Deutschland: Wahlergebnisse und politisches Tagesgeschehen

@DonFungi
dieses schweizerische system beeindruckte mich sehr - nach der "wende" war dies für viele eine gute alternative nach einer ein-parteien-diktatur

kiki1962 schrieb:gut ist direkte demokratie

Das ist die einzige Alternative, zum jetzigen verkrusteten Parteiensystem. Ne schwarze CDU ? Wo ist die den noch schwarz? Verspricht der Kanditat vor der Wahl was, wirds nicht gehalten, einfach nur weil die Partei es anders will. Das ist einfach nur schrecklich. Wahlbeteiligungen fallen ins bodenlose, es werden Sprachregelungen gefunden, um auch die vernichtendste Wahlschlappe schön zu reden. CDU, SPD, Grün und FDP kann jeder Farbenblinde wählen, weil beliebig austauschbar. Links geht gar nicht, wenn schon die Spitzenkanditatin mit nen T Shirt rum rennt, wo "radiklal links" drauf steht. Dann kann sie auch gleich Mielke und Honecker wieder ausgraben. Die Frau ist eine Extremistin.

Direkte Demokratie, ja dafür bin ich auch. Der Wähler hat mit Volksabstimmungen und Volksbefragungen das Recht auf die Politik direkt Einfluß zu nehem und nicht alle vier Jahre. Ein aufgeborter Wahlomat, wo man das machen kann im Rathaus oder gleich online abstimmen, wäre das beste. Direkte Demokratie hätte Deutschland vor enormen Schaden bewahrt. Auslandseinsätze? Abstimmung: Nein. Euro? Abstimmung: Nein.

Die Devise muß sein: Das Volk lenkt, die Regierung denkt. Die Regierung muß die Elite des Landes widerspiegeln, ist sie das heute? Der einzige Elitäre ist für mich Guttenberg.
Minister sollen sich als Kanditaten für das Amt bewerben und direkt vom Volk gewählt werden. Das steigert die Qualität enorm, weil keine "verdienten Parteigenossen" jetzt ihre Posten zugeschachert mehr bekommen. Also nicht nur beim Bundespräsidenten, wie Köhler immer wieder mal anmerkte.

Quartalsmäßige Volksbefragungen (am besten online) hätten auch die sinnlose Griechenlandhilfe verhindert. Deutschland muß sich erstmal selbst helfen, bevor es immer wieder anderen hilft. Wenn die EU Milchkuh Deutschland keine Milch mehr gibt, stirbt ohnehin die EU.

Direkte Demokratie wäre die modernste Volksdemokratie überhaupt, weil es hier nicht um Parteibeschlüsse geht, sondern um Volksentscheide. Jeder ist eingebunden, jeder zählt wieder tatsächlich was.

Merlina schrieb:Keine Parteien? Was denn dann?

Alle Macht den Räten,brecht dem Schütz die Gräten

Wikipedia: Räterepublik

@kiki1962

Ihr hättet die direkte Demokratie auch wenn die Regierung die Gesetze, getroffen mit den Aliierten, umsetzen würde. Seht mal nach, ihr hättet die Möglichkeit euer Recht einzufordern.

Die direkte Demokratie muss sich halt auch mit Müll befassen.
Wenn genug Unterschriften zusammenkommen wird eine Abstimmung lanciert, egal wie Doof Sie auch sein mag. Diesbezüglich hätte ich den Vorschlag den Inizianten nen Teil Eigenverantwortung zu übertragen, zumindest wenn es um die verursachten Kosten geht.
Aber bis jetzt haben wirs so einiger massen auf die Reihe bekommen.

@DonFungi
wir sind seit jahren dabei direkte demokratie in den ländern zu erwirken . .

http://www.mehr-demokratie.de/themen.html (Archiv-Version vom 16.05.2010)

und in thüringen ist schon eine hürde genommen - es wird bürgerbegehren geben -

wichtig vor allem ist, das politiker sich hinter dieses system stellen - sie sind die gewählten vertreter und sie sollten die möglichkeit haben für ihre politik zu "werben" sie unter das volk zu bringen, sich so stimmen zu holen usw. . .

@CurtisNewton

Da hast du aber was falsch verstanden.
Mir ist es eben das Wahlergebniss nicht egal, aber trotzdem wird sich an der Situation nicht viel ändern. Ich habe halt meine eigene Meinung über SPD und CDU und die kannst du mir wohl nicht Absprechen. Ausserdem hast du selbst gesagt das die Karre in den Dreck gefahren ist und es nicht anderst werden kann, also mal langsam mit den jungen Pferden bevor du andere beleidigst. Die großen Parteien Bewerfen sich doch gegenseitig nur mit Dreck. Das Problem ist die meisten Leute einfach nicht darüber nachdenken wen Sie wählen! Da wird das Kreuz einfach nach dem Motto gesetzt "Jetzt mal die andere Partei". Das ist es was mir bitter aufstößt. Es ist nicht lange her da haben alle gejubelt als die SPD vom Wähler abgestraft wurde. Hat sich seit dem wirklich so viel geändert?

