USA ... Das hängt damit zusammen, dass Leute die einen Mord begehen, meistens davon ausgehen, nicht erwischt zu werden.
was ein Irrglaube seitens der Mörder ist. Gerade beim Mord hast du die allerbesten Chancen, recht rasch erwischt zu werden.
Die Aufklärungsquote bei Mord ist bei weitem die höchste (die Polizei strengt sich da auch erheblich mehr an als bei anderen Delikten).
da erinnere ich ein "schönes" Beispiel. Hab mit einem Mörder eine zeitlang auf einem Belag gesessen. Der hatte in - icxh glaub in Prag - zwei Prostituierte erwürgt, dann mit Motorsäge zerkleinert und in Müllsäcken auf die ganze Stadt in Abfalleimer und Container verteilt. Toller Knabe. Ein Penner, der in Müllcontainern nach Eßbaren suchte, hat dann kurz darauf ein Leichenteil gefunden. Da blieb aber kein einziger Fleck in ganz Prag undurchsucht, und im Nullkommanix hatten sie die beiden Opfer schön zusammengesetzt. Und der Weg zum Täter war dann nur noch Routine.
Also wenn sowas passiert, dann ist da gewaltig was los und da wird an Personal nicht gespart. Auch heute noch.
(der hat übrigens auch nichts bereut. Hat nur immer rumlamentiert, wie idiotisch es war, die Teile auf Abfalleimer zu verteilen. Nächstes Mal, so sagte er immer, schmeißt ers in die Moldau oder vergräbt es. Soweit eben zur Reue und Nachdenken über die Tat, was man ja im Strafvollzug sollte. Die denken schon nach, - Tag und Nacht - aber wie man es hätte "besser" machen können.)
DragonRider schrieb:Außerdem wäre es absolut nicht wünschenswert, das auch bei uns einzuführen. Was ist mit vielen Unschuldigen, die zu unrecht verurteilt wurden,
da hat man schon oft angedacht, daß das Todesurteil nur vollstreckt werden kann/darf, wenn der Betreffende sie auch gesteht und ausdrücklich zugibt.
Frage ist dann immer: Wenn die Todesstrafe rechtlich exisitert, - wer gibt dann noch einen Mord zu?
Das hat man sich alles seitens Justiz und Gesetzgeber schon gründlich überlegt. Ich denke nicht, daß das in absehbarer Zeit kommt. Der Fall jüngst in Norwegen - klassischer Fall für die Todesstrafe, wenn man's so sieht. Aber das erwägt keiner ernstlich, sondern sie suchen nach Konstruktionen, ihn wenigstens echt aufr lebenslang wegzusperren. Was auch nicht ganz einfach ist.
lucona schrieb:
Die Idee dahinter ist die, daß sich die Häftlinge in ihrer völlig reizarmen Umgebung nicht zusätzlich Reize besorgen sollen, die sie nicht real ausleben können.
Ich denke eher, dass sie diese Reize wenigstens über die Filme etwas ausleben könnten
vom reinen Film-gucken lebt sich da noch nicht viel aus. Natürlich kann man währenddessen Masturbieren (das ist sowieso Volkssport Nr. 1 im Knast), aber ist immer noch ein Unterschied:
Normal draußen kannst du dir das reinziehen, und nachher real holen bei einer Prostituierten z.B.
Kein Problem, alles erledigt. Im Gefängnis aber ist das anders, vor allem auf Mehrfachbelag bist du ja nie alleine. Hast Null Privatsphäre. Da ist der Gang auf den Topf vor 4 oder 6 Augen schon sehr vielen äußerst peinlich.
Das hört sich jetzt blöde an, aber scheiß mal in Ruhe und gepflegt wenn dir drei Leute dabei zuschauen und dir auch noch drohen: "Und wehe, wenn du Gestank machst! Dann kriegste Prügel oder einen kleinen Stich!"
AUch beim Schlafen: Schlaf mal in Ruhe ein, wenn man dir drith: Wehe du schnarchst! Dann kriegste Dresche!
Und das jaaaaaaahrelang jeden Tag ... wer da keine wie-auch-immer-Störungen kriegt, der ist schon ziemlich hartgesotten.
Die Lösung ist da nur die Einzelhaft. Damals zu meiner Zeit aber ware3n die Knäste so überfüllt, das war fast nicht möglich. Und ich hatte nur 4 JAhre - die einzelhaft gabs normaerweise erst ab 8 Jahre. Aber ich hatte meie Einzelhaft dann doch bekommen, aber das ist eine andere Geschichte, wie ich mir das erkämpft habe.
DragonRider schrieb: und so der Wunsch gemildert wird, das gleich in Real auszuüben.
ich bin freilich viel zu alt, um jetzt noch der große Sexualwissenschaftler zu sein - aber wieso wird beim Porno-Gucken der Wunsch
gemildet, das auch real tun zu wollen?
Zu meiner zeit hieß es eigentlich immer, bei den Pornos holt man sich
Inspiration.
Oder ist das bei den jungen Leuten heute anders???
