Valentini schrieb:Und es war ein Fehler sie in die Eurozone zu lassen,
Wird es sich nicht in nächster Zeit herausstellen, dass es letztendlich ein Fehler war,
"übarhaupt irgend ein Land in die Eurozone zu lassen".
Ist die Eurozone an sich der Fehler, oder die Währungunion ohne Wirtschaftsunion ?
Das was sich jetzt in Griechenland abspielen wird, ist ein Kindergeburtstag gegen das, was sich in den, Griechenland folgenden Ländern, einschließlich Deutschland, abspielen wird.
Griechenland ist nur ein Symptom dafür, dass der Kapitalismus in Zeiten zu Ende gehenden Wachstums zum Scheitern verurteilt ist.
Die Zeiten seit Ludwig Erhard, als bereits absehbar war, dass es so nicht weitergehen konnte, verstrichen damit, dass der Öffentlichkeit ein Bild ständig weiter wachsenden Wohlstands nach dem Motto der unbegrenzten Möglichkeiten vorgegauckelt wurde.
Wir, als Gesellschaft im Ganzen, leben seitdem immer weiter über unsere Verhältnisse und tun alles in unseren Kräften stehende, andere ebenfalls dazu zu motivieren.
Den Grenzen des Wachstums begegnet das System unmerklich mit der zahlenmässigen Verringerung der "Wohlstandsberechtigten"
Wer daran schuld ist ?
Viele ! Unendlich Viele !
Der Geldadel, die Eliten, die Paradiesvögel, die Tüchtigen sind es nicht allein.
Es ist die Eigenheit des Systems, verlockend zu wirken.
Die bunten Blättchen, die die Glitzerwelt publizieren. Die werbefinanzierten Dummdoofsender eben so.
Die gesamte Webeindustrie konstruiert nicht Potemkinsche Dörfer.
Nein ! In Potemkinsche Welten haben sie uns verbannt.
Jeder Einzelne ist mittlerweile scharf auf irgenwelche Werkzeuge der Verblendung. Statussymbole, die zu nichts anderem dienen, den Nachbarn neidisch zu machen.
Leider wird nicht nur der Nachbar neidisch, sondern auch potentielle Ungebetene aus nah und fern, die man sich eigentlich zunehmend vom Leib halten wollte.
Dieses System basiert doch nur auf allerniedristen Instinkten, indem die Menschen höchst einseitig darin bestärkt wurden, dass es ihnen so lange gut geht, so lange es anderen schlechter geht.
Das System basiert auf der Erzeugung von Neid.
Und regt sich zugleich in höchstem Maße über die vermeintlichen Neider auf.
Immer wieder hört man die heimlich erwünschten psychopatischen Sozialneid-Argumente.
Der Neid wird praktisch hereigeredet.
Wie sonst sollte man die Mär vom ursprünglich tellerwaschenden Millionär am Leben halten ?
Wie sollte man das arbeitende Herr motivieren, ohne Nachzudenken, immer sinnloseren Ramsch, der die Massen mehr und mehr versklavt, zu immer schlechteren Bedingungen herzustellen ?
Dieser heimlich erwünschte Neid, die glitzernden Konsumtempel, die gestelzte Sprache der allgegenwärtigen PR- und Werbebranche entpuppen sich bereits jetzt als die Geister die man rief, die man aber nicht, NIEMALS !, wieder los werden wird !
Man könnte ein bekanntes Zitat an unsere Zeit anpassen:
Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des "untoten Kapitalismus".
Die Welt sollte uns bewundern.
Doch die geänderte Welt durchschaut uns.
Das Wachstum ist jetzt auf absehbare Zeit dort, wo es noch nicht war.
Nach den neuen Maßstäben können wir nicht mehr produktiv sein.
Was sollte es Griechenland helfen, sich um Produktivität zu bemühen, wenn es sogar uns kaum noch gelingt.
Wir alle können nichts mehr besser, als unsere neuen Konkurrenten.
Da wir nicht umdenken können, werden wir an unseren Widersprüchen scheitern.
Und die explosiv wachsenden spätindustrialisierenden Völker scheinen auf dem Weg zu sein, uns mit allen Kräften zu kopieren, alle unsere Fehler nachzumachen.