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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

250 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Müllentsorgung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 08:10
Nun soll ja nahe Niederösterreich irgendwo Atommüll plaziert werden.

Also natürlich nicht von uns selber sondern von irgendwelchen uninteressanten Nachbarn, bei denen die Kraftwerke laut Medienecho (Grünen?) so sicher sind wie ne Regenbogenparade in Teheran.


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 08:50
Also ich stell mir das so vor:

Zuerst wird eine Rakete entwickelt (Größenklasse etwa 20 Tonen GTO), die vor allem auf Sicherheit optimiert wird (Fehlschlagswahrscheinlichkeit 1% oder niedriger).

Diese Rakete hat dann drei Anwendungsbereiche (Atommüll, bemannte Raumfahrt [unter umständen mit Modifikationen] und normale Satelliten). Durch die Fixkostendegression sinkt der Preis deutlich.

Weiterhin wird ein (von Fedaykin bereits beschriebener) Sicherheitsbehälter entwicket, der im Falle eines Absturzes den Austritt radioaktiven Materials verhindert. Dabei soll die Wahrscheinlichkeit für ein Versagen bei unter 1% liegen.

Bei dem Atommüll werden alle Isotope, die länger als 200 Jahre Halbwertszeit haben und nicht zu Unschädlichkeit behandelt werden können ausgesondert und in der Sicherheitskapsel hochgeschickt. Die Kosten für den Start (mit Fixkostenanteil) übernimmt der Produzent.

Diese Sicherheitskapseln werden dann in GSO (LEO wäre zwar Energiesparender, aber sicher ist sicher) zusammengetan, für die Bahnerhaltung (Durch Gravitationseinwirkung anderer Himmelskörper und Reibung an Restathmospäre) sorgt ein mit der Zerfallswärme betriebener Ionenantrieb. (Ähnlich wie GOCE Wikipedia: GOCE ), die Stützmasse wird seperat hochgeschickt.

Dort sammelt sich dann solange der Atommüll an, bis der Ausstieg aus der Atomkraft gelungen ist.

Sobald also der Ganze Müll an einem Stück ist, erhöht man die Ionenantriebsleistung (entweder durch hochschalten des Ionenantriebs, oder durch hinzufügen weiterer, je nach Stärke des Antriebs), und bringt dabei das ganze auf einem Kurs, der aus den Sonnensystem führt und auf 1000 Lichtjahre nicht näher als 0,5 Lichtjahre an einen Stern vorbeiführt.

Der Nutzen: der Atommüll ist auf alle Zeit und sicher von allen Biosphären abgeschnitten. Sollte er jenseits der 1000 Lichtjahre auf etwas stoßen (angesichts der Leere des Weltraumes nahezu ausgeschlossen) ist er bereits zu weit zerfallen, um noch Schaden anzurichten.


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Ashert001 Diskussionsleiter
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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 10:06
Die Weltraumlösung ergibt aktuell keinen Sinn!
Wenn es einen Sicherheitsbehälter gibt, der einen Raketenabsturz übersteht, dann kann er genauso gut in irgendeinem Loch in der Erde liegen, für ein hunderttausendstel der Kosten!

Es reicht aber schon eine schwere und rostfreie Tonne auf dem Meeresgrund! (Keine Druckkapsel)

Also ich nenne das "Fertig und alle Probleme gelöst" das war doch jetzt garnicht so schwer, ich finde die Lösung gehört in jedes Schulbuch, Kapitel: Logisches Denken! :|

Wenn sich dann in 11 KM Tiefe der letzte überlebende Trilobit daran verstrahlt, ist das zwar schade, er rettet damit aber Millionen Käfern und Vögeln hier oben das Leben, für die eben keine Lager mehr hier oben gebaut werden müssen!

Das die Tiefsee-Aliens dann den Rest der Meerespopulation verstrahlen, scheint mir auch sehr unwahrscheinlich, das ist genauso als würde man sagen, die Vögel die heute auf dem Castor Zug sitzen würden durch ihren Mist in der Folge die Dächer und Häuser verstrahlen!