Warhead schrieb:da hagelts dann im Gegensatz zu hier rudelweise Sozialarbeiter,Therapeuten,Psychologen etc etc
keine Bange, von denen gibts bei uns auch mehr als genug. Kannste aber vergessen, denen hört keiner zu. Und das wissen sie auch. Am Anfang der Laufbahn sind sie noch enthusiasitisch und eifrig, wollen wirklich bei den Gefangenen was bewegen ... bis man ihnen oft genug gesagt hat: Halt endlich das Maul, Blödschnacker.
Nach einiger Zeit haben es dann auch die Sozialjungs kapiert:
Sie haben einen gut bezahlten sicheren Posten, wo sie für ein wenig Labern einigermaßen gut bezahlt werden, und mehr muß nicht. Der Ehrgeiz ist dann weg, und es werden brave Amtsschimmel, dneen alles egal ist.
Klar geben sie wichtige Expertisen und Gutachten ab ... logisch ... das ist ja ihre Daseinsberechtigung ... dieser ganze Resozialisierungs-Tamtam ist eine große Industrie, an der viele Jobs hängen. Bringen tut es nix. Im Knast hört denen keiner zu, und das wissen sie auch.
Am beliebtesten ist immer noch unangefochten auf Platz 1 der Pfarrer. Nicht, weil man so religiös wäre, aber der bringt Sonntags Kuchen und Wurst mit. Und nur darum geht man hin.
Der Streß geht ja dann auch wieder draußen weiter. Nach der Entlassung. Kein Job und jede Woche einmal die Kripo im Haus, wenn in der Näöhe wieder mal ein einschlägiges auf dich passendes Delikt begangen worden ist, und wo sie halt wieder bequem einen Täter brauchen schnell.
Ich habe damals die Konsequenz gezogen und bin in die USA gegangen, weil mir das zu blöd geworden ist. Aber dazu brauchte ich keinen Sozialmenschen und schönew gedrechselte Phrasen, sondern ein Einwanderungsvisum. Und das gabs nicht bei den Resozialisierungsleuten, sondern bei der Botschaft der USA, die gottlob damals noch nicht in der Vergangenheit geforscht hat, - und dafür bin ich ihnen heute noch dankbar.
Dort konnte ich dann in recht fortgeschrittenem Alter noch studieren und hatte meine Ruhe.
(das kann aber nicht jeder, und heute schon gar nicht mehr.)
Warhead schrieb:hier werden teilweise Leute nach fünfzehn oder zwanzig Jahren auf die Strasse gesetzt ohne das sie je nen Bewährungshelfer oder Psychologen zu Gesicht bekommen hätten.
das muß man etwas erweitern:
Die meisten Gefangenen wollen den Bewährungshelfer und Psychologen gar nicht sehen. Die jagen den gleich zum Teufel, wenn er wieder mal antanzt. Im gar nicht falschen Bewußtsein, daß die auch die letzten sind, die wirklich helfen können.
Wenn du dir die Sprüche von denen mehr als zweimal angehört hast, hast du's nämlich ziemlich satt.
Warhead schrieb:die stehen dann draussen vor ner Türe rum und verzweifeln
keine Bange, die verzweifeln nicht. Das wird denen ziemlich schnell wurscht. Sie haben ihren guten Job, .. Erfolgsdruck haben sie keinen, (denn es ist, wenn es in die Hose geht, natürlich immer der Gefangene schuld, der ja bockig und unzugänglich war) ... also legen sie sich ein dickes Fell zu. Machen sich natürlich immer wichtig, logisch ... gibt ja keiner zu, daß er einen Job macht, der für die Katze ist.
Das gibt es in keiner Branche.
Warhead schrieb:weil kein Schliesser kommt um sie zu öffnen
hier eine kleine Korrektur zum Gefängnisalltag:
Auf Zelle kommen die nicht. Dürfen nicht, und es wäre auch viel zu gefährlich.
Die Zelle darf nur von den Beamten betreten werden, und das nur zu zweit, - bei bekannt gefährlichen Insaßen zu dritt. Und das voll aufmagaziniert und alle Waffen entsichert.
Also da ist gar nix mit Plauderstündchen auf Zelle. Das findet alles ineigens vorgesehen Räumen statt, - zu festgelegten Zeiten.
Nur ist es einer der wenigen Rechte der Häftlinge, Besuch abzulehnen.
Wenn es heißt "Häftling Sowieso! Besuch!" - dann fragst du erstmal: Wer?
Dann sagt der Beamte: Sozialarbeiter.
Dann kannste sagen: Laßt mich in Ruhe, jagen Sie ihn zum Teufel.
Der Sozialarbeiter hakt dann seine Liste ab und hat sine Pflicht auch getan.
wie schon eingangs gesagt: Ein Gefängnis (zumindest die Strafhäuser, also die für die Verbrecher) ist absolut nicht der Platz, einen Menschen in irgendeiner Form zu bessern. Das weiß auch jeder, der damit beruflich damit zu tun hat nach ganz kurzer Zeit, und keiner hat da drin auch den geringsrten Ehrgeiz, etwas zu bessern.