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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

54 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Terror, Widerstand, Boykott ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 14:24
Da ja der 11. Jahrestag des 11.9. ist dachte ich mir mal etwas. Die Frage was Terror so sinnlos macht, es verändert nichts zum positiven und hinterlässt nur Wut und Trauer bei den betroffenen. Jeder der rational denken kann und ein Leben frei von Extremismus und Radikalität lebt wird das sicherlich ähnlich einschätzen. Doch ich definiere jeden "Terror" als sinnlos solange er nach dem bekannten Muster verläuft; Anschlag, Mord, Selbstmord, ideologischer Hintergrund. Nun seh ich aber "Terror" als Kampfbegriff nicht gänzlich als sinnlos an, auch nicht als gänzlich kontraproduktiv, wenn er denn mit anderen Mitteln erfolgt, nicht an irgendwelchen Orten wo es Systeme, Staaten und wirtschaftliche Bereiche kaum kratzt aber nur die Bevölkerung polarisiert (wie so oft im Nahen Osten). Ich stelle mir gezielte Angriffe auf die Infrastruktur ohne Menschenopfer. Angriffe mittels Sabotage, Boykott oder mit Hilfe von Blockaden.

Hier geht es mir allgemein und ganz rational um politischen Terror und andere Möglichkeiten um auf korrupte Systeme Einfluss zu nehmen. Was denkt ihr darüber?


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 14:29
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Angriffe mittels Sabotage, Boykott oder mit Hilfe von Blockaden.
Damit kann man aber keine Ungläubigen in das ewige Fegefeuer schicken.
Denn der 9/11 ist ja ein Vorfall in einem Glaubenskrieg und nicht, dass jemand einfluss üben will in ein korruptes System.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 14:58
terroisten besitzen nicht die macht einenen rechtstaat zu zerstören.
aber sie können uns dazu provozieren es selbst zu tun.
denn sie benötigen unsere mithilfe um unsere werte abzuschaffen.
terroisten bedrohen uns mit folgen, die nur wir selbst herbeiführen können.

ob der 11.9 nun ein inseidejob oder das werk von terroristen war,
spielt keine rolle.

dieser tag hat die welt verändert
so oder so.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 15:10
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Ich stelle mir gezielte Angriffe auf die Infrastruktur ohne Menschenopfer. Angriffe mittels Sabotage, Boykott oder mit Hilfe von Blockaden.
Das ist aber kein Terrorismus. Terror=Furcht und ultimativ ist der Tod das Höchste wovor man sich fürchten kann. Es gibt keinen sinnvollen Terrorismus. Egal ob RAF, IRA etc., wer mit Angst und Schrecken seine Forderungen durchringen möchte und Leben dabei vernichtet gehört selbst...


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 15:12
Zitat von the.smokerthe.smoker schrieb:ob der 11.9 nun ein inseidejob oder das werk von terroristen war,
spielt keine rolle.

dieser tag hat die welt verändert
so oder so.
und gespalten. mission erfüllt.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 15:18
Ja, ich gedenke heute auch an die tausenden Toten die im Zuge des Militärputsch seitens der USA in Chile am 11.9.1973 ihr Leben lassen mussten.

218178 4224055793817 349943326 n


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 16:29
Mit dieser ausgedachten Mondziffer da wirkt es gleich noch viel dramatischer und Schadenfreudiger. Ein tolles Bild für Amihasser, wirklich!


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 16:32
für einen aufgeklärten Menschen gibt es keinen sinnvollen Terror.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 16:34
@cRAwler23
Stimme da @Kotzi zu.
Sabotage, Boykotte und Blockaden sind kein Terrorismus, sondern - naja - Sabotage, Boykotte und Blockaden.
Beim Terrorismus geht es darum, Furcht in der Bevölkerung eines Staates zu schüren, um somit mittelbar auf die Regierung Druck auszuüben. Das ist bei den genannten Sache eher weniger der Fall.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 18:23
was hat denn die ira mit der raf zu tun, ausser vielleicht einen anti-imperialistischen grundgedanken?