Die Sache ist ja auch die, wenn man nur verstrahlt wird, mit dem radioaktiven Stoffen selber aber nicht in Kontakt kommt, ist man selber auch nur ein Sekundärstrahler, der die Umwelt eben nicht verseuchen kann!
Auch das Wasser kann selber nicht radioaktiv werden, es kann nur radioaktive Stoffe transportieren!

Nur die Isolierung ist also das A und O, die eigentliche Lagerstätte könnte alles sein!


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 11:15
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Zuerst wird eine Rakete entwickelt (Größenklasse etwa 20 Tonen GTO), die vor allem auf Sicherheit optimiert wird (Fehlschlagswahrscheinlichkeit 1% oder niedriger).
Bisherige Ionenantriebe besitzen gegenüber konventionellen chemischen Raketentriebwerken einen geringen Schub, bei Sondenantrieben etwa vergleichbar mit der Kraft, die eine Postkarte auf eine Hand ausübt (70 Millinewton, entspricht etwa der Gewichtskraft von 7 Gramm), jedoch bei einer deutlich erhöhten Austrittsgeschwindigkeit der Ionen (10 bis 130 km/s) und einer deutlich längeren Wirkdauer.

Die Gesamtmasse des Raumfahrzeugs muss dennoch so klein wie möglich gehalten werden, um für den Betrieb vernünftige Beschleunigungen und damit annehmbare Schubdauern zu erreichen. Die Sonde SMART-1 wiegt z.B. 367 Kilogramm und führte 84 kg Xenon als Stützmasse mit.

Ein Problem der Ionentriebwerke besteht in ihrem Energiebedarf (bei SMART-1 1300 W allein für das Triebwerk). Erst die neuesten Triple-Junction-GaInP2/GaAs/Ge-Solarzellen liefern eine ausreichende Leistung pro Fläche (bei SMART-1 ca. 370 Watt/m², Wirkungsgrad 27 %), um bei vertretbarer Solarpanel-Größe brauchbare Ionenantriebe zu versorgen.

Eine Verdoppelung der Austrittsgeschwindigkeit erfordert die vierfache Energiemenge. Ziel bei der Konstruktion eines Ionenantriebes ist es, die benötigte Stützmasse so gering wie möglich zu halten. Dazu bedarf es nach der Raketengrundgleichung einer maximalen Ausströmgeschwindigkeit.

Der Bau eines Ionenantriebes ist also immer ein Kompromiss zwischen Energie- und Stützmassenbedarf.

Der Vorteil des Ionenantriebs gegenüber dem chemischen Antrieb liegt darin, dass bei gleichem gelieferten Gesamtimpuls (d.h. erreichter Geschwindigkeitsänderung) weniger Treibstoffmasse verbraucht wird, weil die Geschwindigkeit der austretenden Teilchen wesentlich größer ist. Der spezifische Impuls liegt hier mit über 3000 s etwa achtfach höher als bei chemischen Triebwerken.

Ein wichtiger Nachteil des Ionenantriebs gegenüber dem chemischen Antrieb besteht darin, dass er (genauso wie alle anderen elektrischen Raketenantriebssysteme) ausschließlich im Vakuum funktioniert. Deshalb kann er zwar im Weltraum, nicht aber zur Beschleunigung eines Raumflugkörpers innerhalb der Erdatmosphäre eingesetzt werden.
Wikipedia: Ionenantrieb


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02.04.2011 um 11:27
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:(Fehlschlagswahrscheinlichkeit 1% oder niedriger).
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Weiterhin wird ein (von Fedaykin bereits beschriebener) Sicherheitsbehälter entwicket, der im Falle eines Absturzes den Austritt radioaktiven Materials verhindert. Dabei soll die Wahrscheinlichkeit für ein Versagen bei unter 1% liegen.
Realistische Fehlschlagwahrscheinlichkeiten sind in der Wirklichkeit zu bestaunen !

Ich müsste eigentlich danach schon über 1000 Jahre alt sein.
Wenn ich die Zahl der SuperGaue, sonstiger Kernkraftunfälle, Jahrhundert- und Jahrtausendhochwässer, die ich erlebt habe, zusammenrechne.


