@kiki1962Das wird Dich beruhigen:
"Eine berühmte bürokratische Klausel wird gestrichen: die berüchtigte EU-Vorschrift zum Krümmungsgrad von Gurken. Die EU-Kommission erhielt von den 27 Mitgliedstaaten freie Hand für die Abschaffung der Vermarktungsnormen für 26 Obst- und Gemüsesorten. Das ist auch Deutschland zu verdanken.
Gurkenverordnung (1677/88/EWG): Gurken dürfen nur über eine maximale Krümmung von zehn Millimetern auf zehn Zentimeter verfügen. Dies geht auf den Wunsch des Handels zurück, weil sich solche Gurken platzsparender Verpacken lassen.
Die berühmt-berüchtigte EU-Vorschrift zum Krümmungsgrad von Gurken wird gestrichen. Die EU-Kommission erhielt am Mittwoch von den 27 Mitgliedstaaten freie Hand für die Abschaffung der Vermarktungsnormen für 26 Obst- und Gemüsesorten, wie aus Diplomatenkreisen in Brüssel verlautete.
Den Ausschlag gab ein Meinungswandel der Bundesregierung: Während Deutschland sich in der Vergangenheit für eine Aufrechterhaltung der Normen eingesetzt hatte, sprach sich der Vertreter Berlins im zuständigen Expertenausschuss am Mittwoch für ihre Streichung aus. Zwar stimmte eine Mehrheit der EU-Staaten dagegen, sie erreichten aber nicht das nötige Stimmenquorum, um die von der Kommission vorgeschlagene Abschaffung abzuweisen.
Neben der Gurken-Vorschrift sollen ab 1. Juli 2009 auch die Vermarktungsnormen für Zucchini, Möhren, Lauch, Spargel, Aprikosen, Artischocken, Auberginen, Avocados, Bohnen, verschiedene Kohlsorten, Kirschen, Pilze, Knoblauch, ganze Haselnüsse, Walnüsse, Melonen, Zwiebeln, Erbsen, Pflaumen, Sellerie, Spinat und Chicoree entfallen.
Aufrechterhalten werden hingegen die Normen für die in Europa umsatzstärksten Obst- und Gemüsesorten: Äpfel, Birnen, Zitrusfrüchte, Kiwis, Erdbeeren, Pfirsiche, Nektarinen, Weintrauben, Salatköpfe, Paprika und Tomaten."
Frei nach Schiller also:
Geben Sie Gurkenfreiheit, Sire!
@elfenpfadDass Unternehmen Standorte nach ihren Vorteilen auswählen, findet sich allerdings nicht nur auf europäischer, sondern auch auf nationaler Ebene. Was einst dem Niedersachsen die Hollandgängerei und dem Friesen die Nordlandfahrt, ist seit Jahrhunderten dem Mecklenburger die "Flucht nach Westen", der Arbeit hinterher, die man nicht auf mecklenburgischen Dörfern finden, dann wäre es nämlich nicht so anheimelnd idyllisch dort, sondern in industriellen und dienstleisterischen Ballungsräumen wie Hamburg.
Dass Menschen quasi der Arbeit hinterher ziehen müssen, ist keine EU-Erfindung. Dass sie es unbürokratisch und problemloser können, hingegen schon.
So scheint es für nicht wenige Bürger der dazu gekauften DDR sinnvoller, in den Niederlanden Gemüse einzupacken oder in Dänemark Fisch, in Österreich im Skigebiet zu Kellnern oder an spanischen Stränden Ferienwohnungen zu betreuen, als in SA-Anhalt in der Platte von Hartz IV vor der Glotze zu verschimmeln. Da gibt's weder Gemüse, noch Fisch, weder Schnee noch Strände. Dass sie das Recht auf Arbeitsplätze und Niederlassungsfreiheit in anderen Ländern der EU haben, ohne sich bürokratischen Hemmnissen zu unterwerfen, bzw. dies gleich generell verboten zu bekommen, sehe ich eher als Vorteil denn als Gefahr.
Über die Frage einer demokratischen Legitimation und Schaffung einer EU-Regierung im Sinne einer Bundesregierung, bei der den einzelnen Mitgliedsstaaten die Rolle der Bundesländer wie in der BRD zufällt, wird sicher zu streiten sein.
Mit einem Austritt der BRD aus der EU, wie ihn NPD & Co. fordern, ist allerdings niemandem geholfen. Am allerwenigsten den Bürgern der BRD.