das hauptziel der ira war, das land von den britischen besatzern zu befreien, von einem kampf der raf gegen die alliierten habe ich nich nie gehoert.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 18:24
Außerdem gibt, bzw gab es Terrorismus, der sich gegen einen unterdrückenden Staat wendet. Ob "Terror" sinnvoll ist, ist natürlich Ansichtssache. Aber ob es sinnvoll ist, sich beispielsweise gegen einen faschistischen Staat zu stellen, das sollte keine Ansichtssache sein.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 18:27
Zitat von AthleticBilbaoAthleticBilbao schrieb:Ob "Terror" sinnvoll ist, ist natürlich Ansichtssache.
Genau wie Terrorismus selbst.
Ich bezweifle, dass diejenigen, die man als Terroristen brandmarkt, sich selbst so bezeichnen.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 18:29
@Demandred

Der Terrorismus der Einen ist oft der Befreiungskampf der Anderen... wobei ich mich hier ausschließlich auf europäischen "Terrorismus" beziehe.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 18:38
also ich finde tourismus und terrorismus hört sich nicht umsonst ähnlich an :troll:
für mich ist das umweltterrorismus.
radikal gesagt.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 18:40
@tris
Nun es geht mir hier nicht um inside/outsidejob des 11.9.. Es geht mir allgemein um "Terror", sei er aus fundamentalistischen Beweggründen oder ideologisch, denn diesen sehe ich auch wie @Kotzi

Nur kann man eben auch radikalen Einfluss auf Systeme haben ohne Menschenopfer, Terror als Begriff ist da nur aus Sicht der systemtreuen passend, das weiß ich auch. Nur könnte dieser Begriff eben auch aus Sicht der Systemkritiker wie ein Stempel aufgedrückt werden, ohne das diese ihre Aktion selbst als "Terror" betrachten würden, eher einen verzweifelten aber radikalen Versuch das System durch gezielte Angriffe auf die Infrastruktur zu schädigen oder gar zum Fall zu bringen.

Ich sehe das so, man hat es an vielen Orten auf der Welt schon zu genüge gesehen, große Demonstrationen, kleine und große Revolutionen, Aufstände und am Ende Bürgerkriege. Ich habe mich bis heute gefragt warum noch keiner auf die Idee gekommen ist andere Wege zu gehen (die aus Systemsicht zwar auch Terror wären, wie z.B. Cyberattacken), das Herz der Systeme sind die Finanzen, die Finanzzentren, die wirtschaftliche Infrastruktur, politische Zentren usw. nun man stelle sich vor genügend Menschen gehen gezielt gegen eines dieser Ziele vor (nicht wie in Syrien wo Straßenkämpfe die Tagesordnung sind) sozusagen man versucht der Schlage den Kopf abzuschlagen oder eben die Quelle der Lebenserhaltung der Macht. Klingt vielleicht naiv aber ich glaube man kann mit koordinierten Prozessen (ohne Blutvergießen), in Kombination mit großen Demonstrationen und einem Stich ins Herz der Finanz mehr verändern als man glaubt. Natürlich wäre es noch besser wenn man in allen Klassen der Gesellschaft an empfindlichen Punkten Saboteure hätte (dafür müsste man natürlich seine Ängste und eigene Gier überwinden).

Nun ich sehe seit dem 11.9. für Nahost keinerlei positive Entwicklung durch den Vergeltungsterrorismus der USA und co. Ich bin kein Antiami doch ich denke das innerhalb der USA selbst einige äußerst kritisch über ihr System denken, sich nur nicht trauen koordinierten Widerstand zu leisten. Gleiches gilt auch für die Kernstaaten der EU. Ich habe (subjektiv) das Gefühl das unsere Gesellschaft keine Dynamik und kaum noch Innovation besitzt, Zeitknappheit, Überforderung und Stress sind hier dominierend. Solidarität ist eine Mangelware. Für was ist diese Gesellschaft, was sind ihre Ideale und warum nörgeln die meisten statt Dinge (da bin ich sicherlich kein positives Beispiel) zu verändern, seine Klappe auf machen und nicht tagtäglich den Kopf in den Sand stecken und sich von ihrer Angst oder Angepasstheit/Abhängigkeit kontrollieren zu lassen. Trägheit, Gleichgültigkeit und völlige Energieverschwendung prägen das durchschnittliche Bild unseres kapitalistischen Systems, keine wirklich "soziale" Marktwirtschaft ehr eine Übersättigungsgesellschaft mit geringen materiellen Mängeln aber vielen seelischen Mängeln. Natürlich gibt es auch andere die nicht gleichgültig leben, doch diese wissen oft nicht wo man wie etwas verändern kann, sei’s auf persönlicher, kommunaler oder eben staatlicher Ebene.

