@hollawaldfeeAuch ich war einmal überzeugt, meine Stelle sei sicher. Meine Motivation war hoch.
Spezialausbildung sei ein Garant für einen sicheren Arbeitsplatz, hieß es.
Infrastruktur ist bekanntlich ortsgebunden. Entstörung und Instandhaltung muss sein.
Es kann doch nicht werden, wie in der DDR? Alles auf Verschleiß fahren.
Dachte ich.
Eines Tages kamen (De-) Motivationsträner.
Wir hörten: "Keiner ist unersetzbar"
Die Hälfte der Stellen war von einem Tag auf den anderen weg.
Ohne Rücksicht auf irgendwas, ab in eine Beschäftigungsgesellschaft.
Dieses Spiel wiederholte sich alle zwei Jahre.
Der Rest versuchte, die Arbeit zu schaffen.
Mein Chef riet mir: "Mach doch nur noch das allernötigste, damit du es wenigstens halbwegs schaffst.
Er wusste nicht, dass ich das schon lange tat...
Ich wurde langsam krank.
Als dann wieder die Zeit des Abbaus nahte, nahm ich ein Angebot an, mit Abfindung zu gehen, ich wollte einfach nur noch überleben und meine Motivation war schon lange am Boden.
Ich habe gelernt, wenn Infrastruktur privatisiert wird, wird sie auf Verschleiß gefahren.
Davon erfährt die Öffentlichkeit nichts.
Irgendwann wird es offenbar, dann war es ein Naturereignis und die Staatskasse ist wieder gefragt.
So ist es mit unserer gesamten Infrastruktur und allem, was nicht provitabel ist.
"Keiner ist unersetzbar" STIMMT IMMER, denn im Zweifel wird man einfach nicht ersetzt, bleibt die Arbeit einfach liegen und wenn es sich um Pflegebedürftige in ihren Betten handelt.
Jede Arbeit kann im Kapitalismus liegenbleiben.
Nichts ist nötig, so lange es keinen Profit bringt.