Anschlag auf die Redaktion des "Charlie Hebdo" in Paris

@Geisonik
Für die meisten Muslime ist Religion dasselbe wie für Christen, Hindus und Buddhisten. Nicht alle gehen in die Moschee, nicht alle beten 5x am Tag, und auch die Imame folgen sehr unterschiedlichen Auslegungen des Korans.
Ich kannte auch einen Muslim, der in einer Hotelküche täglich mit Schweinefleisch arbeitete und von seiner (atheistischen) Freundin nie verlangte, zu konvertieren.

vincent schrieb:Realsatire in seiner Hochform..

Ja das wirft schon Fragen auf...

@kusamak
ja, sicher ist es ein Schichtenproblem, aber eben nicht kausal. Die "Schicht" bildet sich ja nicht aufgrund des angeborenen Intellekts, der ist nämlich überall normalverteilt, sondern aufgrund des wirtschaftlichen Erfolges bzw. misserfolges.
Und ich bestreite, dass es die "Dummen" sind, die in einer Gesellschaft wirtschaftlich und sozial abgehängt werden. Dass die Abgehängten irgendwann ver-dummen bzw. ihr Denken eingleisig und eingeschränkt wird kann natürlich trotzdem sein. Ich meine nur, das sei dann die Folge einer Entwicklung und nicht die Ursache.
Davon abgesehen gebe ich dir absolut recht.

kusamak schrieb:Vor einigen Generationen sind wegen des christlichen Glaubens ganze Landstriche entvölkert worden, weil die Bibel gewalttätig ausgelegt wurde und sich die Gläugiben legitimiert fühlten.

dafür hätte ich gerne mal ein Beispiel


Mit Gut Glück können wir die Religon noch in den 30 Jährigen Krieg schieben, aber selbst da ist das ehe Nebensache.

Btw, was kann man denn im neuen Testament so Gewaltätig auslegen?

@FF
Du redest aber von den Muslimen hier. Ich habe von Muslimischen Staaten geredet. Sprich die Staaten in denen der Islam die Hauptreligion ist. Da gibt's nicht viele mit wirklicher Freiheit.

@Fedaykin

Ein Ausspruch von Jesus zu seinen Jüngern
„Denkt nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert" (Mt 10,34).

so als erstes spontanes Beispiel

@kusamak
Auf der einen Seite ja, viele stammen aus der "Unterschicht", auf der anderen Seite zeigen Analysen der neuen Generation, sprich der Leute, die in's Ausland gehen, dass nicht nur Unterschichtler dabei sind. Da ist auch die Mittelschicht vertreten, etc.

Ich denke das ist A ein Schichtproblem, B ein Identifikationsproblem und C ein Aufmerksamkeitsdefizitproblem, wenn man es so nennen mag.

@Vollzeittroll
Es hat verschiedene Ursachen. Es gibt kein Allheilmittel.
Aber man kann Risiken minimieren.

@Geisonik
Da müsste man mal damit anfangen, den Begriff "Freiheit" allgemeingültig für alle Völker zu beantworten - um dann darauf zu kommen, dass das für alle etwas anderes ist.

@FF

Ich würde mal behaupten, dass sich viele Menschen außerhalb Deutschlands genau so eine Freiheit wie bei uns in Deutschland wünschen. Natürlich hat das auch seine Schattenseiten wie z.B. Menschen die sich berufen fühlen andere Menschen zu provozieren... aber damit muss man umgehen können.

De "Freiheit" sollte im Kopf anfangen und nicht auf dem Papier. Das ist sehr wichtig.

@Glünggi
ja und Risiken minimiert man am besten, indem man sich bemüht, niemanden auszugrenzen, jeden zu respektieren und anzuerkennen, was jemand ist und kann.
Das fängt an mit dem Schulsystem, mit Arbeitsrecht, mit Sozialrecht, mit dem was man neudeutsch Teilhabe nennt und was für immer weniger Menschen wirklich gilt.
Und das hat nix mit Sozialromantik zu tun sondern mit praktischer Vernunft. Sozialpolitik ist Sicherheitspolitik.

Noch 2 Artikel zum Thema:

Allein am Abend des Anschlags auf die Redaktion des französischen Satiremagazins «Charlie Hebdo» wurden gemäss Twitter France zeitweise 6400 Tweets pro Minute mit dem Hashtag #jesuischarlie gepostet.

