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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

81 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Unruhen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

16.06.2011 um 14:57
Zitat von SpartacusSpartacus schrieb:Ich kenne chinesische Studenten und das nicht wenig. Hier in der nähe ist ein Studentenheim 70% davon aus China. Die sehen ganz und garnicht hinter der Regierung. Hab noch kein getroffen der dafür ist. Also ich gehe ich davon aus die Mehrheit der Bevölkerung nicht hinter der Regierung ist.
Ich hatte mal eine chinesische Nachhilfelehrerin, die hat in Deutschland BWL studiert.Ich hab sie nach China gefragt, nach dem was in den Medien berichtet wird.Sie meinte nur, die deutschen Medien übertreiben die Lage in China.Es sei weit aus weniger so, als dargestellt.


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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

16.06.2011 um 15:07
Zitat von eminemin schrieb:Naja, wie ihr meint. Sobald ein Chinese, der in den 70ern geboren wurde der wichtigste Mann im Staat ist, wird China demokratisiert und einige periphären Provinzen werden unabhängig. Interessanterweise dürfte das in etwa auf die gleiche Zeit fallen, in der Chinas BIP am amerikansichen vorbeizieht, also 2020-2030.
Joa.Das ist ein natürlicher Prozess und der ist ja schon heute zu beobachten, die KPCh verliert ja zunehmend an Anziehungs-und Bindungskraft, die alten Dogmen brechen auf, gelten zum Teil nicht mehr.Die "neue Generation" leitet den Fortschritt ein, weil sie eine andere Sozialisation erfahren hat.Man kann ja auch behaupten, dass China in der Menschenrechtsfrage und in anderen Fragen wie Demokratie sehr viel weiter wäre, wenn die Modernisierer, also ein großer Teil der "neuen Führungsgeneration", die Traditionalisten/Konservativen endlich mal schachmatt setzen könnte.
Ich denke, ein Proteststurm und Unruhen wären das beste was China passieren könnten, dass wäre die Stunde der Modernisierer, da hätten die Traditionalisten und radikalen Kräfte wahrscheinlich keine Wahl als Reformen nicht weiter zu blockieren.

Der Kampf Traditionalisten vs. Modernisierer ist ein uralter Kampf, den wir ja in der deutschen Politik auch haben.Bestes Beispiel SPD.
Oder überhaupt lahmt Deutschland, weil sich traditionalistische Kräfte ihre Pfründe nicht nehmen lassen wollen, egal wie das Land dabei schlecht abschneidet.


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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

16.06.2011 um 15:27
@nurunalanur
Zitat von nurunalanurnurunalanur schrieb:Laut dem Spiegel seien Zeitweise bis zu 10.000 an den Protesten beteiligt.

Werden die Demonstranten erfolg haben?

Ist das Chinesiche Regime am Ende ?

Wird es ähnlich wie in den Arabischen Staaten ablaufen ?
10.000, das ist für chinesche verhältnisse nichts. diese 10.000 werden sicher keinen erfolg haben, die lassen einfach mal ihren frust ab. langfristig seh ich aber für china gewaltige probleme, die chinesen haben die selben demographischen probleme wie wir, ihre gesellschaft überaltert sehr schnell. dann haben die chinesen noch einen gewaltigen männerüberschuss, wenn ich mich nicht irre gibt es 300 millionen männer die keine aussicht darauf haben eine partnerin zu finden, das ist ein gewaltiges konfliktpotential. man muss einfach abwarten wie sich china entwickelt, aber ein sturz des regimes seh ich nicht.


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16.06.2011 um 17:29
@Larry08 schrieb:
Zitat von Larry08Larry08 schrieb:Obama erklärst du hier regelmäßig zum "Antichristen" aber Mao war in Wirklicheit ein "ganz netter".^^
Du hast mich gerufen ?

Was soll das, Obama hat doch immerhin den Friedensnobelpreis
bekommen, gekauft...wie auch immer,
jedenfalls hat er ihn,
was bedeuten da schon gebrochene Versprechen,
Guantanamo, verstärkte Kriegsführung,
Mordaufträge, andauernder Bruch internationalen Rechts,
Betrug am eigenen Parlament,
Überfall auf Libyen... will be continued .