Viele Systeme der Welt sind einfach an einem Todpunkt angekommen, es gibt vielleicht wirtschaftliches Wachstum und wachsenden Konsum, doch dieser geht wieder auf Kosten der Umwelt, billigen Produktion und Arbeitskraft und auch auf das äußerst begrenzte und wertvolle Zeitkonto sehr vieler Menschen.

Meine persönliche Hoffnung ist eine radikale Reduzierung des Leistungsdrucks, der Überproduktivität und der dauerhaften Überkapazität. Arbeit ist ein gesellschaftlicher Beitrag der gerecht entlohnt werden MUSS und sollte nicht Teil einer ausbeuterischen, ellenbogenhaften Abhängigkeitsmaschine sein.

Sorry, ich habe lange nichts mehr aufgrund bestimmter Emotionen und persönlicher Gefühle geschrieben (die bestimmt nicht von allen geteilt werden) doch ich denke es tut gut auch mal diesen Frust in die Tasten zu hauen. Aus Wut und Frust kann eine ganz eigene Dynamik entstehen, Widerstand kann auch Leidenschaft bedeuten, wenn das Herz rebellisch wird und gezielt aktiv werden kann, lebt man (so glaube ich) nur halb so innerlich tot und leidenschaftslos. Ich hätte dieses Thema auch Revolution durch antistaatlichen "Terror" nennen können.

Meiner Meinung ist das Paradigma der Nationen, des Wirtschaftswachstums, der massiven Rohstoffabhängigkeit der "1.Welt" für eine Überproduktion an Konsumgütern, der Raubbau an der Umwelt, die wachsenden Spannungen in und zwischen Nationen, das ständige Nörgeln an den Umständen, das Gefühl der Machtlosigkeit und der fehlende Tatendrang vieler (auch mich selbst eingeschlossen) ein Überdruss. Es fehlt vielen an Leidenschaft oder revolutionären Gedanken und Hoffnungen. Es braucht dafür keinen Terror im klassischen Sinne, es braucht Terror gegen die eigene Angespanntheit, die einspannenden Systeme, die Bürokratie und und und.

Wie gesagt dies ist jetzt ein rein emotionaler Gedanke der für den Moment dank einer gewissen Überforderung im Alltag vorherrscht und basiert nicht wirklich auf rationalen Gedanken. Ich wüsste nur gern wie weit man für Veränderungen im System gehen würde? Wie betrachtet ihr gezielten, systemkritischen Terror der tatsächlich das Potential hat das System zu kippen? Terror ist übrigens nicht zwangsläufig mit Mord und Totschlag als Begriff verbunden. Terror kann auch lauter Widerstand gegen bestimmte Elemente innerhalb des Systems sein, Protest gemischt mit einem Funken Gewalt an den richtigen Stellen. Ist euch dieser Gedanke zu radikal? Unvernünftig oder zu pseudo- "hilfreich". Fühlt ihr euch in diesem System wohl? (nicht nur materiell)

@AthleticBilbao
Genau so mein ich das. Jedoch kann ein System auch den Anschein machen es ist nicht unterdrückerisch, es braucht keine Diktatorischen Systeme um auch diese Eingespanntheit zu erzeugen. Ich glaube was wir alles indirekt unterdrücken oder unterstützen (z.B. Coltanabbau im Kongo). Unser System ist nur sehr erfolgreich wenn es um Verschleierung geht, der Umgang im Verfassungsschutz mit faschistischen Elementen in der Gesellschaft, die Rüstungsgeschäfte mit unterdrückerischen OPEC Staaten, Beteiligung an Kriegen ohne einen Funken von Lösungen des Problems. Ich habe das Gefühl das die 1. Welt in der wir leben nach innen ja fast schon angenehm liberal erscheint, Brot und Spiele, doch auch etwas ausbeuterisch veranlagt ist und nach außen ist es eine gierige, garstige Bestie. Gilt auch für "wachsende" Staaten im fernen Osten. Ich habe keine Ahnung welchen Kurs unser Staatengefüge genommen hat, man weiß nicht mehr wie man die aktuelle Lage einschätzen soll, die Medien berichten kaum noch von großen Veränderungsprozessen in der Welt.

