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Neue Terrorwelle im Irak

25 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Terror, Irak ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
interrobang Diskussionsleiter
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Neue Terrorwelle im Irak

15.08.2011 um 20:53
Mehr als sechzig Menschen getötet, über 230 weitere verletzt - das ist die Bilanz der blutigsten Terror-Serie im Irak seit Jahresbeginn. Beim schwersten Anschlag starben am Montag (15.08.2011) allein in der Stadt Al-Kut nach Behördenangaben vierzig Menschen, fast siebzig weitere wurden verletzt.



Die Terroristen schlugen innerhalb weniger Stunden in rund einem Dutzend irakischer Städte zu. Sie ließen Autobomben und andere Sprengsätze detonieren. Einige Bomben wurden von Selbstmordattentäter gezündet. Die Anschläge richteten sich nicht gegen eine einzelne Bevölkerungsgruppe, sondern trafen sowohl Schiiten, Sunniten als auch Kurden. Ziele waren unter anderem ein Krankenhaus und eine Kirche sowie einige Polizeistationen.
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15318026,00.html

Ich hoffe die drahtzieher werden gefasst.


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Neue Terrorwelle im Irak

15.08.2011 um 22:05
Wer wohl dahinter steckt?


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Neue Terrorwelle im Irak

16.08.2011 um 21:03
Nichts neues dort..

https://www.youtube.com/watch?v=5Ftl4nOSytc (Video: Moment of Iraq explosion caught on video as bombs target police in Kirkuk)


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Paka ehemaliges Mitglied

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Neue Terrorwelle im Irak

16.08.2011 um 21:43
Tja, was hat der Irakkrieg gebracht? Nichts.


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Neue Terrorwelle im Irak

16.08.2011 um 22:03
der Anschlag :( wieder ein feiges Ding und wie man sieht geht das auch Prima ohne die Amis ...
wie kann man seine eigene Leute töten ...
wieso ist man bereit, das Unschuldige sterben ? für was und für wen


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Doors ehemaliges Mitglied

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Neue Terrorwelle im Irak

16.08.2011 um 23:39
Wenn ich schon "Islam" und "Terror" in Relation setzen, dann stelle ich mir gern die Frage, warum sich Muslime in erster Linie gegenseitig umbringen. Ob nun im Krieg Irak vs. Iran, in den Kämpfen in Gaza, im Libanon, in den Kämpfen zwischen rivalisierenden Warlords in Afghanistan, in Somalia oder im Nach-Saddam-Irak oder im aktuellen Kurdistan-Türkei-Konflikt. Ich habe keine genauen Zahlen zur Hand, wieviele muslimische Frauen, Kinder, Marktbesucher oder Arbeitssuchende von heroischen Märtyrern per Sprengstoffgürtel oder Autobombe zu Allah gesprengt wurden, aber es waren mit Sicherheit mehr als US-amerikanische "Kreuzritter". Alles zu Ehren des einen liebenden Gottes, mit Schmackes und Krawumm.
Selbst die Attentäter in Spanien sprengten seinerzeit mehr Glaubensgenossen auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule im Nahverkehrszug in die Luft, als "Ungläubige".
Fei nach dem von Ringsgwandl kolportierten Motto: "Ein Pfund Dynamit für den Schiit." Der Sunnit tut's im Zweifelsfalle auch. Das nenne ich mal wahre Einheit im Glauben. Werden die Leichenteile eigentlich hinterher nach Glaubensrichtungen sortiert?
Eigentlich braucht der degenerierte westliche Christ doch nur abwarten und vielleicht hoch rentable Aktien von Sprengstoff-Herstellern zu erwerben. Allah sei Dank.


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def ehemaliges Mitglied

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Neue Terrorwelle im Irak

17.08.2011 um 08:08
Zitat von DoorsDoors schrieb:dann stelle ich mir gern die Frage, warum sich Muslime in erster Linie gegenseitig umbringen
Die Christen hingegen sind eine friedliebende Glaubensgemeinschaft... das haben sie durch die Jahrhunderte bewiesen.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ob nun im Krieg Irak vs. Iran, in den Kämpfen in Gaza, im Libanon, in den Kämpfen zwischen rivalisierenden Warlords in Afghanistan, in Somalia oder im Nach-Saddam-Irak oder im aktuellen Kurdistan-Türkei-Konflikt.
Na da können wir ja froh sein das Europa die Fratze des Krieges erspart blieb und europäische Völker noch nie Krieg über die Welt zogen.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Alles zu Ehren des einen liebenden Gottes, mit Schmackes und Krawumm.
Das Christentum hatte glücklicherweise nie eine gewaltätige Zeit, in der es darum ging Andersgläubige auszulöschen. Die Christen sind, Gott sei Dank, nie in die Welt gezogen es den Heiden mal so richtig zu zeigen...