Stattdessen stürzt ihr Euch nur auf die Nennung des Namens Mao, eines längst verstorbenen,
un, erklärt ihn sofort zum Kämpfer gegen sein eigenes Volk in typisch US-amerikanischer Polemik, baut darum sofort irgendwelche Legenden aus neigungsamerikanischer Geschichtsklitterung auf.

Mao, der Volkstribun, der mit dem langen Marsch und der ungeteilten Unterstützung seines Volkes (nicht der damaligen Ausbeuter, die ließ er nämlich enteignen), jedenfalls Mao ist doch gar nicht das Thema
und@Koriander hat doch gar nichts zu dem geschrieben außer, ein wenig ironisch
Wenn das der Mao wüßte]
.


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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

16.06.2011 um 22:06
@Koriander

Politiker nun auch noch posthum zu Diktatoren und Vergewaltigern erklären,

-weil es so schön mit der eigenen Ideologie verquastet werden kann ?
-weil das die US-China-Hetze so gut abrundet ?

oder nur aus Ärger und als billige Retourkutsche, weil ich geschrieben habe:
-----------------

zeigt mir das du mit der Chineishcen Geschichte und vor allem Mao nicht vertraut bist

das sind nun mal Fakten.


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16.06.2011 um 22:14
Es kommt jetzt allmählich zu Unruhen in Weißrussland, und in Georgien ist es schon in.


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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

28.06.2011 um 20:36
@shionoro

Ich habe leider jetzt erst ein wenig die Zeit gefunden um hier zu lesen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb am 15.06.2011:Der Lebensstandart wurde in den letzten jahrzehnten stark verbessert.
Sie haben, von de rmehrheit her gesehen, zum rebellieren keinen grund, eben außer minderheiten die unterdrückt werden.
Der Lebensstandart für einige wenige wurde stark verbessert,vor allem diejenigen die noch allen Parteistrukturen angehören.
Es hat in den letzten Monaten vielen Provinzen,große bis kleine Demonstrationen und Aufstände gegeben.Natürlich ist das was man am meisten hört,dass es rund um Tibet oder den Uiguren sehr unruhig ist.Aber das liegt größtenteils daran,dass sich vor Ort auch mehr Journalisten oder "ausländische" Zeugen bewegen die davon berichten können.

In irgendwelchen Dörfern oder kleine bis mittelgroße Städten werden bei dem kleinsten aufflackern eines Feuers die Dinge so gehandhabt,dass wenig bis gar nichts über die Grenzen dieser Orte hinaus durchdringt.Ja,vielleicht erfahren es sogar nicht mal ranghohe Parteileute.
Weil durch die Parteikultur und jahrzehntelanger Einimpfungen viele Menschen dort,und zu einem wahrscheinlich großen Teil eben die ansässigen Beamten,Polizei usw. brutaler und korrupter nicht sein könnten.Es zieht sich einfach durch von ganz oben bis ganz unten.

Hier z.B. ein paar Monate her in Hongkong


@kofi
Zitat von kofikofi schrieb am 16.06.2011:Sie meinte nur, die deutschen Medien übertreiben die Lage in China.Es sei weit aus weniger so, als dargestellt.
Nichts gegen deine Nachhilfelehrerin,aber ich kenne z.B einige Chinesische Restaurante Besitzer,die sich hier in Österreich durch das eventuelle Verständigungsproblem und Sprache oder auch nur wegen der Loyalität der Partei gegenüber?sich nur chin.Sendungen bzw.Nachrichten anschauen,und der Meinung sind,dass der Westen schlecht ist und Lügen erzählt über die Volksrepublik China(also die Partei).Bei den meisten steht dabei die Angst das Unwohlsein,aber auch die Lähmung(nicht wissen wie und was sie tun sollen)ins Gesicht geschrieben.