Und nur mal so am Rande: Das so hochgelobte Zeichen das jetzt an Berlin gesendet wurde bringt nix. Die erste Reaktion die von Frau Merkel kam war das alle geplanten Steuereleichterungen bis auf weiteres Gestrichen sind.
Prost Mahlzeit. Ist aber auch kein Wunder wenn man die Steuergelder lieber für Griechenland raushaut...

Es gibt da einen schönen Vergleich zwischen Bussen und der Politik:
Es ist so als ob du in einem Bus sitzt der nicht los fährt.
Der Busfahrer erzählt die ganze Zeit wie er fahren würde, wenn er denn fahren könnte und wie sich der letzte Busfahrer schon mal verfahren hat.
Und nach 4 Jahren steigt der nächste Busfahrer ein, aber es wird immer noch nicht losgefahren.

Das ist soll keine Schwarzmalerei sein und ich will auch nicht meckern, aber es ist eine Feststellung. Ich frage mich nur einfach ob sich wirklich etwas ändern wird.
Wie sollte denn deiner Meinung nach die CDU reagieren? Hat die SPD wirklich wieder zurück zum Volk gefunden?

Die SPD war bis vor kurzem noch in einer gigantischen Identitätskriese und die CDU befriedigt den Wähler ja momentan auch nicht wirklich. Die logische Folgerung daraus wäre doch, das man eine lachende, dritte Partei wählt. Nur tut dies kaum jemand.

Wo bleibt die Demokratie wenn man Fremdbestimmt wird.
Die Regierenden kommen zwar aus dem eigenen Land aber zu sagen hat man als Bürger nicht viel. Gut ...viele wollen damit gar nichts zu tun haben, sind aber in der Kneipe am Stammtisch die Ersten die aufbegehren, leider aber nur Verbal unter sich. Sollen die Andern schauen.

So lange die Wirtschaft läuft und Arbeit welche unser System legitimiert vorhanden ist, mag soweit alles im Lot sein. Nur werden in schlechten Zeiten die verdienenden nicht bereit sein für die Andern mit zu arbeiten, wenn als Resultat die eigene Existenz mit auf dem Spiel steht. Hier hat meines Erachtens die Regierung, welche leitend eingreifen kann, seine Pflichten nicht wahr genommen.
Wenn man mit sich selbst zu beschäftigt ist hat meine keine Zeit seine Arbeit richtig zu machen geschweige denn die Zeichen der Zeit zu erkennen.

Angefangen mit den massiv überhöhten Lohne und Bonis der Manager, hat die Regierung zugeschaut wie Gewinnoptimierung zur Rationalisierung führte. Wie kann man da nur zusehen. Was wollen wir machen wenn durch Optimierung der Faktor Mensch durch Optimierung der Arbeit entledigt wird in einem System welches auf Arbeit ausgerichtet ist. Diesen Umstand solltet ihr mal in Betracht ziehen und diesbezüglich mal nen Gedankensprung in die Zukunft machen.

Um zum Tread zurück zu finden, ich kann ja gar nicht reinreden bei euch im Ländle.
Als Ausländer hab ich nichts zu bestellen. :D

Wie @kiki1962 angesprochen hat wird die direkte Demokratie bereits angegangen.

Wenns um solche Angelegenheiten geht bin ich immer ziemlich direkt. Hoffe dich nicht vertrieben zu haben @Merlina

@DonFungi
das dumme ist nur, dass sozial- und wirtschaftswissenschaftler alles genau vor jahren schon beschrieben haben

analysen, studien, berichte - - und wozu? - der professor hat ne goldne nase, aber diese erkenntnisse kommen nirgendwo an -

wahlen - die einzige möglichkeit für 4 oder 5 jahre seine stimme zu geben

für ein wahlprogramm, das nicht haltbar ist -

nein, nicht die fdp ist unglaubwürdig, die hält ja am vorschlag fest - sie ist nicht schuld am nicht gelingen

:D -

@DonFungi
das ist ein langer weg - ein sehr langer bevor wir von "gelungener direkter demokratie" sprechen können -

DonFungi schrieb:Angefangen mit den massiv überhöhten Lohne und Bonis der Manager, hat die Regierung zugeschaut wie Gewinnoptimierung zur Rationalisierung führte.

