Bürgerkrieg in Syrien
03.03.2020 um 13:31leakim schrieb:Weil dann keine russischen/syrischen Luftangriffe mehr auf zivilisten geflogen werden?Klar, Islamisten sind auch Menschen. Selbst die Schlimmsten unter ihnen.
unter den Islamisten in Idlib sollen auch 60 aus Deutschland einst ausgereiste Djihadisten sein. Sind es IS Kämpfer?
Wie sah die Situation vor 4 Wochen aus?
Ein Vormarsch islamistischer Extremisten und neue Gefechte erschüttern das Stillhalte-Abkommen für die syrische Provinz Idlib. Das Milizenbündnis Hayat Tahrir al Scham (HTS), das viele Kämpfer des Terrornetzwerkes Al Qaida in seinen Reihen hat, beherrscht nach einem Siegeszug gegen andere Kampfverbände weite Teile der Region an der türkischen Grenze und damit rund fünf Prozent des syrischen Staatsgebietes.Es kann und darf nicht im Interesse Syriens, Russlands, der Türkei und weiterer Länder sein, dass Idlib zum dauerhaften Rückzugsort extremer und militanter Djihadisten wird. Dass aus dem Sammelbecken extremistischer Islamisten womöglich ein neuer IS seinen Ausgangspunkt nimmt.
Nach Informationen des SWR sind es mehr als 60 Islamisten aus Deutschland, die im Raum Idlib für dschihadistische Gruppen kämpfen. Während die Terrormiliz "Islamischer Staat" im Norden und Osten Syriens militärisch längst als geschlagen gilt und deren Kämpfer größtenteils in kurdischer Haft sitzen, träumen sie im Nordwesten Syriens weiter vom Sieg gegen Assad und der Etablierung einer islamistischen Ordnung. Das Sagen dort haben neben der Al-Kaida nahen Gruppe "Hayat Tahrir Al-Sham" (HTS) islamistische Gruppen wie "Hurras-ad-Din" (Die Wächter des Glaubens) oder "Junud Al-Shaam" (Die Soldaten Großsyriens).https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/deutsche-islamisten-idlib-101.html
Klar kann niemand in einem Gebiet, wo bis zu 3 Millionen Menschen zusammengedrängt hocken mit Bomben gezielt Islamisten angreifen. Dabei werden immer viel zu viele Zivilisten getötet, verwundet, anderweitig in Mitleidenschaft gezogen.
Idlib ist die letzte größere Gegend in Syrien, die nach fast acht Jahren Krieg noch von Assads Gegnern kontrolliert wird. Der Herrscher hat sich vorgenommen, alle Teile des Staates von den Aufständischen zurückzuerobern. Bisher konnte ein Großangriff aber verhindert werden – mithilfe einer russisch-türkischen Vereinbarung.HTS: Hayat Tahrir al Scham ist ein Milizenbündnis mit vielen Kämpfer aus den Reihen desTerrornetzwerkes Al Qaida (also keine "gemäßigten" sondern hardcore Islamisten/Djihadisten)
Das im September geschlossene Abkommen sieht vor, dass Ankara den Einfluss der Islamisten in Idlib zurückdrängt. Allerdings konzentriert sich die Türkei derzeit mehr auf Pläne zur Schaffung einer Pufferzone gegen die Kurden im Nordosten Syriens. Russland und Assad kritisieren deshalb, dass die Türkei ihren Aufgaben in Idlib bisher nicht nachgekommen sei.
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Viele Einwohner Idlibs fühlen sich längst in die Enge getrieben. Ihnen bleibt nur die Wahl zwischen Assads Bomben und einer Terrorherrschaft der Dschihadisten. Denn die HTS hat in den von ihnen beherrschten Gebieten eine „Regierung der Erlösung“ etabliert, die auf den Regeln der Scharia beruht: Frauen müssen sich verschleiern, Demokratie wird kategorisch abgelehnt, jede Art von Opposition unterdrückt.
...Die Machtübernahme der „Gotteskrieger“ trifft die Menschen in Idlib noch aus einem anderen Grund schwer: Viele Länder haben ihre Finanzhilfen eingestellt, weil sie keinesfalls ein islamistisches Regime stützen wollen
Unumstritten ist, dass die HTS-Kämpfer ihre Macht in Idlib in einem Moment ausdehnen, in dem der „Islamische Staat“ (IS) militärisch fast besiegt ist. Dem Syrien-Experten Charles Lister vom Middle East Center in Washington zufolge versucht die Türkei ihre engen Beziehungen zu Rebellengruppen in Idlib derzeit zu nutzen, um HTS zum Beitritt zu einer breiteren Allianz unter türkischer Kontrolle zu bewegen.mehrere Zitate:
https://www.tagesspiegel.de/politik/krieg-in-syrien-idlib-beherrscht-von-islamisten/23939520.html