@azrael Was hast du gegen ne weitergefasste Identität? Siehst doch wozu es führt, wenn man alle in einen Topf reinschmeißt. Es ist nunmal so, dass je nachdem wo jemand auf der Welt lebt andere Temperamente vorherrschen, würden wir keine Einteilung in Nationlitäten haben, dann wären Südländer wahrscheinlich zusammengefasst als Choleriker, während wir die Nordeuropäer wegen Gefühlskälte und Verdacht auf Depressionen in die Klappse stecken müssten.
Wir können uns ja auch alle als ne große Familie sehen, wenn wir unbedingt weltweiten Inzest betreiben wollen.
Menschen haben nunmal die Eigenheit, dass sie sich unterschiedlich entwickeln, dafür sind es ja Völker, wie sonst soll man diese geschaffenen Identitäten verwirklichen? Wärst du gern nen Strichcode auf ner Chipstüte? Nur für den Preis, dass alles gleich ist? Gleichschaltung is ne hässliche Sache, würden wir drauf bestehen, dass wir uns nicht mehr in Nationalitäten unterscheiden, dann gäbs ziemliche Probleme....dann müssten wir nämlich das, was wir nur mal zum Beispiel als "typisch fernöstlich" bezeichnen (Ob nun Ernährung oder sonstwas) künftig als "abnormal und pervers" bezeichnen, weil wir es ja nur auf einen einzigen globalen Standpunkt beziehen könnten. Und weißte zu was sowas führt? Genauso zu Zank und Krieg. Das Problem der Streitereien zwischen einzelnen Völkern ist nunmal, dass sie zusammengemengt sind und eine Seite die Oberhand hat und die andere Seite sich durch Gesetze und Gegebenheiten dann angepisst fühlt.
Saddam hatte seine iten alle im Griff....mit Folter und Härte ging das schon. Auch nich das Wahre....dann hat man beide seiten wieder ganz frei auf sich losgelassen, zack war das Gezanke wieder da.
Außerdem, was wären denn weitere Konsequenzen, wenn man Nationalitäten abschaffen würde?
Es würden die gleichen Gesetze für alle gelten. Aber welche Gesetze? Ne Strafe, die hier jemanden in Angst und Schrecken versetzt, juckt jemanden am andern Ende der Welt vielleicht garnicht. Ebenso andersrum, irgendwelche Gruppen fühlen sich dann zum Aufstand verpflichtet, weil einer ihrer Meinung nach zu sanft oder hart bestraft wurde. Und wie stehen die alle gleichen Menschen da wo das heutige Indien ist dann dazu, dass ein anderer gleicher Mensch hier seine verehrten Kühe schlachtet? Dann müsste man das Kühe schlachten verbieten, weil sich die einen davon angepisst fühlen, da regt sich dann hier aber der Ärger oder man erlaubt es, dann revoltieren sie woanders.
Die Menschen sind nunmal viel zu unterschiedlich als dass man sie alle unter die selbe Fuchtel stellen kann, Traditionen, Vergangenheiten und Temperamente sind in unterschiedlichen Ecken grundverschieden und das alles versuchen auszubügeln wäre erstens unmöglich und zweitens eine radikale Verarmung an Pluralität und Vielfalt.
Ich bin auch nicht für Kleinstaaterei aber wenn eine Gruppe groß genug ist und wenn sie mehr vorzuweisen hat als einen kaum erkennbaren Bergdialekt, dann sollte man ihr schon ein Existenzrecht, im krassesten Fall halt in Form eines Staates zugestehen. Denn die wissen dann am Besten wie sie die für IHRE Kultur gültigen Messlatten zu legen haben um dass sie ihren Weg leben können.
Es ist nicht jeder Mensch gleich, das zu glauben (und zu denken, dass dadurch alles besser wird) ist eine Utopie.
Stell dir einfach vor, ein Ayatollah sagt alle Menschen sind gleich auf Grund seines Maßstabes...und dann lässt du irgendwo nen Kuli aus Versehen mitgehen und dir wird die Hand abgehackt, weil der Typ den Maßstab gelegt hat, was unter "Gleichbehandlung" zu verstehen ist.
Das ist das Problem an der Sache, solange man es nicht jedem gleichzeitig recht machen kann, brauch man eben Konstrukte, die dafür sorgen, dass man es wenigstens dem Großteil einer Region gleichzeitig recht macht.