Ich meine was ist nicht so schlimm?Die massiven Zesuren?Der Kontrollwahnsinn des Staates?Die Verfolgung Andersdenkender?Die Verheimlichungen von Krankheiten/Epedemien oder kleinen bis großen Katastrophen?Die Lügen,die Korruption?Die Folterungen?Die Morde?
Wahrscheinlich hat sie von all dem noch nichts oder noch nie was von gehört in ihrem Land,frag sie mal?!


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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

29.06.2011 um 16:31
@Sri_vatsa

Man darf eins nicht vergessen.Es leben trotzdem noch etwa 1 Milliarde Menschen in dem Land.1 Milliarde Menschen, die ihr System begründen.Ich weiß nicht, ob es immer so ratsam ist so stark eurozentristisch auf China zu schauen.Auch wenn es schwer fällt und man nicht mit allem einverstanden sein muss, aber wir dürfen nicht unsere kulturellen und sonstigen Gewohnheiten und Einstellungen mal schnell den Chinesen aufdrücken und sagen genau so sollen die es machen, alles andere ist nicht richtig.
Das klappt genauso wenig wie beim Islam, die wollen auch nicht ihre Religion ändern nur weil die Eurozentristen sagen alles böse was ihr macht und passt nicht zum europäischen "way of life", klappt auch wenig in Afrika.Die afrikanischen Staaten wären mit einem eigenen statt einem aufgezwungenen europäischen "way of life" wahrscheinlich auch schon sehr viel weiter.

Man darf einfach nicht vergessen, dass China nicht Europa ist.Die haben ihre eigenen Vorstellungen von Politik, Demokratie, Menschenrechten und die weichen von westlichen Standards eben ab, ob sie jemals das "westliche Modell" nach unseren Vorstellungen umsetzen werden, ist eine Frage, die nicht zu beantworten ist.
Sie werden höchstwahrscheinlich das Modell propagieren und verfolgen, dass ihnen vertraut erscheint und dass kulturell mit ihrem Leben vereinbar ist.Und das fängt damit an, dass sie für sich erstmal Demokratie definieren, und definieren was Menschenrechte beinhalten.Und das wird denke ich so oder so nicht konform zu europäischer Manier sein.Da spielt doch auch Geschichte und was weiß ich noch alles mit.

Das wirtschaftliche Wachstum schafft auch viele Neuheiten, wie Eigentum und sowas, das geschützt werden will.Und das bedeutet zum Beispiel ein funktionierendes Justiz/Rechtssystem muss her.Ebenso wird China internationaler dadurch dass es sich wirtschaftlich öffnet.
China kann wirtschaftlich gar nicht wachsen ohne diese Neuheiten zu integrieren in Staat, Politik und Gesellschaft.Man darf also gespannt sein.


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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

29.06.2011 um 16:48
@Sri_vatsa

Und zu den Medien.Beispiel USA.In den deutschen Medien hast du auch eine USA, die vor Gewalt nur so überschwappt, wo die sich alle niederschießen.Wo Gangs überall ihre Reviere markieren.
Und da wo mal keine Gangs, Schießereien oder sonstiges ist machen Tornados und sowas das Leben der Menschen schwer.
Aber du, wir sind uns einig, dass man solche Eindrücke nicht überspitzen sollte, oder?
Die USA ist sehr viel vielfältiger und mehr als 200 Millionen Amerikaner können nicht irren, dass man in ihrem Land leben kann, auch wenn die deutsche Berichterstattung den Eindruck vermittelt man kann da kein Fuß auf die Straße setzen.

USA ist nicht gleich Gangs, Schießereien, Gewalt und Drogen, oder?

Da verstehe ich immernoch nicht, warum man so oft so große Unterschiede macht in der Wahrnehmung.Du würdest nie auf die Idee kommen in einem Thread was zu schreiben über amerikanische korrupte Beamte oder Bürgerrechtsverletzungen in den USA.Oder eben das Bild zu überspitzen von Gangs, Gewalt und Drogen.

