Deutsche Rüstungsexporte steigen um 70 Prozent!
28.04.2009 um 12:17Wie sieht es jetzt mit dem G36 aus? Wird es NATO Standard? Würde ja auch herrliche Verkaufszahlen für H&K bedeuten.
Doors schrieb:Da meckern sie alle über Wirtschaftskrise und wegbrechende Exporte. Mensch, freut Euch doch mal. Bringt Steuern und sichert unser Leben.@GilbMLRS
GilbMLRS schrieb:Da meldet die Wirtschaft mal Erfolge und wieder haben sie alle was zu meckernJetzt sagt mir mal das das Ironisch gemeint war...
Im Süden des Sudan hat Mareike Schomerus den Blick für die Details bekommen. Die 36-jährige Entwicklungsforscherin kann mittlerweile eine Dragunow von einer Duck Gun unterscheiden, ein Gewehr aus dem Osten von einem westlichen Fabrikat. „Vorherrschende Waffe ist die russische Kalaschnikow“, sagt sie, „aber auch das deutsche G3 von Heckler & Koch sieht man häufig“. Im Auftrag des „Small Arms Survey“, einer unabhängigen Forschungsgruppe aus Genf, analysiert sie, warum die Nachbarstaaten Sudan und Uganda nun schon über viele Jahre so instabil sind.Das hatte ich mir mal aus irgend ner Seite gezogen.
Auf Märkten und im Schwarzhandel kommt dort jeder leicht an ein Gewehr. Auch die Zivilbevölkerung ist praktisch durchgängig bewaffnet, um sich zwischen verfeindeten Armeen, Milizen und kriminellen Banden zu schützen. Mareike Schomerus spricht nach mehreren Aufenthalten in einer der unruhigsten Regionen Afrikas „in einer fast familiären Atmosphäre“ mit den Kämpfern. Nur so bekommt sie delikate Informationen darüber, wer mit welchen Waffen schießt.
Das G3 war lange Jahre das Standardgewehr der Bundeswehr. Bis in die 80er-Jahre vergaben der Hersteller Heckler & Koch (Oberndorf) und die Bundesregierung großzügig Herstellungsgenehmigungen ins Ausland, auch nach Pakistan und in den Iran. Die G3-Gewehre, mit denen in Afrika geschossen wird, stammen wahrscheinlich aus solchen Lizenzproduktionen. Als im März bürgerkriegsähnliche Unruhen in Kenia wüteten, kam diese Waffe zum Einsatz. Laut Roman Deckert vom Berliner Informationszentrum für transatlantische Sicherheit (BITS) stammt das deutsche Gewehr aus englischen Fabriken. Der Nachbarstaat Uganda rüstete dagegen mit französischen Lizenzprodukten des G3 auf, als die Bundesrepublik dessen Ausfuhr nach Afrika verbot. Deckert schildert auch, wie sich der Sudan aus verschiedenen Quellen mit den gleichen Waffen versorgte: „In den 60er- und 70er-Jahren lieferte die Bundesrepublik, in den 8oern Saudi-Arabien, und seit den 90ern Iran und Pakistan aus ihren Lizenzfertigungen.“
Die staatliche Rüstungsfabrik Pakistan Ordnance Factories wirbt mit deutscher Kompetenz: „Mit Technologie, die wir von Weltmarktführern der Kleinwaffen erworben haben, namentlich H&K und Rheinmetall aus Deutschland, enthält das Sortiment der Infanteriewaffen von POF jetzt verschiedene Versionen des Gewehrs G3, der Maschinenpistole MP5 und der Selbstverteidigungswaffe SMG-PK.“ Die SMG-PK gleicht der Maschinenpistole MP5K von Heckler & Koch bis ins Detail, es handelt sich offensichtlich um eine Kopie. Auf diese Weise emanzipieren sich die Pakistani von den deutschen Ingenieuren. Aber auch der Iran, nicht unbedingt ein Waffenbruder der Bundesrepublik, profitiert von deutscher Wehrtechnik. Er hat ebenfalls mehrere Versionen des G3 im Angebot, von denen er Anfang der 90er-Jahre angeblich 50.000 Stück in den Sudan geliefert hat. Die kontinuierliche Versorgung soll das G3 zum zweithäufigsten Gewehr im Südsudan gemacht