@wulfen @richie1st Also mal rein evolutionsbiologisch betrachtet, mag kein gruppen-, oder rudelbildender Primat Artgenossen, welche nicht aus seinem Rudel, oder Gruppe stammen. Da der Mensch eben auch ein Primat ist, sollte es erstmal nicht verwundern, dass es bei Menschen nicht anders ist.
Bei Primaten gibt es aber auch Mechanismen, welche eine Aufnahme in Gruppe, oder Rudel ermöglichen, nämlich Nutzen und das nicht in Frage stellen der Dominanz innerhalb der Gruppe.
Auch bei Menschen ist das nicht anders, denn Ausländer, welche einen großen Nutzen für Staat und/oder Gesellschaft haben, bzw. die Gesellschaft nicht in Frage stellen, werden sehr schnell integriert und assimiliert, so dass keine Konflikte auftauchen.
Man darf aber nicht vergessen, dass Ausländer eben genauso Menschen sind, wie die Einheimischen. Sie sind aber nunmal nicht zwangsläufig nützlich für eine Gesellschaft und wollen sich erst recht nicht unterordnen, oder assimilieren.
Im Gegenteil, sie kommen in eine neue Gesellschaft und wollen oftmals genauso weiterleben, wie in ihrer Ursprungsgesellschaft, in der sie sozialisiert wurden.
Eine solche unterschiedliche Sozialisation, zwischen zwei Gruppen führt aber zwangsläufig zu Konflikten, da es dabei um die Dominanz in der neu entstandenen Gruppe geht.
Im Tierreich werden solche Spannungen gewaltsam gelöst, aber da der Mensch ja nun unstrittig intelligenter ist, versucht er dasselbe erstmal mit dem, was wir zivilisatorische Mittel nennen, zu lösen.
Manchmal klappt das auch ganz gut, wenn die Unterschiede in der Sozialisation nicht zu groß sind.
Manchmal denke ich aber, sind die Unterschiede in der Sozialisation einfach zu groß, als das auch die menschliche Intelligenz ausreicht, um sie für beide Seiten zufriedenstellend zu lösen.
Noch schwieriger wird es aber, wenn eine Ablehnung des jeweilig Anderen nicht nur auf Sozialisation und Fremdsein gründet, sondern auf ideologischem und/oder religösem "Hass", da ein solcher "Hass" nicht auf der eher natürlichen Skepsis gegen etwas Fremdes gründet, sondern auf einem "Sündenbock-Prinzip", welches von vornherein nicht auf Einpassund und Anpassung ausgelegt ist, sondern die eigene, ursprüngliche Gruppe, schon dogmatisch, als die sowieso bessere Gruppe betrachtet. Ein solcher Konflikt kann aber kaum diplomatisch gelöst werden, da er sonst das eigene Überlegenheitsprinzip in Frage stellen würde.
Fraglich, ob und wie eine solche Problematik gelöst werden kann.
Multi-Kulti ist theoretisch eine tolle Idee, sie funktioniert aber praktisch nur dann, wenn beide Seiten mehrheitlich, den gleichen Bildungsstand, das gleiche Toleranzverständnis und gleiche wirtschaftliche Standards besitzen.
In unserer heutigen Situation sind aber auf beiden Seiten (Einheimische und Einwanderer) immer stärkere dogmatische Sichtweisen vertreten, so dass eine Multi-Kulti-Gesellschaft mit solchen Gruppen kaum erfolgsversprechend ist.
Um also eine funktionierende Multi-Kulti-Gesellschaft zu errichten, müßte neben der Abkehr von dogmatischen Sichtweisen, auch ein Angleichung von Bildung, Toleranz und wirtschaftlichen Standarts zwingend erfolgen und das halte ich leider derzeit für utopisch.