Ich denke, China ist auch sehr viel vielfältiger.Und ich denke, man kann jetzt nicht jeden einzelnen Chinesen verantwortlich machen für das, was an Politik von den Herren in Peking oder den lokalen Regierungen vorgegeben wird.

Warten wir es einfach ab, was die KPCh unternimmt um ihre Stellung zu sichern.Ich bezweifle, dass die an grundlegende Fragen vorbeikommen.


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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

29.06.2011 um 17:33
@kofi
Zitat von kofikofi schrieb:USA ist nicht gleich Gangs, Schießereien, Gewalt und Drogen, oder?

Da verstehe ich immernoch nicht, warum man so oft so große Unterschiede macht in der Wahrnehmung.Du würdest nie auf die Idee kommen in einem Thread was zu schreiben über amerikanische korrupte Beamte oder Bürgerrechtsverletzungen in den USA.Oder eben das Bild zu überspitzen von Gangs, Gewalt und Drogen.
Ja,da bin ich auch vollstens deiner Meinung,nur du wirst mich sicher besser verstehen wenn ich dir folgendes erkläre.
Viele Menschen haben ja großteils zu irgend etwas in der Welt eine Verbindung,oder fühlen mit diesem etwas(sei es ein Volk,ein Mensch,ein Tier,Politik,einfach irgend etwas) mehr mit als mit alles anderem.
Viele denken auch,diese Kraft und Konzentration eben auf ein Thema mehr zu verlagern,als es überall nur halb zu versuchen.So änlich ist es bei mir auch.
Und dazu kommt dass ich seid Jahren Falun Gong praktiziere,dass ja in China verfolgt wird.Ich habe durch das und meine früheren Leidenschaften für diese Kultur eben meine Verbindung.
Zitat von kofikofi schrieb:Aber du, wir sind uns einig, dass man solche Eindrücke nicht überspitzen sollte, oder?
Sieh mal,ich versuche ja die ganze Zeit wirklich nichts zu überspitzen.Ich will nur aufzeigen was eigentlich vom logischen Verstand,von der Menschlichkeit her nicht in Ordnung ist oder besser gesagt total gegen das verstößt.Und meiner Meinung nach ist da vieles aufzuzeigen.Ich denke auch,dass man das in China nicht gerade mit Amerika vergleichen kann,eher mit dem Europa vor 100 Jahren.Ich verstehe viele Ansichten,wo gesagt wird,dass es rein realistisch gesehen früher oder später sowieso zu Reformen oder Veränderungen kommen muss .Aber ich bin in dem ganzen nicht nur ein Zuseher.Ich finde auch,dass man wenn man aktiv sein will sowieso über viele Schatten springen muss..seien es selbst auferlegte oder von aussen wirkende Umstände.Es ist alles nicht ganz so einfach.

Für mich ist das wichtigste hier im Forum,dass die Menschen nicht den Sinn von Menschlichkeit verlieren,und was eigentlich Mensch sein ausmachen sollte.Und das manche die darüber nichts wissen oder fast nichts wissen es lesen mit und nachdenken können.Es passiert einfach wirklich viel Unmenschliches in China,und ich hoffe das einfach nicht nur weggesehen wird.


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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

05.07.2011 um 19:48


China schon vor dem Jahrestag der Partei in rote Ekstase getaucht
In ganz China befanden sich lokale Kader in einem Taumel und drillten die Öffentlichkeit mit Aktivitäten zur Feier der „Roten Kultur“, um den 90. Jahrestag der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) am 1. Juli vorzubereiten.

Für Kritiker ist diese Kampagne ein Zeichen für die Verzweiflung auf Seiten der Partei.

Das Singen von Liedern der roten Kultur aus der Ära Maos, die die KPCh als „Mutter“, die Freude am Wohlstand und die goldenen Tage unter der Herrschaft der kommunistischen Partei beschreiben, ist in diesem Jahr von großer Bedeutung.

Seitdem in den vergangenen Monaten der Duft der Jasminrevolutionen nach China hineingeweht ist, seitdem breite Proteste zu jeder Zeit aufflammen und seitdem die Anzahl der Chinesen, die die Partei und ihre angegliederten Organisationen verlassen haben, fast einhundert Millionen erreicht hat, ist die Partei in ziemliche Ängste versetzt worden.