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02.04.2011 um 11:34
@eckhart
Bisherige Ionenantriebe besitzen gegenüber konventionellen chemischen Raketentriebwerken einen geringen Schub, bei Sondenantrieben etwa vergleichbar mit der Kraft, die eine Postkarte auf eine Hand ausübt (70 Millinewton, entspricht etwa der Gewichtskraft von 7 Gramm), jedoch bei einer deutlich erhöhten Austrittsgeschwindigkeit der Ionen (10 bis 130 km/s) und einer deutlich längeren Wirkdauer.

....
Ein wichtiger Nachteil des Ionenantriebs gegenüber dem chemischen Antrieb besteht darin, dass er (genauso wie alle anderen elektrischen Raketenantriebssysteme) ausschließlich im Vakuum funktioniert. Deshalb kann er zwar im Weltraum, nicht aber zur Beschleunigung eines Raumflugkörpers innerhalb der Erdatmosphäre eingesetzt werden.
Das weiß ich alles.

Ich hab ja gesagt, das der Vorteil eines Ionenantriebs seine gute Treibstoffeffizienz, der Nachteil sein geringer Schub ist. Du sagst mir da also nichts neues.
Realistische Fehlschlagwahrscheinlichkeiten sind in der Wirklichkeit zu bestaunen !

Ich müsste eigentlich danach schon über 1000 Jahre alt sein.
Wenn ich die Zahl der SuperGaue, sonstiger Kernkraftunfälle, Jahrhundert- und Jahrtausendhochwässer, die ich erlebt habe, zusammenrechne.
Da wird eben die Fehlschlagswahrscheinlichkeit falsch eingeschätzt.

Das sollte man bei der Rakete tunlichst vermeiden, und erstmal ein paar Dutzend harmlose Nutzlasten hochschicken, sodass man die Fehlerquellen identifizieren und eliminieren kann.

Natürlich ist es schwer, die wahrscheinlichkeit für ein Ereignis, das nie eingetroffen ist einzuschätzen, also sollte man hier nach dem Vorsichtigkeitsprinzip schätzen.


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02.04.2011 um 12:57
Zitat von Ashert001Ashert001 schrieb:Die Weltraumlösung ergibt aktuell keinen Sinn!
Wenn es einen Sicherheitsbehälter gibt, der einen Raketenabsturz übersteht, dann kann er genauso gut in irgendeinem Loch in der Erde liegen, für ein hunderttausendstel der Kosten!

Es reicht aber schon eine schwere und rostfreie Tonne auf dem Meeresgrund! (Keine Druckkapsel)
Falsch.

Schon mal was von Korrosion gehört?

Wenn man den Sicherheitsbehälter einfach so vergräbt und für Jahrhunderte liegen lässt, korrodiert er. (auch sogenannter Rostfreier Stahl korrodiert mit der Zeit, wenn auch langsamer als normaler Stahl). Nicht-Korrodierend wären höchstens Edelmetalle, wie z.b. Gold. Und dann hat sich das mit den Kosten auch erledigt.

Und man darf auch nicht außer acht lassen, das auch die Gefahr besteht, das die Lagerstätte in Vergessenheit gerät und künftige Generationen von menschen diese dann öffnen....( Zu nährern Erklärungen dieser Problematik siehe Wikipedia: Atomsemiotik )

Wirklich sicher von der Biosphäre abgeschirmt ist der Atommüll nur dann, wenn das Zeug nicht mehr auf dem Planeten ist.


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02.04.2011 um 12:58
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Das sollte man bei der Rakete tunlichst vermeiden, und erstmal ein paar Dutzend harmlose Nutzlasten hochschicken, sodass man die Fehlerquellen identifizieren und eliminieren kann.
Das und das alles ist dermaßen weit von der Wirklichkeit entfernt ...
Fakt ist, dass Geister gerufen wurden, die wir auf KEINE Weise wieder los werden !