haben. Wenn es stimmt, was Alexander Lurz, Kollege von Deckert beim BITS, über die pakistanische Geschäftstüchtigkeit mit dem deutschen Sturmgewehr herausbekommen hat, kann man sich über die abgeschlossenen Lizenzverträge nur wundern. Er vermutet das Gewehr in großer Zahl bei den irakischen Streitkräften: „Ende 2004 schlossen eine ira-kische Einkaufsdelegation und die Pakistan Ord-nance Factories einen Vertrag über die Lieferung von Waffen und Munition im Wert von 49 Millionen Dollar. Die Vertragsdetails sind nicht bekannt, das G3 war allerdings Teil des auf die irakischen Bedürfnisse zugeschnittenen Angebots.“
Anfang des Jahres wurde ein weiterer, verschlungener Vertriebsweg in den Irak publik: Durch die Zusammenarbeit von Heckler & Koch mit der privaten amerikanischen Sicherheitsfirma Blackwater kamen deutsche Gewehre in diesem Land zum Einsatz. Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium bestreitet, eine Lieferung von H&K an Blackwater genehmigt zu haben.
Der Export von Waffen und Rüstungsgütern muss von der Bundesregierung abgesegnet werden. Über jede Patrone, die das Land verlässt, wird Buch geführt. Doch die Zahlen sind trügerisch: Die Waffen deutschen Ursprungs, die im Ausland hergestellt werden, tauchen in deutschen Statistiken nicht auf.
Die Bundesrepublik engagiert sich mit anderen Staaten seit Längerem für einen internationalen Vertrag, der die Ausfuhr von „small arms“ und „light weapons“ erheblich erschwert. Dazu zählen alle Waffen, für deren Bedienung oder Marschtransport maximal zwei Personen nötig sind. Gleichwohl profitieren auch deutsche Firmen von der Weigerung der USA, solch einen Vertrag zuzulassen.
Seit 1999 legt die Bundesregierung einen jährlichen Rüstungsexportbericht vor. Es ist jedoch schwierig, die Aussagen dieses Dokuments richtig einzuordnen. So vermeldet das Wirtschaftsministerium etwa, die Ausfuhr von Kleinwaffen an arme Länder sei von 2005 auf 2006 gesunken. Die „Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung“ (GKKE) rückt diese Aussage jedoch zurecht: Zwischen 1996 und 2006 hat sich die deutsche Ausfuhr beinahe verzehnfacht.
„Der Rüstungsexportbericht 2006 kann gar nicht debattiert werden“, sagt Paul Schäfer. Der Bundestagsabgeordnete der Linken ist Mitglied im Verteidigungsausschuss sowie im Unterausschuss Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung. Dem Rüstungsexportbericht fehle die nötige Voraussetzung, sagt Schäfer, eine wichtige Formalie: die Bundestagsdrucksachen-Nummer. Ein Bericht, dem diese Nummer fehlt, kommt nicht auf die Tagesordnung des Parlaments, und sei er noch so wichtig.
Dieser Umgang mit dem Report über Rüstungskontrolle ist nicht zufällig. Als er dem zuständigen Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ende vergangenen Jahres zugeleitet wurde, trug er schon den Vermerk von Jürgen Grabowski aus dem Wirtschaftsministerium, Abteilung PA 9: „Eine Verteilung als Bundestagsdrucksache ist nicht vorgesehen“. Damit teilt die Datensammlung das Schicksal der Rüstungsexportberichte 2003, 2004 und 2005. Auch sie verschwanden in der bürokratischen Papierflut des Parlaments. Dies lässt nur einen Schluss zu: Die Betrachtung des Waffenhandels ist dem Ältestenrat des Bundestages offensichtlich nicht wichtig genug.
http://www.youtube.com/watch?v=Fglpv1ChbycAch du scheiße...
Und Hauptschüler sind ja die perfekten Soldaten,die eh nur kämpfen.
Und unbemannte Flugzeuge können von dicken computerfreaks gesteuert werden