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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

1.115 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Afrika, Südafrika, Nigeria ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

06.04.2015 um 15:03
Vier Tage nach dem blutigen Anschlag auf die Universität in Garissa kommt nun die Reaktion aus Kenia. Die Luftwaffe bombardierte gestern zwei Lager der radikal-islamischen Al-Shabaab-Miliz in Somalia.

Wie gross der Schaden sei und ob es Tote gebe, lasse sich wegen des bedeckten Himmels nur schwer abschätzen, hiess es seitens der kenianischen Behörden. Das Militär habe Informationen, dass Al-Shabaab von diesen beiden Lagern aus Ziele in Kenia angreifen wollte.

Gleichzeitig wächst die Kritik über mögliche Versäumnisse der Behörden und Sicherheitskräfte. Medien berichteten, dass die Sicherheitskräfte nach ersten Informationen über eine mögliche Attacke in der Stadt Garissa fast acht Stunden gebraucht hätten, um einzuschreiten. Viele Journalisten seien im Auto schneller dort gewesen.
http://www.srf.ch/news/international/vergeltungsaktion-gegen-al-shabaab-miliz


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

07.04.2015 um 01:17
Wieviele gehören überhaupt ca. zur Al-Shabaab Miliz? Habe was von geschätzen 7000 gehört, allerdings war diese Schätzung auch ein paar Jahre alt. Wurde garantiert schon irgendwo im Thread erwähnt, kann gut sein dass ich es übersehen habe.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

07.04.2015 um 07:58
@Sixtus66
Die Ennglische Wikipedia gibt diesbezüglich eine Stärke von 7000-9000 an, aus einer Schätzung aus dem Jahr 2014. Wikipedia: Al-Shabaab (militant group)#cite note-Jgagvfts-5


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

07.04.2015 um 08:18
Spiegel-Artikel zu der kenianischen Reaktion auf das Massaker von Garissa, zum einen den bereits erwähnten Luftangriffe auf Al-Schabaab-Lager, zum anderen die Aufrufe, sich durch diese Tat nicht zu einer Spaltung des Landes bringen zu lassen.
Reaktion auf Massaker: Kenia bombardiert Terror-Camps in Somalia
Video abspielen... Video
DPA

Wenige Tage nach dem Massaker in der kenianischen Stadt Garissa übt die Regierung in Nairobi Vergeltung. Kenianische Kampfbomber flogen Angriffe auf Terror-Camps der Schabab-Miliz in Somalia.

Seit Sonntag herrscht in Kenia Staatstrauer. Der Schock über das Massaker mit fast 150 Toten an der Universität Garissa sitzt tief. Und die Regierung in Nairobi übt schon Vergeltung für die blutige Tat.

Die kenianische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben zwei Lager der Schabab-Miliz im Nachbarstaat Somalia bombardiert. Kampfflugzeuge hätten die Lager in Gondodowe und Ismail unter Beschuss genommen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Auch andere Agenturen berichten von Luftschlägen am Sonntagnachmittag und Montagmorgen. Angaben zu möglichen Opfern wurden nicht gemacht.

Am Donnerstag waren bei einem Terrorangriff in der Stadt Garissa 142 Studenten und sechs Sicherheitskräfte getötet worden. Vier Schabab-Attentäter hatten den Campus der Universität im Morgengrauen gestürmt, Dutzende Studenten erschossen und weitere als Geiseln genommen. Während die Täter Muslime freiließen, ermordeten sie systematisch Christen. Berichten zufolge erschossen sie jeden, der Fragen zum Koran nicht beantworten konnte. Erst am Abend, nach 15 Stunden, beendete die Polizei das Blutbad.

Christen und Muslime rufen zu Besonnenheit auf

Es war nicht der erste blutige Terroranschlag der Schabab-Miliz in Kenia. Die mit al-Qaida verbündete Terrororganisation kämpft seit Langem für einen Abzug der kenianischen Truppen aus Somalia, wo diese am internationalen Einsatz gegen die Schabab beteiligt sind. Zudem will sie nach eigenen Angaben Rache für die angeblich schlechte Behandlung von Muslimen in Kenia nehmen. Im Herbst 2013 waren bei einem Angriff auf ein Einkaufszentrum in Nairobi 39 Menschen zu Tode gekommen. Seit April 2013 sollen Schabab-Terroristen in Kenia insgesamt mehr als 400 Menschen getötet haben.

Die 120.000-Einwohner-Stadt Garissa steht nach dem Massaker unter Schock. Präsident Uhuru Kenyatta warnte davor, Muslime zu Sündenböcken zu machen: "Gerechtfertigter Zorn" dürfe nicht dazu führen, "jemanden zum Opfer zu machen, denn dies würde nur den Terroristen nutzen."

Der anglikanische Erzbischof Eliud Wabukala sagte bei einem Ostergottesdienst in der Kathedrale von Nairobi, die Terroristen wollten Angst und Zwietracht in der Gesellschaft säen, "aber wir sagen ihnen, ihr werdet niemals siegen". Auch der stellvertretende Vorsitzende des Rats der Muslime in Kenia, Hassan Ole Naado, forderte zum Zusammenhalt auf. Kenia befinde sich im "Krieg, und wir müssen alle zusammenstehen". Der Muslim-Rat werde dazu beitragen, Geld für die Beerdigung der 148 Todesopfer des Massakers und für die Behandlungskosten der zahlreichen Verletzten aufzubringen.

stk/Reuters/dpa/AP/AFP
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/kenia-militaer-bombardiert-schabab-camp-in-somalia-a-1027191.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

07.04.2015 um 08:26
In Somalia selbst wurden derweil zwei mutmaßliche Mitglieder der Al-Schabaab zum Tod durch Erschießen verurteilt.
Somali court sentences alleged Al Shabaab members to death
April 6, 2015 |

Miltary court-- Xukun


A Somali Military court has on Monday handed down death sentences to two alleged Al Shabaab members working with militants Al-shabab and carrying out assassinations on several Somali lawmakers.
The two- Shucayb Ibrahim Mahdi, of 27 and Farah Ali Abdi, of 30 received death sentences they assassinated Sado Ali Warsame, Mohamed Mahamud Hayd , Adan Mohamed Ali Alias Shiekh Adan Madeer and a security officer Ahmed Odawaa.
The Somali military court’s chairman, Hassan Ali Shuute has announced the court’s verdict to execute the two men by firing squad.