Sehr schön geschrieben Doors, wie immer, aber so schön es sich auch liest bleibt einseitig und irgendwie... naja...

LG

Bevor hier einer Schnappatmung bekommt:

Diese Anschläge sind zu verurteilen ganz klar, aber was erwartet man wenn man ein korruptes, installiertes System zurück lässt?


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Doors ehemaliges Mitglied

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Neue Terrorwelle im Irak

17.08.2011 um 08:53
@def

Zu Deiner (und anderer Erbauung) - hier nochmal ein grösserer Zusammenhang bzw. Rundumschlag:

Dieser Text ist mir zu wichtig, um in einem Thread unterzugehen:


Da ich mich nicht vor "islamischem Terror" fürchte, sehe ich auch keine Notwendigkeit, irgendwas gegen ihn zu unternehmen. Warum auch. Mir geht's doch prima damit, denn bislang brachte sich "der Araber", in seiner Daseinsform als Sunnit oder Schiit, gern auch der Kurde, beispielsweise im Irak ganz gerne selbst um, wenn er es, wie im vorherigen Iran-Irak-Krieg nicht gleich vorzog, ganz offiziell dem Glaubensbruder mit Waffengewalt zu zeigen, wer hier wem was zu glauben hat.

Glücklicherweise (fur "uns") bringt der Muslim sich also offenbar überwiegend selbst um. Heisst das deshalb eigentlich "Selbstmordbomber"? Auch in der Türkei schlagen sich Bergtürken und Talkurden (oder umgekehrt) gern mit allerlei Mordgerät "Made in Germany" die Köpfe ein. Das matscht so schön und bringt uns jede Menge Arbeitsplätze und Steuergelder. Feste, Jungs, macht nur weiter so, ihr bekommt schon noch alles kaputt, möchte man den Völkern "weit hinten in der Türkei" zurufen.

Nein, nicht EINE Religion ist terroristisch - sondern ALLE!

Da hat der Islam (leider) keine Sonderstellung. Der einzige Unterschied zwischen christlich motiviertem Morden und islamisch motiviertem Morden ist, rein historisch betrachtet, dass der Christ nicht nur seinesgleichen, sondern vordringlich Andersgläubige zur Hölle schickt, vom Sachsenschlachten bis zum Holocaust, von der Indianerausrottung bis zur Sklaverei.
Sein Bruder im Ungeiste, der Muslim, bringt da lieber erst mal Gleich- oder Ähnlichgläubige um. Der Schiit knallt den Sunnit weg, beide zusammen den Kurden oder Turkmenen, gern auch umgekehrt. Clanstreitigkeiten, Sippenkonflikte, Blutrache - alles das, was dank des einzig wahren Glaubens ja als überwunden galt, seit der Kain dem Abel seine Vorstellungen von Brüderlichkeit einknüppelte, kriegt ein neues Mäntelchen umgehängt und dient nicht mehr allein der individuellen Profitmaximierung sondern der Ehre des einzig wahren Gottes.

Kennt man doch irgendwo her? Ja, von Christens lernen, heisst siegen lernen.
Besonders in der Disziplin Mord und Totschlag, Plünderung und Vergewaltigung.

"Wahre" Gläubige gibt es in keiner der kriminellen Vereinigungen, die unter dem Markenzeichen "Religion" firmieren. Es gibt kein richtiges Leben im falschen!

