Was treibt Kim Jong Un um?
Eine wilde Mischung aus Angst vor den Landsleuten und dem Ausland, verletztem Stolz und bewährter Erpressungstaktik, meinen Experten.
Und die USA verschärfen die Lage noch.
Nordkorea droht Südkorea und dessen Bündnispartner USA. Die USA und Südkorea antworten mit Säbelrasseln. Das geht im Wesentlichen so, seit es Nordkorea gibt. In den vergangenen Wochen hat sich das Hin und Her der Drohungen vom Tempo eines gepflegten Tennis-Matches zu dem eines Tischtennis-Schlagabtauschs gesteigert. Oder, um es mit den Worten von Nordkorea-Experte Werner Pfennig von der Freien Universität Berlin zu sagen: „Die neue Qualität der Situation besteht in der Schnelligkeit und der Häufung von Aktion und Reaktion – etwa Manöver und Drohung.“
„Das Gefährliche ist“, meint Pfennig, „dass jetzt schon ein Missverständnis reicht, damit es eine vielleicht unkontrollierbare Eskalation gibt.“ Dass eine der Seiten wirklich einen Krieg will, glaubt keiner der namhaften Experten. Denn das nordkoreanische Regime würde einen Angriff der USA nicht überleben und die USA ihrerseits haben kein Interesse an einem weiteren Kriegsschauplatz.
Also was soll das Ganze? Einfache Antworten darauf gibt es nicht. Experten sehen eine komplexe Mischung möglicher Ursachen.
1. Nordkorea fühlt sich bedroht
Die UN verhängen Sanktion um Sanktion wegen Verstößen gegen das Verbot von Raketen- und Nukleartests. Dazu kommt eine militärische Drohkulisse: „Kim Jong Un fühlt sich wohl bedroht, durch die USA, Südkorea und Japan“, sagt Pfennig. Die USA und Südkorea etwa demonstrieren in gemeinsamen Manövern Stärke.
2. Die USA und Südkorea reagieren aggressiv
„Dass die USA über Monate militärische Angeberei an der Grenze zu Nordkorea praktizieren, ist nicht hilfreich. Um es mit der vorsichtigen Sprache der Diplomaten zu sagen“, sagt Pfennig. Der Politologe hält eine Gefahr für die USA für äußerst fraglich. „Ohne es beweisen zu können: Das Gerede, Nordkorea habe seine Raketen auf die USA gerichtet, nehme ich nicht ernst. Die Nordkoreaner sind keine Irren.“ Auch dass Südkoreas Präsidentin sagt, man werde auf militärische Provokationen ohne Rücksicht auf politische Erwägungen antworten, hält der Experte für „schlicht unüberlegt“.
Pfennigs Kollege Eric Ballbach, ebenfalls von der FU Berlin, sieht das teils anders. Die USA müssten reagieren, die Entsendung etwa des Zerstörers USS McCain sei eher symbolisch zu verstehen, erst recht angesichts der inzwischen zurückhaltenden Rhetorik der USA.
3. Kim Jong Un braucht ein Feindbild
Kim Jong Un weiß, dass er die Bedrohung für sein Land nicht verringert, indem er andere Länder provoziert, da ist sich Nordkorea-Kenner Ballbach sicher. „Aber innenpolitisch braucht das Regime die konstante Bedrohung von außen, um die nationale Identität zu stärken und von innenpolitischen Problemen wie der schlechten wirtschaftlichen Lage abzulenken.“ Kurz: „Nordkoreas Regime ist auf die Existenz von solchen Krisen angewiesen.“
http://m.focus.de/politik/ausland/nordkorea/tid-30389/nordkorea-faehrt-atomreaktor-hochfahren-angst-erpressung-verletzter-stolz-die-wilden-drohgebaerden-des-jungdiktators-kim_aid_952106.htmlIch würde mich aber anstelle der USA auch angegriffen fühlen. Andererseits würde ich ihn kalt lassen und nicht noch mehr reizen. Ich hätte Kim in seiner kleinen bitteren Welt gelassen und mich zurückgeleht und geschaut wie er trotzdem untergeht. Warum verweigert Kim die Zusammenarbeit mit anderen? Warum ist Er nur son Sturkopf? Es könnte so einfach sein und dann würde auch die Bevölkerung profitieren. Was geht nur in seinem Kopf vor!? Der steht auf Schläge oder? Gut, Er hat es ja auch niemals anders kennengelernt.