@doppel00 Ich meinte die beiden Hebdo-Schützen, zu dem Schwarzen weiß man ja noch nix.
doppel00 schrieb:Und ich würde auch raten dass doch in 60ger Jahren die Frankreich-loyalen Algerier mit den Franzosen aus Algerien abgezogen sind, kenne das Problem aber weder theoretisch noch praktisch.
Ja, die sind mitgegangen - und dann in Frankreich bis in die 70er in ehemaligen KZs untergebracht worden. Kurzer Abriss:
Viele Pieds-noirs waren seit Generationen in Algerien ansässig gewesen oder hatten gar keine Wurzeln in Frankreich, da ihre Familie als Einwanderer in Algerien das französische Bürgerrecht erworben hatten. Sie mussten aber notgedrungen dorthin übersiedeln, da sie von Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung FLN mit dem Tode für den Fall bedroht wurden, dass sie Algerien nach der Unabhängigkeit nicht verlassen würden. „La valise ou le cercueil“ – es blieb ihnen nur die Wahl zwischen dem Koffer (la valise) oder dem Sarg (le cercueil). Drohungen, die im Fall einiger im Land verbliebener Pieds-noirs, vor allem aber der sogenannten Harkis, auf grausame Weise wahrgemacht wurden: Tausende Angehörige dieser Gruppe muslimischer Algerier, die während des Unabhängigkeitskampfes loyal zu Frankreich gestanden und in dessen Militär gekämpft hatten, massakrierte die FLN zusammen mit ihren Familien. Am 5. Juli 1962, dem Tag, an dem Algerien seine Unabhängigkeit proklamierte, kam es in Oran, der Stadt mit dem größten Anteil an Pieds-noirs an der Gesamtbevölkerung, zu einem Massaker an europäischstämmigen Einwohnern der Stadt, dem je nach Quellen zwischen 95 und 3500 Menschen zum Opfer fielen. Keiner der Täter wurde je bestraft[4].
Wikipedia: Pied-noirNach der Unabhängigkeit kam es zu zahlreichen gewalttätigen Übergriffen der FLN und von Sympathisanten der Unabhängigkeitsbewegung. Stellenweise wurde die Rache an den als Kollaborateuren wahrgenommenen Algeriern benutzt, um die eigene Loyalität zu beweisen und Nähe zum neuen Regime zu demonstrieren. Zahlen darüber liegen kaum vor. Im Arrendissement Akbou nahe Sétif wurden auf 100.000 Einwohner rund 2.000 Menschen als Kollaborateure getötet. Schätzungen gehen von rund 6.000 bis 10.000 Todesopfern unter den Harkis für die Gesamtzeit des Krieges und die Gewalt nach der Unabhängigkeit aus. Der Vertrag von Evian sah keine Regelung bezüglich der ehemaligen Soldaten der Kolonialmacht vor. Charles de Gaulle lehnte die Aufnahme der Harkis jedoch kategorisch ab. Bedenken von Seiten des Militärs und seines Verteidigungsministers Pierre Messmer schlug de Gaulle ab. Gegen die von ihm erlassenen Gesetze organisierten aktive und ehemalige Militärangehörige ein Netzwerk, mit dem nach Schätzungen rund 100.000 - 260.000 Menschen nach Frankreich emigrierten. Die ehemaligen Kämpfer und ihre Familien wurden zumeist in Militärlagern und ehemaligen Internierungslagern aus der Vichyzeit untergebracht. Es dauerte bis in die 1970er, bis die letzten Flüchtlinge aus den Lagern in normale Wohnungen umgesiedelt wurden. Die Mehrheit, die zumeist aus der Schicht der illiteraten Landbevölkerung stammte, lebte in Frankreich ein Leben in sozialer Segregation.[4][5][6]
Wikipedia: HarkiZusammenfassung: Moslems kämpfen für Frankreich, Frankreich will nach dem Vertrag nix von ihnen wissen und sieht zu, wie sie abgemurkst werden. Die, die von Privatleuten gerettet werden, sperrt man in Lager und lässt sie im Elend hausen.