@leylani Wenn ich so Dinge lese, wie 4 Überstunden täglich, dann frage ich mich immer wo wir gelandet sind. Das ist (wenn ich mal von einer normalen Arbeitszeit von 8 Stunden ausgehe) ein klarer Verstoß gegen das ArbZG (Arbeitszeitgesetz). Dafür drohen dem Arbeitgeber (sic! nicht dem Arbeitnehmer!) empfindliche Strafen.
Wenn sie denn mal erwischt werden.
Da ich es aber selber schon miterlebt habe, dass sich Kollegen mit den Worten "Moment, ich habe gleich die 10 Stunden voll, ich muss mich mal eben ausstempeln, sonst meckert wieder der Betriebsrat" selber verheizen, wundert mich nichts.
Gleichwohl werde ich schon das Gefühl nicht los, dass wir hier alle ein bisschen aus einer sehr sicheren Position heraus motzen.
Ich arbeite in einem internationalen Konzern und habe vor drei Jahren für 5 Monate in unserer Zentrale in Madrid gearbeitet. Da passieren so Dinge wie (und passieren auch heute noch!): Freitagabend, kurz vor Feierabend - der Chef kommt: wir müssen dieses Wochenende arbeiten. du und du Samstag, ihr beide Sonntag. Thema durch.
Unsere südeuropäischen Führungskräfte sind immer völlig entsetzt, wenn sie von den deutschen Kollegen so antworten erhalten wie: dieses Wochenende? Ohne mich. Oder: hat der Betriebsrat schon zugestimmt?
Es geht also auch anders. Aber natürlich werden die Spanier nicht müde uns zu erklären, dass man ja so mit uns nicht arbeiten kann. (Das wir den gleichen Job vorher Jahrzehntelang ohne Probleme auch hinbekommen haben, ignorieren sie dann schon gerne mal.)