber Opfer waren.
cejar schrieb:btw, auch wenn es jetzt ein neuer Thread ist, was die angeblichen Kriegsverbrechen der Allierten mit der Lage der Rechtsradikalen heute in Deutschland zu tun hat, sprich was Deine Intention ist, dies überhaupt aufzubringen, ist mir total schleierhaft.
Erstmal: "die angeblichen Kriegsverbrechen der Alliierten" - inwiefern zweifelst du den Fakt um diese Kriegsverbrechen an? Wurden keine Zivilisten ermordet (...), oder waren diese Morde keine Verbrechen?
Im Rechtsradikalen-Thread ergab sich diese parallele Diskussion, als Eckhart erwähnte, daß man nach der Kapitulation seiner Meinung nach keinen deutlichen Schlußstrich gezogen hatte. Nachzulesen im dortigen Thread.
Eckhart:
eckhart schrieb:Dazu hätte (meines Erachtens) noch gehört, zu erwähnen, von welcher Seite dies vorwiegend geschieht ... (Alleinstellungsmerkmal).
Das ist ein interessanter Punkt. Empfindest du das wirklich so, daß vorwiegend die NS-Relativierer diese Zusammenhänge konstruieren? Du bist doch selbst einer derjenigen, die von "Nachkriegsgräul" auf "Holocaust" kommt...und dieser Thread spricht doch auch eine deutliche Sprache, wonach man die Relativierer nur auf einer Seite findet.