Wararka Goobjoog
( http://goobjoog.com/english/?p=12612 )


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11.04.2015 um 10:04
Eine Betrachtung des Treueschwurs, den die Boko Haram gegenüber dem IS geleistet hat. An sich ist dieser Treueschwur ein reines Lippenbekenntnis, wobei Boko Haram aber die Vorgehensweise des IS kopiert, jedoch nicht wirklich teil des internationalen Dschihad ist, sondern viel mehr eine lokale Gruppierung.
Boko Haram und IS Afrikanische Plagiatoren

Öffentlichkeitswirksam hat die islamistische Terrorgruppe Boko Haram dem IS Treue geschworen - und kopiert in Nigeria Bagdadis Methoden. Umstritten ist, ob mehr hinter dem Treueschwur steckt als ein reines Lippenbekenntnis.
10.04.2015, von Thomas Scheen
33809067
© AP
Vergrößern
Lokal verwurzelter Terrorpate oder Mitglied eines transnationalen Terrornetzwerks? Der mutmaßliche Boko Haram-Führer Shekau

Von den islamistischen Terrorgruppen im subsaharanischen Afrika hat sich bislang lediglich Boko Haram in Nigeria dem „Islamischen Staat“ (IS) angeschlossen. Der mutmaßliche Anführer von Boko Haram, Abubakar Shekaku, hat in einer Videobotschaft im März 2015 dem selbsternannten Kalifen Abu Bakr al Bagdadi die Treue geschworen. Eine Woche später hatte der IS verkündet, mit Boko Haram kooperieren zu wollen. Ob sich damit aber eine künftige Zusammenarbeit der beiden Terrorgruppen abzeichnet, ist fraglich. Denn Boko Haram bekannte sich just zu dem Zeitpunkt zum IS, als die Gruppe militärisch schwer in Bedrängnis geraten war – nämlich genau einen Tag vor Beginn einer Bodenoffensive durch nigrische und tschadische Truppen. In Nigeria sprechen Beobachter deshalb von einem „Propagandatrick“ der Islamisten.

Thomas Scheen Autor: Thomas Scheen, Politischer Korrespondent für Afrika mit Sitz in Johannesburg. Folgen:



Allerdings fällt auf, dass Boko Haram die Vorgänge in Syrien und im Irak offenbar schon länger genau beobachtet und zu kopieren versucht. Als der IS in der syrischen Stadt Rakka sein sogenanntes Kalifat ausrief, ging Boko Haram im Norden Nigerias dazu über, Ortschaften nicht mehr nur zu überfallen, sondern zu besetzen und zu verwalten. Wie dem IS geht es Boko Haram inzwischen darum, Geländegewinne in territoriale Ansprüche umzuwandeln. Die Nigerianer imitierten auch die Methoden der Selbstdarstellung des IS und filmten ihre Angriffe. Zuletzt zeigte Boko Haram sogar Videos von Enthauptungen gefangener nigerianischer Soldaten, wie man sie vom IS zur Genüge kennt.
Ist Boko Haram mehr als eine lokale Terrorgruppe?

Trotzdem ist unter Sicherheitsexperten umstritten, ob mit dem Treueschwur von Anfang März ein ideologischer Schulterschluss zwischen den auf 6000 Mann geschätzten Kämpfern von Boko Haram und dem IS einhergeht. In den Verlautbarungen von Boko Haram in der Vergangenheit hatte der internationale Dschihad jedenfalls keine Rolle gespielt. Vor allem ging es Boko Haram um nigerianische Themen. Die These von Boko Haram als einer „lokalen Terrorgruppe“ wurde auch dadurch gestützt, dass die Gruppe sich nie mit den Dschihadisten von „Al Qaida im islamischen Maghreb“ (Aqim), die eine Zeitlang den Norden Malis kontrollierten, gemein machte. Zwar hat es nach Erkenntnissen der nigrischen Sicherheitsdienste Kontakte zwischen Boko Haram und Aqim gegeben, doch soll es dabei weniger um strategische Überlegungen gegangen sein als um den Verkauf von Waffen und den Austausch von Fachwissen über den Bau von Sprengfallen. Die aus Boko Haram hervorgegangene Terrorgruppe Ansaru, die sich zum internationalen Terrorismus bekennt und ausdrücklich auf Al Qaida beruft, scheint innerhalb der Struktur von Boko Haram zudem relativ isoliert zu sein.

Ferner gibt es so gut wie keine belastbaren Hinweise auf ausländische Kämpfer in den Reihen von Boko Haram. Vielmehr scheint das Gegenteil der Fall zu sein: Der harte Kern der Truppe rekrutiert sich aus der Ethnie der Kanuri, die auf nigrischer, tschadischer und nigerianischer Seite des Tschadsees lebt. In Nigeria spricht man deshalb im Zusammenhang mit Boko Haram häufig von einem „ethnischen Konflikt“.
( http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/boko-haram-und-is-afrikanische-plagiatoren-13526030.html )


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11.04.2015 um 10:13
Im Ort Abaq-Beeday, Somalia, hat Al-Schabaab zwei Personen, die in der Region offenbar gut bekannt waren, mit Köpfung hingerichtet. Regierungskräfte versuchen die Täter zu verfolgen.
Al-Shabab decapitate two people in Abaq-Beeday Locality
April 10, 2015 |

Reports from Bakol region indicate that two people were decapitated in Abaq-Beeday locality 18 Km east of Hudur town.
Their hands were tied before slitting their throat by Al-Shabab fighters according to Hudur administration.
Hudur deputy district commissioner Mustaf Adan Hussein who spoke to Goobjoog News said that the two who were well-known in the region were killed in Abaq-Beeday locality.
“Government soldiers who reached the area have conducted operations to persue the perpetrators” he said.

