Kommt jetzt der Crash? Wohin geht die Reise?

Ich bin schon gespannt, wann die nächste Derivatenblase platzt.

Ich denke, erstmal kommt bei uns das Immobiliending, was in den Staaten schon platzte und eigentlich als der Auslöser der sog. Krise gilt.

@Badbrain
Das Problem der Banken war, dass diese Kredite und Darlehen an so ziemlich jeden vergaben, ohne auf die Liquidität ihrer Kunden zu achten oder eben nur marode. So konnte sich jeder ein Haus kaufen oder bauen, auch wenn man keine 100% Sicherheit vorweisen konnte. Die Banken haben sich verspekuliert, sie dachten, auf lange Zeit würde sich das Geschäft rentieren. Doch es kam anders. Auch Spanien kämpft mit einer Immobilienkrise. Viele Immobilienhändler sind deswegen in Insolvenz geraten, da ihre Schuldner nicht zahlen können.
Als Lehman Brothers pleite ging, entstand ein Internationaler Riss in der Finanzwelt, die auch deutsche Hypothekenbanken wie die Hypo Real Estate zu spüren bekamen.

@collectivist
Danke für den Beitrag, aber das wußte ich doch schon. Und nun mußte mir mal erklären, was Du mir sagen willst damit. Ich kenne genug Leute, die sich ihren Traum vom haus finanziert hatten und hanen und nun schon am Hungertuch nagen. Hinzu kommt, dass viele schon sehr hoch verschuldet sind. Wie lange meinst Du, wird das noch gehen? Der Hammer wird erst noch geschwungen hier glaube ich.

@omem
Was findest du verkehrt daran, wenn du einer Firma Geld zur Verfügung stellst, damit sie arbeiten und somit auch Arbeit für Andere schaffen kann? Da wir jedes Jahr in einer gewissen Inflation leben ist es doch sicher legitim, wenn man für sein Darlehen ein gewisses Entgelt in Form von Zinsen erhält, schließlich wir durch mein Darlehen eine Firma in die Lage versetzt, Gewinn zu generieren. Hinzu kommt noch, daß dieses Darlehen nicht zu den Sichteinlagen gehört, sprich, es droht Totalverlust, wenn die Firma pleite geht. Daß man trotzdem dieses Risiko eingeht, muß schon honoriert werden. Natürlich kann man sich hinterher nicht beklagen, wenn man vor dem Nichts steht, sollte es mal schief gegangen sein.

@Badbrain
Ich denke, das "Immobiliending" hat uns schon längst erreicht. Schau dich nur um, wie viele große und repräsentative Objekte nicht mehr vermietet werden können, wie viele Immobilienfonds keine Auszahlungen mehr tätigen, weil sie zahlungsunfähig sind. In vielen Gegenden sind die Immobilienpreise bereits heute im Keller, nur noch ganz exklusive Objekte in begehrten Gegenden haben ihren Wert behalten oder konnten ihn sogar etwas steigern.

@Hanika
Na dann habe ich ja gar nicht mal so unrecht wa :)

@Badbrain
Ich denke, du hast die Situation vollkommen richtig analysiert. :)

@Hanika

Wenn die Firma nicht genug Gewinne erwirtschaftet, um aus eigener Kraft zu expandieren, dann muß sie es bleiben lassen. Die Misere, in der wir uns befinden beruht doch letztendlich darauf, das Leute Geld ausgeben, dass sie nicht haben und andere, die es haben und verleihen immer gieriger werden.

Welche Beweise brauchst Du denn noch, dass dieses System nicht funktionieren kann?

@omem
Das ist ein System, würde es nur dazu benutzt werden, sehr gut funktionieren würde. Das Problem liegt in dem sogenannten Investmentbancing. Hier werden über Hebel mit relativ wenig Einsatz Rohstoffe, Immobilien und Schuldverschreibungen aufgekauft, um damit zu spekulieren, indem man den Preis hochtreibt. Nur so können die angestrebten 25% Rendite, die Ackermann ausgerufen hat, überhaupt erreicht werden. Das ist aber auch das, was total in die Hose gehen kann, wie wir es auch erlebt haben.
Es gibt kaum eine Firma, die derart viel Kapital besitzt, daß sie aus eigenen Mitteln die Kosten für Rohstoffe, Löhne, Maschinen und andere Umlaufmittel tragen kann. Zu diesem Zweck wurde die Finanzierungsmöglichkeit über Banken geschaffen.

@omem

omem schrieb:Wenn die Firma nicht genug Gewinne erwirtschaftet, um aus eigener Kraft zu expandieren, dann muß sie es bleiben lassen. Die Misere, in der wir uns befinden beruht doch letztendlich darauf, das Leute Geld ausgeben, dass sie nicht haben

Aber, das genau ist es doch was die Wirtschaft antreibt, für Wachstum und Arbeitsplätze sorgt. Jetzt wird ja darüber gemeckert, dass die Banken nichts aus der vergangenen Krise dazugelernt hätten, obwohl man aber doch das Wachstum lobt.

Bei der Wahl zwischen Krise und Stagnation wählst du bloß das Letztere.