Mit der obligatorischen Strategie der sanften Gehirnwäsche durch das Absingen patriotischer Lieder scheint die Partei der Hoffnung zu sein, das Volk bei der Stange zu halten.

Das Beispiel von Chongqing

Ein Versuch derartiges zu erreichen läuft schon seit drei Jahren in der Riesenmetropole Chongqing im Südwesten Chinas, wo der Parteisekretär Bo Xilai, ein aufstrebende Politstar Chinas, schon im Jahr 2008 eine Kampagne startete, um die „Rote Kultur“ der Partei neu zu beleben. Vor einigen Monaten begann er sogar mit einer noch aggressiveren Durchsetzung.



Am 20. April hieß es in einem Artikel der „Chongqing Daily“, dass eine Flut Roter Lieder über Chongqing City hereinbrechen würde und dass eine Anweisung vorläge, nach der jeder Kader und jeder Bürger verpflichtet sei, 36 Rote Lieder zu lernen. Die offiziellen Medien der Stadt erhielten den Befehl, eine intensive Medienkampagne zu starten, um jeden Einzelnen dazu zu ermutigen, Rote Lieder zu singen.

Vier führende Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros der KPCh unterstützten Bos Kampagne. Zu ihnen gehörten Li Changchun, Xi Jinping und Zhou Yongkang, der Chongqing letztes Jahr besuchte. Auch Wu Bangguo, Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, der ein Konzert der „Roten Lieder“ im April in der Stadt besuchte, befürwortete die Kampagne.

Die angeblich „wunderbaren“ Effekte der Roten Lieder

Die Kampagne der Roten Lieder breitete sich bald in andere Gebiete Chinas aus. Alle größeren Medien hatten ihre Anweisungen erhalten und nahmen an den aggressiven Kampagnen teil. Sie priesen die Tugenden, die beim Singen der Lieder der Roten Kultur zum Tragen kommen sollen.

Einige Medien berichteten über die „wunderbaren“ Effekte, die beim Singen Roter Lieder auftraten: Häftlinge erlebten die Verkürzung ihrer Strafzeit, Geisteskranke wurden geheilt und Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung besiegten diese endlich durch Chemotherapie.

In zwei Schlagzeilen hieß es: „Alle Einrichtungen der Provinz Shan'xi singen mit lauter Stimme Rote Lieder, um ihre glühende Leidenschaft für die Partei auszudrücken.“ Und: „Eine neue Ära des Roten Liedes – Rote Lieder erobern China im Sturm.“

Einige Telefongesellschaften versorgen zusammen mit einem neuen Telefonservice ihre Kunden mit Rote Lieder-Klingeltönen. Als ein Kunde die Telefongesellschaft anrief und um einen anderen Klingelton bat, fragte ihn der Telefonist: „Dieser Ton kostet nichts. Warum wollen sie ihn ändern?“

Kürzlich haben viele lokale Regierungen Rote Lieder-Konzerte veranstaltet.

In einem Artikel des Wirtschaftsmagazins Caijing heißt es: In einem solcher Konzerte erweckten einige Leute den Anschein, Chinas fünf Hauptreligionen zu vertreten – Den Buddhismus, den Taoismus, den Islam, den Katholizismus und den Protestantismus. Sie betraten die Bühne in den Gewändern der jeweiligen Religion und sangen Rote Lieder.

Am 11. Juni trat in Peking ein Chor mit 1.000 Angestellten aus verschiedenen Regierungsstellen Chongqings auf und gab eine Aufführung Roter Lieder. Dieses Ereignis erschien auf der Titelseite der „Chongqing Daily“ unter der Schlagzeile: „Singt sie laut die Lieder mit dem Hauptthema. Gebt die Roten Lieder an kommende Generationen weiter!“

Nach Aussagen eines Teilnehmers an der Aufführung in Peking kostete sie Hunderte von Millionen Yuan (100 Millionen Yuan entsprechen 10 Millionen Euro).

