Israels Militär stürmt Hilfskonvoi & seine Folgen

Völkermord? Unter den weltweit geführten 70 Konflikten seit der Gründung Israels steht der arabisch-israelische Konflikt an 69. Stelle; insgesamt starben in all diesen Konflikten 80 Millionen Menschen, im arabisch-israelischen kamen 14.000 Menschen um. Dabei waren vier Fünftel Araber, ein Fünftel Juden. Allein in den von Arabern vom Zaun gebrochenen "Kampf gegen die Zionisten" sind 44.000 ihrer Soldaten krepiert.

Mal davon abgesehen das der "Völkermord" an den Palästinensern der einzige in der Geschichte ist, in dem die Populationsrate zunimmt und nicht im Sinken begriffen ist.


Die Analogisierung zum NS-Völkermorden ist schon in nackten Zahlen eine böswillige Dämonisierung. Mal von dem psychologischen Effekt abgesehen, den solche Entlastungsprojektionen mit sich bringen. (Aber individuell ist das ganze nicht; nach den Erhebungen von Heitmeyer's Studien, beklagen 50% der deutschen, das "die Juden mit den Palästinensern dasselbe tun, was die Nazis mit ihnen gemacht haben".)

Individualist schrieb:Man muss ergänzen dass Palästinenser ebenfalls Semiten sind.

Und?

Als Marr den Begriff konzipierte, suchte er um eine Abgrenzung zum christlichen Antijudaismus-Begriff; keine rassische Spezifizierung.

Zur Flottilla: das deren Sympathisanten immer noch auf der humaitären Wele segeln, ist nicht verwunderlich; schließlich können solche Leute keinem Wässerchen trüben. Die Organisatoren legen ihre politischen Ambitionenen dagegen gerne offen.

Adam Shapiro ("Nonviolent resistance is no less noble than carrying out a suicide operation."):

"'What we’ve been doing over the last ten years with the Internatio­nal Solidarity Movement, Free Gaza, and all the other outgrowth organisati­ons and movements and groups is to …work with Palestinia­n society to ramp up the resistance­. This is all part of a Palestinia­n movement for Palestine.­..This is truly an internatio­nal movement … It’s only Palestine, this cause that has been going on for over 60 years, that generates this kind of activism, this kind of resistance­…

Free Gaza is but one tactic of a larger strategy, to transform this conflict from one between Israel and the Palestinia­ns, or Israel and the Arab world…to one between the rest of the world and Israel..'"


http://www.huffingtonpost.com/social/WBMD/gaza-bound-boats-barred-greek-ports-_n_888748_95255172.html


"We want to break the siege and the flotilla is not about expanding the drip of humanitarian aid to Gaza."

http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=227783

Ein niederländischer Journalist, der an dem Unterfangen teilnehmen wollte, distanziert sich mittlerweile davon, weil ihm die Gruppe nicht ganz geheuer erschien.

http://www.rnw.nl/english/article/gaza-activists-blinded-faith



Aus dem ND:

"Was den meisten Europäern Sorge bereitet, sind Gerüchte über die 200 arabischen Teilnehmer, die von Akaba aus nach Gaza auslaufen sollen. Es heißt, es seien gewaltbereite Aktivisten darunter. Einige der friedfertigen Teilnehmer erwägen einen Ausstieg aus der Passage nach Gaza.

Friedbert Boxberger von der Palästina-Nahost-Initiative Heidelberg ist unsicher, ob er hier noch richtig sei. 'Mir hat niemand während der Vorbereitungstreffen und Gespräche gesagt, dass auch noch 200 arabische Teilnehmer mit von der Partie sind. Das ist doch bestimmt nicht spontan in letzter Sekunde organisiert worden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unter dieser Gruppe nur Lämmer sind.' Zudem kritisiert er, dass die Teilnehmerstruktur zu heterogen und intransparent sei. 'Mir ist nicht mehr klar, mit welchen Leuten ich hier alles zu tun habe. Und ich muss mich doch ganz auf die Mitpassagiere verlassen können in Extremsituationen.'"


http://www.neues-deutschland.de/artikel/200927.flotte-in-schwerer-see.html


Ob das im Text erwähnte "Fraternisierungsverbot" bei der Völkerverständigung hilft? :D

Gaza-Hilfsflotte
Türkei weist den israelischen Botschafter aus
Freitag, 2. September 2011 12:08

15 Monate nach dem blutigen israelischen Militäreinsatz gegen eine Gaza-Hilfsflotte hat die Türkei des israelischen Botschafter ausgewiesen. Grund sei die fehlende Entschuldigung Israels für den Tod von neun türkischen Aktivisten.

Denn ganzen Text gibt es hier.
http://www.morgenpost.de/politik/ausland/article1751457/Tuerkei-weist-den-israelischen-Botschafter-aus.html

Türkei mit "Plan B" gegen Israel

Ankara kündigt Auslaufen der Kriegsflotte an

"B" könnte auch für "Bestrafung" stehen: Der "Plan B" tritt in Kraft, sollte sich Israel nicht formell für die Erschießung von neun türkischen Aktivisten beim Sturm auf die Gaza-Hilfsflotte im Mai 2010 entschuldigen, hatte die türkische Regierung schon vor Wochen angekündigt. Die Situation ist nun eingetreten: Noch diese Woche will Ankara beim Internationalen Gerichtshof Klage gegen Israel einreichen.