@tuttle
@omem
Es geht nicht einmal um das Expandieren, es geht im Grunde darum, überhaupt produzieren oder handeln zu können. Es geht um die Investitionen, die kaum ein Unternehmer aus eigener Kraft und in vollem Umfang stämmen kann.

Ursache für diese Misere ist sicher in der Politik des "billigen Geldes" zu sehen, um die Wirtschaft künstlich anzutreiben haben die Fed und die Zentralbanken das Geld zu viel zu billigen Zinsen ausgegeben, was natürlich viele Menschen dazu verführt hat, langfristige Privatinvestitionen zu tätigen. Hinzu kam dann auch noch das Vergütungssystem der Banker, die, je mehr Kredite sie ausreichten, umso mehr Provisionen bekamen was nun wieder dazu führte, daß die Kreditwürdigkeit nicht mehr ordentlich nachgeprüft wurde, im Gegenteil, selbst bei problematischen Fällen wurden Kredite bewilligt. Da man nun auch noch die Möglichkeit geschaffen hatte, diese Schuldscheine weiter zu veräußern, teilweise versteckt unter anderen Schuldverschreibungen von Banken und Firmen, ging dieses ganze Kartenhaus zu Bruch, als die Kredite und Zinsen nicht mehr bedient wurden. Dazu war das Problem, daß durch diese Finanzpakete, die veräußert wurden, am Ende kaum noch jemand wußte, ob er selbst auch solchen Mist gekauft hat, jede einzelne Position mußte analysiert werden, wie sie sich tatsächlich zusammensetzt. Dadurch hat es auch so lange gedauert bis die einzelnen Geldhäuser wußten, auf was sie tatsächlich sitzen. Dumm nur, daß solche Finanzpakete auch an Privatpersonen verkauft wurden, meist in Fonds versteckt, die nun auf erheblichen Verlusten sitzen, die eigentlich unter Umständen ihre Alterssicherung sein sollte.

@Badbrain
Es ist davon auszugehen, dass die USA ihren Schuldenberg niemals tilgen können. Die Schuldsumme der USA beträgt über 14 Billionen Dollar. 2020 könnten es schon 20 Billionen sein, wenn keine neue Finanzreform entworfen wird. Und selbst wenn, so würde dass über Generationen hinweg dauern, bis die Schulden abgebaut werden. Der Kapitalismus neigt dem Ende zu, es implodiert durch sein eigen kreiertes Zinssystem. Damals nahm man an, dass der Kapitalismus auch die Mittelschicht profitieren lässt, jeder sollte ein Stück vom Kuchen abbekommen. Jeder sollte die Möglichkeit besitzen, sein Geld vermehren zu können, um am Kapitalmarkt handeln zu können. Irgendwann gibt es mehr Schulden als Kapital in der Welt. Diese Masse veramt, die Superreichen, die das Geld horten, sind selten direkt von einer Finanzkrise betroffen.
Bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den nächsten Jahrzehnten entwickelt. Genauso Prognosen sind unmöglich.

@collectivist
Prognosen sind wohl möglich, Du hast eben eine abgegeben hier. Mir ist das alles nicht neu, ich wollte lediglich drauf hinweisen, dass es erstmal bei uns crashen wird, das ist noch nicht so da wie man es bisher annimmt. Die Arbeitslosenstatistiken stimmen doch vorn und hinten nicht und immer mehr Menschen müssen bezuschußt werden(10Mio bekommen zusätzlich H4). Der Zeitpunkt wäre interessant...

@Badbrain

Die Arbeitslosenstatistik ist eine Mogelpackung. Das stimmt. Es werden auch Hartz 4 Empfänger, die eine Massnahme besuchen mitgezählt, sowie 1 Euro Jobber und 400 Euro Basis Jobs. Würde man die alle weglassen, dann gäbe es mindestens 2 Mio Arbeitslose mehr.

@collectivist
Ergo hat sich nichts verbessert, eher zugespitzt. Und der sog. Fachkräftemangel läßt auch noch auf sich warten...und das Geld wird knapper...

@Badbrain
Geld wird nicht wirklich knapper, die Vermögen der Superreichen werden halt in der Schweiz und so gebunkert. Geld welches nicht in den Markt fließt. Es wird gehortet. Einfach so. Dieses Geld ist real, aber nicht im Kapitalmarkt enthalten. So als ob du dein ganzes Geld in einem Tresor lagern würdest, ohne äußerliche Einflüsse der Finanzwelt.

Ich rede vom Geld der Sterblichen @collectivist

Die Gelder der Sterblichen sind Schuldscheine. Da das echte, wertgedeckte Geld im Besitz der Oligarchie ist, müssen laufend neue Scheine gedruckt werden. Durch das Geld in den Markt pumpen entstehen lediglich nur neue Schulden inkl. Zinsen. Ein Teufelskreis. Wir haben Fiatgeld, die haben goldgedecktes Geld.

@Badbrain

@collectivist
Dann werden eben die Schuldscheine mehr bei den Leutz, auf jeden Fall wirds schwieriger für die, ihre Kredite zurückzuzahlen, das ist Fakt. Und nun gab es ja auch genügend, die auch noch wegen der Abwrackprämie nen neues Auto finanziert haben.....