Damit hats nicht angefangen,die ersten grossen Rationalisierungsschübe gabs in den 70ern...eigentlich muss man froh sein,denn die wegrationalisierte Arbeit ist nichts dessen Verlust man irgendwie beweinen müsste.Immer weniger Leute stellen immer mehr Dinge in immer kürzerer Zeit her...dabei arbeiten sie mehr und bekommen im Endeffekt weniger
Was wir brauchen ist eine Arbeitszeitverkürzung

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/916564_0_9223_-interview-langfristig-wird-die-arbeit-verschwinden-.html

Ich erwähne es erneut :

* Wir brauchen Volksvertreter *

Kein Bla Bla - sondern Fakten !!!
Unsere sogenannte Politik soll sich mal um Deutschlands Bürger kümmern !

Delon.

Kein Problem...wird sofort per Fahrradkurier geliefert

jawoll !!!

@Warhead

Ich sehe nur noch * Khaos * und * Ratlosigkeit * !!!
Da unsere Politiker jedoch dafür noch pünktlich bezahlt werden - ist * ? * angesagt....

Delon.

@kiki1962

Okay, "Runde Tische" oder ähnlich basisdemokratisch strukturierte Gremien kann ich mir auf kommunaler Ebene und themenzentriert noch vorstellen, aber schon auf Landes- oder Bundesebene stelle ich mir das sehr schwierig vor.
Eine Parteienstruktur stelle ich mir als alter Kommunist da dann doch schon eher sinnvoll vor.
In einer Partei sollte es darum gehen, bestimmte Interessen gebündelt zu vertreten, nicht individuell. Einen Finger kann man brechen - fünf Finger sind eine Faust.
Wichtig ist mir allerdings eine basisbezogene innerparteiliche Demokratie, keine abgehobenen Führungskader und Expertenzirkel.


@Merlina

Diese "Runden Tische" waren ein Phänomen der Übergangsphase der ehemals sozialistischen Länder in den Kapitalismus. Ihr Idealismus hielt der rauhen Wirklichkeit nicht lange Stand. Gleiches galt auch für die von @Warhead favorisierten Räterepubliken. Entweder sie endeten im Dilletantismus, im Blutbad der Reaktion oder sie wichen "traditionellen repräsentativen Demokratien unterschiedlicher Stabilität. Auch sie waren ein Übergang nach Ende des 1. Weltkrieges und dem damit einher gehenden Zerfall feudaler Strukturen.



@Delon
Es steht Dir frei, Dich politisch zu engagieren, in Parteien zu gehen und Deine Ziele dort umzusetzen. Auf Widerstand wirst Du überall treffen. Geschenkt bekommt man nichts.


@Topic

Bei "direkter Demokratie", die es in Form von Volksbegehren, Bürgerentscheiden etc. ja in Ansätzen auch in der BRD gibt, bin ich mir nicht immer ganz so sicher, ob denn das, was "das Volk" will, auch immer das ist, was ich will. Ich denke da an die Initiativen in verschiedenen Bundesländern, die, bedauerlicherweise recht erfolgreich, für den Erhalt der klassischen Klassenschule (Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Sortierung nach der 4. Klasse) einsetzen. Ich möchte nicht wissen, was "das Volk" zu Drogenkonsumenten, Homosexualität, Todesstrafe, Kindersmissbrauch, Religionsfreiheit, Migration oder ähnlichen, hier bei Allmy heiss und kontrovers, mit oft erschreckenden Meinungsbildern verbundenen heftig diskutierten Themen meint und bestimmen würde, liesse man es denn gewähren.
Ich kenne "das Volk" lange genug, um ihm so wenig zu trauen wie "den Politikern".

@Delon
Ach was...gönn dir mal ein gutes Buch

Wikipedia: Die Schock-Strategie

http://www.freitag.de/2007/44/07440802.php (Archiv-Version vom 07.11.2007)

@DonFungi

Du hast mich nicht vertrieben. Ich möchte mir nur in aller Ruhe die neuen Informationen durch lesen, sie auf mich wirken lassen und dann meine Meinung dazu bilden.
Das kann eine Weile dauern. :)

@Doors
Wir hatten da über ziemlich schwachsinniges bis reaktionäres Zeug abzustimmen.
Die Abschaffung von Ethik bei gleichzeitiger Widereinführung von Religion,Nichtschliessung des Flughafens Tempelhof uswuf...diese ganze alte Frontststadtscheisse

@Warhead

Stell Dir vor, Du müsstest noch über den Krümmungsgrad von Salatgurken oder das Recycling von Büroklammern abstimmen, die Besoldungsordnung von Ordnungsamtsmitarbeitern im Aussendienst und die Frage, welches Mobiliar in Kitas angemessen ist.

Vier Jahre Gemeindevertretung reichen mir vollkommen.