Außenminister Ahmet Davutoglu ging bei der Vorstellung seines Strafkatalogs noch weiter: "Die freie Schifffahrt im östlichen Mittelmeer wird gesichert." - Eine indirekte Drohung gegen Israel mit militärischen Schritten. Noch in den nächsten Tagen wird eine Verstärkung der Präsenz der türkischen Marine erwartet. Davutoglu sprach von der "Route Iskenderun-Suez", der östlichen Hafenstadt der Türkei am Mittelmeer bis zum Kanal ins Rote Meer.

Quelle und kompletter Artikel: http://derstandard.at/1315005430717/Tuerkei-mit-Plan-B-gegen-Israel

Hhhmmm, kann da was großartiges schiefgehen?

Kein handels embargo?

die regierung ist echt träg und widerwillig schiffe auf internationalen gewässern kreisen lassen bringt da auch nichts!

Israelische fanatiker forderten von clinton nun das türkei zur achse des bösen zugeordnet wird... angesichts solcher feindseeligkeit würd ich mehr einsatz von einer regierung erwarten..

obder gibts noch einen C-Plan?

Die israelische Regierung wird sich nicht offen für diese Aktion gegen den Konvoi entschuldigen.

Das würde einen Gesichtsverlust bedeuten, ein Eingeständnis, dass von israelischer Seite falsch gehandelt worden wäre. Und es wäre ein Verstoß gegen die ,,erste Regel" der Politik:

,,Wenn du Fehler machst, gib sie bloß nicht zu, solange es geht! Behaupte solange wie möglich, dass du im Recht warst und andere Fehler gemacht haben. Und wenn du doch mal gezwungen sein solltest, Fehler einzugestehen, dann wiegel ab und behaupte, du hättet nur gute und ehrbare Absichten gehabt."

Tja und solange Israel die uneingeschränkte Unterstützung der USA und Europas hat, kann sich die israelische Regierung diese Haltung auch erlauben ^^

Das sich Israel entschuldigen wird, ist angesichts des UNO Berichts, der die Seeblockade für legal erklärt und lediglich das Vorgehen bei der Enteraktion als unangemessen bezeichnet hat, eher unwahrscheinlich.
Das die Türkei ein paar Bötchen ins Wasser lassen will, um den freie Schiffahrt im Mittelmeer zu sichern ist in höchstem Masse albern.
Die Seeblockade existiert nicht erst seit gestern, ich glaube seit über 40 Jahren, und die Seewege im Mittelmeer waren dadurch nicht gestört.
Da plustert sich jemand auf um grösser/wichtiger zu erscheinen, als er ist.
Ein militärischer Konflikt mit Israel ist das letzte, was die Türkei brauchen kann.

Ja Israel Issoliert sich weiter,gibts nun überhaubt ein staat im nahenosten mit dem israel nicht im klinch steht?

Kc schrieb:Tja und solange Israel die uneingeschränkte Unterstützung der USA und Europas hat, kann sich die israelische Regierung diese Haltung auch erlauben ^^

Scheinst das auch noch gut zu finden?
obwohl du ja einen fehler zu sehen scheinst..

@Saladin11

Das nennt man Ironie ;)

Nun ,der UN-Bericht erklärt ja ausdrücklich Israels Blockade für legitim.
Die Gaza-Hilfsflotte wußte bereits vor dem Auslaufen,daß hier eine Blockade bestand. Also mußte man auch damit rechnen ,daß die Schiffe aufgebracht werden.
Wenn das Prisenkommando nun bei dem Einsatz auf der «Mavi Marmara» auf organisierten und gewalttätigen Widerstand gestossen ist, wie es in dem UN-Bericht heißt, ,dann legt das den Verdacht nahe, daß man seitens der Organisatoren der Hilfsflotte es durchaus darauf angelegt hat ,einen gewalttätigen Zwischenfall zu provozieren und Märtyrer zu schaffen.
In diesem Zusammenhang den Kommandotruppen überzogene Gewalt vorzuwerfen , halte ich für realitätsfremd.Wenn die angegriffen wurden,mußten sie sich wehren.
Insofern verstehe ich weder das Geheule der Organisatoren noch die Reaktion der Türkei.
Die ist mehr als scheinheilig.
Wenn Kurdistan Küsten hätte, hätten die Türken die auch blockiert und wäre bei Blockadebrechern ähnlich vorgegangen.

Die Türkische Regierung hat offenbar die Hoffnung aufgegeben ein Teil der Europäischen Union zu werden und möchte sich nun als eine starke lokale Hegemonialmacht präsentieren. Diese Entwicklung könnte die Region destabilisieren und zu großen Problemen für den Staat Israel führen.

