Obrien schrieb:Ja, wobei ich eigtentlich nichts überraschendes in seinem gedicht entdecke. Ich kann echt nicht nachvollziehen, was daran sowohl überraschend, bzw. empörend sein soll.
Objektiv und weltlich betrachtet ist es auch nicht empörend, es ist auch nicht antisemitisch oder etwas neues, aber wenn man sich die Reaktionen betrachtet dann scheint es wohl doch für Aufregung zu sorgen, zumindest bei den europäischen Feuilletons und in der deutschen Politik. Meine Vermutung ist dass es darauf ankommt wie laut Kritik an Israel ist und ob die eine bekannte Person vorträgt. Wenn man einen dieser Grass Kritiker fragt wo in diesem Gedicht der Antisemitismus zu finden sei, dann tritt ein Phänomen auf was bei jedem zu finden ist, nämlich dass das Gedicht von den Kritikern erweitert wird mit solchen Sätzen wie: "Israel ist das Einzigste Land dessen Existenz in frage gestellt wird" oder "Die Juden wurden seit tausenden von Jahren verfolgt" oder "Die Mär vom ewigen Juden". alles Sätze die rein gar nichts mit der Thematik zu tun haben aber gerne auf eine falsche Fährte locken.
Was mich an der ganzen Sache stört ist dass die Medien den Polemiker Henryk M. Broder als Leitfigur gegen Grass hochgeputscht haben. Der ist wirklich nicht die geeignete Person um nach Antisemitismus zu fragen, da für ihm jede Person die er nicht mag als Antisemiten bezeichnet hat. Und man darf auch nicht vergessen, dass er mitverantwortlich ist für den neuerdings weit verbreiteten europäischen Islamhass, da er Ängste schürrt indem er Sachen die mit den Islam zu tun haben aus dem Zusammenhang reißt und in ein feindliches Bild setzt oder in dem er Ängste verbreitet von einer drohenden Islamisierung und auch gerne Araber als dumm bezeichnet und meint dass sie diese Dummheit nach Deutschland exportieren zu wollen. Die Zuwendung dieses Kerls ist die eigentliche Empörung für mich.
Dr.Shrimp schrieb:"Ein ekelhaftes Gedicht" - das ist doch keine konstruktive Kritik.
Oh weh, ein Cat-fight der deutschen Gandalfs. Ranicki hatte mehrmals in der Vergangenheit Grass zerrissen, sich aber wieder entschuldigt und ins Gegenteil verkehrt.
Was ich allerdings nicht verstehen konnte ist, dass Ranicki auch Bücher gelesen hat wie "Dieter Bohlen - Nichts als die Wahrheit" oder Feuchtgebiete.