Es gibt nur eine einzige Möglichkeit:

Sofortiger globaler Ausstieg aus der Kernkraftnutzung, selbst wenn wir jahrelangen extremsten
Energiemangel in Kauf nehmen müssten!
Das ist immer noch das kleinste Übel!
Die Kernkraftwerke nicht abreißen, denn diese werden mindestens für Jahrzehnte noch
als vorläufige Lager für Atommüll benötigt.
Atommüll muss jederzeit zugänglich bleiben!
Die bereits gemachten Erfahrungen verbieten jedes Unzugänglich-machen (verbuddeln).
Das weiß man aber auch schon vorher.
Das geschah aus einer Mentalität des "Leichenverscharrens" heraus !
Dabei wurde die Erhitzungsproblematik ausgeblendet.

Bekanntlicherweise muss ein abgeschaltetes Kernkraftwerk 10 Jahre weitergefahren werden,
als wäre es in Betrieb.


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 13:07
Sofortiger globaler Ausstieg aus der Kernkraftnutzung, selbst wenn wir jahrelangen extremsten
Energiemangel in Kauf nehmen müssten!
Das ist immer noch das kleinste Übel!
Die Kernkraftwerke nicht abreißen, denn diese werden mindestens für Jahrzehnte noch
als vorläufige Lager für Atommüll benötigt.
Atommüll muss jederzeit zugänglich bleiben!
Die bereits gemachten Erfahrungen verbieten jedes Unzugänglich-machen (verbuddeln).
Das weiß man aber auch schon vorher.
Das geschah aus einer Mentalität des "Leichenverscharrens" heraus !
Dabei wurde die Erhitzungsproblematik ausgeblendet.
Und wie werden wir den schon produzierten langlebigen Atommüll los? Der Strahlt für Jahrtausende, und bereits geringe Mengen davon können in der Biosphäre erhebliche Schäden anrichten!
Das und das alles ist dermaßen weit von der Wirklichkeit entfernt ...
Fakt ist, dass Geister gerufen wurden, die wir auf KEINE Weise wieder los werden !
Inwiefern ist das Wirklichkeitsfern?

Ich abe doch geschildert, wie die Risiko-Minimierung vor sich gehen kann. Und dadurch, das man in der (relativ Fehleranfälligen) Anfangsphase noch kein Gefährliches Material schickt (sondern nur normale Satelliten) lassen sich all die Fehlerquellen finden und ausschalten, sodass die Rakete schließlich das geforderte Kriterium (<1% Verlustwahrscheinlichkeit) erfüllen kann.


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 15:13
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Und wie werden wir den schon produzierten langlebigen Atommüll los? Der Strahlt für Jahrtausende, und bereits geringe Mengen davon können in der Biosphäre erhebliche Schäden anrichten!
Den schon produzierten langlebigen Atommüll wird man überhaupt nicht los.

Die Natur besteht praktisch nur aus Dingen und Prozessen, die sich nicht rückgängig machen lassen.
Diese Wahrheit muss man akzeptieren.

Man muss sich einfach bei allen Dingen vorher darüber klar werden.
Asolut klar ! Vorher !
Das ist ja auch der springende Punkt in der Gentechnik.

Begeisterung und Geldgier sind da die allerschlechtesten Ratgeber, die aber bis jetzt immer bestimmt haben, was gemacht wird.

Nochmal:
Wir kriegen das Zeug nicht los. Nirgends. Nicht im tiefsten Tiefseegraben oder im tiefsten Bergwerk.
Aus dem Auge - aus dem Sinn.
Das verfolgt nur einen einzigen Zweck: Weitermachen wie bisher.

