Ilian schrieb:Hier wird dem Menschen doch quasi, durch das Vorenthalten gewisser Privilegien, eine gewisse Lebensweise aufgezwungen.
Ganz ehrlich:
Ich finde, wir übertreiben es im heutigen Deutschland in mancher Hinsicht etwas zu sehr mit Freiheit und Selbstbestimmung auf der einen und Regelwut auf der anderen Seite. Man hat da den gesunden Mittelweg verloren.
Ich persönlich sehe die Ehe auch als eine Tradition, eine der ältesten überhaupt und auf der ganzen Welt verbreitet. Das sollte auch eine gewisse Wertschätzung auslösen und nicht nur ein verärgertes ,,Die Ehe ist doch Schnee von gestern...".
Bin zwar auch für Fortschritt, technisch und gesellschaftlich. Dieser Fortschritt sollte aber nicht bedeuten, dass man sämtliche Traditionen von sich wirft und als veraltet herabwürdigt.
Meinem Empfinden nach kommt das einer Entwurzelung gleich und welcher Baum kann ohne jede Wurzel wachsen?
Auch wenn Ehen heute geschieden werden können in Deutschland, so ist die EIGENTLICHE Idee dahinter ein festes Versprechen, feste Verlässlichkeit, dass man zusammen bleiben wird, sich um Kinder kümmern wird, ein stabilisierender Faktor der Gesellschaft wird.
Und nicht einfach mal eben abhaut, wenn es Schwierigkeiten gibt.
Der eigenen Einstellung nach mag das auch ohne Ehe gehen und mögen viele Leute die Überzeugung besitzen, dass sie auch ohne Heirat Lebensgefährten und Kind nicht einfach verlassen können.
Aber für die Gesellschaft, welche mit höheren oder niederen Steuern diese Gemeinschaften fördert, ist es ein größeres Risiko, wenn die Partner prinzipiell einfach sagen könnten:,,Wir kommen nicht mehr klar, wir trennen uns. Ciao!"
Eine Ehe ist dagegen nicht nur ein Versprechen zwischen den Eheleuten, sondern auch ein Versprechen für die Gesellschaft, wenn sie denn funktioniert.
Dass dies jetzt unfair für manche Leute ist, ist mir klar. Nur sollten wir eben nicht in allem zwanghaft Gleichmacherei betreiben.
Es stört mich nicht, wenn Leute nur zusammen leben, ohne zu heiraten. Auch nicht, wenn Homosexuelle zusammen leben.
Ist deren Sache.
Es ändert aber nichts daran, dass es eine andere Art von Gemeinschaft ist, als die Ehe.
Dies sollte man berücksichtigen und anerkennen.
Wir müssen nicht alles gleich machen.