Wararka Goobjoog
( http://goobjoog.com/english/?p=12732 )

Derweil hat die somalische Regierung auf den Anführer der Al-Schabaab ein Kopfgeld von 250.000 US-$, und auf eine Reihe weiterer Al-Schabaab-Führer Kopfgelder zwischen 100.000 US-$ und 150.000 US-$.
Somali Government puts Bounty on Al-Shabab leaders
April 10, 2015 |

Somali government on Thursday placed $ 250000 bounty on the head of Al-Shabab leader Ahmed Diiriye. The successor of Ahmed Abdi Godane who was killed in US airstrikes in September 2014.
Thursday’s cabinet meeting led by Prime Minister Omar Abdirashid was focused on wide rang issues including the misery livelihood situation of Somali refugees in Yemen, the security and the recent Al-Shabab attack on Garissa University college which claimed over 150 Kenyan citizen lives mostly students.
The cabinet also offered sum of money ranging from 100000 to 150000 which will be awarded to everyone who helps with an information that could lead to the whereabouts and the arrest of Mahad Warsame Galay aka Mahad Karate, Ali Mohamed Raage pseudonym Ali Dhere, Abdullahi Abdi known Daud Suheyb, Mohamed Mohamud Noor aka Sultan, Ali Mohamed Hussein known as Ali Jeesto, Hassan Mohamed Afgoye, Abdullahi Osman, Mohamed Abdi Muse Mohamed, Mohamed Mohamud aka Gama-Dhere, a former Kenyan teacher whom Sh20 million bounty has been placed on hid head of being the mastermind of Garissa University College attack and Yasin Osman Kilwa.
Al-Shabab has executed several individuals whom they accused of spying for federal government and African union peace-keeping troops therefore this may undermine possibility of getting someone to forward Al-Shabab tips off though the government strictly guaranteed that all kinds of sources and persons helping to give full information of Al Shabab leaders will be dealt with strictly confidential, while it noted the need to protect the rights and the privacy of every citizen.

Wararka Goobjoog
( http://goobjoog.com/english/?p=12721 )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

11.04.2015 um 10:20
@Taln.Reich
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Derweil hat die somalische Regierung auf den Anführer der Al-Schabaab ein Kopfgeld von 250.000 US-$, und auf eine Reihe weiterer Al-Schabaab-Führer Kopfgelder zwischen 100.000 US-$ und 150.000 US-$.
da bekommt grosswildjagd in afrika ja eine völlig neue dimension..... elefanten und nashörner jagen war gestern , aber die sind ja schon nahezu ausgestorben.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

11.04.2015 um 10:26
@pere_ubu
im Vergleich zu den Kopfgeldern, die die Amis bieten, sind das praktisch nur Trinkgelder:
In 2012, the United States government began a new policy of offering financial rewards in exchange for information as to the whereabouts of Al-Shabaab members. On June 7, the U.S. Department of State put forth an offer totaling $33 million for the capture of seven of Al-Shabaab's senior commanders,[351] including a reported $3–$7 million (£2-£4.5 million) per leader.[14] $7 million of the total funds were set aside for information regarding the insurgent group's Amir or Spiritual Leader, Ahmed Godane (Abu Zubayr), with another $5 million bounty on Al-Shabaab's Deputy Leader, Mukhtar Robow (Abu Mansur).[351] Additionally, a $3 million bounty was reserved for the senior commander Zakariya Ismail Ahmed Hersi.[293]
On March 15, 2014, the U.S. Department of State also began offering bounties of up to $3 million apiece for information leading to the arrest or conviction of the Al-Shabaab senior members Abdikadir Mohamed Abdikadir, Yasin Kilwe and Jafar. According to State Department officials, Abdikadir coordinates Al-Shabaab's recruitment activities in Kenya, with Jafar acting as his deputy; Kilwe serves as Al-Shabaab's Emir for the northeastern Puntland region. The bounties are part of the "Rewards for Justice" program, wherein money is issued for leads on terror suspects.[353]
Wikipedia: Al-Shabaab (militant group)#Bounties


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

11.04.2015 um 10:31
@Taln.Reich


irgendwie scheint den amerikanern das geld nie wirklich auszugehen....obwohl doch letztens sogar staatsbedienstete in den unbezahlten urlaub geschickt wurden ,da man ihre gehälter nicht mehr aufbringen konnte.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

11.04.2015 um 10:33
@pere_ubu
na ja, mehr Geld als Somalia zu haben ist für einen Staat nicht schwer...


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

11.04.2015 um 10:34
versteh dein letzten post nicht so recht.
das sind doch amerikanische gelder die da ausgelobt werden.

Beitrag von Taln.Reich (Seite 39)


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

12.04.2015 um 09:37
als Reaktion auf den Angriff auf die Universität von Garissa in Kenia durch die somalische Rebellengruppe Al-Schabaab, der das Ziel verfolgte, den Rückzug kenianischer Truppen aus Somalia zu erwirken, fordert die kenianische Regierung nun, dass ein somalisches Flüchtlingslager, das größte Flüchtlingslager der Welt, aufgelöst und die Flüchtlinge nach Somalia verlegt werden.
Reaktion auf Schabab-Massaker: Kenia fordert Auflösung des weltgrößten Flüchtlingslagers
Flüchtlingslager Dadaab: Verlegung nach Somalia? Zur Großansicht
AP

Flüchtlingslager Dadaab: Verlegung nach Somalia?

