Da füge ich doch schnell mal die Quelle von
@Hansi 's Beitrag hinzu :
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-47584415.html (Archiv-Version vom 07.02.2010)Hinter solchen Widersprüchen steckt System. Sie sind oft gerade dort zu beobachten, wo Öl und Gas, Gold, Silber und Kupfer, Diamanten, Rubine und Saphire gefördert werden. Ausgerechnet in jenen Staaten, die über große Rohstoffvorkommen verfügen, herrschen Armut und Elend, grassieren Krieg und Gewalt, ihre Volkswirtschaften haben den Anschluss an die Wissensgesellschaft verloren.
Reiche Böden, armes Volk: Dieses Phänomen ist nicht auf die Förderländer fossiler Brennstoffe beschränkt, es tritt auch dort auf, wo Metalle oder Mineralien abgebaut werden. In Staaten wie dem Kongo, wie Surinam oder Sierra Leone, die vom Bergbau abhängig sind, schrumpfte die Wirtschaft je Einwohner laut Berechnungen der Weltbank in den neunziger Jahren um fast 11 Prozent, während sie weltweit um 17 Prozent wuchs.
Wo ein Land von Bodenschätzen lebt, da sind oft autoritäre Regime an der Macht, die die Menschenrechte missachten und Minderheiten unterdrücken. Da ist die Kindersterblichkeit besonders hoch - im Kongo zum Beispiel liegt sie im östlichen Teil bei 41 Prozent - und die Lebenserwartung besonders niedrig. Da sind Korruption und Vetternwirtschaft allgegenwärtig. Da wird kaum ein Cent investiert, jedenfalls nicht in Straßen, Schulen und Krankenhäuser, sondern höchstens in Waffen.
Es ist ein fataler Mechanismus: Die Rohstoffe sind wertvoll, deshalb sind sie umkämpft. Dieser Kampf aber ist nur zu führen, weil er durch die Erlöse aus den Bodenschätzen finanziert wird. Und da die Ressourcen eine schier unerschöpfliche Geldquelle darstellen, zieht sich der Konflikt dahin, über Jahre und Jahrzehnte.
Zu Recht wehrten sich die Einheimischen gegen die Ausbeutung der Bodenschätze durch eine Zentralregierung, die ihrer Verantwortung bei der Verteilung der Rohstoffeinnahmen nicht gerecht werde, meint Addicks. "Ein großer Teil dieser Gelder findet sich regelmäßig auf ausländischen Privatkonten."
Die Vergangenheit hängt wie ein Schatten über vielen Rohstoffländern. Generationenlang haben die Industriestaaten die Kolonien ausgebeutet: Frankreich besorgte sich Kohle, Blei und Zink aus Indochina, die Belgier schürften im Kongo nach Gold, die Briten ließen in Südafrika nach Diamanten graben.
Danke
@Hansi , für die Aufklärung.
Hinzu kommt dass die immerwährenden Kriege um die Rohstoffe in Afrika für die Waffenexporte des Westen höchst lukrativ sind.
Ich habe gehört, dass Heckler & Koch in Afrika die "Rolex unter den Handfeuerwaffen" sei.