Ich würde den Hashtag #jesuicharlie nicht als klassisches «Social-Media-Phänomen» beschreiben. Im Gegenteil. Es handelt sich hierbei um ein klassisches Medienthema: Medien haben in enormer Breite und über mehrere Tage über das Ereignis berichtet. Deshalb sehe ich hier eher die klassischen Medien am Anfang. Das schlug sich dann in den sozialen Medien nieder, weil es die Menschen beschäftigt hat und weil sie sich äussern wollten.

Es gibt bestimmt Rückkoppelungseffekte. Aber diesmal schien es mir schon fast, als wäre es eine Art Routine: Ein Ereignis findet statt und es gibt einen Hashtag dazu, den dann alle zu verwenden beginnen und Bilder, die auf Facebook geteilt werden. Es ist, als wäre es schon Normalität geworden, so auf ein solches Ereignis zu reagieren, das so viele Menschen beschäftigt.

Wenn so etwas passiert, dann möchte man mit anderen darüber sprechen. Die sozialen Medien ermöglichen das in einem noch nie dagewesenen Ausmass. Der Austausch ist sehr direkt und unmittelbar. Menschen können miteinander sprechen und ihre Meinungen werden gehört. Diesen Eindruck haben sie zumindest

Die Frage ist, wie nachhaltig das Ganze sein wird. Ich denke, diese Wellen kommen sehr schnell und heftig. Es ist wirklich fraglich, wie lange deren Wirkung dann anhält. Nicht wegen dieses einzelnen Ereignisses, sondern weil viele Wellen kommen, alle sehr laut sind und die Menschen nur eine beschränkte Kapazität für Aufmerksamkeit und Empathie haben.

http://www.srf.ch/news/international/tweetflut-nach-terror-unter-der-lupe

Eine Woche nach dem Anschlag auf die französische Satire-Wochenzeitung «Charlie Hebdo» hat sich Al Kaida im Jemen zum Angriff bekannt. Einer der Anführer des Terrornetzwerks auf der Arabischen Halbinsel (Aqap) sagte dies in einem am im Internet erschienenen Video.

«Es wurden Helden rekrutiert und sie haben gehandelt», erklärte Nasser Ben Ali al-Anassi in dem am Mittwoch veröffentlichten Video. «Die gesegnete Schlacht um Paris betreffend, erklären wir, die Organisation Al Kaida auf der Arabischen Halbinsel, dass wir die Verantwortung für diese Operation aus Vergeltung für den göttlichen Botschafter übernehmen.»
Der Anschlag sei auf Befehl von Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri verübt worden, erklärte er.

http://www.srf.ch/news/international/al-kaida-im-jemen-bekennt-sich-zu-anschlag-auf-charlie-hebdo
@Kronprinzessin

Kronprinzessin schrieb: Risiken minimiert man am besten, indem man sich bemüht, niemanden auszugrenzen,

Ist meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt überhaupt.

Noch ne Meldung die in diesem Zusammenhang steht:

Nach dem Twitter-Account des US-Militärs sind nun auch hunderte Internet-Seiten von französischen Institutionen Opfer des islamistischen Cyberkriegs. Auf Startseiten von Rathäusern, Schulen, Universitäten, Kirchen und Unternehmen tauchten auf schwarzem Hintergrund Hassbotschaften auf. «Tod für Frankreich» oder «Tod für Charlie» war da plötzlich zu lesen.

Urheber der Cyberattacken sollen Islamisten aus Nordafrika oder Mauretanien sein. Der Internet-Sicherheitsexperte Gérôme Billois sagte, nach seiner Erinnerung habe es noch nie eine solch umfangreiche Kampagne in so kurzer Zeit gegeben.

So wurde der Internet-Auftritt des Départements Lot im Südwesten des Landes drei Stunden lang von einer tunesischen Gruppe lahmgelegt, die die Website mit einer Adresse verlinkte, auf der islamistische Reden verbreitet werden. Der Webauftritt der Gedenkstätte zur Geschichte des 20. Jahrhunderts in Caen in Nordfrankreich wurde durch eine Botschaft in Arabisch und Französisch gestört. Dort hiess es: «Ich bezeuge, es gibt keinen Gott ausser Allah.»

