Abteilung Schadenfreude - Neues zur NPD
07.07.2010 um 17:10@oldskool
Pass mal auf, so etwas kannst du zu deiner Mama sagen aber nicht zu mir.
Aber jeder Zeit braucht nun mal seine Mythen und Helden und so ist es natürlich schwer wenn auch auf den angeblichen Helden Dreck liegt...
Pass mal auf, so etwas kannst du zu deiner Mama sagen aber nicht zu mir.
"Hören wir endlich auf, das Bild von Halbgöttern zu zeichnen"http://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/0,1518,436915,00.html (Archiv-Version vom 15.02.2011)
SPIEGEL ONLINE: Herr Zankel, Sie zeichnen ein neues Bild der Geschwister Scholl, das Schatten auf den Heldenmythos der Widerstandskämpfer wirft. Warum tun Sie das?
Zankel: Hören wir doch endlich auf, das Bild von unnahbaren, über den Menschen stehenden Halbgöttern zu zeichnen. Es muss darum gehen, sie realistisch darzustellen, was eben auch ihre Schwächen beinhaltet.
SPIEGEL ONLINE: Besonders provokativ wirkt Ihre These, die Geschwister Scholl hätten sich nach ihrer Flugblattaktion gegen das Nazi-Regime am 18. Februar 1943 in der Münchner Universität deshalb widerstandslos verhaften lassen, weil sie unter Drogeneinfluss standen.
Zankel: Das ist zumindest eine sehr schlüssige Erklärung. Sie ließen sich "widerspruchslos" - ein Zitat aus dem Gestapo-Verhörprotokoll von Sophie Scholl - vom Hausschlosser der Universität festnehmen. Dieser war einen Kopf kleiner als Hans Scholl. Ein ganz merkwürdiges Verhalten. Zum Vergleich: Ihr Freund Alexander Schmorell wehrte sich bei seiner Festnahme fünf Tage später erbittert und zeigte den normalen Fluchtinstinkt. Ein Zeitzeuge berichtet aus einem Gespräch im Januar 1943 mit Hans Scholl, dieser habe auf die Frage geantwortet, ob er eigentlich nie schlafe: Er spritze sich und Sophie Mittel, damit sie wach bleiben.
SPIEGEL ONLINE: Dass Scholl Aufputschmittel nahm, ist in der Literatur schon bekannt.
Zankel: Dass es sich dabei um Aufputschmittel handelte, kann nur vermutet werden. Weitere Zeitzeugen berichten über das Bekannte hinaus. Im Sommer 1942 war Hans Scholl drei Monate an der Front in Russland, als es zu einem Zwischenfall kam: Opiumtabletten verschwanden. Der Verdacht fiel auf die Studentenkompanie, wurde aber nie aufgeklärt. Ein Zeitzeuge wunderte sich während der Rückfahrt von der Front, dass sich Scholl weißes Pulver in seine Pfeife stopfte. Ein weiterer Hinweis kam von Scholls Freundin. Sie gab an, Hans habe ihr Morphium gespritzt. Als Medizinstudent war ihm der Zugang zu Opiaten möglich. Das heißt, er hat nicht bzw. nicht nur Aufputschmittel genommen, wie bisher vermutet, sondern auch dämpfende Mittel - was die gleichgültige Reaktion bei seiner Festnahme plausibler macht.
SPIEGEL ONLINE: Bisher wurde das passive Verhalten der Scholls bei der Festnahme so erklärt, dass sie ein baldiges Ende des Krieges und der Diktatur erwartet haben.
Zankel: Diese Deutung spielt auf die Selbstopfer-These an, die ich für falsch halte. Denn in den Gestapo-Verhören leugneten die Geschwister alles ab, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Hans zusammenbricht. Sie ließen sich also nicht verhaften, um Zeichen zu setzen.
Aber jeder Zeit braucht nun mal seine Mythen und Helden und so ist es natürlich schwer wenn auch auf den angeblichen Helden Dreck liegt...