@schtabea Mir ist bei den Text vor allem die Scheinheiligkeit aufgefallen bzgl. der Gleichberechtigung.
Weiß nicht, ob die Satzung bekannt ist, aber dort haben Frauen deutlich mehr Rechte als Männer (geredet darf nur abwechelnd werden und wenn nur noch Männer übrig sind, die was zu sagen haben, muss erst abgestimmt werden, ob die es auch sagen dürfen etc.). Oder auch die Frauenquote.
Will jetzt hier nicht über Sinn und Unsinn der Frauenquote streiten. Dass es in einer Welt, in der es Frauen gerade in Chefpositionen immernoch schwerer haben, Gründe für eine Frauenquote gibt, ist einzusehen. Aber innerhalb einer Partei, in der ja angeblich alle für Gleichberechtigung sind und Gleichberechtigung leben, sollte sowas doch an sich überflüssig sein. Wozu muss Gleichberechtigung erzwungen werden, wenn sie doch innerhalb dieser Partei selbstverständlich ist?
Das gleiche gilt für die Doppelspitze. Denn was sagt eine Doppelspitze anderes aus als dass sich wohl scheinbar ein Teil der Partei von einer Frau bzw. einem Mann allein nicht vertreten fühlt?
Mal unabhängig davon sehe ich diesen Text auch ansonsten eher kritisch. Denn anstatt - was wirklich Gleichberechtigung und Toleranz wäre - letztlich zu fordern, dass jeder so sein soll und darf, wie er will, wird grundsätzlich alles, was "klischeehaft" weiblich oder männlich ist, verteufelt. Wenn ein Mann und eine Frau einvernehmlich (<--- wichtig) vereinbaren, dass die Frau sich um die Kinder kümmert und der Mann arbeiten geht, wird aus der Frau das Heimchen am Herd und aus dem Mann der Rabenvater, die sich stereotypischen Geschlechterrollen unterwerfen. Denn eine freie Entscheidung, die unabhängig von gesellschaftlichen Konventionen getroffen wird, ist es laut einiger angeblichen Gleichberechtigungsbefürworter ja nur dann, wenn man genau das Gegenteil vom bisher üblichen ist. Dass das weder was mit einer freien Entscheidung, noch mit Gleichberechtigung zu tun hat, sehen einige vor lauter symbolischen Aktionismus nicht.