@DahamImIslam TextDem stimme ich zu.
Das sieht man deutlich auf den Karbischen Inseln, in Südamerika, in Zentralfrika und im pazifischen Raum. Afrikanische Sklaven mußten in ihrer neuen Heimat Brasilien, Haiti....an das Christentum glauben und vermischten es mit ihrem traditionellem Polytheismus (Voodoo - ist ein bekanntes Beispiel dafür). Voodoo stammt ursprünglich aus Kamerun, Nigeria, Kongo....Es war eine ganz normale polytheistische Naturreligion. Um einen Stamm unter Kontrolle zu halten, bedienten sich manche Stammesführer und Medizinmänner der "Voodoo-Magie". Hat mit Magie absolut nichts zu tun, sie konnten mit psychologische Tricks und psychoaktive Drogen die Menschen beeindrucken, folglich besser unterdrücken. Voodoo gelangte mit den Sklaven nach Lateinamerika.
Auch die Indianer in Guatemala, Mexio, Peru......mußten das Christentum annehmen, doch sie vermischten es mit ihrer ursprünglichen Religion. Im Geheimen praktizierten sich noch ihre spirituellen Riten, die sich mit christliche Elemente vermischte. Solche Riten sind meist mit Magie verbunden.
Hexenglaube im außereuropäischen Christentum weiter verbreitet als in den islamischen Ländern.........Dem stimme ich auch zu, ich glaube, das hängt mit der brutalen Zwangs-Christianisierung zusammen. Das Konvertieren oder Bekehren zum Monotheismus machten die Moslems nicht auf solch brutaler Weise, wie die christlichen Missionare vor 3-400 Jahren. Es ist vielleicht auch ein Grund, weshalb die "Zwangsbekehrten" an ihrer ursprünglichen schamanistischen Religion und an ihrer Magie, Zauberei festhielten, vielleicht auch zum Trotz. Sie konnten es natürlich nur im Geheimen ausführen. Alle Naturreligionen basieren auf Geister- und Dämonenglaube. Nach ihrer Ansicht, gibt es besondere Menschen, welche Zugang zur Geisterwelt haben. (Schamanen, Zauberer). Manche dieser Menschen arbeiten, nach ihrer Vorstellung, mit guten Geistern oder mit bösen Geistern zusammen.
Auch mir ist bekannt, daß Zauberei und Magie im Islam strengstens verboten ist. Der Grund ist einfach, als die Monotheistischen Religionen entstanden, Judentum, Christentum und der Islam, wollten sie sich vom bereits "primitiven" Geisterglauben" trennen. Als Mohammed den Islam gründete, glaubten nur primitive Stämme an Geister und Zauberer. Zu jener Zeit war Monotheismus eine fortschrittliche Religion. Es gibt im Islam noch eine Gruppe, welche auf spiritueller, mystischer Weise den Weg zu Gott suchen - die Derwischen. Das ist nicht auf Magie aufgebaut, es ist eher spirituell.
Da die Araber durch ihre Handelsreisen und Eroberungen oft mit den großen Kulturen, Länder und frühen Hochreligionen Kontakt hatten, beschlossen sie, daß etwas getan werden müsse - um micht als unzivilisiert und primitiv zu gelten. Denn in vorislamischer Zeit galten die arabischen Reiterstämme als zurückgeblieben, sie glaubten an Naturgeister usw. Mohammed wollte den Arabern eine neue, fortschrittliche Religion, Identität und Kultur geben. Damit sie sich mit den anderen Hochkulturen messen konnten.
Daher sagte auch Mohammed, daß die Araber von den anderen Kulturen lernen müssen, um fortschrittlicher und stärker zu werden. Religion war damals ein sehr wichtiger Bereich, da der Jenseitsglaube in der späten Antike und im frühen Mittelalter sehr stark war.
Den Arabern ist es sehr gut gelungen. Durch ihre Handelsreisen zwischen China und Ostafrika, Island und Westafrika kamen sie mit vielen Kulturen in Kontakt. Nach Mohammeds Tod, als der frühe Islam in der Welt verbreitet wurde, nahmen die Araber all das Wissen der Fremden auf. Im Mittelalter wurde Bagdad das Zentrum des Wissens, der Kultur. (Cordoba, Damaskus und Bagdad waren die islamischen Wissenszentren). Im Mittelalter schafften es die Araber, daß sie weltweit die höchste Kulturstufe hatten. Leider brach alles im 13. Jhdt. durch den Mongolensturm zusammen. Doch die konservativen Fundamentalisten hinderten die Menschen daran, weiter zu forschen. Ab dem 14. und 15. Jhdt. wurde das Wissen der Araber endlich auch im christlichen Europa akzeptiert. Die Europäer haben sehr viel den Arabern zu verdanken.
