@seraphim82 (oder so ähnlich):
ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wo du in Essentias aussagen über das Naturgesetz der gewalt und das Bewusstsein des Menschen, das es ihm ermöglicht hat, Bedürfnisse über grundlegende triebe hinaus zu entwickeln, einen widerspruch erkennst. ich persönlich halte beides für nebeneinander stehende, sich gegenseitig beeinflussende thesen, denen ich auch zustimmen würde.
meiner meinung nach führen wir alle täglich unsere kleinen, privaten heimlichen kriege gegen alles mögliche, denn jeder mensch wird mit einem gewissen agressionspotenzial oder -trieb geboren, der es uns ermöglichen soll, uns gegen konkurrenten durchzusetzen, um die eigene existenz zu sichern. früher war´s halt der gegnerische stamm, der scharf auf unser territorium war oder der säbelzahntiger, der unsere kinder fressen wollte, heute ist es eben der typ, der genauso gute chancen auf eine beförderung hat wie wir selbst oder der nachbar, der einen nervt, oder der pc, der ohne rücksicht auf unsere momentanen aktivitäten einfach abstürzt. der mensch hat einfach keine natürlichen feinde mehr (abgesehen von sich selbst) und irgendwo muss er seine agressionen, die von geburt an in ihm stecken, ja loswerden.
deswegen bin ich auch davon überzeugt, dass fast jeder krieg, ob nun der kleine private oder der "richtige" krieg, aus der gleichen motivation heraus geführt wird. so ist der mensch nunmal. agression und angst sind nichts anderes als mittel zum zweck, und der zweck ist die selbsterhaltung. das war schon immer so und wird vermutlich auch immer so sein. das einzige, was sich verändert hat, ist unsere ansicht, was selbsterhaltung ist oder was alles dazu gehört. früher ging es dabei ums nackte überleben, heute beinhaltet selbsterhaltung eben auch statussymbole, luxus, spaß haben usw.
eine studie hat zum beispiel bewiesen, dass es den menschen in deutschland ökonomisch gesehen noch nie so gut ging (hört sich falsch an oder? ist aber so). und gleichzeitg sagt diese studie auch, dass die menschen im mittelalter glücklicher waren als jetzt. und wieso? unsere ansprüche sind gewachsen, haben sich verändert, an unsere umwelt als auch an uns selbst.
bc