Im Dezember 2010 stolperte ich über diese Nachricht:

"Flüssiger radioaktiver Abfall aus der geplanten Wiederaufarbeitung deutschen Atommülls könnte zukünftig in Russland in den Untergrund gepumpt werden. Die rechtliche Absicherung dieses Verfahrens durchläuft zurzeit den Gesetzgebungsprozess der russischen Staatsduma. Davon betroffen wären auch die abgebrannten Brennelemente des sächsischen Forschungsreaktors Rossendorf, die aus dem Zwischenlager Ahaus in die russische Atomanlage Majak transportiert werden sollen. Die unabhängige Umweltorganisation Greenpeace fordert die sofortige Offenlegung des geheimen Vertragsentwurfs zwischen der sächsischen Regierung und dem russischen Staatskonzern RosAtom. "
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/presseerklaerungen/artikel/wird_deutscher_atommuell_in_russisches_erdreich_gepumpt/ (Archiv-Version vom 23.12.2010)

Dabei wusste ich doch 1 Jahre vorher schon, dass ein angeblich sicheres Verfahren, die Verglasung, existiert:

"27.08.2009 Flüssiger Atommüll: Recycling als Altglas beginnt

Nach wochenlangen Verzögerungen kann die Verglasung von rund 60.000 Litern hoch radioaktiven Flüssigabfalls aus der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) jetzt beginnen. Das baden-württembergische Umweltministerium gab nach eigenen Angaben vom Mittwoch grünes Licht zur Verarbeitung der "Atomsuppe". Man habe "dem nuklearen Betrieb der Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK)" zugestimmt.

Die Zustimmung sollte ursprünglich bereits im Juli erfolgen. Sie hatte sich jedoch verzögert, weil ein letzter Nachweis noch nicht vollständig vorlag, der bestätigen sollte, dass alle Verankerungen im Bauwerk auch im Falle eines Flugzeugabsturzes halten. Die nun von Sachverständigen vorgelegten Prüfergebnisse hätten bestätigt, dass die getroffenen baulichen Vorkehrungen die Anforderungen erfüllen. "Es steht nichts mehr im Wege, den Beginn der Verglasung einzuleiten", sagte ein Ministeriumssprecher.

Der flüssige Atommüll war angefallen, als von 1971 bis Ende 1990 in der WAK rund 200 Tonnen Kernbrennstoffe aufgearbeitet wurden. Die strahlenden Flüssigkeiten lagerten bislang in zwei Edelstahltanks in einem Gebäude der 1991 stillgelegten WAK. Der atomare Flüssigabfall wird nun in Glas eingeschmolzen, um ihn endlagerfähig zu machen. Der gesamte Verglasungsprozess soll bei reibungslosem Verlauf etwa eineinhalb Jahren dauern. In dieser Zeit sollen 130 endlagerfähige Glasblöcke in Edelstahlbehältern produziert werden. Diese Glaskokillen sollen dann in Castor-Behältern in das atomare Zwischenlager der Energiewerke Nord (EWN) bei Greifswald transportiert werden.
(ddp/dmu/stu)
http://www.stromtip.de/News/22103/Fluessiger-Atommuell-Recycling-als-Altglas-beginnt.html

Einfach in die Erde pumpen, ist wahrscheinlich billiger !
Dabei muss flüssiger Atommüll eigentlich ununterbrochen in Bewegung gehalten werden, damit er sich nicht überhitzt ...

Billiger - Aus dem Auge-aus dem Sinn , heißt immer: Es ist auf Dauer unserem Zugriff entzogen !

Atommüll muss ständig überwacht werden und man muss ständig Zugriff darauf haben.

Wahrscheinlich darf auch im Umkreis von 10km um ein (auch stillgelegtes) Atomkraftwerk niemand wohnen, die Leukämiestatistik legt es nahe.

Und das alles auf unabsehbare Dauer.
Ob wir es haben wollen oder nicht.
Die Natur fragt nicht danach.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Ich abe doch geschildert, wie die Risiko-Minimierung vor sich gehen kann. Und dadurch, das man in der (relativ Fehleranfälligen) Anfangsphase noch kein Gefährliches Material schickt (sondern nur normale Satelliten) lassen sich all die Fehlerquellen finden und ausschalten, sodass die Rakete schließlich das geforderte Kriterium (<1% Verlustwahrscheinlichkeit) erfüllen kann.
Das hat bisher noch nicht mal theoretisch funktioniert.

