@MareTranquil Da hast du völlig recht, doch es geht mir eben nicht um diese, nun ja "unfähigen" Geister die einfach etwas destruktives Chaos stiften wollen. Es geht mir um intelligente, fähige und auch kompetente, kreative Menschen. Ich betrachte Terror nicht allein im klassischen, rein destruktiven Sinne, ich sehe durchaus andere Möglichkeiten das System zum kollabieren zu bringen. Auch quantitative Verweigerung kann Terror fürs System bedeuten. So nach dem Motto: "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin." (natürlich ein hoffnungsvoll, naiver Optimismus der auf beiden "verfeindeten" gleich gedacht und gehandelt werden muss).
Ich "hoffe" auf eine völlig neue Form von Terror gegen Systeme, einen der auf multiplen Ebenen angewendet wird, so wie im hübschen Filmklischee von "V for Vendetta" oder Hackers in Kombination, technisches, politisches und an für das System kritischen Knotenpunkten.
Ich lebe abhängig vom System, warum sollte ich es dann angreifen? Doch diese Frage ist völlig falsch, die Frage ist wie kann man unabhängiger werden, wie kann man es bekämpfen ohne Anwendung von Waffengewalt, Sprengstoff, Viren oder Massenvernichtungswaffen? Man kann es nur angreifen in dem man Alternativen entwickelt, das System mit den eigenen Waffen schlägt (in Sachen Kapitalmärkte) und natürlich genügend Ahnung vom System selbst hat um wunde Punkte zu treffen die vital sind. Das Internet ist eine kleine Basis nur muss es auch offline sehr vielfältige Netzwerke geben.
Ich sehe in unserem System kaum Widerstand gegen die Gegebenheiten, man kann Sagen es liegt an den Abhängigkeiten, der Angepasstheit und der Bequemlichkeit, doch ich fürchte inzwischen genau DAS sind die Dinge die uns mal zum Verhängnis werden, sogar mit ziemlicher Sicherheit. Wir haben keine Ahnung wann es passiert, doch Verknappung, Überkonsum, instabile, äußerst ungleiche Finanzsituationen zwischen und innerhalb der Nationen, eine ganze Bandbreite an global wachsenden Problemen. Doch die Weltsysteme bleiben weiter auf Kurs und reden uns ein Terror sei ein völlig falsches Mittel. Das ist es auch, wenn man ihn auf "klassische" und sinnlose Weise ausführt.
Ich selbst habe zwar keine Ahnung ob ich je meinen Arsch hochbekomme, mich einfach aus dem Arbeitsalltag ausklinke und eine Alternative leben werde und dafür auch kämpfen werde, doch eines weiß ich sicher, allein wird jeder Widerstand schwer fallen, selbst wenn man die Filmfigur "V" wäre. Man kann nicht auf "Helden" hoffen, man braucht Eigeninitiative auf allen Ebenen der Gesellschaft. Terror wird nie sinnvoll sein, wenn er bei seinen alten Methoden bleibt, er muss als Begriff völlig neu gestaltet werden, denn Terror ist für mich JEDE Form von Widerstand gegen das gegebene System und sei diese nur Kunst oder Musik, aus Sicht des Systems ist alles was kritisch ist ein "leiser" Akt des Terrors. Schaut mal in die Musikcharts, was wird da am meisten promotet, systemkritische Sounds wie in den 68ern, der Zeit des frühen Punk? Nein Plastikpop der die Sinne benebelt, Texte ohne Inhalt ohne geistige Anforderung. Natürlich gibt es Ausnahmen doch diese sind sehr selten oder sind verdreht und auch nur eine Verkaufsmasche für die kleinen Rebellen die man an der Stange halten will. Haha "Hardcore Punk", "Screamo" was weiß ich Gangster Aggro Hip Hop, Metal ohne Leidenschaft nur mit purer Aggression, Schranz, all diese aggressive Musik ist ein Ruhigsteller, wie Boxkämpfe, Fußball allgemein Sachen wo Energien und Geld investiert werden und man am Ende irgendwas kompensieren konnte und wieder zurück in den Alltag kehrt. Das Wochenende wird häufig versoffen und verkatert ausgenutzt, die Woche besteht häufig aus physischen oder psychischen Stress mit Unter. oder Überforderung...
Nichts kann "besserer" Terror sein als aktiver Widerstand, rebellische Leidenschaft, etwas Idealismus und einer passenden Alternative, doch Terror kann nichts schlechteres sein als das was wir jeden Tag in den Nachrichten sehen, besonders im nahen Osten, das ist Terror wo es nur Opfer gibt, nur Verlierer aber keine Sieger.
Ich fasse unter den sinnvollen Terror jeden Widerstand zusammen der auf vielfältigste Weise gegen Systeme, Staaten, den Finanzsektor, politische Ideologien gerichtet ist und dabei OHNE direkte Gewalt auskommt, ein Mix aus Sabotage, Boykott, Demonstrationen, Enthaltung, einem kollektiven Nein zu bestimmten politischen, wirtschaftlichen Beschlüssen. Ein Nein zum täglichen Hamsterrad das unsere Gesellschaft und unseren Planeten energetisch auspumpt.
Vielleicht fühle ich mich im Moment stark von diesem alten aber aktuellen Film beeinflusst:
I WANT YOU TO GET MAD! - NETWORK
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Einer der wenigen Filme der seine eigene Industrie angreift, diesen Film betrachte ich als künstlerisch, "sinnvollen" Terrorismus und Protest, der sich ironischerweise selbst auch noch kritisiert. Vielleicht betrachte ich Terror als Schere die Fesseln durchschneiden kann, wenn man sie nur richtig anwendet und nicht missbraucht und dabei das gefesselte Opfer verletzt sonder befreit.
Ich verteidige diesen Text mal mit einer momentanen Gefühlslage und Terror ist in dem Fall ein provokantes Schlagwort, diese Denkweise kann jeder zeit wieder ans System angepasster erscheinen, das ich in diesem Moment noch angreife, ich will das System nicht in Trümmern sehen, ich will es transformiert und reformiert sehen, es gibt einige Punkte in unserem System die auch ich nicht angreifen würde, z.B. freie Meinungsäußerung, eine Sache die man ruhig öfter anwenden sollte...
Habe schon lange nicht mehr auf diese Weise hier geschrieben, verfasse sonst eher rationales, vernünftiges und nicht so emotionales und vielleicht frustriert klingendes aber es muss mal ins Netz geklatscht werden, in der Hoffnung auf ähnlich denkende Menschen die nicht wissen wie und wo man Widerstand leisten kann und gleichzeitig eine Alternative leben möchte oder zumindest eine Reformation der Wachstumsgesellschaft erleben will, weniger Leistung und Überproduktion, dafür mehr Nachhaltigkeit, Forschritt und doch mehr Bezug zur Natur, gesellschaftliche Vielfalt, Toleranz und einen Anreiz zu mehr Solidarität bieten will.