@Herbstblume Kann dir nur zustimmen.
Es sollte bei der ganzen Mindestlohn- oder allgemeinen Lohnfrage, etwas mehr auf Menschlichkeit
geachtet werden. Es ist nicht Sinn und Zweck einer Arbeit, das man 50€ mehr verdient als ein
Hartz4-Empfänger bekommt. Diese 8,50€ sind lächerlich. Jemand mit der Steuerklasse 1 der 160 Stunden im Monat für 8,50 € arbeitet, bekommt netto ca. 900-1000 €.
Wenn kleine Betriebe diesen Mindestlohn nicht zahlen können, ist etwas am Geschäftskonzept faul.
Wenn sich der Betrieb für den Inhaber nur dann auszahlt, wenn er Leute für nen Appel und nen Ei
arbeiten lässt, sollte er vllt lieber die Pforten schließen.
Ich habe mal von einer Zeit gehört in der der Arbeitnehmer noch respektiert wurde
und so lange ist das garnicht her. Wir sind an einen Punkt angekommen, an dem schwer arbeitende
Menschen immer weniger verdienen und faule Bürohengste sich eine Goldenen Nase verdienen.
Der Architekt oder Bauleiter wird einen Dreck verdienen, wenn da keine Bauarbeiter sind, die die Arbeit verrichten, und trotzdem verdient er das 3;4;5fache von dem was der schwer malochende
Bauarbeiter verdient. Auf dem BER sollen Zeitweise 80(!) Bauleiter anwesend gewesen sein,
alles hochbezahlte flitzepiepen die sich dort gegenseitig auf die Füße getreten sind, diese 80 verdienen zusammen wahrscheinlich soviel wie 250 Bauarbeiter. Und von diesen "hochbegabten" Managern will ich garnicht erst anfangen, Lohnkürzungen und entlassungen für die normalen
Arbeiter, damit einige wenige sich über bessere Bonus Zahlungen und höhere Gehälter freuen können.
Mir ist bis heute nicht klar warum jemand solche Unmengen an Geld im Monat zu verdienen hat,
Wofür genau bekommt so manch ein Manager mehr als 20-30000 im Monat? Was zum Henker leistet
er, dass er es verdient soviel Geld zu verdienen wie 20 andere Mitarbeiter zusammen.
Der Kapitalismus wird uns die Knie zwingen, früher oder später.
Zu der Thematik würde ich gerne Marx zitieren:
Worin besteht nun die Entäußerung der Arbeit? Erstens, daß die Arbeit dem Arbeiter äußerlich ist, d. h. nicht zu seinem Wesen gehört, daß er sich daher in seiner Arbeit nicht bejaht, sondern verneint, nicht wohl, sondern unglücklich fühlt, keine freie physische und geistige Energie entwickelt, sondern seine Physis abkasteit und seinen Geist ruiniert. Der Arbeiter fühlt sich daher erst außer der Arbeit bei sich und in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist er, wenn er nicht arbeitet, und wenn er arbeitet, ist er nicht zu Haus. Seine Arbeit ist daher nicht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit. Sie ist daher nicht die Befriedigung eines Bedürfnisses, sondern sie ist nur ein Mittel, um Bedürfnisse außer ihr zu befriedigen.
– Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Ergänzungsband I:514