Dafür gibt es die technischen Verfahren der "Redundanz"
Wikipedia: Redundanz (Technik)

Ich denke aber, dass angesichts der möglichen Folgen auch redundante Raketensysteme nicht ausreichen werden.

Und Redundanz so auszulegen: "Nur eine von 1000 Raketen stürzt ab", halte ich für zynisch.


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

02.04.2011 um 15:21
Nochmal:
Wir kriegen das Zeug nicht los. Nirgends. Nicht im tiefsten Tiefseegraben oder im tiefsten Bergwerk.
Aus dem Auge - aus dem Sinn.
Das verfolgt nur einen einzigen Zweck: Weitermachen wie bisher.
Deswegen auch der Vorschlag mit der ins-All-Verbringung. Im All richtet das Zeug garantiert keinen Schaden an, weder an bekannten noch an unbekannten Lebensformen.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Atommüll muss ständig überwacht werden und man muss ständig Zugriff darauf haben.
Wenn er auf der Erde ist, ja.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Ich denke aber, dass angesichts der möglichen Folgen auch redundante Raketensysteme nicht ausreichen werden.

Und Redundanz so auszulegen: "Nur eine von 1000 Raketen stürzt ab", halte ich für zynisch.
Nun ja, im Falle eines Absturzes greift ja immer noch das Sicherheitskontainment.

Und sollte das versagen, dann tritt zwar Radioaktivität aus, aber die Belastung wäre auf jedenfall niedriger, als z.b. durch die Atombombentests in den 50ern und 60ern, also zwar schlecht, aber keine globale Katastrophe.
Und das alles auf unabsehbare Dauer.
Ob wir es haben wollen oder nicht.
Die Natur fragt nicht danach.
Und deswegen darf das Zeug weder für uns noch für die Biosphäre erreichbar sein. Wir können einfach nicht so lange darauf aufpaßen, bis es harmlos ist. Wir müssen vielmehr dafür sorgen, das die Biosphäre damit überhaupt nicht in Kontakt kommen kann.


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02.04.2011 um 15:37
Wir können einfach nicht so lange darauf aufpaßen, bis es harmlos ist. Wir müssen vielmehr dafür sorgen, das die Biosphäre damit überhaupt nicht in Kontakt kommen kann.
Das stimmt.
Wir müssen auch nicht darauf aufpassen bis es harmlos ist.

Wir müssen nur solange darauf aufpassen, bis wir eine Alternative gefunden haben und es nicht zB. einfach unter den nächsten Teppich kehren - auch wenn er Asse heißt und absäuft.

Eine Alternative, wenn überhaupt jemals möglich werden aber Menschen erst finden, wenn sie nicht mehr vernunftbegabt, sondern vernünftig sind.

Und das dauert aus heutiger Sicht höchstwahrscheinlich noch ewig!

Jetzt haben wir doch gerade erst mal entdeckt, wie man aus Geld möglichst viel Geld machen kann.
Wenige reichen aus, um mit diesem Circus die Massen zu faszinieren "panem et circenses"
Geduld ...


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02.04.2011 um 16:50
Wir müssen nur solange darauf aufpassen, bis wir eine Alternative gefunden haben und es nicht zB. einfach unter den nächsten Teppich kehren - auch wenn er Asse heißt und absäuft.
natürlich ist die "Vergraben und gut ist"-Mentalität hinter Asse und Asherts-Vorschlägen nicht die Lösung, aber ich bin der Ansicht, das die Weltraumidee zumindest die beste Lösung ist, die überhaupt zur Verfügung steht.

Und die Weltraumidee hat mit "einfach unter den nächsten Teppich kehren" auch nichts gemein.


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03.04.2011 um 22:26
@Taln.Reich
So wie die Challenger oder die Ariane,alles idiotensicher...bis aufs Restrisotto

https://www.youtube.com/watch?v=kYUrqdUyEpI (Video: ariane 5 explosion)


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

04.04.2011 um 12:58
Zum Thema Wirtschaftlichkeit das ist Relativ zu betrachten.

für eine Weltraumentsorgung müsste man alle Kosten für die Endlagerung + Erhalt Kontrolle der Anlagen über einen Zeitraum von mehreren Hundert Jahren rechnen, sofern es nicht wirklich in ein Loch geschüttet wird und dann auf nimmer wiedersehen.


trotz allem wären Europäisch oder Global betrachtet der Aufwand marginal, oder nur ein Bruchteil der Finanzkrisenkosten.


