Widerstand gegen den Nationalsozialismus

@peekaboo
Ein solcher Beitrag in Kombination mit Jim Jones ist zynisch. Der liebte "sein Land" so sehr, dass er über 900 Bewohner "seines Landes" , inkl vieler Kinder, teils Säuglinge, ermorden ließ, als es geräumt werden sollte, das weißt Du ja sicher.
@eckhart
Ein gesunder, positiver Patriotismus ist genauso notwendig, wie ein übersteigerter Nationalismus schädlich ist. Denn ohne Patriotismus kein Widerstand gegen diverses Unrecht und Diktatur

abberline schrieb:Ein gesunder, positiver Patriotismus

Welcher Patriotismus ist denn gesund und positiv? Mir ist schon ewig lange keiner mehr begegnet!

abberline schrieb:Ein gesunder, positiver Patriotismus ist genauso notwendig, wie ein übersteigerter Nationalismus schädlich ist. Denn ohne Patriotismus kein Widerstand gegen diverses Unrecht und Diktatur

Nationalismus gibt es nicht in verschiedenen Übersteigerungsgraden.
Es gibt keinen hinzunehmenden Nationalismus!
Demzufolge kann eine Differenzierung zwischen Nationalismen kein Patriotismus sein, sondern Relativierung!

@eckhart
Um beim Thema zu bleiben, war der Widerstand der Weissen Rose positiver Patriotismus
Ein guter Artikel zum Thema Patriotismus findet sich hier https://www.welt.de/print-wams/article600779/Patriotismus-Ja-bitte.html
Ohne Patriotismus kein so gutes Gemeinwesen.
Und Patriotismus heisst ja nicht, sich über andere zu stellen.

Frohes Neues an alle

abberline schrieb:Um beim Thema zu bleiben, war der Widerstand der Weissen Rose positiver Patriotismus

Ich nenne den Widerstand der Weissen Rose späte Einsicht.Ich bewerte späte Einsicht überaus hoch!
Ich habe Ehrfurcht vor jedem Naziaussteiger, bewerte ihn jedoch nicht als Patrioten!

Ich habe Ehrfurcht sogar vor jedem der aus Versehen selbst den Weg aus der Nazibarbarei findet, wie eben jedes BDM-Mädel, von dem der Pfarrer im Film Wikipedia: Drei Tage im April sagt, sie sei aus Versehen heilig geworden.

Aber Patriotismus sehe ich in all dem von mir hochgeschätzten nicht!

Ich denke, damit würde ich diese Personen sogar beleidigen, indem ich als etwas auftrete, das ich nicht bin!

@abberline

abberline schrieb:Ein solcher Beitrag in Kombination mit Jim Jones ist zynisch.

Das ist er in der Tat. Da muß ich dir uneingeschränkt recht geben.

abberline schrieb:das weißt Du ja sicher

Nein, wusste ich nicht. Aber jetzt weiß ich es. Ich danke dir für deinen Hinweis (ernstgemeint).

eckhart schrieb:Ich habe Ehrfurcht vor jedem Naziaussteiger, bewerte ihn jedoch nicht als Patrioten!

Was ja auch schon irgendwie ziemlich befremdlich klingen würde: als Nazi würde man sich dann als Patrioten sehen und als Aussteiger auch. Irgendwie scheint mir das nicht so recht zu passen.
Was immer auch "gesunder" Patriotismus sein soll kann vermutlich auch niemand genau sagen.

@eckhart
Natürlich waren die Widerständler der Weissen Rose Patrioten.
https://rp-online.de/nrw/staedte/langenfeld/wie-willi-graf-sich-widersetzte_aid-11831433
https://www.sueddeutsche.de/leben/grosse-frauen-sophie-scholl-die-patriotin-als-heldin-1.249171
Und Hans Scholl war, wie Stauffenberg auch, sehr von Stefan George beeinflusst, letzterer war auch Patriot, wollte aber eher über die Kunst die Menschen erreichen.
https://www.freitag.de/autoren/lfb/er-dichtete-ueber-gott-ueber-maria
Was allerdings alles nicht damit verwechselt werden soll, dass manche Coronaleugner und Co oft falsch zitieren und Dinge vereinnahmen.
@peekaboo
Zynismus ist durchaus manchmal nötig, das stimmt.

abberline schrieb:Was allerdings alles nicht damit verwechselt werden soll, dass manche Coronaleugner und Co oft falsch zitieren und Dinge vereinnahmen.

Da bin ich mir schon recht sicher, dass ich da nichts verwechsle, deshalb nehme ich Ja Die von Dir dargelegte Sicht als so verengt und unvollständig wahr!
@abberline
Was sagst Du denn zum berechtigten Einwurf von @McMurdo ?