Der Europa-Technikchef der Internet-Sicherheitsfirma Checkpoint, Thierry Karsenti bezeichnete die Angriffe als «Cyber-Dschihad». Das Kapern von Homepages sei dabei nur «die Spitze des Eisbergs» und die am wenigsten gefährliche Variante

http://www.srf.ch/news/international/cyber-dschihad-in-frankreich

ja ja die Pressefreiheit.

Ausgerechnet Charlie Hebdo hat den Zeichner Maurice Sinet (Siné) fristlos entlassen weil er negativ über die jüdische Kultur berichtete.
Wenn man sich nun überlegt wie tief unter der Gürtellinie Charlie Hebdo aber gegen den Islam basht muss man schon einmal das Wort Rassismus in den Mund nehmen.


http://m.welt.de/welt_print/article2332924/Ein-Ozean-der-Scheisse.html


Die Zeitung äusserte sich dann am 30. Juli 2008 öffentlich auch noch : "Siné vertrete eine überholte Art von Meinungsfreiheit, die sich berechtigt glaube, Juden, Frauen und Homosexuelle ungestraft beleidigen zu dürfen."

Dass man gegen Muslime hetzt ist dann aber wiederum Meinungsfreiheit. Vielleicht können hier viele kein Französisch. Aber eigentlich reicht es die Bilder anzuschauen.

https://www.google.ch/search?q=charlie+hebdo&biw=1522&bih=1409&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=3pS2VJnzK4LlO8m9gaAF&ved=0CAYQ_AUoAQ&dpr=0.9#imgdii=_&imgrc=2aYUZpMAFQNKwM%253A%3BzarMRlTriCvcLM%3Bhttp%253A%252F%252Fwww.ajib.fr%252Fwp-content%252Fuploads%252F2011%252F11%252Fcharlie-hebdo.png%3Bhttp%253A%252F%252Fwww.ajib.fr%252F2011%252F11%252Fcharlie-hebdo-charlot%252F%3B747%3B882

Das hat mit freier Meinungsäusserung nichts mehr zu tun. Es ist einfach nur Hetze. Oder muss ich die wichtigsten hier posten und übersetzen?

@misterman
Da gibts auch karikaturen mit Juden. Wo genau hetzt die Zeitung gegen Muslime?

@misterman
Kannst Du mir das hier übersetzen bitte? ;)
http://imworld.aufeminin.com/story/20130224/charlie-hebdo-une-14309_w1000.jpg (Archiv-Version vom 09.01.2015)
Es ist halt immer eine Frage wo fängt Hetze an wo hört Satire auf.
Kann man sich auch bei dieser Meldung fragen die schon gepostet wurde, aber nicht kommentiert wurde:

Terrorismus verherrlicht? Komiker Dieudonné festgenommen

Bereits am Montag hatte die Pariser Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Terrorismus-Verherrlichung gegen den Komiker eingeleitet.

Der 48-Jährige hatte in einem Eintrag auf Facebook und Twitter den Spruch «Ich bin Charlie» für die Anschlagsopfer mit dem Namen des Attentäters in einem jüdischen Supermarkt vermischt. Konkret schrieb er: «Ich fühle mich wie Charlie Coulibaly.» Kritiker werten diesen Kommentar als geschmacklose Unterstützung für den Islamisten Amédy Coulibaly

http://www.srf.ch/news/international/terrorismus-verherrlicht-komiker-dieudonne-festgenommen

http://www.tagesspiegel.de/politik/internetsperren-in-der-tuerkei-muslime-wuetend-wegen-abdrucks-von-charlie-hebdo-zeichnungen/11228266.html

Wann lernt der Muslime, dass Satire alles darf? Wenn die Muslime schlau sind, dann würden sie für die Satire sein. Der Rat der Muslime hat ja gesagt, er grüßt die Satire. Verkehrte Welt...

Hmm, müssen wir uns als Gesellschaft nicht doch kritisch mit den Grenzen von Satire auseinandersetzen. Es ist und bleibt wohl eine Beleidigung sowie ehrverletzend, ungefragt einfach den Propheten zur Schau zu stellen oder aufs Korn zu nehmen.


https://www.youtube.com/watch?v=YkNgdCqZT_g

@kofi
Ich denke der verhaftete Komiker wollte das auch mit «Ich fühle mich wie Charlie Coulibaly.» zum Ausdruck bringen. Hat dabei aber wohl die grenzenlose Freiheit der Satire überschritten.

@Allmysterio

Satire darf längst nicht alles...

@misterman

Danke für den Link. Er SCHREIT Bände...