Genau aus diesem Grund verstehe ich die Vorgehensweise der Israelischen Regierung nicht ganz. Sie müssen doch verstehen, dass sich die Welt in letzten Jahren grundlegend verändert hat und rücksichtsloses Vorgehen nicht mehr in dieser Form geduldet wird. Eine einfache Entschuldigung bei der Türkei und etwas Geld für die Familien der Opfer wäre dabei ein kleiner Preis für die Beendigung eines sich anbahnenden Konflikts, bei dem Israel nur verlieren kann.


Dieser Konfrontationskurs muss einfach geändert werden..


Die Türkischen Behörden sind aber auch nicht ganz unschuldig und versuchen auf eine recht unkonstruktive Art und Weise Öl ins Feuer zu gießen:

Der seit seit Wochen schwelende Konflikt zwischen der Türkei und Israel verschärft sich. Am Montag sind laut dem israelischen Außenministerium rund 40 Flugzeugpassagiere, die mit Turkish Airlines aus Tel Aviv angereist waren, nach der Landung in Istanbul festgehalten und ausführlich von den türkischen Behörden befragt worden.

Ohne Angabe von Gründen seien die Israelis in einen Seitenraum geführt worden, wo ihnen zunächst die Pässe abgenommen worden seien. Die Passagiere - vorwiegend Geschäftsleute - wurden einzeln von der türkischen Polizei befragt. Erst nach dem ausführlichen Verhör bekamen die Israelis ihre Pässe zurück und durften gehen. Israels Außenamtssprecher Yigal Palmo bezeichnete den Vorfall in Istanbul als " sehr ungewöhnlich".

http://kurier.at/nachrichten/4148812.php

"Ungewöhnlich" ist an diesem Vorfall natürlich nichts. Es ist einfach das übliche kindische Verhalten nach dem Motto: "wie du mir, so ich dir" - Wenn in Israel Personen ohne Angaben von Gründen auf den Flughäfen durchsucht werden dürfen, dann müssen die Israelis das Gleiche eben auch in der Türkei erdulden. So einfach ist die Begründung für diesen Vorfall. Das ist fast so wie damals, als in der Türkei ein israelfeindlicher Film rauskam und daraufhin der türkische Botschafter in Israel öffentlich vorgeführt wurde..

Aus welch einem Grund wird den Palästinenser kein Staat zugesprochen ? das verstehe ich noch nicht so Richtig ...

rumpelstilzche schrieb:Aus welch einem Grund wird den Palästinenser kein Staat zugesprochen ? das verstehe ich noch nicht so Richtig ...

Weil die Palästinensische Regierung Israel nicht anerkennen will.

@we5

Israel schickaniert aktuell türkische Urlauber und Passagiere die nach Israel fliegen genauso. Da ich die Türkei kenne, gehe ich davon aus, dass Israel mit diesem Verhalten angefangen hat.

Habe grad die News nur auf Türkisch, hier der Beweis:

http://www.haberturk.com/dunya/haber/666154-tel-aviv-havaalaninda-turk-kafilesine-eziyet

@nurunalanur
Und die "grosse Türkei" setzt sich in den Sandkasten und spielt mit?
Aber die Sandkasten mentalität war für dich als "Türkeikenner" ja nicht Neues, oder. :D

Belege für die Schikanierung türkischer Passagiere durch Israel?

@Heide_witzka

Heide_witzka schrieb:Belege für die Schikanierung türkischer Passagiere durch Israel?

Zuvor hatten sich türkische Touristen über die Behandlung bei der Ausreise am Flughafen Tel Aviv beklagt. Bei der Abreise nach einem Besuch in Jerusalem zum Ende des Fastenmonats Ramadan habe die israelische Polizei die Türken lange befragt und mehrfach das Gepäck durchsucht, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. «Dann wurden wir untersucht. Wir mussten uns komplett ausziehen. Die Frauen suchten sie in einem speziellen Raum ab. Nur türkische Touristen wurden so feindselig behandelt», zitierte die Agentur einen Touristen.

http://www.zeit.de/news/2011-09/konflikte-neuer-streit-zwischen-israel-und-der-tuerkei-05150017


Dieser Machtmissbrauch (auf beiden Seiten) ist einfach nur noch abscheulich und menschenverachtend... Die Politik wird hier einfach auf dem Rücken des kleinen Bürgers ausgetragen, der praktisch gesehen nichts mit der Regierung des jeweiligen Landes zu tun hat.

@we5
Da geb ich dir recht.

@we5

we5 schrieb:Weil die Palästinensische Regierung Israel nicht anerkennen will.

Das stimmt nicht, 1993 haben sie das schon gemacht. Sonst wären die Oslo-Verträge nicht zustande gekommen.

@rumpelstilzche

rumpelstilzche schrieb:Aus welch einem Grund wird den Palästinenser kein Staat zugesprochen ? das verstehe ich noch nicht so Richtig ...

Weil in Israel die radikalen Siedler leider eine Lobby haben. Denn wenn die Palästinenser einen eigenen Staat haben, könnte Israel kein Land mehr im Westjordanland Enteignen und denn Siedlern geben. Und da die USA und die EU Israel nicht unter druck setzten, passiert nichts.