McMurdo schrieb:Was ja auch schon irgendwie ziemlich befremdlich klingen würde: als Nazi würde man sich dann als Patrioten sehen und als Aussteiger auch.

Also ich wüsste mich da mit keiner Ausrede rauszuwinden!

@eckhart
Den Beitrag versteh ich nicht.Was hat ein Patriot mit einem Nazi zu tun? Ich seh da keinen Zusammenhang. Auch die Covidioten bezeichnen sich teilweise als Patrioten, genauso Blödsinn.
Die interessieren mich überhaupt nicht.

abberline schrieb:Den Beitrag versteh ich nicht.

Dafür verstehe ich den Beitrag von @McMurdo problemlos und danke ihm auch dafür!
Alle die eingestellten Links von Dir @abberline verstehe ich und ich schätze auch jeden Widerstansdskämpfer, Saboteur und Deserteur gegen das Dritte Reich hoch, aber ich nenne keinen von ihnen Patriot! Punkt!

Die Gründe dafür hat @McMurdo völlig verständlich genannt.
Mir ist egal, ob Du seinen Post verstehst, oder nicht!

Die oft gegen mich angwendete Masche zieht bei mir nicht!

@eckhart
Damit würdest Du aber viele Widerstandskämpfer beleidigen, die sich selbst sehr wohl als Patrioten sahen.

@abberline
Dem schließe ich mich an auch wenn es dem ein oder anderen linksextremen oder rechtsextremen nicht passt.

Da auf den letzten Seiten "Die weiße Rose" immer wieder als leuchtendes Beispiel für den patriotischen Widerstand dargestellt wird, verlinke ich hierzu noch 2 Sachen. Ich kenne ehrlich gesagt, die Geschwister Scholl betreffend, nur die allgemein bekannten Eckdaten, weshalb ich auch nicht sagen kann, ob die Vereinnahmung von rechter Seite jetzt final richtig, bzw. falsch ist. Richtig ist sicher, dass einige Blätter von ihnen u.a. "problematische" antisemitische/antijudaistische Tendenzen" aufgezeigt haben. Trotzdem war ihr Wirken mMn wichtig und richtig. Klar ist, dass die damalige Gesellschaft zeitlich komplett vom Antisemitismus kontaminiert war. Das ist zu berücksichtigen.

Rechte Gruppen vereinnahmen Weiße Rose

Auch die AfD im Kreisverband Ulm/Alb-Donau wurde rechtzeitig zum 75. Gedenktag wieder aktiv. Auf der Facebook-Seite des AfD Kreisverband Ulm/Alb-Donau fand sich über einem Foto von Hans und Sophie Scholl am Montag folgender Eintrag: "Die Ulmer Geschwister Scholl gaben ihr Leben für die Freiheit. Heute versucht die politische Linke aus deren Widerstand Kaptal zu schlagen. Das ist absurd. Die Geschwister Scholl waren Patrioten, mit den heutigen Linksfaschisten haben die nichts gemeinsam."

Inhaltlicher weitaus interessanter wäre ein zweiter Link aus der "Jungen Freiheit" von 2003 gewesen, in welchem ein Interview mit Hans Hirzel, der im Umfeld der weißen Rose (Später vom Frankfurter Institut für Sozialforschnung zur CDU und schließlich zu den Republikanern) aktiv war, abgedruckt ist. Aus Gründen ist die Verlinkung aber hier untersagt.
Am Ende schrieb er selbst für die betreffende Wochenzeitung, die ein Sprachrohr der neuen Rechten war/ist.

Hans Hirzel

Junge Freiheit

Im besagten Interview, erzählt er über seine Motivation innerhalb der Weißen Rose und allgemein zur Entwicklung, Gruppengefüge, Idealen... Das lässt sich im Netz einfach finden, wenn es jemanden interessiert.

Dies alles nur zur richtigen Verortung, da die Einverleibung der weißen Rose von der AFD nicht nur an den Haaren herbeigezogen scheint, wenn man dem Interview mit Hirzel glauben schenken kann. Gerne lasse ich mich hierbei eines Besseren belehren! Auch andere Einschätzungen würden mich hier interessieren.

@MokaEfti
Danke für den Lese Tipp bezüglich des Interviews mit Hirzler. Man findet im Archiv der JF auch ein Interview mit seiner Schwester Susanne Zeller-Hirzler, welche gut befreundet war mit Sophie Scholl und auch Flugblätter der weißen Rose verteilt hat.
Ich glaube alle Mitglieder der weißen Rose waren in gewissem Maße Patrioten, allein schon der Zeit geschuldet in der sie aufwuchsen. Aber bei den Geschwistern Scholl glaube ich war es die Menschlichkeit, die sie antrieb Widerstand zu leisten. So soll laut Zeller-Hirzler Sophie Scholl gesagt haben "sie will nicht schuldig werden".
Beide stammen ja auch aus einem christlichen Haushalt und ihr Vater war Pazifist.

pattimay schrieb:Ich glaube alle Mitglieder der weißen Rose waren in gewissem Maße Patrioten, allein schon der Zeit geschuldet in der sie aufwuchsen.