In manchen Weltgegenden scheint das Sichgegenseitigumbringen so eine Art folkloristische Tradition oder religiöse Gewohnheitsübung darzustellen. Wäre es nicht sinnvoller, solche Gegenden komplett einzuzäunen, jede Menge Waffen dorthin zu verhökern und nach ein paar Jahren mal 'ne Aufklärungsdrohne 'rüberzuschicken, auf der Suche nach "Last Man Standing".
Mögen doch afghanischer Ziegenhirt und Opiumbauer ihre unterschiedlichen Koran-Interpretationen mit allen Kalibern untereinander diskutieren,ebenso wie Kurde/Schiit/Sunnit sich den Irak schöner und leerer bomben dürfen.

Da wie andernorts bringt Bruder Muslim munter Bruder Muslim um (Schwester natürlich auch) und kauft sich seinen Ballermann beim grossen Satan, dem westlichen Grosshändler für Totmacher aller Art. H & K fährt Sonderschichten und dankt Allah dafür auf Knien.
Da wird lustig Stammes- und Glaubenskrieglein gegeneinander geführt, dass man nicht vor der Glotze vor finsteren Islamerer zittern sollte, sondern sich freuen möcht', dass er sich gegenseitig endlöst und quasi nebenbei unser Bruttosozialprodukt steigert.

Genau so sieht es doch aus, wenn man hinter die Dinge schaut.

Okay, Ring frei zur nächsten Runde, wer ist dran? Türke vs. Kurde? Iraner vs. Iraker? Sunnit vs. Schiit? Taliban gegen Turban? Nur nicht so drängeln. Jeder nur einen Sprengstoffgürtel. Im Paradies gibt's 'ne Runde Jungfrauen für alle. Bis dahin wünsche ich Euch noch eine Bombenstimmung.




Und was die Terrorgefahr angeht: Hierzulande ist es schon wie in den USA, alle Tage ein neues, noch bedrohlicheres Bedrohungsszenario. Wir erinnern alle die hysterischen Meldungen nach 2001 über geplante Anschläge auf AKW oder Brücken in den USA, von denen dann doch nie einer geschah.

Hierzulande braucht es versagende Kofferbomber oder Konvertiten mit Chemiebaukasten. Deutsche "Islamoterroristen" scheinen allesamt zu doof zu sein, die von BILD & Co. in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Oder hält Allah seinen dicken Daumen dazwischen? Ist "der Kameltreiber" zu blöd, Europa mit deutscher Gründlichkeit in Schutt und Asche zu legen? Das konnte ja sogar unser Opa!

Nein, ich halte die Wahrscheinlichkeit, in der BRD Opfer eines Verkehrs- oder Haushaltsunfalles zu werden, für eindeutig grösser, als die, von fanatischen Zauselbärten suizidgebombt zu werden. Da ist S-Bahn-Fahren in München eindeutig lebensgefährlicher, sind irre Gymnasiasten bedrohlicher für unsere Kinder als Al Quaida. Bislang bombt der Muslim, rein global betrachtet, eben am liebsten Muslime weg. Was den USA der UNA-Bomber, ist dem Muslim der Umma-Bomber. Die Gemeinschaft der Muslime im Massengrab. Dort mischen dann Schiit und Sunnit ihre Körperteile, oder die Märtyrer von Warlord A die mit denen von Warlord B, ohne, dass sie wenigstens noch Spass dabei hätten.

Nö, liebe Dschihaddisten - vor Euch habe ich noch weniger Angst als vor der Schweinegrippe. Viva Mexico!

Alle bisherigen Anschläge vorgeblich "islamischer Terroristen" in ausser-muslimischen Staaten sind, jedenfalls was die aufaddierten Opferzahlen angeht, nachgerade lächerlich im Vergleich zu dem, was Schiit und Sunnit im Irak monatlich gegenseitig wegsprengen, oder was der muslimische Talkurde oder Bergtürke so per anno weghaut. Auch die Killergangs in Palästina, Somalia, Afghanistan, Pakistan, Algerien, im Sudan oder Indonesien schiessen oder sprengen in 99,9% aller Fälle ihre Glaubensbrüder und -schwestern aus dem Leben.

Ist ja nun nicht so, dass man als Muslim keine Muslime umbringen mag. Das ist aber nicht Islam-spezifisch. Auch in zwei Weltkriegen haben Christen Christen abgeschlachtet. Da macht ihnen auch so leicht keiner was vor. Die Deutschen, die die Juden abschlachteten, waren fast ausschliesslich getaufte Christen, die sich bei der Weihnachtsandacht vom Morden erholten.

