Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

@eckhart

Ganz ohne Zinsen geht nicht. Denn durch wachsende Wirtschaft werden neue Werte geschaffen, die in ihrem Wertezufluss auch in die Währung einfließen. Um also einer Deflation (welche weitaus schlimmer wäre) vorzubeugen, passt man (im besten Fall!) die Geldmenge an den Wertezuwachs an. Es entsteht also zwangsläufig eine Inflation und dies bedeutet, dass gespartes Geld weniger wert werden würde. Und um dies auszugleichen (real: ebenfalls bestenfalls! ;) ), gibt es Zinsen.
Natürlich gibt es Zinsen auch dafür, dass die Bank mit dem Geld wirtschaften kann, aber dies wäre dann BWL und wir sind gerade bei VWL

@Valentini

Valentini schrieb:aber dies wäre dann BWL und wir sind gerade bei VWL

Und ich meinte das Ganze ausschließlich aus Sicht der WWL ! ;)

Für noch noch noch .... virtuelleres ??? kann man irgendwann keine Zinsen mehr aufbringen.
Dann steht etwas grundlegendes an.
So langsam setzt sich diese Erkenntnis unter den Denkern weltweit durch.

Natürlich ohne zu wissen, wie denn das in geordneter Weise bewerkstelligt werden könnte.

Es liegt auf der Hand, dass man dadurch zur Untätigkeit verbannt ist.
Die Spieltheorie prägt für diesen erzwungenen Zustand der Untätigkeit, in dem wir uns gerade befinden, die Bezeichnung "Gefangenendilemma"

Zur Verdeutlichung der Vielfältigkeit der Situationen in den verschiedensten Fachgebieten, die mit dem Gefangenendilemma vergleichbar sind, darzustellen, dieser Link:
http://www.google.de/search?hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&q=gefangenendilemma&start=140&sa=N
Nein, ich habe das absichtlich gemacht mit diesem Link !

Ob in der Quantenphysik, in der Transaktion zwischen zwei Händlern oder in der ausweglosen Konstellation, in der die ganze Menschheit zunehmend gefangen ist,
überall tritt das gleiche Phänomen zutage.

Die Lösungsmöglichkeiten:
1. (noch utopisch)
* Anständigkeit (eher kooperieren) und
* Nachsichtigkeit (auch mal eine defection des anderen verzeihen).

2. (unbekanntes Terrain)
*RESET

Was ist uns lieber ?
Mir eindeutig 1. !

Das Ende des Kapitalismus liegt klar vor Augen, er wird sich ändern, aber nicht untergehen. Die Rechnungen oder Schulden werden einfach anders definiert.

Valentini schrieb:Ganz ohne Zinsen geht nicht.

Hab noch nicht so recht kapiert, warum das so ist-könnte es sich evtl um eine gigantische Massenmanipulation handeln?

Wenn mein Geld automatisch durch Inflation immer weniger wert wird,frage ich mich warum eigentlich?
und wer bewirkt dies-warum? Und warum ist dies steuerbar-evtl nur, damit gesteuert werden kann - ohne gesteuert zu werden?
Und welche Gegenleistung wird erbracht-bzw-wer will was von wem?

und wann kippt das Verhältniss-mit welchen Folgen?

@AUMNGH44
Durch die Geldmenge wird das Geld weniger wert.

Bewirkt wird dies durch die Zentralbanken und die Cooperations, die diese lenken.

@mitras

mitras schrieb:Durch die Geldmenge wird das Geld weniger wert.

Bewirkt wird dies durch die Zentralbanken und die Cooperations, die diese lenken.

Virtuelles Kapital, welches nach Rendite giert, gibt es jede Menge und es wächst exponentiell.
Virtuell, weil es weder mit Waren noch mit Leisungen gedeckt ist.
Das Kapital ist selbst zur virtuellen Ware geworden und will sich mit sich selbst vermehren.

Es findet den Weg der Investition in die Realwirtschaft nicht mehr.
In der Realwirtschaft wird das Geld mit jeder kapitalgedeckten Altersvorsorge und mit jeder Umschuldung der Staatschulden und Zinszahlung knapper und knapper.

Die knappe Liquidität der Realwirtschaft bewirkt den allgegenwätigen kulturvernichtenden unmenschlichen Kostendruck - den Terror der Ökonomie.
Das wenige Geld fließt schneller und fehlt trotzdem an allen Ecken und Enden.
Die Kapitalmärkte haben sich abgekoppelt und entziehen der Realwirtschaft ständig mehr, als sie ihr leihen. - Was sich als Stillstand darstellt -
Da die Geldumlaufgeschwindigkeit im Gesamten gemessen wird, ist sie statistisch insgesamt bedrohlich gesunken.