Sinnvoller Terror: Aus sicht der frustrierten Bevölkerung als Verzweiflungstat gegen eine Übermacht, aus Sicht des Systems und der Systemtreuen sinnlos und "brutal" (Angst vor Veränderungen)

Sinnloser Terror: aus Sicht der Bevölkerung wenn staatliche, ideologische oder religiöse Beweggründe ausschlaggebend waren

Ich denke im Moment recht radikal, doch ich kann diese innere Anspannung kaum noch ertragen, gelöst wird diese mit leidenschaftlichen Widerstand, nur hab ich das Gefühl es bleibt wie es ist ohne Basis und geteilten Meinungen. Es sei denn der Tatendrang wächst. Widerstand kann kreativ und völlig frei von Gewalt sein.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 21:02
Jeder Freiheitskämpfer oder Rebell ist für das System gegen das er kämpft doch immer nur ein "Terrorist"

Der ist für den Terroristen immer "sinnvoll"und für das System hingegen demnach immer nur "ein Verbrechen" weil es will ja nicht entmachtet werden!

Das sind einfach nur die Spielregeln!

So was wie ein sinnvollen oder sinnlosen Terror gibt es pauschal überhaupt nicht. Die Wertung hängt allein davon ab, auf welcher Seite man steht!

Die Geschichte wird dann nachher auch wieder nur vom Sieger geschrieben, die ist also auch nicht so das Maß an dem man etwas messen könnte.

Alle Systeme hatten in ihrer Gründerzeit im Grunde doch mal einen Terroristen am Werk, der gegen die alte Ordnung rebellierte. Ob man die dann als Terroristen vergessen oder ihnen ein Denkmal gebaut hat, hängt allein von ihrem Erfolg ab.

Wer würde heute noch Fidel Castro als Terrorist bezeichnen, oder die chinesischen Kommunisten die sich noch in der Mao-Tradition sehen?

Oder was würde z.B. der Dalai Lama sein, wenn er morgen den Nepalesen sagt, sie sollen gegen die Besatzung rebellieren? Doch immer das selbe Märchen!


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 21:34
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Ich stelle mir gezielte Angriffe auf die Infrastruktur ohne Menschenopfer. Angriffe mittels Sabotage, Boykott oder mit Hilfe von Blockaden.
Um es mal ganz politisch unkorrekt zu sagen:

Die meisten Terroristen/Freiheitskämpfer haben gar keinen echten Plan und nicht wirklich ein konkretes Ziel, sondern eher die Denkweise "Die sind böse, also töte ich soviele von denen wie möglich". Wenn der Kampf sowieso aussichtslos ist oder kein Ziel hat, klingt "Ich hab 5 Menschen getötet" einfach beeindruckender und konkreter als "Ich hab für 3 Stunden die Stromversorgung lahmgelegt und damit 20.000 Menschen ein wenig geärgert."


Achja und noch was: Sabotage ist komplizierter...

In Österreich wollte vor ca. 15 Jahren mal jemand eine Hochspannungsleitung in die Luft jagen, aus Protest gegen den Atomstrom. Hat nicht bedacht, dass die Magnetfelder rund um eine Wechselstromleitung Ströme in die Schaltkreise seiner selbstgebastelten Bomben induzieren. Ergebnis war nicht besonders appetitlich.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 21:43
Also diverse europäische "Terrororganisationen" hatten in der Tat konkrete Ziele vor Augen... und das Töten von "Zivilpersonen" gehörte nicht dazu, kam aber natürlich vor, leider.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 22:33
@MareTranquil
Da hast du völlig recht, doch es geht mir eben nicht um diese, nun ja "unfähigen" Geister die einfach etwas destruktives Chaos stiften wollen. Es geht mir um intelligente, fähige und auch kompetente, kreative Menschen. Ich betrachte Terror nicht allein im klassischen, rein destruktiven Sinne, ich sehe durchaus andere Möglichkeiten das System zum kollabieren zu bringen. Auch quantitative Verweigerung kann Terror fürs System bedeuten. So nach dem Motto: "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin." (natürlich ein hoffnungsvoll, naiver Optimismus der auf beiden "verfeindeten" gleich gedacht und gehandelt werden muss).

