@Rene1982Frau Gül lief beim defilieren, also an der militärischen Ehhrenformation vorbeilaufen, mit Kopftuch rum.
Das ist strengstens untersagt und Sie macht es trotzdem.
Kopftuch von Präsidentengattin Gül sorgt für Unmut in der Türkei !
Istanbul (IRIB/dpa) – Die türkische Präsidentengattin Hayrünnisa Gül hat dem deutschen Präsidenten Christian Wulff mit ihrem umstrittenen islamischen Kopftuch die Schau gestohlen.
Viele türkische Zeitungen befassten sich am Mittwoch auf ihren ersten Seiten mit dem Auftritt von Frau Gül, die am Vortag beim Besuch Wulffs erstmals eine militärische Ehrenformation vor dem Präsidentenpalast in Ankara abgeschritten hatte.
„Erstmals auf dem roten Teppich“ oder „Und nun auf dem roten Teppich“, lauteten Schlagzeilen. Seit dem Amtsantritt von Präsident Abdullah Gül vor drei Jahren hatte seine Ehefrau mit Rücksicht auf das laizistische türkische Militär auf eine Teilnahme an der Zeremonie verzichtet, um innenpolitischen Streit zu vermeiden.
@allHier ein Bericht des KSTA über Wuffis Kirchenbesuch in der Türkei.
Christen leben in der Türkei in Angst
Von Gerd Höhler, 21.10.10 KSTA
Die Paulus-Kirche symbolisiert die Nöte der christlichen Minderheit in der Türkei, die Diskriminierungen und Schikanen ausgesetzt ist.
Jetzt besuchte Bundespräsident Wulff das Gotteshaus in Tarsus, wo der Apostel Paulus geboren sein soll.
Die südtürkische Kleinstadt Tarsus, die Bundespräsident Christian Wulff am Donnerstag besucht hat, ist nicht irgendein Ort: dort soll der Apostel Paulus geboren sein. Und die ihm geweihte Paulus-Kirche ist nicht irgendein Gotteshaus: sie symbolisiert die Nöte der christlichen Minderheit in der Türkei, die Diskriminierungen und Schikanen, denen sich Nicht-Muslime hier ausgesetzt sehen.
Die mittelalterliche Kirche wurde 1943 vom türkischen Staat konfisziert, danach als Lagerraum von der Armee genutzt und vor zehn Jahren in ein Museum umgewandelt. Christliche Gottesdienste sind hier nur mit Sondergenehmigungen der Regierung in Ankara möglich. Eine solche Erlaubnis gab es immerhin für den ökumenischen Gottesdienst, der gestern im Beisein des Bundespräsidenten in der Paulus-Kirche gefeiert wurde. „Wir sehnen uns nach vollständiger Religionsfreiheit in der Türkei“, sagte der evangelische Pfarrer Holger Nollmann in seiner Predigt. Davon ist man noch weit entfernt.
Das weiß Bundespräsident Wulff, auch wenn er den Gottesdienst in Tarsus als „größeren Schritt“ auf einem langen Weg bezeichnet: „Wir sind in der richtigen Richtung unterwegs, aber noch nicht am Ziel.“ Bereits in seiner Rede vor dem türkischen Parlament am Dienstag hatte Wulff Religionsfreiheit für Nicht-Muslime angemahnt und festgestellt: „Das Christentum gehört zweifelsfrei zur Türkei“. Sein türkischer Amtskollege Abdullah Gül bekannte sich als Präsident auch der Juden und Christen in der Türkei, fügte aber hinzu, mit deren Rechten gebe „keine Probleme“.
Ganz so scheint es aber nicht zu sein. Sonst hätte nicht Ministerpräsident Tayyip Erdogan kürzlich in einem Erlass an alle Behörden anordnen müssen, die Christen gefälligst korrekt zu behandeln. Viele christliche Geistliche in der Türkei klagen nicht nur über Schikanen der Behörden. Sie leben in Angst. Der Mord an dem katholischen Priester Andrea Santoro, der 2006 beim Gebet in seiner Kirche in der Schwarzmeerstadt Trabzon erschossen wurde, der grausame Foltertod dreier evangelischer Missionare, darunter eines Deutschen, im osttürkischen Malatya im Jahr darauf, die Ermordung des Vorsitzenden der türkischen Bischofskonferenz im Juni dieses Jahres, diese Verbrechen sind für die Christen in der Türkei allgegenwärtig.
Nur zur Hälfte gefüllt !
Während des ökumenischen Gottesdienstes, zu dem katholische und evangelische, aber auch armenische, syrische und griechisch-orthodoxe Christen gestern nach Tarsus kamen, war die Paulus-Kirche nur etwa zur Hälfte gefüllt, auch das ein Symbol. Während in Europa immer mehr Moscheen gebaut werden, ist das Christentum ist in der Türkei auf dem Rückzug. Viele Christen haben das Land in den vergangenen Jahrzehnten verlassen. In Tarsus gibt es überhaupt keine christliche Gemeinde mehr.
Die griechisch orthodoxe Minderheit in Istanbul zählte noch Anfang der 1950er Jahre an die 150 000 Menschen. Dann kamen die Christen Pogrome von 1955. Heute leben nur noch etwa 3000 griechisch orthodoxe Christen in der Türkei. Zu jenen, die ausharren, gehört der ökumenische Patriarch Bartholomäus I., den Bundespräsident Wulff heute in Istanbul treffen will. Vor 30 Jahren ließ der Staat das orthodoxe Priesterseminar auf der Insel Heybeli schließen.
Seither vergreist der orthodoxe Klerus. Immerhin scheint sich nun etwas zu bewegen:
Die Wiedereröffnung der theologischen Hochschule auf Heybeli ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Hoffnung auch für die Paulus-Kirche in Tarsus:
Ali Bardakoglu, der Chef der staatlichen Religionsbehörde, unterstützt die Umwidmung der Kirche von einem Museum in ein Gotteshaus: „Wenn der Platz für Christen heilig ist und sie dort Gottesdienste abhalten wollen, gibt es keinen Grund für ein Verbot“, sagte Bardakoglu. Und die Zeitung „Milliyet“ berichtete kürzlich, die Regierung wolle Gottesdienste in 16 christlichen Kirchen künftig erleichtern. Statt der bisher erforderlichen ministeriellen Genehmigung soll ein Antrag beim zuständigen Gouverneur reichen.
Ohne Worte !!!
Oder doch lieber Worte, sonst platzt mir der Kragen.
Stellt euch mal vor die Muslimische Gemeinschaft hier in Deutschland müsste jedesmal wenn Sie miteinander in der Moschee (Freitagsgebet) beten wollen, beim Oberbürgermeister oder besser noch besser, beim Innenministerium eine Genehmigung einholen.
Komisch, hier geht das alles.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/aus-kirchen-werden-moscheen/1061100.html