Es ist schlicht die Faktenlage...
Wikipedia: AntiziganismusAntiziganismus ist geprägt von Stereotypen, die „Zigeunern“ negativ bewertete Eigenschaften zuschreiben wie ununterdrückbares „ewiges Wandern“, kriminelle Veranlagung, Unfähigkeit zu vorsorgender Lebensplanung und Wirtschaftsweise, Arbeitsscheu, Unzuverlässigkeit, Feigheit, Hinterhältigkeit, Unsauberkeit, mangelnde Ordnungsliebe, Streitlust, aber auch ambivalent oder positiv bewertete Eigenschaften wie magische und wahrsagerische Fähigkeiten, große Freiheitsliebe, starke erotische Ausstrahlung, besondere rhythmische und musikalische Fähigkeiten sowie manuelles und körperliches Geschick bei kriminellen oder bestimmten handwerklichen und schaustellerischen Tätigkeiten. Antiziganistische Stereotype beinhalten in Hinsicht auf die Körperlichkeit von „Zigeunern“ physiognomische Merkmalszuschreibungen wie schwarzes Haar, schwarz „blitzende“ Augen, dunkle Hautfarbe und unregelmäßige Gesichtszüge.
In „Meyers Konversations-Lexikon“ (Ausgabe 1888) heißt es: „Was den Charakter der Zigeuner anlangt, so sind dieselben leichtsinnig, treulos, furchtsam, der Gewalt gegenüber kriechend, dabei rachsüchtig, im höchsten Grad cynisch und da, wo sie glauben es wagen zu können, anmaßend und unverschämt. Alle sind dem Betteln ergeben, gestohlen wird besonders von Weibern und Kindern“.[1]
In der deutschen rassetheoretischen und „kriminalbiologischen“ Forschung des Nationalsozialismus (Robert Ritter, Eva Justin, Adolf Würth)[2] wurden Auffassungen von der nicht ortsfesten Lebensweise der als „fremdrassig“ bezeichneten „Zigeuner“, ihres Sozial- und Wirtschaftsverhaltens und ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten anhand erbbiologischer Denkmuster um die Vorstellung erweitert, dass es sich bei Roma und ihren verschiedenen Untergruppen um ein auf einer möglicherweise steinzeitlichen Entwicklungsstufe von Wildbeuterkulturen zurückgebliebene Ethnie bzw. „Mischrasse“ handele. „Zigeuner“ hätten ihre erblich bedingten gesellschaftsschädlichen Anlagen im Lauf der Geschichte durch endogame Fortpflanzung perpetuiert oder durch sexuelle Kontakte zu marginalisierten Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung, deren „minderwertigem Abschaum“ u. ä., zusätzlich gefestigt und verstärkt.[3]. Jenische wurden von der NS-Forschung demgegenüber zwar nicht als „Fremdrassige“, aber ebenfalls als erbbiologisch minderwertiger und besonders gefährlicher „Menschenschlag“ betrachtet, der seine niederen Anlagen durch eine ständige Fortpflanzung in asozialen und kriminellen Milieus erworben oder gefestigt und durch Mischung mit „Zigeunern“ (Roma) auch an diese weitergegeben habe.[4]
Fortgeführt wurde diese Betrachtungsweise nach dem Ende des Nationalsozialismus bis hinein in die 1980er/90er Jahre von dem erbbiologisch und erbhygienisch orientierten Arzt und „Zigeunerberater“ deutscher Regierungen, Hermann Arnold. Inzwischen als ein Außenseiter der „Bevölkerungswissenschaft“ führt Volkmar Weiss die antiziganistische Tradition fort, wenn er Sinti und Roma als eine „erbliche Unterschicht“ minderer „Bevölkerungsqualität“ zur Diskussion stellt, die durch eine im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung überdurchschnittliche Kriminalitätsrate bei unterdurchschnittlicher Intelligenz charakterisiert sei und sich zur Begrenzung des damit verbundenen gesellschaftlichen Konfliktpotenzials weniger für strukturell angelegte Förder- und Bildungsprogramme als für erbsanitäre Maßnahmen der Geburtenkontrolle empfehle.[5]