Fast 150 Menschen kamen bei einem Anschlag somalischer Terroristen in Kenia ums Leben. Nun reagiert der Präsident mit einer drastischen Forderung: Ein ganzes Flüchtlingslager mit Hunderttausenden Menschen soll ins Nachbarland verlegt werden.

Wenig Zeit? Am Textende gibt's eine Zusammenfassung.

148 Menschen töteten Schabab-Milizionäre bei einem Anschlag auf die kenianische Universität Garissa in der vergangenen Woche, jetzt wendet sich das ostafrikanische Land an die Uno: Staatspräsident William Ruto forderte die Vereinten Nationen auf, ein riesiges Flüchtlingscamp nahe der Grenze zu Somalia in das Nachbarland zu verlegen. Sollte das nicht binnen drei Monaten geschehen "werden wir es selbst umsiedeln", sagte Ruto laut dem US-Sender CNN .

Bei dem strittigen Lager handelt es sich um das Uno-Flüchtlingscamp Dadaab, in dem vor allem Flüchtlinge aus Somalia leben. In dem nördlich von Kenia gelegenen Land tobt seit Jahrzehnten ein blutiger Bürgerkrieg. Die kenianische Regierung in Nairobi vermutet, dass sich unter die Flüchtlinge von dort auch islamistische Terroristen mischen.

Satellitenbild des Lagers Dadaab: Hunderttausende Einwohner Zur Großansicht
Getty Images

Satellitenbild des Lagers Dadaab: Hunderttausende Einwohner
Camp Dadaab ist das größte Flüchtlingslager der Welt und hat die Ausmaße einer Großstadt. Gebaut wurde es etwa hundert Kilometer von der somalischen Grenze entfernt für etwa 90.000 Flüchtlinge, mittlerweile leben dort jedoch nach Angaben des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR mehr als 350.000 Menschen - andere Quellen gehen sogar von mehr als 600.000 Bewohnern aus.

Die jetzige Forderung ist eine drastische Reaktion auf den Terrorangriff in Garissa, bei dem Schabab-Terroristen 142 Studenten und sechs Sicherheitskräfte ermordet hatten. Offenbar will Nairobi Härte und Entschlossenheit im Kampf gegen die Islamisten demonstrieren: Nach dem Massaker kam Kritik an den kenianischen Sicherheitskräften auf, die sieben Stunden bis an den Tatort gebraucht haben sollen.

Mit dem Massaker auf dem Universitätscampus in Garissa wollte die Schabab-Miliz die kenianische Armee zum Rückzug aus Somalia zwingen, wo sie sich am Einsatz der Afrikanischen Union gegen die islamistischen Rebellen beteiligt. Das kenianische Militär versucht dabei, das Einsickern von Extremisten und Waffen über die 700 Kilometer lange Grenze zu unterbinden. Die kenianische Armee kündigte nach dem Terrorangriff weitere Offensiven gegen die Miliz an.

Video abspielen... Video
DPA
Zuletzt hatte Kenia nach Luftangriffen in der somalischen Grenzregion Gedo die Zerstörung von zwei Schabab-Lagern gemeldet. Die Armee verfüge über Informationen, dass die Schabab-Miliz von den Lagern in Gondodowe und Ismail aus Ziele in Kenia angreifen wollte, hieß es aus Militärkreisen.

Bislang wurden fünf Verdächtige festgenommen, die Hintermänner des Massakers sein sollen. Die Regierung setzte zudem eine Belohnung in Höhe von umgerechnet 200.000 Euro auf die Ergreifung des Schabab-Kommandeurs Mohammed Mohamud aus, der als Drahtzieher des Anschlags gilt.

Zusammengefasst: Nach dem Terroranschlag mit nahezu 150 Toten in der Universitätsstadt Garissa fordert Kenia die Uno auf, ein Flüchtlingslager ins benachbarte Somalia zu verlegen. Die Regierung in Nairobi vermutet, dass in dem Lager auch somalische Terroristen leben.

Die einflussreichsten Terrorgruppen Afrikas im Überblick:

mxw/Reuters/dpa
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/schabab-kenia-fordert-von-uno-abzug-eines-fluechtlingscamps-a-1028113.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

13.04.2015 um 08:18
In Kenia kam es an der Universität von Nairobi nach einer Transformatorexplosion zu einer Massenpanik, weil die Studenten befürchteten, dass dies ein Terroranschlag sei. Ein Student kam bei der Massenpanik um's Leben.
Universität in Nairobi: Angst vor Terroranschlag löst Massenpanik aus
Trauernde bei der Beerdigung eines Opfers des Schabab-Massakers: Panik in Nairobi Zur Großansicht
AFP

Trauernde bei der Beerdigung eines Opfers des Schabab-Massakers: Panik in Nairobi

Der Terroranschlag hält Kenia auch nach mehr als einer Woche in Atem: Eine Explosion auf dem Campus einer Uni in Nairobi hat eine Massenpanik ausgelöst. Dutzende Menschen wurden verletzt, ein Student starb.

Wenig Zeit? Am Textende gibt's eine Zusammenfassung.

Mehr als eine Woche nach einem islamistischen Terroranschlag auf die Universität Garissa hat die Angst vor einer neuen Attacke eine Massenpanik in Kenia ausgelöst. Weil ein Stromtransformator explodiert sei, seien Dutzende Studenten überstürzt aus ihren Wohnheimen geflüchtet, teilte die Universität Kikuyu mit. Dabei seien ein Student getötet und mehr als hundert weitere verletzt worden - die Agentur AP meldet sogar 141 Verletzte.

