@imislamdaham“Was erzählst du da? Natürlich haben die Serben das ethnische Säubern und Morden in Bosnien erst angefangen, als sie merkten, dass die UNO und die europäischen Staaten den Zerfall zumindest nicht aufhalten, teilweise auch aktiv unterstützen (Kroatien, teilweise Izetbegovic). Aber das ist doch wohl keine Rechtfertigung:“Im September 2001 wurde ja die
Bosnien- Anklage gegen Milosevic erhoben und wurde darin beschuldigt, während der Jahre 1992 bis 1995 die Verantwortung für das Töten von tausenden bosnischen Muslimen und bosnische Kroaten getragen zu haben.
Diese Anklage enthielt auch die
schwerste Beschuldigung gegen Milosevic, nämlich den
Tatbestand des Völkermordes.Im April 2002 wurden die drei Anklagen (Kroatien- Anklage, Kosovo und Bosnien- Anklage) zu einem einheitlichen Prozess zusammengeführt. Die von der Appellationskammer des Tribunals akzeptierte Begründung der Anklagebehörde lautete, dass es im verbrecherischen Handeln des Angeklagten immer nur eine Strategie, ein Schema und einen Plan gegeben habe.
Es habe nämlich ein gemeinsames
verbrecherisches Unternehmen („joint criminal enterprise“) angeführt, dessen
Ziel die Schaffung von Gross-Serbien durch gewaltsame Vertreibung der nicht-serbischen Bevölkerung gewesen sei.
Zum Beweis der Anklage gegen Slobodan Milosevic rief die Behörde der Chefanklägerin C. del Ponte, die im September 1999 dieses Amt von Louise Arbour übernahm, vom 18. Februar 2002 bis 12. Februar 2004
insgesamt 296 Zeugen auf und verhörte sie in der Folge.
Schon der erste zeuge der Anklage, Mahmut Bakalli, der frühere Vorsitzende der Kommunistischen Partei des Kosovo und spätere Berater der UCK bei den Verhandlungen in Rambouillet, war kein Erfolg.
Am 19. Februar 2002
scheiterte Bakalli gründlich im Kreuzverhör
mit seiner Behauptung, die serbischen Behörden hätten im Kosovo ein Apartheid- System für die Albaner eingeführt. Vollen Ernstes behauptete er u.a., Milosevic hätte im Kosovo ein Apartheid-System errichtet, indem er dort dasselbe Schulprogramm eingeführt habe wie im Rest Serbiens.
Das peinliche war dann, als Milosevic den Soziologieprofesor fragte, ob er denn erklären könne, was Apartheid bedeute…schnell zeichnete sich in der Beweisführung der Anklage ein Grundprinzip ab, das lautete:
Je monströser die zur Last gelegte Beschuldigung, desto dünner der Beweis und desto unzuverlässiger der Zeuge.Ein Grossteil der Zeugen berichtete von Verbrechen der serbisch-jugoslawischen Polizei und Armee, die sie beobachtet hätten oder deren Opfer sie persönlich gewesen seien. Angesichts der zahlreichen Verbrechen, die zweifelsohne überall verübt worden waren, ist es erstaunlich, dass viele gerade dieser Zeugen sich
unglaubwürdig machten. Im Kreuzverhör
widersprachen sie sich oft oder mussten
sachliche Unwahrheiten in ihrer Aussage erklären.
Z.B. der angeblich Überlebende
Milazim Thaqi (drei Kugeln sind ihm aus der Jacke gefallen), der aus 11 Meter von einem Polizisten im Kugelhagel niedergemäht sein solle und wie durch ein Wunder dies überlebt haben solle oder mehrer Zeugen welche berichten, dass
mehrere jugolsawische Flugzeuge bombardierungen vorgenommen haben sollen.
Doch im Kreuzverhör stellte es sich jedoch heraus, dass es sich um
Luftangriffe der NATO handelte, die von der Allianz auch öffentlich zugegeben und bedauert wurden.
Kollateralschäden also… solche und ähnliche Peinlichkeiten musste sich die Anklage mehrmals anhören.
Zeugen unter der Rubrik Opfer, dabei handelt es sich um Bürger aus dem Kosovo, Kroatien und Bosnien, die davon berichten, was ihnen seitens der Polizei oder Armee widerfahren war. Es gabe darunter Zeugen mit
authentischen und erschütternden Berichten, aber auch mehrere, die es mit der Wahrheit offensichtlich nicht so genau nahmen und ihre Zahl beläuft sich auf Dutzende.
Mehrer Kosovo-Albaner behaupteten als Belastungszeugen z.B.,
von jugoslawischen Flugzeugen bombardiert worden zu sein und/oder
nie von einer UCK gehört zu haben. Ersteres ist schlechterdings unmöglich, da während des Kosovo- Krieges nachweislich
kein einziges Flugzeug der jugoslawischen Streitkräfte aufstieg und Zweiteres ist
vollkommen unglaubwürdig.Die grosse Anzahl ähnlicher Belastungszeugen machte schon in der ersten Phase des Prozesses die
Beweisführung der Anklage äusserst unglaubwürdig. Ein Problem auch bei den authentischen Opfer- Zeugen blieb allerdings, dass eine direkte oder indirekte Verantwortung des Angeklagten für die an ihnen begangenen Verbrechen überhaupt nicht oder nicht eindeutig zu beweisen war.
Die Gesamtanklage gegen Slobodan Milosevic zählte 66 Anklagepunkte. Sie bezogen sich auf viele schwer wiegende Verbrechen: von Mord und Deportation bis Völkermord. Der geographische Raum der in der Anklage angeführten Verbrechen umfasste Kroatien, Bosnien und den Kosovo, der
Zeitraum die Periode 1991 bis 1999.Der überwältigenden Mehrzahl der Medien gab eine dermassen monströse Anklage gegen eine Person nicht einmal zu denken, denn sie gingen
wie selbstverständlich davon aus, dass
die Beweise kein Problem bereiten dürften. Milosevic werde
unter der Last der Beweise zusammenbrechen, versprach Chefanklägerin del Ponte mehrmals. Es kam anders…
Nach dem Tod des Angeklagten sei doch ein Fehler gewesen. Man hätte sich auf einige beweisbare Punkte konzentrieren sollen, dann wäre längst ein Schuldspruch –selbstverständlich lebenslänglich- erreicht worden. Nur verrieten sie nicht, welche Punkte es hätte sein sollen…? ~^