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04.04.2011 um 12:59
So wie die Challenger oder die Ariane,alles idiotensicher...bis aufs Restrisotto
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zum Xten mal ja man wird so blöd sein und den Atommüll in Alufolie einwickeltn und einfach in die Nutzlastsektion legen.

btw Interesant im Grunde das zb bei ICBM die Atomsprengköpfe eine Detonaton der Trägerraketen überstehen.


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04.04.2011 um 13:05
@Taln.Reich
es ist auffällig das viele an einer Lösung nicht interessiert sind bzw eine Lösung ablehnen ohne sich näher damit beschäftigt zu haben.


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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

05.04.2011 um 21:14
Hallo @alle !

Ehe man der Frage nachgeht wohin man den Atommüll kippt, sollte man wissen um welche Mengen und Stoffe es sich handelt. Laut Wikipedia erzeugen die über 400 Reaktorblöcke, die es weltweit geben soll, ca. 12000 Tonnen Atomabfall pro Jahr. Das ergiebt pro Reaktorblock weniger als 30 Tonnen.

Ein einzelner großer Lkw könnte das abtransportieren.

Leider konnte ich keine Aufschlüsselung finden. Ich muß aber vermuten, das es sich um Brennstäbe handelt. Es ist ein Gebot des Verstandes diese aufzuarbeiten und die Stoffe bestmöglich und sinnvoll zu trennen. Ich zweifele den Sinn an Isotope mit Halbwertzeiten von wenigen Jahren unterirdisch einlagern zu wollen und Uran samt Transurane gehören in den Reaktorkreislauf.

Für den verbleibenden Rest gibt es genügend mögliche Lösungen.
Man muß nur wollen !

Leider ist es viel lukrativer eine AKW-Hysterie zu schüren als die Realitäten zu akzeptieren. Tausende von castorschotternden Steineschmeißern können sich nicht irren. Es ist immerhin ein probater Weg in den Bundes- oder Landtag.

Gruß,Gildonus


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07.04.2011 um 03:46
das Zeug strahlt so lange, dass die Frage dieses Threads sich während der Erstellung auflöst.


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wuwei ehemaliges Mitglied

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Gibt es wirklich keine sicheren Endlager?

14.04.2011 um 22:22
Habe jetzt ein bischen durch den Thread gelesen und finde, dass die Idee mit dem Marianengraben zu einfach abgetan wird. Das Zeug dort zu lagern ist doch wohl besser als alle bisher verwendeten Möglichkeiten, oder nicht? Natürlich muss der Abfall speziell verpackt und versiegelt werden, aber bei berechenbaren konditionen sollte das doch möglich sein, oder nicht? Und wenn Radioaktivität austreten sollte, dann muss sie 11km Wasser durchqueren und wird dadurch verdünnt und die relevanten radioaktiven Isotope haben doch allesamt eine höhere Diche als Wasser, was das Aufsteigen zusätzlich erschweren sollte. Darüber hinaus leben dort unten nur wenige Tiere, sodass durch Stoffwechselvorgänge im Falle eine Lecks nur wenig Radioaktivität in Umlauf käme.

Auf ganz lange sicht versinkt der Boden des Marianengrabens sogar unter einer anderen pazifischen Platte:

Cross section of mariana trench


Mal ne andere Frage: Könnte man den gesamten radioaktiven Müll der Menschheit homogen im Meerwasser verteilen, würde die Radioaktivität des Wassers dann überhaupt messbar steigen?
(Natürlich ist das mit dem homogen verteilen wegen der verschiedenen Isotope und des im Meer stattfindenen Stoffwechsels wohl ein Ding der Unmöglichkeit, aber ich wollte mal fragen)


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