Wahrscheinlich ist der Begriff "Patrioten" auch ein wenig irreführend, da er komplett vom NS verdrängt wurde, was man bei den Geschwistern auch nachverfolgen kann. Hirzel betont u.a., dass er nur deswegen mitgemacht hat, da Hitlers "Ostkrieg" zu einem "Raubzug" ausartete. Also hat nicht die NS-Ideologie zum Einlenken geführt, sondern konkret der Umstand, dass man sich nicht mehr sicher gefühlt hat...
Das ist zumindest meine Interpretation.

In diesem Zusammenhang möchte ich Gustav Heinemann zitieren.

„Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!“

Sehr sympathisch finde ich.

Pergamon schrieb:ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!“

Sehr sympathisch finde ich.

Das finde ich auch, weil ich es einfach glaubhaft finde.

Wenn aber ein Mitschöpfer des Blutschutzgesetzes sagt, er hätte Blut und Boden geliebt, dann höre ich heraus, dass er Verschwörungstheorien liebt und die in diesen Verschwörungstheorien erklärten Sündenböcke gemäß Nationalsozialismus ermordet haben wollte.
Hauptsache, irgendjemand führt das aus.
Am besten in vorauseilendem Gehorsam.

McMurdo schrieb:Was immer auch "gesunder" Patriotismus sein soll kann vermutlich auch niemand genau sagen.

Einen, den es in Deutschland quasi nicht gibt und geben kann.

@paranomal
Natürlich gibt es den und das ist auch gut so. Da hat sich in den letzten 15 Jahren zum Glück einiges geändert und seit der WM 2006 ist das auch sichtbar geworden.
https://www.welt.de/print-wams/article600779/Patriotismus-Ja-bitte.html
Patriotismus heisst auch, so etwas wie die Nazi oder kommunistische Diktatur zu verhindern. Und den Hänseln der Coronaleugner zu zeigen, dass sie das Gegenteil von Patrioten sind.

abberline schrieb:Den Beitrag versteh ich nicht.Was hat ein Patriot mit einem Nazi zu tun?

Das hier:

Als Patriotismus wird eine emotionale Verbundenheit mit der eigenen Heimat oder dem Vaterland bezeichnet, häufig bezieht er sich auf die Nation. Im Deutschen wird anstelle des Lehnwortes auch der Begriff Vaterlandsliebe synonym verwendet.

Auch sozialpsychologische Studien des 21. Jahrhunderts legen nahe, dass die Unterscheidung zwischen Patriotismus und Nationalismus oder Chauvinismus keine Grundlage in der Realität hat. Der Jenaer Psychologe Christopher Cohrs kommt zu dem Ergebnis: „Menschen mit patriotischen Einstellungen lehnen Nationalismus nicht ab. Vielmehr geht beides oft Hand in Hand“.[12] Eine Studie Adam Rutlands unter Kindern zeigte, dass die Zustimmung zur eigenen Nation eng mit einer Abwertung anderer Nationen korreliert.[13] Auch der deutsche Soziologe Wilhelm Heitmeyer kommt in seiner Langzeituntersuchung Deutsche Zustände zu dem Ergebnis, dass eine positive Einstellung zur Demokratie und ihren Werten einen besseren Schutz vor fremdenfeindlichem und rassistischem Gedankengut darstelle, welches durch eine patriotische Grundeinstellung eher gefördert werde. In der wissenschaftlichen Literatur werden Patriotismus und Nationalismus daher oft synonym gebraucht.[14]

Quelle: Wikipedia: Patriotismus

paranomal schrieb:Einen, den es in Deutschland quasi nicht gibt und geben kann.

Gut, dann wissen wir zumindest schon mal was es nicht ist, aber was ist es? :)

Aber wie zu erwarten gibt's da von den hier bekannten Befürwortern auch keine Auskunft. Damit muss man wohl leben.

Und zu den Widerstandskämpfern und Kämpferinnen, die waren sicherlich keine Patrioten weil sie Deutschland so liebten, sondern ihr Widerstand erwuchs weil sie das Unrecht und die Gräul ablehnten. Die wären auch in allen anderen Staaten in den Widerstand gegangen, da ihre Motivation in erster Linie aus ihren zugrundeliegenden Werten und Überzeugungen entstand.