Das Volk wird gezwungen

Kritiker in und außerhalb Chinas haben die Partei wegen dieser Kampagne heftig angegriffen.

Hu Ping, Herausgeber der in New York ansässigen Zeitschrift „Beijing Spring“, erklärte in einem kürzlich erschienenen Artikel, dass die Rote Lieder-Kampagne, die von den Führern Chongqings gestartet wurde, blanker Unsinn sei und öffentliche Ressourcen und Steuergelder verschlungen habe.

„Diese Kampagne schüchtert die Menschen ein und übt Zwang auf sie aus, entweder heimlich oder öffentlich teilzunehmen“, sagte Hu.

„Obwohl diese Art der Bewegung in Maos Zeit üblich war, ist sie doch in den vergangenen dreißig Jahren verschwunden“, fügte Hu hinzu. „Jetzt wird sie in Chongqing wieder ins Leben gerufen und obwohl es keine offizielle Vorschrift für die Bestrafung bei Nichtteilnahme gibt, kennt doch jeder, der ähnliche Bewegungen erlebt hat, ihren repressiven Charakter“, sagte Hu.

„Die zuständigen Beamten erwarten, dass jeder die Roten Lieder singt. Mit anderen Worten: Sie benutzen dieses, um die politische Stellung und Haltung eines Beamten zu evaluieren und beeinflussen so direkt oder indirekt seine oder ihre Beförderung, das Gehalt, Vergünstigungen und sogar ihre Lebensgrundlage“, erklärte Hu.

Die Kultur der KPCh vergewaltigt traditionelle Kultur und traditionelle Werte.

„Einige Beamte, die nicht viel leisten, unterstützen diese Kampagne aktiv, geraten so in den Mittelpunkt des Interesses und ziehen viel Aufmerksamkeit auf sich. Dagegen werden Beamte, die ihre Pflicht sehr gut erfüllen, an dieser Bewegung aber nicht teilnehmen oder ihr sogar Widerstand leisten, von ihren Vorgesetzten diskriminiert“, fügte Hu hinzu. „Hochrangige Beamte testeten so die Loyalität ihrer Untergebenen und eliminierten ihre Gegner, als sie diese Art von Kampagne starteten.“

Vermissen die Chinesen tatsächlich Maos Ära?

Hu Ping erklärte auch: „Wenn eine Gruppe von Leuten rote Propagandalieder singt, scheint es das Problem der Einsamkeit in einem totalitär regierten Land zu lösen, in dem die Menschen keine Rede- oder Versammlungsfreiheit haben.“

Ein älteres Paar hat zweimal in der Woche, ob es nun regnete oder die Sonne schien, am Singen der Roten Lieder teilgenommen. Als man sie fragte, ob sie denn Maos Ära vermissten, antworteten sie: „Natürlich nicht.“ Sie erklärten: „Aber wohin sonst können wir denn gehen? Wenn wir aus vollem Halse singen, vergessen wir unsere Sorgen und Nöte.“

Machterhalt

Shang Dewen, Professor im Ruhestand der Universität Peking, erklärte gegenüber der BBC, dass China sich einer Reihe von Problemen gegenübersieht. Dazu gehören Wohnungsbaukosten, Inflation, eine außer Kontrolle geratene Arbeitslosenzahl und der Druck des Auslands, die Umtauschquote der chinesischen Währung umzustellen, sodass ein Finanzkrieg unmittelbar bevorsteht. Um aus dieser Krise herauszukommen, glauben Linksgerichtete, dass China auf ein Wiederaufleben der Partei angewiesen ist und dass der Start der Roten Lieder-Kampagne in ganz China helfen kann, ihre Handlungen und Verordnungen während dieses Prozesses der Wiederbelebung zu bündeln.