Aus Furcht vor einem erneuten Attentat von Islamisten seien zahlreiche Menschen aus den Gebäuden gesprungen, einige von ihnen aus dem fünften Stock - einer habe einen solchen Sprung nicht überlebt. Augenzeugen zufolge explodierte der Transformator um vier Uhr am Morgen. Angstschreie erschreckter Studenten hätten daraufhin die Panik in den Wohnheimen verbreitet.

Am Samstag hatte Kenia mit der Ankündigung Aufsehen erregt, das weltgrößte Flüchtlingslager nahe der kenianisch-somalischen Grenze aufzulösen. Vizepräsident William Ruto forderte die Vereinten Nationen auf, ein riesiges Flüchtlingscamp nahe der Grenze zu Somalia in das Nachbarland zu verlegen. Sollte das nicht binnen drei Monaten geschehen "werden wir es selbst umsiedeln", sagte Ruto laut dem US-Sender CNN.

Satellitenbild des Lagers Dadaab: Hunderttausende Einwohner Zur Großansicht
Getty Images

Satellitenbild des Lagers Dadaab: Hunderttausende Einwohner
Bei dem strittigen Lager handelt es sich um das Uno-Flüchtlingscamp Dadaab, in dem vor allem Flüchtlinge aus Somalia leben. In dem nördlich von Kenia gelegenen Land tobt seit Jahrzehnten ein blutiger Bürgerkrieg. Die kenianische Regierung in Nairobi vermutet, dass sich unter die Flüchtlinge von dort auch islamistische Terroristen mischen.

Camp Dadaab ist das größte Flüchtlingslager der Welt und hat die Ausmaße einer Großstadt. Gebaut wurde es etwa hundert Kilometer von der somalischen Grenze entfernt für etwa 90.000 Flüchtlinge, mittlerweile leben dort jedoch nach Angaben des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR mehr als 350.000 Menschen - andere Quellen gehen sogar von mehr als 600.000 Bewohnern aus.

Mit der drastischen Forderung will Nairobi offenbar Härte und Entschlossenheit im Kampf gegen die Islamisten demonstrieren: Nach dem Massaker kam Kritik an den Sicherheitskräften auf, die sieben Stunden bis an den Tatort gebraucht haben sollen.

Mit dem Massaker auf dem Universitätscampus in Garissa wollte die Schabab-Miliz die kenianische Armee zum Rückzug aus Somalia zwingen, wo sie sich am Einsatz der Afrikanischen Union gegen die Rebellen beteiligt. Das Militär versucht dabei, das Einsickern von Extremisten und Waffen über die 700 Kilometer lange Grenze zu unterbinden. Die kenianische Armee kündigte nach dem Terrorangriff weitere Offensiven gegen die Miliz an.

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DPA
Zuletzt hatte Kenia nach Luftangriffen in der somalischen Grenzregion Gedo die Zerstörung von zwei Schabab-Lagern gemeldet. Die Armee verfüge über Informationen, dass die Schabab-Miliz von den Lagern in Gondodowe und Ismail aus Ziele in Kenia angreifen wollte, hieß es aus Militärkreisen.

Bislang wurden fünf Verdächtige festgenommen, die Hintermänner des Massakers sein sollen. Die Regierung setzte zudem eine Belohnung in Höhe von umgerechnet 200.000 Euro auf die Ergreifung des Schabab-Kommandeurs Mohammed Mohamud aus, der als Drahtzieher des Anschlags gilt.

Zusammengefasst: Nach dem Terroranschlag mit nahezu 150 Toten in der Universitätsstadt Garissa herrscht in Kenia weiterhin Angst vor einem neuen Blutbad. Auf dem Campus einer Universität in Nairobi hat die Explosion eines Stromtransformators eine Massenpanik ausgelöst. Ein Student starb dabei, mehr als hundert wurden verletzt .

Die einflussreichsten Terrorgruppen Afrikas im Überblick:

mxw/Reuters/AP
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/kenia-angst-vor-anschlag-loest-massenpanik-in-nairobi-aus-a-1028170.html )


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13.04.2015 um 08:22
in Somalia selbst wurden derweil, nach einmonatiger Beobachtung, neun verdächtige Al-Schabaab-Mitglieder in Mogadischu festgenommen.
Nine terror suspects arrested in Mogadishu
11 April 2015, 17:44


Mogadishu - Nine suspected Al-Shabaab militants were arrested on Friday by police in hotels located in a busy market in Mogadishu, police sources said on Saturday.

The nine, whom police said they have been following for close to a month now, were hiding in hotels which the police authorities also closed down for reasons they were abetting crime by giving residence to suspected militants.

"We have been tracking this people for almost a month now and today our security forces located and captured them in a hotel in Kismayo and two hotels in Bakara market," said Security Ministry spokesman Mohamed Yusuf.

Yusuf warned hotel owners in the city against harboring or hiring suspected Al-Shabaab members, failure to which they will be charged and their businesses closed down.

Police did not disclose the identity of the suspected militants, but said they were senior Al-Shabaab fighters.

The arrest came a few days after the government declared a 250, 000 U.S. dollar bounty for information leading to the capture of Al-Shabaab leader Ahmed Diriye.

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- Xinhua
( http://www.unahata.com/moto/5x16a1 (Archiv-Version vom 04.03.2016) )


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14.04.2015 um 08:28
Unicef schlägt wegen Boko Haram alarm: 1,2 Millionen Menschen sind auf der Flucht, darunter 800.000 Kinder. Kindr, die in die Gewalt der Boko Haram fallen, werden getötet, entführt, zwangsverheiratet, zwangsrekrutiert oder sogar als Selbstmordattentäter missbraucht.
Boko Haram in Nigeria: 800.000 Kinder fliehen vor Terror und Gewalt
Flüchtlingscamp in Nigeria (Archiv): Mehr als 800.000 Kinder auf der Flucht Zur Großansicht
DPA

Flüchtlingscamp in Nigeria (Archiv): Mehr als 800.000 Kinder auf der Flucht

Hunderttausende Kinder sind in Nigeria auf der Flucht, viele haben ihre Eltern verloren, viele fürchten den Terror von Boko Haram. Jetzt schlägt Unicef Alarm.

