schluesselbund schrieb:Natürlich wird ein Unternehmen von verschiedener Seite gezwungen sein Produkt preislich so an den Markt zu bringen, dass es auch Käufer findet. Dazu gehört unbestrittenermassen die Produktivitätserhöung. Ob es zur Kernfunktion eines Unternehmens geöhrt mag ich allerdings nur teilweise bejahen. Dazu trägt eben auch die Politik bei.
Die Produktivität ist das Kernelement der Gewinnmaximierung. Es ist eine populäre Fehlannahme dass es Unternehmen möglich wäre durch Mitarbeiter-Entlassungen die Gewinne zu steigern. Mitarbeiter produzieren Güter, die verkauft werden und dadurch Erträge bringen.
Weniger oder nicht genug Mitarbeiter bedeutet folglich auch entsprechend weniger oder nicht genug Produktion.
Welche wirtschaftlichen Folgen ein Personalmangel hat, sehen wir aktuell in der Deutschen Industrie, die nicht genug Personal hat um mit ihrer Produktion die Nachfrage im globalen Markt zu decken. Die Folge einer hocheffektiven Konjunkturpolitik durch die Politik (Hartz-Reform) bei gleichzeitigem Zurückbleiben der Produktivitätsentwicklung innerhalb der Wirtschaft.
Sprich: Unsere Wirtschaft kann das Potenzial nicht nutzen, das die Zusammenkunft aus nationaler Konjunkturpolitik und expansiver Geldpolitik der EZB freigesetzt hat. Aus Sicht der Deutschen Industrie wird das seit einem knappen Jahrzehnt als "Fachkräftemangel" bezeichnet. Angesichts der Tatsache dass aber selbst die globale Zuwanderung nach Deutschland diesen Mangel nicht lösen konnte, ist es allerdings wohl wahrscheinlicher dass das Problem nicht der Mangel an Fachkräften ist sondern viel mehr die Überkomplexität der Deutschen Wirtschaft und Industrie.
Kurz gesagt: Diese "Fachkräfte" von denen da immer die Rede ist gibt es einfach auf der ganzen Welt nicht. Unser Problem ist nur dass wir diese Fachkräfte brauchen um das Wirtschaftswachstum aufrecht zu erhalten.
Ich bin gespannt ob wir aus dieser Zwickmühle wieder herauskommen.