Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.202 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wirtschaft, Armut, Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

13.09.2009 um 22:20
@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:Du wirst doch nicht ernsthaft bestreiten wollen, dass ein Niedriglohnhaushalt extrem schlechte Zukunfts- und Bildungs-Chancen für seine Kinder bietet ? Oder ?
Gab es in der Vergangenheit keine Niedriglohnhaushalte? Trotzdem ist aus einigen etwas geworden. Das die Zeiten nun mal nicht besser werden, liegt ganz klar auf der Hand. Was früher nicht besser war, wird es in Zukunft auch nicht werden.
Zitat von eckharteckhart schrieb:" in der Regel nicht lange arbeitslos" - In welchem Land lebst Du ?
In Deutschland. Dazu ließ meinen obigen Post an gabrieldecloudo.
Firmen melden können" - Die Betonung liegt auf "können".
... und bieten Jobs für Löhne, von denen man nicht leben kann
Richtig, sie können sich melden. Und deine Qualifizierung und Werdegang gibst du in dem Profil an.

Beispiel:
Ich verdiene knapp 1100 Euro im Monat. (Hab nur ne 75% Stelle) Wenn ich Überstunden mache und sie mir ausbezahlen lasse, kann es auch etwas mehr sein.
Ich unterhalte eine Wohnung, ein Auto (+Nebenkosten aller Art wie Steuern,Reparatur, Neuanschaffungen etc), bin in sämtlichen Zusatzversicherungen, bin im Fitnessstudio angemeldet, gehe ab und zu ins Sonnenstudio,usw... und bin zudem nicht verschuldet. Was mache ich anders als Leute, die nur am Jammern sind? Ich haushalte mit meinem Geld einfach anders und nehme nicht für jeden Furz Kredite auf, um am Ende über meinen Zustand zu jammern.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Bestimmt bestreitest Du auch noch, dass für die hohe Anzahl an Arbeitslosen nicht genügend offene Stellen vorhanden sind ?
Das ist eine Theorie, die du aufgestellt hast. Wenn ich im Ausland einen Jobangebot mit guten Konditionen geboten bekomme, würde ich meine Tasche packen und auswandern, wenn ich hier nix bekäme. Unabhängig ob es eine Zeitarbeiterfirma ist oder nicht.Man kann nicht mit dem Argument kommen, dass eh nicht genügend Stellen zu vergeben sind, also bemühe ich mich erst gar nicht, nur weil es mal in irgend einem Artikel gestanden hat. Und ein Schlupfloch findet sich immer.

Was die Praktikantenstellen anbelangt, gebe ich dir recht. Allerdings kann ich von mir sagen, das Praktikas im Lebenslauf besser ankommen, als wenn eine Lücke vorhanden ist, wo man arbeitslos war.Wenn man das Gefühl hat, nur ausgebeutet zu werden, sollte man sich während der Praktikumszeit nach etwas anderem umsehen. ist aber meine Meinung.

Ich hab neben der FOS in verschiedenen Bereichen gejobbt, und ich würde es immer wieder so machen, weil mich das einfach weiter gebracht hat. Und ich hatte mehr Geld in der Tasche als jemand, der nichts getan hat, weil er lieber mit dem Argument "Ich muss ja lernen" gekommen ist.Alles eine Frage der Motivation.

Sicher könnte es einem besser gehen, das streite ich nicht ab. aber wenn ich mal in andere Länder sehe, dass dort teilweise die Situation noch besch*** ist als hier, bin ich dankbar, dass es mir trotz allem besser geht als ihnen. Ich belaste mich nicht mit negativdenken und jammern, nicht, solange ich für mich selbst handeln kann.


2x zitiertmelden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

13.09.2009 um 23:32
@NoSilence
Zitat von NoSilenceNoSilence schrieb:Man kann nicht mit dem Argument kommen, dass eh nicht genügend Stellen zu vergeben sind, also bemühe ich mich erst gar nicht, nur weil es mal in irgend einem Artikel gestanden hat.
Willst Du der Mehrheit der Arbeitslosen unterstellen, sie würden sich nicht bemühen ?
Ist die Wirklichkeit unwahr, nur weil sie mal in irgend einem Artikel gestanden hat ?
Wir alle sehen, dass in Deutschland massenhaft viel zu tun ist.
Jede Menge Arbeit bleibt unerledigt. Die gesamte Inrastruktur verrottet und wird auf Verschleiß gefahren. In Bildung, Pflege und Gesundheit wäre mehr als genug zu tun.
Aber es tut niemand, die Arbeit bleibt unerledigt liegen.
Die Stellen mussten aus Kostengründen gestrichen werden.
Es bräuchte niemand in Deutschland arbeitslos zu sein, wenn die Lohnforderungen nicht so hoch wären. Richtig ?