Mord ist religionsübergreifender Sport. Da ist kein Aberglaubens-Club besser als der andere.


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def ehemaliges Mitglied

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Neue Terrorwelle im Irak

17.08.2011 um 08:57
Zitat von DoorsDoors schrieb:Mord ist religionsübergreifender Sport. Da ist kein Aberglaubens-Club besser als der andere.
Damit sind wir einer Meinung. Kam nur in deinem vorherigen Post nicht so an.

LG


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Doors ehemaliges Mitglied

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Neue Terrorwelle im Irak

17.08.2011 um 09:03
@def

Drum habe ich den Text aus meinem Blog ja auch rüber geholt.


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Neue Terrorwelle im Irak

17.08.2011 um 09:07
@Doors


Tja Doors,

wärend Gläubige Aktiv in ihrem Glauben Menschen jeder Art umbringen, morden ungläubige mehr Menschen am Tag mit ihrer Passivität als alle Gläubigen zusammen. Das soll die Gläubigen jetzt nicht posivitieren, sodern jedgilich aufzeigen das dass eine LAger nicht anders ist als das Lager gegenüber. Beide Campieren am selben Platz des Schreckekns :)


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Doors ehemaliges Mitglied

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Neue Terrorwelle im Irak

17.08.2011 um 10:01
@ihrunwissenden

Ich weiss, dass für mein Handy Kinder verrecken, mein Stromverbrauch den Planeten vergiftet, mein Auto Eisbären ausrottet und meine Ernährungsgewohnheiten Menschen verhungern lassen, überdies lasse ich von meinen Steuergeldern Afghanen erschiessen und subventioniere damit Waffenexporte.
Mehr kann ich nicht tun - egal, ob ich aber glaube oder nicht.


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Neue Terrorwelle im Irak

17.08.2011 um 10:04
@Doors


Na dann ist doch alles in Butter, oder ?! Du tust das nötigste was du tun musst. Genau wie die Taliban bzw die Terroristen auch :D


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Neue Terrorwelle im Irak

17.08.2011 um 14:09
Zitat von defdef schrieb:Diese Anschläge sind zu verurteilen ganz klar, aber was erwartet man wenn man ein korruptes, installiertes System zurück lässt?
Das System kann man nicht einfach mal so ändern ...


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Neue Terrorwelle im Irak

14.08.2013 um 12:50
"Blutige Anschläge erschüttern Irak
..
Der Konflikt zwischen den Anhängern der Religionsgruppen ist in den vergangen Monaten im Irak eskaliert, was teilweise auch auf den Bürgerkrieg im benachbarten Syrien zurückgeführt wird.
In den vergangenen drei Monaten wurden nach Angaben der Vereinten Nationen insgesamt mehr als 2500 Menschen getötet.
.."
http://www.dw.de/blutige-anschl%C3%A4ge-ersch%C3%BCttern-irak/a-16925201

Ein Zweig des internationalen Terror-Netzwerks al-Qaida hat sich zu den Anschlägen im Irak bekannt, bei denen am Wochenende mehr als 100 Menschen getötet und über 300 verletzt wurden. Die Schiiten sollten sich «Tag und Nacht nicht in Sicherheit» fühlen, erklärte die Bewegung Islamischer Staat im Irak und im Morgenland am Sonntag.
..
Im Juli wurden nach einer Zählung der Vereinten Nationen im Irak 1057 Menschen Opfer von Extremisten. Das sind Zustände wie vor fünf Jahren, als der Terror sunnitischer und schiitischer Extremisten hunderttausende Iraker zu Flüchtlinge machte.
.."
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Kein-Rezept-gegen-den-Terror/story/27245196

@def
@Larry08
@JoschiX

"Joachim Guilliard
Wiederaufbau im Irak - "Ein Betrug größer als Madoff"

Ein vertraulicher Untersuchungsbericht der US-Regierung, der der New York Times zugespielt wurde, bestätigt, was jeder Iraker am eigenen Leib spürt: die gut 120 Milliarden Dollar, die offiziell bis Mitte 2008 in den Wiederaufbau des Landes gepumpt worden waren – 70 Milliarden davon irakisches Geld – sind aufgrund mangelnder Kontrolle, Inkompetenz, rassistischer Ignoranz und ausufernder Korruption nahezu wirkungslos verpufft. ("Official History Spotlights Iraq Rebuilding Blunders", NYT, 14.12.2008