@Eckehart
Ich sehe die Banken immer noch als Anhängsel von Kooperationen und Staaten. Diese bestimmen den Geldwert, nicht nur über den Zins. Weitere Mechanismen wie benotende = bewertende Schule und affirmierende Werbung müssen hinzutreten, um Massen in eine Richtung zu lenken, um kaufen zu wollen und arbeiten zu müssen.

@AUMNGH44
Wenn mein Geld automatisch durch Inflation immer weniger wert wird,frage ich mich warum eigentlich? und wer bewirkt dies-warum? Und warum ist dies steuerbar-evtl nur, damit gesteuert werden kann - ohne gesteuert zu werden?"

Das Ziel der EZB (wie seinerzeit der Bundesbank) z.B. ist ja genau deshalb ausschließlich die Preisniveaustabilität. Anders als z.B. die FED, die auch Wirtschaftswachstum als Ziel definiert hat, was einen enormen Zielkonflikt beinhaltet.

Das Geld soll also eben möglichst nicht weniger wert werden. Wobei das "Geld" nicht nur das Guthaben ist, sondern alle Erträge. In Kapitalerträgen und auch in Lohnforderungen wird die (erwartete) Inflationsrate immer berücksichtigt, also z.B. Nominalzins(oder Lohn)+Inflationsrate.
Eine tatsächliche Inflationsrate, sofern sie klein genug ist, ist kein Problem, sofern für Stabilität gesorgt wird. Problematisch wird es erst, wenn die erwartete Inflationsrate deutlich steigt.
Um eine solche Stabilität zu erreichen, haben wir ein vom Staat (von den Politikern besser) unabhängiges Zentralbanksystem. Auf die Idee, durch expansive Geldpolitik staatliche Einnahmen zu generieren, kam man schon vor ewiger Zeit. Gut, dass das hier nicht geht.
Kurzfristig gibt es auch die Möglichkeit, durch höhere Inflation Wirtschaftswachtum herbeizuführen (Phillips usw.), allerdings nur kurzfristig. Es gibt ja dieses alte Schmidt-Zitat aus den 70ern: lieber mehr Inflation und dafür mehr Arbeitsplätze. Funktioniert langfristig nicht und zum Glück haben Politiker hier darüber keine Entscheidungsgewalt.
Anders bei der Bank of England, wo das Parlament die angestrebte Inflationsrate vorgibt.
Ist schon richtig nett hier.

Angst vor irgendeiner extremen Inflation sind im Euroraum völlig unbegründet.
Den Miniwertverlust Deines Geldes wirst Du bei 2% nie merken, der existiert nur in der Theorie (Problem der Anpassung der Preisindizes).

frage an die fachmänner und frauen.

fällt es auch in den begriff inflation. wenn nach einer währungumstellung, z.b. von DM auf euro, die kugel eis, jetzt 80 cent kostet und zuvor 80 pfennig?

oder

gehört es auch zur inflation, wenn das paket wurst, zwar immer noch z.b.1,99 euro kostet, jedoch die menge sich verringert hat??

mae_thoranee schrieb:...wenn das paket wurst,...

Das ist quasi bei relativgegebener Preisstabilität eine Deflation der Wurst ;)

In meiner Kindheit, kann mich noch erinnern, kostete die Kugel Eis mal 25 Pfennig, das war ca. 1979. Heute kostet sie je nach Standort zwischen 70 Cent und aufwärts, also umgerechnet grob 140 Pfennig. Das macht eine Preiserhöhung von ca. 600 Prozent in ca. 30 Jahren, kommt mir zuviel vor für 2%.

In den 50er Jahren, hörte ich, soll ein Ei 30 Pfennig gekostet haben.

Da bleibt einfach nichts übrig von der Logik von 2%.

@mitras


Du darfst halt keine Einzelbeispiele dafür heranziehen. Die haben sich natürlich besonders ins Gedächtnis geprägt, gerade weil hier die Preissteigerungen enorm waren und sowas nunmal besser hängen bleibt. Die Inflation wird aber über den gesamten Warenkorb und nicht über einzelne Posten berechnet!

