Papst Attentäter - Mehmet Ali Agca kommt frei
16.01.2010 um 12:20Auf die dramatischen Ereignisse auf dem Petersplatz in Rom an jenem 13. Mai 1981 hat er seine eigene Sicht. "Eine Hand hat geschossen, eine andere die Kugel umgelenkt" - so deutet der Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca seinen Anschlag. Der damals 23-jährige Agca hatte sich aus einer Menschenmenge heraus an Papst Johannes Paul II. herangedrängt. Er zog eine Pistole und drückte ab. Drei Projektile trafen den Papst, eines verfehlte nur knapp die Wirbelsäule. Schwer verletzt überlebte Johannes Paul II. Der Attentäter wurde überwältigt.Kurz zu seiner Person:
Fast 28 Jahre später öffnen sich jetzt für Agca die Gefängnistore. Am 18. Januar soll der Türke aus dem Hochsicherheitsgefängnis Sincan bei Ankara entlassen werden. In der Haft ergraut, setzt der heute 52-Jährige auf ein neues Leben - und erwartet sehr viel Geld: Zwei Millionen Dollar habe ihm ein internationaler Fernsehsender für ein Exklusiv-Interview angeboten, in dem er die wahren Hintergründe des Papst-Attentats enthüllen werde.
Für seine Memoiren könne er weitere drei Millionen Dollar verlangen, schreibt Agca jetzt in einem Brief an die britische Sunday Times. Seine Lebenserinnerungen kündigt der Attentäters bereits mit reichlich Pathos an: Er werde in seinem Buch "das Ende der Welt und das wahre Evangelium verkünden", erklärt Agca in der Zeitung.
*Ali Ağca stand den Grauen Wölfen nahe. 1979 ermordete er den Chef der türkischen Zeitung Milliyet, den Journalisten Abdi İpekçi.
*Zuvor organisierte er in Ankara und Istanbul zusammen mit seinem Weggefährten Abdullah Çatlı Schießereien und Straßenkämpfe gegen Linksradikale.
*Er erhielt eine Gefängnisstrafe, konnte aber am 24. November 1979 aus dem Militärgefängnis Maltepe in Istanbul fliehen. Zeugen zufolge sollen ihm einige Soldaten, die den Grauen Wölfen nahestanden (Bünyamin Yilmaz), eine Waffe gegeben und bei der Flucht geholfen haben.
*Anfang der 1980er Jahre floh Ağca nach Bulgarien und verhandelte mit der dortigen Mafia über mögliche Waffen- und Drogenkäufe.
*Ağca verübte das Pistolenattentat auf Johannes Paul II. auf dem Petersplatz in Rom am 13. Mai 1981.
*Im Mai 2008 stellte Ağca den Antrag auf die polnische Staatsbürgerschaft. Nach seiner Haftentlassung will er sich in Polen niederlassen, erklärte sein Anwalt.
Inzwischen ist er zum Katholizismus übergetreten.
Was meint ihr, ist es sein Recht, frei zukommen? Er hatte Verbindung zur Mafia, war in Waffen und Drogengeschäft verwickelt, hat Menschen ermordet, ist aus einem Gefängnis geflohen, hat sich falsche Papiere beschafft.
Er soll Verbindungen auch zu Geheimdiensten haben...
Meiner Meinung nach, sollte der Mehmet Ali Agca nicht freigelassen werden. Man könnte, seine Haftbedingungen Verbesserern oder so...aber andererseits hat er auch eine neue Chance verdient.
Quellen :
Wikipedia: Mehmet Ali Ağca