Die exakte Summe die im vermutlichen größten Fall von Betrug und Unterschlagung vollständig verloren ging, wird nicht mehr genau zu ermitteln sein, einem Untersuchungsbericht des US Special Inspector General for Iraq Reconstruction (SIGIR) zufolge dürfte sie aber 50 Milliarden Dollar übersteigen (Patrick Cockburn, A 'fraud' bigger than Madoff -- Senior US soldiers investigated over missing Iraq reconstruction billions, in Independent, 16.2.2009).

Der größte Teil versackte in den Taschen der großen amerikanischen Konzerne, der kleinere im Sumpf der ungeheuerlichen Korruption im Land. Oft scheiterten Projekte auch aus schierer westlicher Überheblichkeit und Ignoranz.

(Siehe auch mein Artikel: Kontrollierte Plünderung - Die Ökonomie des Irak-Krieges, junge Welt, 05.06.2008)"
http://jghd.twoday.net/stories/wiederaufbau-irak-betrug-groesser-als-madoff/

"
..
Infrastuktur

Trotz der erheblichen Einnahmen ändert sich an den Lebensverhältnissen wenig. Iraks Wirtschaft und Infrastruktur ist immer noch ein Desaster fasste der Journalist und Irak-Kenner Dahr Jamail anfangs des Jahres die Lage treffend zusammen. 16

Nach wie vor sind weite Teile der Bevölkerung von der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung ausgeschlossen. Immer noch produziert das Land nur gut ein Drittel des Bedarfs an elektrischer Energie. Von den benötigten rund 15000 Megawatt können die Kraftwerke nur 5852 Megawatt liefern, und auch dies nicht ohne regelmäßige Ausfälle. Trotz der vielen Milliarden Dollar, die in Reparatur und Ausbau der Energieversorgung flossen, liegt die Gesamtleistung immer noch unter der von 2003, als das umfassende Embargo die Lieferung von Material und Ersatzteilen weitgehend verhinderte. 17

Die Folgen von alltäglichen Stromausfällen von im Schnitt 15 Stundendauer sind natürlich vor allem in den heißen Sommermonaten verheerend. In Basra kam es wieder wiederholt zu Unruhen als der Strom volle 2 Tage wegblieb.
.."
http://wz.subfiles.net/2013/03/2428-jahresruckblick-2012-irak-weiterhin-instabilitat-und-machtkampfe/


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Neue Terrorwelle im Irak

14.08.2013 um 12:58
"Die fernen Opfer

Wenn heute im Irak oder auch in Syrien jeden Tag Dutzende von Opfern zu beklagen sind, scheint das kaum noch jemanden zu rühren.



Die Zeiten, als fast jede Gewalttat im Vorderen Orient Eingang in die Berichterstattung der internationalen Medien fand, liegen rund vier Jahrzehnte zurück. Nahöstlicher Terrorismus war damals noch ein in Europa bislang unbekanntes Phänomen, das sich freilich anschickte, auf den Kontinent überzuschwappen.

Zum Beispiel mit dem Überfall auf die israelische Olympia-Mannschaft in München 1972. Wenn heute im Irak oder auch in Syrien jeden Tag Dutzende von Opfern zu beklagen sind, scheint das kaum noch jemanden zu rühren.



Der Korrespondent bekam den Wandel zu spüren, als die Heimatredaktionen begannen, die mediale Bedeutung von Anschlägen an der Zahl der Opfer zu messen: „Nur drei Tote? Das ist doch Alltag, und es gibt Wichtigeres auf der Welt.“ Was damals schon makaber klang, würde sich heute kein Redakteur auszusprechen trauen: „Nur 40 Tote …?“ Aber die Berichterstattung nimmt solche Ereignisse immer weniger zur Kenntnis und Reportagen über die blutigsten Massaker verkommen zur Kurzmeldung.

Abstumpfung und Gefühllosigkeit? Ein Grund ist sicher die sprunghaft gewachsene mediale Abdeckung der Welt. Man „lebt“ nicht mehr von ein, zwei Krisengebieten, man sieht Krisen und Konflikte plötzlich überall.