@mitras

Im Gegenzug sind Lebensmittel wie z. B. Fleisch sogar billiger geworden

Wenn mein Geld automatisch durch Inflation immer weniger wert wird,frage ich mich warum eigentlich?
und wer bewirkt dies-warum? Und warum ist dies steuerbar-evtl nur, damit gesteuert werden kann - ohne gesteuert zu werden?
Und welche Gegenleistung wird erbracht-bzw-wer will was von wem?
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Weil sich die Geldmenge und das zu verfügung stehende Waren und Dienstleistungsangbeot ständig ändern.


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Weitere Mechanismen wie benotende = bewertende Schule und affirmierende Werbung müssen hinzutreten, um Massen in eine Richtung zu lenken, um kaufen zu wollen und arbeiten zu müssen
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ohohoh, bitte mehr Wissen weniger Glauben und Hexenjagd.

vielelicht liest sich hier der ein oder andere erstmal in die Micorökonomie ein, und dann über Grundlegende Geldwirtschaft.

@Valentini
Fleisch ist biliger geworden, Eier auch, einerseits durch massentierhalterische Quälproduktion, durch sinkende Lebensmittel-Stardards (u.a. Antibiotika im Fleisch, der Milch), durch Ausverkauf der 3. Welt (Soja als Tiernahrung) und durch verantwortungslose Poliktik - Fleisch wird EU-subventioniert.

Die Inflationsrate ist völlig unerheblich was die Kaufkraft anbetrifft, entscheidend ist, ob die Grundgüter, Nahrung, Wohnung, Gesundheit, Soziales, Bildung, bezahlt werden können.

Und ich sehe hier ein Volk von asozialien Schafen, die sich in die Irre haben führen lassen und das Wort Wohlstand völlig falsch verstanden haben, nämlich als Reichtum der eigenen Familie.

Valentini schrieb:Im Gegenzug sind Lebensmittel wie z. B. Fleisch sogar billiger geworden

vielleicht im discounter...beim metzger des vertrauens eher weniger...

wenn ich meinen warenkorb nehme, und der beschränkt sich zumeist, auf dinge des tägl. lebens hauptsächlich nahrungsmitteln, dann ist es weitaus mehr als 2%...

früher 100gr. rinderhack 1,20 heute wenn er es im angebot hat 0.99 cent
oder meine lieblingssalami, die ungarische...früher 100gr. 2,49 DM heute same same nur in euro...ich könnte so fort fahren...

wenn ich meinen warenkorb nehme, und der beschränkt sich zumeist, auf dinge des tägl. lebens hauptsächlich nahrungsmitteln, dann ist es weitaus mehr als 2%...

oder nehme ich sprit oder , die öffentlichen transportmittel...seh ich das selbe...
früher kurzstrecke 1,10 dm heute 1,60 euro...



also in meinem warenkorb hats heftig inflationiert...wenn man das so nennt. und da soll mir jetzt keiner kommen und erzählen, das kommt dir nur so vor....

@mitras

Wie und wodurch etwas billiger geworden ist, fließt bei der Bewertung des Warenkorbes und der daraus ermittelten Inflation nicht ein. Aber halte auch mal einen PC vor Auge, der trotz extrem gestiegener Rechenkraft billiger wurde...
Das Problem der Inflationsberechnung ist die, das unterschiedliche Schichten ihr Geld für andere Dinge ausgeben. Auch spielt die Gewichtung der Berechnung eine große Rolle und die ist auch nicht realitätsentsprechend. Und wenn dann noch die Hedonik berücksichtigt wird, dann ist es völlig daneben.

@mae_thoranee
Beim Vergleich wird nicht einfach der Preis verglichen, sondern die Zeit, welche man damals für das entsprechende Gut arbeiten (und man geht vom durchschnittlichen Lohn aus) musste und wie lange man heute dafür arbeiten muss

@mitras

mitras schrieb:Die Inflationsrate ist völlig unerheblich was die Kaufkraft anbetrifft, entscheidend ist, ob die Grundgüter, Nahrung, Wohnung, Gesundheit, Soziales, Bildung, bezahlt werden können.

Die INflation bestimmt darüber, wieviel der Kaufkraft meines Geldes ich noch haben werde

ja eben, unterhaltungselektronik ist viel billiger geworden...nur die kauf ich nicht. vielleicht sollte man solche waren aus der inflationsberechnung rausnehmen und diese nur auf die lebenshaltungskosten beschränken. oder gesonderte inflationsraten.... unterschieden zwischen grundwaren und luxuswaren.

sonst wirds so schwammig und entspricht nicht der gefühlten und erlebten realität...der b und c klasse deutschen.....

@mae_thoranee

Ich bin auch für einen dreigliedrigen Warenkorb