Im frühen Mittelalter lernten die Araber viel von den Indern und Chinesen, von den antiken mediterranen Hochkulturen. Europa lag nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches in einem "Tiefschlaf".......das Christentum unterdrückte die Forschung und bezeichnete alles, was aus dem Land der Sarazenen, Mauren, Arabern, Perser....kam, als Gotteslästerung. Das war eines der vielen Fehlentscheidungen der Röm.Katholischen Kirche. Leider gab es auch im Islam ähnliche übereifrige islamische Fundamentalisten. Für sie ist nur die Einhaltung der islamischen Regeln wichtig. Wissenschaft war für viele Fundamentalisten Gotteslästerung. (Das ist zum Teil heute noch in den meistens islamischen Ländern, welche Bereiche der Naturwissenschaft als Gotteslästerung bezeichnen. Die Evolution wird in den islamischen Schulen nicht gelehrt.) Zum Glück hat das Christentum in diesem Punkt bei uns keinen Einfluß mehr auf die Wissenschaft. In diesem Punkt hinkt der Islam noch nach. Ich denke, daß sich in 2-3 Generationen die Situation verbessert.
In der vor-islamischen Zeit hatten die Wüstenstämme, wie auch die ur-Araber, ebenfalls eine Naturreligion, mit bösen und guten Geistern. Durch Mohammed gab es einen gewaltigen kulturellen Aufstieg, in nur dreihundert Jahren schafften sie es, daß Bagdad zum geistigen Zentrum wurde. Leider nur für relativ kurze Zeit.
Weshalb es in den nichteuropäischen christlichen Ländern mehr Hexerei als in den islamischen Ländern gibt, kann ich mir nur so erklären, daß die christlichen Missionare mit unglaublicher Brutalität die Einheimischen zum Christentum zwangen. Als Gegenpol dazu, oder um sich ihre Identität zu bewahren, vergaßen sie ihren ursprünglichen Naturglauben nicht - wir wissen, daß jede Naturreligion auf Geister und Zauber aufgebaut ist. Es ist jedoch auch so, daß das Christentum mehr Menschen bekehrte, als der Islam. Soweit mir bekannt ist, nahmen die Völker den Islam großteils freiwillig an, nur in wenigen Fällen wurden sie dazu gezwungen. Das ist wichtigt!
Zum Islam traten folgende Völker und Länder bei: Sämtliche Stämme von Nordafrika und rund um das Rote Meer. Entlang der Küste des Indischen Ozeans. Alle Völker von Westafrika, der Sahara und der Sahelzone. Die Mongolen, Turkmenen, Usbeken nahmen freiwillig den Islam an. Das Mogul-Reich war islamisch (Nordindien) wie auch Indonesien. Kaukasus, die Tataren, Albaner und ein Drittel der Jugoslawen waren Muslims. Sie wurden jedoch auch nicht gezwungen, soweit mir bekannt ist. Man hatte jedoch Vorteile, wenn man zum Islam übertrat, man zahlte keine Steuren zum Beispiel und man mußte nicht mehr einen anderen Moslem demütig grüßen.
Die meisten dieser Völker, welche ich erwähnte, konvertierten freiwillig. Die Toleranz gegeüber Andergläubige im Islam (vor einigen Hundert Jahre) war größér, als im Christentum.
Es ist interessant, wenn ich einmal mit einem islamischen Gläubigen sprechen kann. Hin und wieder fliege ich ans Rote Meer um zu tauchen. Mittlerweile kenne ich schon einige Araber und wir diskutierten viele Abende die üblichen Themen. Ich war gerade in Assuan, als die Folterungen in Abu Ghreib bekannt wurden. Das war eine Aufregung, als am Morgen in allen arabischen Zeitungen die Folter-Bilder gezeigt wurden. Nun kann man sich vorstellen, daß die Araber nicht besonders begeistert darüber waren. Die Leute die mich gut kannten, sagten zu mir, es wäre besser, wenn ich in der Öffentlichkeit nicht mehr Englisch sprechen würde. Ich war auch am Roten Meer, als im März 2003 der Krieg im Irak begann.
Nun muß ich aufhören - alles Gute aus Wien!