Chen Jing schrieb in der „Epoch Times“: „ Als die Diktatoren in Nordafrika und dem Mittleren Osten einer nach dem anderen stürzten, erhielt die KPCh die Stabilität aufrecht, indem sie Dissidenten unterdrückte und Informationen und öffentliche Meinung blockierte. Sie benutzte die Rote Lieder-Kampagne auch, um Harmonie zu erreichen und die Partei wiederzubeleben. Das zeigt, dass sie mit ihrer Weisheit am Ende und verzweifelt ist.“

Im Jahre 2012 werden die Führer des Regimes ausscheiden und eine neue Generation wird das Ruder übernehmen. Man sagt, dass Bo die Rote Lieder-Kampagne zum Teil hinter den Kulissen für den Wettstreit um die Macht nach 2012 benutzt.

Xu Zhiyuan, Herausgeber der „PC Life“ und ehemaliger Herausgeber der „Economic Observer News“ erklärte: „Zu Beginn war sich jeder des Machtkampfes hinter der Roten Lieder-Kampagne bewusst. Der Initiator wollte demonstrieren, wer der wirkliche Nachfolger des Führers des Regimes sei. Je lauter die Lieder waren, desto heftiger tobte der Kampf um die Macht in der Partei.“

Dann scheinen sich die Parteiführer geeinigt zu haben.

„Trotz des harten Wettbewerbs unter ihnen, haben alle oberen Führer diesem Experiment zugestimmt. Weil die sozialen Unruhen weiter eskalieren, das Wirtschaftswachstum nicht länger aufrecht erhalten werden kann und die Ideologie schon lange gescheitert ist, hat die Wiederbelebung einer alten Ära durch diese Kampagne ihnen neue Kraft gegeben, um das Gemüt des Volkes zu besänftigen und die Partei kurzfristig zu einigen, um an der Macht zu bleiben“, fügte Xu hinzu.

Ein Blogger aus Guangxi fasste die Rote Lieder-Kampagne so zusammen: „Wenn irgendetwas in der Politik oder Wirtschaft falsch läuft, ertönt der Nationalismus.“


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Proteststurm und Unruhen jetzt auch in China.

12.08.2011 um 17:35
Wut auf die Polizei
Tausende Chinesen revoltieren gegen die Staatsmacht

"Aufgebrachte Menschen zünden Polizeiautos an, attackieren Beamte, bauen Barrikaden: Im Südwesten Chinas ist es zu schweren Krawallen gekommen, offenbar aus Protest gegen staatliche Willkür. Seit Monaten bricht immer wieder Gewalt aus - Peking fürchtet einen Aufstand der Massen."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,779897,00.html (Archiv-Version vom 12.08.2011)


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17.08.2011 um 06:22
http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/international/289272.china-verschaerft-kampf-gegen-uiguren.html

NEWS zum Thema!!


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08.09.2011 um 10:34
Islamisten bekennen sich zu Angriffsserie im Westen Chinas
(ddp) Eine islamistische Gruppe hat sich zu den jüngsten Gewalttaten in der westchinesischen Region Xinjiang mit mindestens drei Dutzend Toten bekannt. Die Islamische Partei Turkistan habe ein Video veröffentlicht, in dem die Separatistengruppe sich zu der Angriffsserie Ende Juli bekannt habe, teilte die amerikanische Organisation SITE mit, die militante Gruppen beobachtet. In der Aufnahme erkläre der Führer der Gruppe, Abdul Shakoor Damla, bei den Angriffen habe es sich um Racheakte gegen die chinesische Regierung gehandelt. Zahlreiche muslimische Uiguren fordern eine Unabhängigkeit Xinjiangs.
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/china_islamisten_angriff_china_westen_1.12396900.html


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23.09.2011 um 18:34
Tausende Chinesen protestieren gegen Land-Verkauf

Im Süden Chinas haben sich Tausende Menschen gegen den Zwangsverkauf von Land gewehrt. Die Leute in Lufeng protestieren gegen die Beschlagnahmung und den Verkauf von Land an ein Wohnbauunternehmen

Dutzende Menschen seien verletzt worden, schrieb die in Hong Kong erscheinende «South China Morning Post». Die aufgebrachte Menge sei vor den Regierungssitz in Lufeng gezogen und habe das Gebäude der Kommunistischen Partei und eine Polizeiwache angegriffen – einige mit Knüppeln und Steinen.