Ein zweiter Grund ist, dass aus Ländern wie Irak und Syrien entweder gar nicht mehr oder nur unter großer Gefahr berichtet werden kann und es deshalb dort auch keine oder nur wenige Korrespondenten gibt, die dann auch meist noch strenger Zensur unterworfen sind. Schließlich die Nähe zu Konflikten in der eigenen Region. Die anderen werden immer mehr abgeschrieben, und immer mehr setzt man sie mit Gewalt und Terror gleich. Wundert es da, dass man selbst Flüchtlinge von dort nicht aufnehmen will?
"
http://www.taz.de/Kommentar-Anschlaege-in-Nahost/!121624/


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Neue Terrorwelle im Irak

14.08.2013 um 15:51
@Doors

Beim Iran-Irak Krieg ging es aber, genau wie in den darauffolgenden Golfkriegen, weniger um die Religion, als um das Öl. Saddam wollte sich gerne die erdölreiche iranische Provinz Chuzestan einverleiben und Chomeini wusste, das der Iran ohne diese Provinz zu einem Armenhaus werden würde. Hinter den meisten religiösen Konflikten gibt es ganz handfeste und weltliche ethnische und ökonomische Konflikte.


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Neue Terrorwelle im Irak

14.08.2013 um 17:14
@Obrien
Das gleiche sehen wir heute. Die Gründe für all diesen Quatsch der gerade in Syrien und im Irak vonstatten geht ist die politische Machtausübung der Saudis auf der einen und der Mullahs auf der anderen Seite. Die konfessionellen Unterschiede sind einmal mehr nur vorgeschobene Motivation.


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Neue Terrorwelle im Irak

15.08.2013 um 10:48
Viele Probleme sind hausgemacht,die verschärften Gräben zwischen den Konfessionen wurden aber gezielt gefördert von aussen ,
was jetzt abgeht ist unverständlich,
wenn man sich aber den http://verlauf.info/ ansieht, und wer wen unterstützt,
haben USA etc. schon extrem viel zum Schrecken beigetragen.

Die Eskalation rein auf "religiös verblödete" zu schieben, wird der Sache nicht gerecht,
Interessensicherung. Wir mögen Öl.

Haben die da nen Konflikt, den wir in den Vordergrund rücken können?
Ja, hervorragend. Nein, dann denkt euch was aus.
Haben wir denen nicht mal Waffen geliefert?
Ja, Sir. Wir liefern allen Waffen.
Sehr gut. Dann führen wir Krieg gegen sie, weil sie diese Waffen haben.
Genial, Sir.


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interrobang Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Neue Terrorwelle im Irak

15.08.2013 um 11:26
@Tissie
Leider klappt diese Hypothese nicht. Ist schon lange ausgelutscht.


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Neue Terrorwelle im Irak

15.08.2013 um 11:36
Ich würde ja eher sagen, das ist nen Klassiker. ;)


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Neue Terrorwelle im Irak

15.08.2013 um 11:40
In dem Jahresrückblick 2012 aus dem Link oben, stand:

Dennoch erzielt der Staat die Rekordeinnahme von rund 100 Mrd. Dollar. Dies sind aber fast auch die gesamten Einnahmen. Da die übrige Wirtschaft am Boden liegt, ein erheblicher Teil der Bevölkerung arbeitslos ist und seit den Erlassen der Besatzungsbehörde unter Paul Bremer ohnehin kaum Steuer und Zölle erhoben werden, machen die Einnahmen aus den Öl- und Gasexporten 95% der gesamten Staatseinnahmen aus.

Das heißt wenn das Öl mal irgendwann alle wäre, würden die Iraker praktisch alle augenblicklich den Hungertod sterben. Wie kann eine Wirtschaft sich dermaßen abhängig vom Export machen und alle Steuern erlassen?

Was sind das Überhaupt für "Erlassen der Besatzungsbehörde" ? Weiß das jemand, die stehen doch nicht heute noch irgendwie über der irakischen Steuerpolitik? Oder ist diese rein exportorientierte Politik dort wirklich schon Agenda? :|


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Neue Terrorwelle im Irak

16.08.2013 um 14:57
@Ashert001
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Was sind das Überhaupt für "Erlassen der Besatzungsbehörde" ?
Das Steuersystem hätte unterdessen längst revidiert werden können..