Rund 800.000 Kinder sind nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef wegen des Konflikts mit der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria auf der Flucht. Das geht aus einem am Montag veröffentlichen Unicef-Bericht hervor.

Die Zahl der Flüchtlinge habe sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt; rund 1,2 Millionen Menschen seien vor Boko Haram auf der Flucht in die Nachbarländer Tschad, Niger und Kamerun. Mehr als die Hälfte von ihnen seien Kinder. Viele von ihnen seien auf sich allein gestellt, da ihre Eltern entweder tot sind oder sie auf der Flucht von ihnen getrennt wurden.

Sie sind laut Unicef Opfer brutaler Übergriffe. "Mädchen und Jungen werden getötet, entführt, zwangsverheiratet, als Kämpfer rekrutiert oder in extremen Fällen dazu gezwungen, sich als Selbstmordattentäter in die Luft zu sprengen", heißt es in dem Bericht.

Der neue Unicef-Bericht wurde genau ein Jahr nach Boko Harams Entführung von mehr als 200 überwiegend christlichen Schülerinnen aus dem Ort Chibok veröffentlicht. Unicef warnt: "Zahllose Mädchen und Jungen sind in Nigeria verschwunden - sie wurden entführt, von bewaffneten Gruppen angeworben, angegriffen oder gezwungen, vor der Gewalt zu fliehen", sagte Westafrika-Direktor Manuel Fontaine.

Der neu gewählte Präsident Muhammadu Buhari hat angekündigt, gegen die Terrorgruppe Boko Haram vorzugehen. Seine Partei "All Progressive Congress" (APC) gewann am Sonntag auch bei den Regionalwahlen im strategisch wichtigen Bundesstaat Lagos die Mehrheit.

Die Terrormiliz Boko Haram kämpft im Nordosten von Nigeria für die Errichtung eines sogenannten Gottesstaats. Schätzungen zufolge haben die Extremisten seit 2009 mehr als 14.000 Menschen getötet.

kry/dpa
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/unicef-bericht-800-000-kinder-in-nigeria-auf-der-flucht-a-1028230.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

14.04.2015 um 08:34
Und hier ein Bericht darüber, wie genau Boko Haram mit den Entführten umgeht, mit auf den Aussagen einer Entführten, die zu den Zwangsrekrutierten gehört:
Geraubte Frauen bei Boko Haram: Schießen, Sprengen, Heiraten
Miliz Boko Haram: Operation Frauenraub Fotos
AP

Boko Haram braucht Frauen - für den Kampf und für die Ehe. Darum entführt die nigerianische Terrorgruppe massenhaft junge Mädchen. Laut Amnesty International durchlaufen diese ein ausgeklügeltes System. Oder werden ermordet.

Wenig Zeit? Am Textende gibt's eine Zusammenfassung.

Bis zum September 2014 war Aisha Yusuf ein ganz normaler nigerianischer Teenager. Dann kam Boko Haram in ihren Ort im Bundesstaat Adamawa, an der Grenze zu Kamerun. Die junge Frau wurde auf der Hochzeit einer Freundin entführt. Zusammen mit ihrer Schwester, der Braut und der Schwester der Braut. Heute ist Aisha Yusuf 19 Jahre alt und kein normaler Teenager mehr - sie ist eine ehemalige Boko-Haram-Soldatin.

Eigentlich heißt sie anders, doch aus Angst vor der Terrormiliz nennt sie sich im Nigeria-Jahresbericht von Amnesty International eben Aisha. Erst im Januar 2015 gelang ihr die Flucht. Was sie während ihrer vier Monate in den Händen der Islamisten erlebt hat, schildert sie so:

"Ich war unter den Mädchen, die an der Waffe ausgebildet wurden. Drei Wochen lang wurden wir trainiert. Wie man schießt, wie man einen Sprengsatz zündet. Dann gingen die Missionen los. Auf einer davon musste ich in mein eigenes Dorf."

Aisha ist eine von vielen Zeuginnen und Zeugen, die die Menschenrechtsorganisation für ihren 90 Seiten starken Bericht befragt hat.

Seit Jahren verbreitet Boko Haram vor allem im Nordosten Nigerias Angst und Schrecken. Ab 2014 will Amnesty jedoch eine neue Qualität der Attacken ausgemacht haben: besser organisiert, in höherer Frequenz - und mit deutlich höheren Opferzahlen. Der Vorstoß gipfelte im August 2014 mit der Ausrufung des sogenannten "Kalifats" durch Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau. Damit stellte die Mördergruppe ganz offiziell einen großen Teil des Nordostens unter ihre Kontrolle.

Für die Zivilbevölkerung bedeutete dies: Tod und Leid ohne absehbare Hilfe von außen. Von Anfang 2014 bis März 2015 ist die Ermordung von mindestens 5500 Zivilisten durch Boko Haram dokumentiert - darunter mindestens 2000 Frauen und Mädchen. Der Bericht schildert ihr Schicksal besonders drastisch: Die meisten werden als Kämpferinnen missbraucht oder zwangsverheiratet.