Die Regierung in Lufeng bestätigte dem Bericht zufolge die Unruhen, sprach aber nur von Hunderten Demonstranten. Mehr als ein Dutzend Polizisten seien verletzt und mehrere Polizeifahrzeuge umgestürzt worden.

In Guangdong, einer der wichtigsten Industrieregionen Chinas, ist es in jüngster Zeit wiederholt zu sozialen Unruhen gekommen. So protestierten in der Stadt Zengcheng Tausende Wanderarbeiter gegen die mutmassliche Misshandlung von Arbeiterinnen, steckten Büros der Regierung in Brand und zerstörten Polizeifahrzeuge.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/09/23/International/Tausende-Chinesen-protestieren-gegen-Land-Verkauf (Archiv-Version vom 30.09.2011)


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01.10.2011 um 12:29
Das organisierte Vergessen
In China bestimmt die Partei, woran sich die Gesellschaft zu erinnern hat und woran nicht
china denkmal der maertyrer fuzhou lead
Je erfolgreicher China wirtschaftlich operiert, desto mehr ist der Westen bereit, seine Defizite hinsichtlich Demokratie und Menschenrechten zu übersehen. Historische Jubiläen gäben Anlass, Geschichte kontrovers zu diskutieren. Das kommunistische Regime indes betrachtet solches als Zeichen der Schwäche.
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/das_organisierte_vergessen_1.12752318.html (Archiv-Version vom 02.10.2011)


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24.01.2012 um 10:46
n Luhuo in der Provinz Sichuan sind Proteste von Tibetern gegen die chinesische Herrschaft in gewaltsamen Zusammenstössen mit der Polizei eskaliert. Läden wurden geplündert, die Polizei schoss auf Demonstranten.
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/gewaltsamer_protest_von_tibetern_1.14494190.html (Archiv-Version vom 27.01.2012)
Hoffentlich zünden sie sich nicht wieder an.


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24.01.2012 um 12:18
@Glünggi
Tibet wurde im uebrigen offiziell mehrmals von der Bunzelregierung als legitimer Teil Chinas akzeptiert und nicht nur von Antichrist-Stasi-Imperialisten-Kapitalist-Merkel, sondern unteranderem auch von den Gruenen.
Aber unabhaengig davon wird es mittelfristig keinen politischen Paradigmenwechsel geben. In der chinesischen Erinnerungen sind noch viel zu sehr die Schrecken der chinesischen Warlords und die Teilung Chinas mit dementsprechenden Konsequenzen verhaftet.
Deshalb steht die ueberwaeltigende Mehrheit der Chinesen fuer eine friedvolle Stabilitaet und einer langsamen - und keiner sofortigen Liberalisierung, auch wenn dies vorerst einige persoenliche Freiheiten beschneidet


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24.01.2012 um 12:22
@krijgsdans
Ja die Mehrheit der Chinesen sind ja auch Han... denen gehts ja gut. Sind ja immer die Minderheiten die was zu beanstanden haben. (Allen voran die Tibeter und Uriguren)
Ich hab einfach Bedenken, dass diese neue Eskalation wieder zu Selbstverbrennungen führt... wie Ende letzten Jahres. Die Medien haben nur spärlich berichtet.


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24.01.2012 um 12:34
@nurunalanur
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Ja die Mehrheit der Chinesen sind ja auch Han... denen gehts ja gut.
Denen gehts auch nicht allen unbedingt besser als diversen ethnischen Minderheiten, den Minderheiten werden teilweise sogar rechtlich diverse Vorrechte (z.B. Aussetzung der Ein-Kind-Politik) eingeraeumt (und es wird auch umgesetzt).
Wobei es mit der Freiheit schnell zu Ende ist, wenn man die fuer seperatistische Bewegungen ausnutzt, da versteht man keinen Spaß mehr.
Sieht man in Tibet und Xinjiang.


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