@The.SecretJa ich verstehe dein Problem schon, was soll man machen wenn man gefühltermaßen zwischen Pest und Cholera entscheiden muß.
Ich stand auch erstmal verwirrt wie der Ochs' vorm Berge
;)Für mich hat sich dann schlußendlich die Linke als einzige Wahl herauskristallisiert.
Und so unterschiedlich ist das, für mich war sie die einzig vertretbare Partei.
Nach vorhergehender intensiver Beschäftigung mit den Einstellungen der einzelnen Parteien habe ich herausgefunden, daß die Linken die größten Übereinstimmungen mit meinen Ansichten hatten und sie zudem die einzig wirkliche Opposition sind, was letztlich zu meinem wohlüberlegten und mit neutraler Herangehensweise verbundenen Kreuzchen bei ihnen geführt hat.
Was ich vor ein paar Jahren niemals für möglich gehalten hätte, aber die Zeiten ändern sich und ich halte es zudem für wichtig, daß die großen Parteien einmal einen Denkzettel in Form einer starken Linken erhalten.
Herr Lafontaine und Herr Gysi haben wie ich meine auch allen Grund sich zu beschweren, wobei ich natürlich keinesfalls an ein "Wunder" unter der Linken geglaubt hätte und auch hier einen kritischen Blick bewahrt habe.
Man hat aber gesehen, wie mit der Linken in der Öffentlichkeit umgegangen worden ist:
größtenteils kamen ihnen nur Spötteleien und Häme entgegen, was für mich ein Hinweis auf die Unsachlichkeit ihrer politischen Gegner war, welche ja auch, anstatt sich zu belustigen was sich für einen sachlichen Austausch nicht gehört, anständig und mit konstruktiven Argumenten gegenargumentieren hätten können.
Letzten Endes geht es meiner Meinung nach keinem von den Großen, und dann jetzt auch nicht der FDP, um die Bürger. Ich denke das ist ein Traum geworden der immer mehr an Substanz angesichts der Realität verliert. Denn alles was ich sehe ist nur noch blinder Aktionismus und grenzenlose Selbstüberschätzung mit der Intention, hauptsächlich das durchzusetzen, was man für sich selber am besten findet.
So werden auch die meisten Wähler, nehme ich an, agiert haben: egoistisch.
Natürlich sollte niemand eine Partei wählen mit der er sich gar nicht identifizieren kann, aber ich finde, demokratisches Recht verlangt mehr von einem mündigen Bürger eines Landes, als daß er den Blick ausschließlich auf sich und sein Wohlergehen richtet, denn ich stelle mir die Frage inwiefern viele der Menschen weiter blicken, oder sich umblicken, dorthin sehen wo es den Menschen richtig schlecht geht: denn wenn des einen Vorteil zum Nachteil des anderen führt, kann man nicht von Gerechtigkeit sprechen.
Leider herrscht diese Mentalität auf einem Großteil des Planeten, warum also nicht auch hier in Deutschland.
Dafür, daß wir hier nach europäischen Standards messen, geht es unserem Land nicht gut. Und da erwarte ich von den Politikern eine ehrliche Stellungnahme und realitätsübereinstimmende Nennung der Tatsachen anstatt verschönernden Reden die das dicke Ende noch umso schmerzlicher ausfallen lassen. Insofern höre ich auch lieber einen Gysi oder Lafontaine "meckern", wie du es nennst, als z.B. einen Herrn Westerwelle real existierende Probleme negieren oder Lösungen für solche anbieten, die mir mein gesunder Verstand verbietet.
Was die großen Parteien eigentlich benötigen ist ein Tritt in den Allerwertesten.
Damit sie endlich bemerken, daß sie nicht tun und lassen können was sie wollen, sondern daß sie einen erheblichen Teil der Bevölkerung in immer größere Nöte führen und selbige nichtmal ernst nehmen.
Leider ist nun genau das Gegenteil passiert was sie in ihrem sozialen Raubbau noch weiter anfachen wird, weil sie ja nur das Beste für ihr Land wollen.
Selbstverständlich... dazu nenne ich nur das Stichwort - als Beispiel - "Atomlobby",
über welche ich erst einige Tage vor der Wahl einen interessanten Artikel las, der übrigens nicht auf irgendwelchen dubiosen Verschwörungsseite auftauchte, und der davon berichtete wie eben selbige Atomlobby der CDU präzise Wahlvorgaben in Hinsicht auf die Unterstützung der Atomkraft vorgegeben hat. Das heißt, daß die Politiker nur darauf reagiert haben und den Willen der Lobbys ausführen.
Es zählen nur die wirtschaftlichen Interessen. Wer mitspielt wird belohnt, wer nicht will oder kann d.h. auch der, der mit diesem System nicht konform geht, wird gefressen.
So simpel ist das in aller Tragik. Und dein befürchteter Sozialdarwinismus ist meiner Meinung nach schon längst geboren und darf nun kräftig wachsen.
Und dann? Auswandern? Naja.
Wir können jetzt nur abwarten und beobachten.
Und hoffen.
Wie trostlos .....
cu