Ich "hoffe" auf eine völlig neue Form von Terror gegen Systeme, einen der auf multiplen Ebenen angewendet wird, so wie im hübschen Filmklischee von "V for Vendetta" oder Hackers in Kombination, technisches, politisches und an für das System kritischen Knotenpunkten.

Ich lebe abhängig vom System, warum sollte ich es dann angreifen? Doch diese Frage ist völlig falsch, die Frage ist wie kann man unabhängiger werden, wie kann man es bekämpfen ohne Anwendung von Waffengewalt, Sprengstoff, Viren oder Massenvernichtungswaffen? Man kann es nur angreifen in dem man Alternativen entwickelt, das System mit den eigenen Waffen schlägt (in Sachen Kapitalmärkte) und natürlich genügend Ahnung vom System selbst hat um wunde Punkte zu treffen die vital sind. Das Internet ist eine kleine Basis nur muss es auch offline sehr vielfältige Netzwerke geben.

Ich sehe in unserem System kaum Widerstand gegen die Gegebenheiten, man kann Sagen es liegt an den Abhängigkeiten, der Angepasstheit und der Bequemlichkeit, doch ich fürchte inzwischen genau DAS sind die Dinge die uns mal zum Verhängnis werden, sogar mit ziemlicher Sicherheit. Wir haben keine Ahnung wann es passiert, doch Verknappung, Überkonsum, instabile, äußerst ungleiche Finanzsituationen zwischen und innerhalb der Nationen, eine ganze Bandbreite an global wachsenden Problemen. Doch die Weltsysteme bleiben weiter auf Kurs und reden uns ein Terror sei ein völlig falsches Mittel. Das ist es auch, wenn man ihn auf "klassische" und sinnlose Weise ausführt.

Ich selbst habe zwar keine Ahnung ob ich je meinen Arsch hochbekomme, mich einfach aus dem Arbeitsalltag ausklinke und eine Alternative leben werde und dafür auch kämpfen werde, doch eines weiß ich sicher, allein wird jeder Widerstand schwer fallen, selbst wenn man die Filmfigur "V" wäre. Man kann nicht auf "Helden" hoffen, man braucht Eigeninitiative auf allen Ebenen der Gesellschaft. Terror wird nie sinnvoll sein, wenn er bei seinen alten Methoden bleibt, er muss als Begriff völlig neu gestaltet werden, denn Terror ist für mich JEDE Form von Widerstand gegen das gegebene System und sei diese nur Kunst oder Musik, aus Sicht des Systems ist alles was kritisch ist ein "leiser" Akt des Terrors. Schaut mal in die Musikcharts, was wird da am meisten promotet, systemkritische Sounds wie in den 68ern, der Zeit des frühen Punk? Nein Plastikpop der die Sinne benebelt, Texte ohne Inhalt ohne geistige Anforderung. Natürlich gibt es Ausnahmen doch diese sind sehr selten oder sind verdreht und auch nur eine Verkaufsmasche für die kleinen Rebellen die man an der Stange halten will. Haha "Hardcore Punk", "Screamo" was weiß ich Gangster Aggro Hip Hop, Metal ohne Leidenschaft nur mit purer Aggression, Schranz, all diese aggressive Musik ist ein Ruhigsteller, wie Boxkämpfe, Fußball allgemein Sachen wo Energien und Geld investiert werden und man am Ende irgendwas kompensieren konnte und wieder zurück in den Alltag kehrt. Das Wochenende wird häufig versoffen und verkatert ausgenutzt, die Woche besteht häufig aus physischen oder psychischen Stress mit Unter. oder Überforderung...

Nichts kann "besserer" Terror sein als aktiver Widerstand, rebellische Leidenschaft, etwas Idealismus und einer passenden Alternative, doch Terror kann nichts schlechteres sein als das was wir jeden Tag in den Nachrichten sehen, besonders im nahen Osten, das ist Terror wo es nur Opfer gibt, nur Verlierer aber keine Sieger.

Ich fasse unter den sinnvollen Terror jeden Widerstand zusammen der auf vielfältigste Weise gegen Systeme, Staaten, den Finanzsektor, politische Ideologien gerichtet ist und dabei OHNE direkte Gewalt auskommt, ein Mix aus Sabotage, Boykott, Demonstrationen, Enthaltung, einem kollektiven Nein zu bestimmten politischen, wirtschaftlichen Beschlüssen. Ein Nein zum täglichen Hamsterrad das unsere Gesellschaft und unseren Planeten energetisch auspumpt.