Nach ihrer Gefangennahme durchlaufen die Frauen ein nach Angaben zahlreicher Ex-Geiseln straff organisiertes System:

Zunächst werden sie nach Alter getrennt. Laut dem Bericht interessieren sich die Boko-Haram-Kämpfer vor allem für die jüngeren Gefangenen. Ein Teil von ihnen wird als Kämpferinnen abgestellt und ausgebildet. Wie im Fall von Aisha. Sie hat aber auch erlebt, wie die Braut und die Schwester der Braut in Zwangsehen mit Männern der Miliz gedrängt wurden.
Dafür werden die Mädchen und jungen Frauen zunächst gezwungen, sich zu der besonders radikalen Islam-Auslegung der Miliz zu bekennen. Weigert sich eine Geisel, wird sie ermordet oder so lange bearbeitet, bis ein "Sinneswandel" eintritt. Bei Aishas Schwester kamen die Gehirnwäscher nicht weiter - sie liegt heute in einem Massengrab verscharrt.
Nach dem Bekenntnis erfolgt meist eine Verlegung der Frauen. In kleineren Gruppen erhalten sie "Unterricht", in langen Sitzungen indoktrinieren sie die Ausbilder der Miliz mit ihrem kruden Weltbild.
Erst wenn die Verantwortlichen die Schulung für beendet halten, kommt es schließlich zur Zwangsehe mit einem der Boko-Haram-Männer.

Für ihr Vorgehen haben sich die Extremisten eine bequeme Theorie zurechtgelegt. Laut Anführer Shekau verhaftet das nigerianische Militär die Frauen und Kinder von Boko-Haram-Mitgliedern. So würde man ja quasi zu Entführungen gezwungen. Und außerdem, so die Terrorgruppe, sei es jungen Frauen ohnehin streng verboten, unverheiratet durchs Leben zu gehen.

Während aller Phasen schweben die Frauen in höchster Gefahr, vergewaltigt zu werden. Aisha Yusuf berichtete Amnesty etwa von regelmäßigem Missbrauch, oft durch mehrere Kämpfer. Zwar sei Vergewaltigung unter der Scharia-Rechtsprechung streng verboten. Doch hielten sich längst nicht alle Einheiten an diese Vorgabe, die Taten geschehen heimlich.

So wie Aisha und ihren drei Freundinnen erging es laut Amnesty im vergangenen Jahr Tausenden Frauen in Nigeria. Obwohl die Armee des Landes zuletzt einige Erfolge gegen die Miliz feiern konnte, bleiben ungezählte Geiseln in den Händen der Terroristen.

Wie schwierig die Befreiung ist, zeigt das Schicksal der 276 Schulmädchen, die Boko Haram 2014 verschleppte. Der Fall sorgte international für Schlagzeilen.

Amnesty veröffentlicht seinen aktuellen Bericht nun am ersten Jahrestag der Entführung. Von den meisten der 276 Mädchen fehlt weiter jede Spur.



Zusammengefasst: Die Terrorgruppe Boko Haram entführt massenhaft Frauen. Sie sollen kämpfen - oder Kämpfer heiraten. Laut Amnesty International werden die Geiseln erst gezwungen zu konvertieren. Danach folgt eine Gehirnwäsche, dann die Zwangsheirat. Seit 2014 verschwanden so mehr als 2000 Frauen und Mädchen. Die wenigsten tauchen wieder auf.

jok
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/frauen-bei-boko-haram-schiessen-sprengen-heiraten-a-1028378.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

14.04.2015 um 08:40
in Somalia wurde derweil das Haus eines Gouverneurs von vermuteten Al-Schabaab-Kämmpfern angegriffen, die sich einen Schusswechsel mit den Bodyguards lieferten. Der betreffende Gouverneur betonte derweil, dass die meisten Al-Schabaab-Führer in der Region ausgeschaltet seien, und Aktionen am laufen seien, um Al-Schabaab endgültig zu vertreiben.
Lower Shabelle Governor: “Al-Shabab Gunmen Attacked My House Last Night”
April 12, 2015 |

Siidii

Lower Shabelle Governor, Abdikadir Mohamed Noor Sidii has detailed the attack which was carried on his house by suspected Al-Shabab gunmen last night.
The governor said 5 suspected Al-Shabab fighters died and 7 others sustained injuries after gunmen and his bodyguards engaged gun battle.
He added that he lost one of his bodyguards and five others got injuries during the skirmish.
“The attackers from Fon-Buraale village which lies between Qoryooley and Kuntuwaaray town furthermore their leader was a foreigner hailing from Morocco” he said.
He highlighted that the combat erupted at midnight after his bodyguards concluded perambulation throughout the town.
He underscored that most of Al-Shabab leaders were killed in Lower Shabelle region and that indicate the initiatives they undertaken to annihilate Al-Shabab members from the region.

Wararka Goobjoog
( http://goobjoog.com/english/?p=12821 )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

15.04.2015 um 07:54
Vor einem Jahr hat Boko Haram in Nigeria mehr als 200 Schulmädchen entführt, und angekündigt, diese zu versklaven und zwangszuverheiraten. Trotz internationalen Aufschreis ist der weit überwiegende Teil dieser Entführten immer noch in Gewalt der Boko Haram.
Ein Jahr #BringBackOurGirls: Spurlos verschwunden

Vor einem Jahr wurden in Nigeria mehr als 200 Schulmädchen entführt, noch immer fehlt von den meisten jede Spur. Die Terrorgruppe Boko Haram wütet weiter und hinterlässt traumatisierte Kinder.

Vor genau einem Jahr sind in der Stadt Chibok im Nordosten Nigerias 276 Mädchen von Boko Haram verschleppt worden. Die Entführung sorgte für weltweite Bestürzung, auf Twitter erklärten Menschen unter dem Hashtag #bringbackourgirls ihre Solidarität. 57 der entführten Schülerinnen konnten fliehen - 219 sind noch immer in der Gewalt der Terrororganisation.

Von ihnen fehlt jede Spur, und auch der neu gewählte Präsident Muhammadu Buhari dämpft die Hoffnung auf ihre Rückkehr: "Wir wissen nicht, ob die Mädchen aus Chibok gerettet werden können, ich kann nicht versprechen, dass wir sie finden", sagte er. Der Aufenthaltsort der Mädchen sei weiter unklar. Seine Regierung werde jedoch alles in ihrer Macht stehende tun, um die Mädchen zurückzubringen, versicherte Buhari den Familien.