"Wirtschaftspolitik im Irak

Am 19. September 2003 erließ Paul Bremer in seiner Funktion als Verwalter eine Reihe von Verordnungen, welche die irakische Wirtschaftspolitik gründlich veränderten: Er privatisierte praktisch alle staatlichen Betriebe, erlaubte volle Besitzrechte ausländischer Firmen an irakischen Betrieben und völlige Repatriierung von Profiten; auch irakische Banken wurden für die Übernahme durch ausländisches Kapital geöffnet, Zölle wurden vollständig abgeschafft. Allerdings war die Ölindustrie von diesen Vorgaben vorerst ausgenommen.

Es wurde auch ein Einheitssteuersystem mit einem degressiven Steuersatz eingeführt. Streiks wurden verboten und das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung eingeschränkt.[1]

Order 81

Im Frühjahr 2004 hat Paul Bremer als damaliger US-Beauftragter für den Wiederaufbau des Irak die „Order 81“ erlassen.[2] Die Order 81 war eine von hunderten Gesetzespassagen, die die US-Besatzungsbehörde verabschiedete. Sie erlaubt Patente auf Saatgutzüchtungen: Verwenden irakische Bauern dieses Saatgut – aufgrund der Kriegsereignisse bleibt ihnen oft nichts anderes übrig – dürfen sie nicht mehr, wie seit Jahrtausenden in der Wiege der Landwirtschaft üblich, einen Teil ihrer Ernte aufheben und im nächsten Jahr als Saatgut aussäen. Haben sie sich einmal für patentiertes Konzern-Saatgut entschieden, müssen sie jedes Jahr Lizenzgebühren an die großen Saatgutkonzerne wie Monsanto, Syngenta oder Bayer zahlen.

So wurde der Irak als Markt für die Agrarkonzerne erschlossen, und die Bauern werden dazu gezwungen, industriell entwickeltes, gentechnisch manipuliertes und von Unternehmen patentiertes Saatgut zu verwenden.

Zahlreiche Träger des Right Livelihood Award unterschrieben eine Resolution – unter anderen der Deutsche Hans-Peter Dürr –, in der sie „Order 81“ als „Verbrechen gegen die Menschheit“ bezeichnen und die Regierungen der USA und des Irak aufforderten, das Gesetz zurückzunehmen."

http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1083251


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Neue Terrorwelle im Irak

16.08.2013 um 16:09
@Ashert001
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Wie kann eine Wirtschaft sich dermaßen abhängig vom Export machen und alle Steuern erlassen?
"99 Prozent der irakischen Staatseinnahmen stammen aus Erdöl. Jedes Jahr verpasst das Land die Chance, Steuern und Abgaben einzuführen. Und aus Bewohnern endlich Bürger zu machen. Eine Polemik für mehr Belastung
..
Es gibt zwar die Einkommensteuer (gilt auch für Unternehmen), eine Art Umsatzsteuer (nur für große Hotels und Gaststätten), die Grunderwerbsteuer, die Landwirtschaftsteuer, Steuern auf Grundstückseinkünfte sowie die Ende 2009 eingeführte Körperschaftssteuer auf die Gewinne ausländischer Erdölgesellschaften. Jedoch wurden und werden all diese Steuern unzureichend, willkürlich und unkoordiniert eingetrieben.
Reformversuche bleiben stecken oder sie werden blockiert.
.."
http://www.wp-irak.de/index.php/meinung-a-analyse/62-wirtschaft/353-reformen-warum-der-irak-ein-steuersystem-braucht



"Staatshaushalt 2012: Wo bleiben die Milliarden?
..
Aber es fehlen wirksame Maßnahmen, um die Wirtschaft zu diversifizieren. Längst scheint die Regierung ihre Bemühungen um eine nachhaltige Erhöhung des Steueraufkommens zur Finanzierung staatlicher Ausgaben aufgegeben zu haben. Solche Schritte sind unpopulär. Sie erfordern langfristige Konzepte und eine effiziente Verwaltung.
..
http://www.wp-irak.de/index.php/meinung-a-analyse/61-staat/640-staatshaushalt-2012-wo-bleiben-die-milliarden


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