Vielleicht fühle ich mich im Moment stark von diesem alten aber aktuellen Film beeinflusst:

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Einer der wenigen Filme der seine eigene Industrie angreift, diesen Film betrachte ich als künstlerisch, "sinnvollen" Terrorismus und Protest, der sich ironischerweise selbst auch noch kritisiert. Vielleicht betrachte ich Terror als Schere die Fesseln durchschneiden kann, wenn man sie nur richtig anwendet und nicht missbraucht und dabei das gefesselte Opfer verletzt sonder befreit.

Ich verteidige diesen Text mal mit einer momentanen Gefühlslage und Terror ist in dem Fall ein provokantes Schlagwort, diese Denkweise kann jeder zeit wieder ans System angepasster erscheinen, das ich in diesem Moment noch angreife, ich will das System nicht in Trümmern sehen, ich will es transformiert und reformiert sehen, es gibt einige Punkte in unserem System die auch ich nicht angreifen würde, z.B. freie Meinungsäußerung, eine Sache die man ruhig öfter anwenden sollte...

Habe schon lange nicht mehr auf diese Weise hier geschrieben, verfasse sonst eher rationales, vernünftiges und nicht so emotionales und vielleicht frustriert klingendes aber es muss mal ins Netz geklatscht werden, in der Hoffnung auf ähnlich denkende Menschen die nicht wissen wie und wo man Widerstand leisten kann und gleichzeitig eine Alternative leben möchte oder zumindest eine Reformation der Wachstumsgesellschaft erleben will, weniger Leistung und Überproduktion, dafür mehr Nachhaltigkeit, Forschritt und doch mehr Bezug zur Natur, gesellschaftliche Vielfalt, Toleranz und einen Anreiz zu mehr Solidarität bieten will.


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Sinnvoller und sinnloser "Terror"

11.09.2012 um 23:19
@cRAwler23

Ähem, fällt dir nix auf? Meine Kritik ist, dass die meisten Terroristen/Freiheitskämpfer gar keine konkreten Ziele oder einen Plan hätten, und deine Antwort beginnt mit "Ja, die nicht, aber ich bin ganz anders". Und dann folgt ein ellenlanger, schön geschriebener, philosophischer und gefühlsvoller Text...

...in dem überhaupt nix konkretes oder irgendeine Art von Plan steckt.

Du schreibst, du wärst gegen, mal sehen, Verknappung, Ungleichgewichte zwischen Nationen, dämliche Songtexte, Stress, Abhängigkeit, den Finanzsektor, das Konzept von Staaten an sich, scheinbar alle politischen Ideologien (kleiner Tipp, du verfolgst auch eine) und natürlich "Das System".


Ich sehe folgendes voraus: Wenn du jemals "deinen Arsch hochkriegst" und tatsächlich mit Gleichgesinnten Aktionen durchführst, dann werden da zwar vielleicht keine Leute sterben, aber es wird völlig sinnlos und ohne jedes Ziel sein. Weil ihr wahllos irgendwelche TV-Uplinkstationen oder Finanzinfrastrukturen sabotiert und denkt, ihr würdet damit irgendwas bewirken. Und eigentlich habt ihr gar keine Idee dafür, was für ein "System" ihr eigentlich haben wollt, denn über so etwas nachzudenken ist schwierig (wer wählt wen, welche Arten von Handel sind erlaubt, soll man dämliches Fernsehen verbieten, etc.), aber einen schwammig definierten Feind zu bekämpfen ist einfach.


Stell dir einfach mal vor, du würdest versuchen, mit diesem Text Leute in eine Widerstandsorganisation anzuwerben. Welche Art von Leuten werden sich melden? Wohl diejenigen, die kein Ziel irgendeiner Art brauchen, denn sowas hast du nicht genannt. Also werden nur diejenigen kommen, die einfach ein Problem mit "dem System" haben. Und an dieser Stelle kann ich mir schwer vorstellen, dass da irgendwelche sinvollen, ein einheitliches Ziel verfolgenden Aktionen rauskommen werden.


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