Am 14. April 2014 hatten Boko-Haram-Kämpfer die Schule gestürmt und die Schülerinnen aus ihrem Schlafsaal entführt. Der Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau verkündete danach, er werde die Mädchen als "Sklavinnen" verkaufen. Später sagte er, alle seien bei Zwangsheiraten "unter die Haube gebracht" worden. Experten halten beide Schreckensszenarien für möglich. Nur dass die Mädchen noch alle beisammen sind sei unwahrscheinlich.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat in einem neuen Bericht dokumentiert, wie Frauen und Mädchen von Boko-Haram-Kämpfern systematisch missbraucht werden.
Fotostrecke

6 Bilder
Nigeria: Kinder zeichnen Boko Haram

Kinder malen Leichen und brennende Häuser

Die Schülerinnen, die entkommen konnten, sind traumatisiert - und sie sind nicht die einzigen, die unter dem Terror leiden. Einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge hat Boko Haram bisher rund 2000 Frauen und Mädchen entführt. Rund 800.000 Kinder sind nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef wegen des Konflikts in Nigeria auf der Flucht. Sie fliehen in die Nachbarländer Tschad, Niger und Kamerun - oft ohne ihre Eltern, die von Boko Haram getötet wurden.

Einige von ihnen sind in einem Unicef-Camp im Tschad untergekommen. In der Stadt Baga Sola nimmt sich das Kinderhilfswerk der Flüchtlinge an und versucht, ihnen bei der Bewältigung ihrer traumatischen Erlebnisse zu helfen. In einem Mal-Workshop sollen die Kinder ihre Erinnerungen zu Papier bringen. Blutige Gesichter, kopflose Körper, brennende Häuser - die Bilder zeigen, was die Kinder gesehen haben.

Kinder im Flüchtlingslager Baga Sola: "Die anderen sind tot" Zur Großansicht
AFP

Kinder im Flüchtlingslager Baga Sola: "Die anderen sind tot"
Sie zeichnen, wie Islamisten ihre Dörfer stürmen und mit Maschinengewehren von den Ladeflächen ihrer Autos schießen. "An dem Tag, als Boko Haram in unser Dorf kam, waren wir vor unserer Haustür", erzählt ein Junge. "Die Kämpfer gingen zu den Leuten, die am Fluss standen - und schossen ihnen in den Kopf." Er zeichnet Boote und Körper, die in einem Fluss schwimmen. "Diese hier konnten auf die Boote gelangen und fliehen", sagt er. "Die anderen sind tot."

Ein anderer Junge malt ein brennendes Haus. "Dieser Mann versucht in sein Haus zu fliehen, als Boko Haram kommt", erzählt er. "Es gelingt ihm nicht, und sie zünden sein Haus an."

Ein Unicef-Mitarbeiter erklärt, dass der Workshop den Kindern helfen solle, ihre Erlebnisse zu verarbeiten: "Sie zeichnen, und dann reden wir über die Bilder." Man müsse die Kinder dazu bringen, sich zu öffnen.

kry
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/boko-haram-in-nigeria-entfuehrte-maedchen-sind-spurlos-verschwunden-a-1028434.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

15.04.2015 um 08:03
In Somalia hat Al-Schabaab das Bildungsministerium angegriffen, sechs Tote, vorwiegend Zivilisten. Inzwischen haben Sicherheitskräfte das Regierungsgebäude wieder unter ihre Kontrolle gebracht.
Terror in Mogadischu Mindestens sechs Tote bei Anschlag

Bei einem Anschlag auf das Bildungsministerium in Mogadischu sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Die Dschihadisten der Shabaab-Miliz haben sich des Anschlags bezichtigt.
14.04.2015
Soldaten der AU in Somalia
© AFP
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Sollen Islamisten bekämpfen: Soldaten der Afrikanischen Union bei einer Übung in Mogadischu.

Bei einem Anschlag auf das Bildungsministerium von Somalia sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Ein mit Sprengstoff beladener Wagen sei in die Mauer um das Gebäude in der Hauptstadt Mogadischu gefahren, berichtete der britische Sender BBC.

Bei den Opfern handele es sich „vorwiegend um Zivilisten“, teilte die Polizei in Mogadischu mit. Nach ihren Angaben detonierte zunächst eine Autobombe, worauf die Angreifer das Gebäude stürmten. Im Innern des Ministeriums fielen anschließend zahlreiche Schüsse. Sicherheitskräfte hätten das Ministerium inzwischen wieder unter ihre Kontrolle gebracht.



Zur Tat bekannt haben sich Terroristen der Shabaab-Miliz. Einer ihrer Sprecher, Sheikh Abdelasis Abu Musab, sagte dem Radiosender Andalus, seine Gruppe sei für die Tat verantwortlich. Er sprach von einer „heiligen Operation“.

In Somalia verüben Terroristen von al Shabaab immer wieder Anschläge. Die Islamisten hatten in den vergangenen Wochen bereits ein Hotel in Mogadischu und ein Regierungsgebäude in der südlichen Stadt Baidoa angegriffen und mehrere Menschen getötet. Anfang April verübte Al Shabaab einen Anschlag auf die Universität der kenianischen Stadt Garissa, bei dem mindestens 147 Menschen getötet wurden.

Al Shabaab kontrolliert weite Teile Somalias, steht aber unter Druck. 22.000 Soldaten unter dem Mandat der Afrikanischen Union haben die Islamisten in den vergangenen Wochen zurückgedrängt. So hat die Armee im März einen wichtigen Bezirk in Südsomalia von der Gruppe zurückerobert. Bei einem Drohnenangriff war zudem Aden Garar getötet worden, einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Terrorattacke auf das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi mit 67 Toten.

Quelle: EPD / AFP / DPA
( http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/tote-nach-anschlag-auf-bildungsministerium-in-somalia-13537450.html )


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