Du erfüllst die Flexibilitätsanforderungen der Wirtschaft hervorragend !
Wenn ich im Ausland einen Jobangebot mit guten Konditionen geboten bekomme, würde ich meine Tasche packen und auswandern, wenn ich hier nix bekäme. Unabhängig ob es eine Zeitarbeiterfirma ist oder nicht.
Und ein Schlupfloch findet sich immer.
Fehlt es uns Deiner Meinung nach an Flexibilität ?

Sind wir durch überzogene Lohnforderungen möglicherweise selbst Schuld, dass hier so viele der bitter notwendigen Arbeitsplätze aus Kostengründen entfallen sind ?

Eine angemessene Lohnzurückhaltung wird in Deutschland durch Hartz4- Aufstockung abgefedert !
Millionen von Arbeitsplätzen könnten heute noch bestehen, hätten wir sie durch Zugeständnisse gehalten.
Wir waren uns ja zu fein, den Gürtel enger zu schnallen - wir haben über unsere Verhältnisse gelebt. Richtig ?
Es bräuchte kein Arbeitsplatz ins Ausland verlagert werden und Du nicht übers Auswandern nachdenken.

Wir machen Urlaub in fernen Ländern und übersehen,
Zitat von NoSilenceNoSilence schrieb:dass dort teilweise die Situation noch besch*** ist als hier.
Statt dessen werden bei uns auch noch Mindestlöhne gefordert ... ;)
Zitat von NoSilenceNoSilence schrieb:Das die Zeiten nun mal nicht besser werden, liegt ganz klar auf der Hand. Was früher nicht besser war, wird es in Zukunft auch nicht werden.



1x zitiertmelden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 00:19
@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:Willst Du der Mehrheit der Arbeitslosen unterstellen, sie würden sich nicht bemühen ?
Zitat von eckharteckhart schrieb:Du erfüllst die Flexibilitätsanforderungen der Wirtschaft hervorragend !
Hm, kann dir da nicht so ganz folgen. Du unterstellst mir das ich denke, dass Arbeitslose sich nicht bemühen, aber im Gegenzug prangerst du meine Flexibilität an. Passt irgendwo nicht ganz zusammen.

Was erwartest du denn? Das man einen Job bekommt, der direkt vor der Haustür liegt und man dort mind. 3000 Netto verdient? Dazu am besten noch ein Begrüßungsgeld von 10 000 Euro erhält+Villa+Auto?
Glaubst du, dass sich die Lage ändern wird, wenn du auf Allmystery deinen Unmut im Thread "Kapitalismus, die Ausgeburt der Hölle" kund tust?

Die Globalisierung wurde von der Mehrheit gewollt. Dazu braucht man sich nur die Wahlergebnisse alle 4 Jahre anzusehen.
Wie viele von den Leuten schimpfen auf das System, aber wählen immer die selben, wenn sie an der Wahlurne stehen. Wie viele Menschen gehen auf die Straße, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Merkst du was?

Das negative Denken der Menschen ist ihr Verschleiß.
Wenn man mal in die Vergangenheit zurück geht und mal unsere Großeltern nimmt. Sie sind oft Kilometerweit zu Fuß auf die Arbeit gelatscht, hatten einen Lohn der noch nicht mal an die 500 DM Grenze ging. Dazu haben sie von morgens bis abends geplotzt.

Die meisten Menschen machen den selben Fehler immer wieder: Sie quatschen zuviel und handeln zu wenig.


1x zitiertmelden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 00:31
@NoSilence
Hey, ich gebe dir voll zustimmung. Mach weiter so, echt gute Beiträge. :)


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 00:47
@md.teach

Danke für die Blumen :)


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 00:49
Im Kern habt ihr beide Recht und eure Argumente widersprechen sich nicht, aber vielleicht - typisch deutsch? - werden auch Widersprüche durch unzulässige Generalisierung von Aussagen gefunden, auch wenn gar keine vorhanden sind. Ich denke, da versteht einer den anderen nicht.

Wir sind auch hierzulande - durch unsere sozialen Puffersysteme getäuscht - sehr weit von einer gerechten Wirtschaft entfernt. Für den einzelnen kann es bitter sein in Deutschland, vor allem weil hier Status und Arbeit haben sehr eng miteinander verpflochten sind. Was sagt es über den Charakter eines Menschen aus, auf andere herab schaut oder über sie zu spottet?

Wie gehen wir immer noch mit Tier und Natur um, wie nutzen wir die verfügbare Freizeit für ein besseres Miteinander, ist die fehlende Arbeit unser größtes Problem oder versteckt sich dahinter nicht ein ganz anderes, tieferes Problem des fehlenden sozialen Miteinanders?

Der Traum, dass industrielle Arbeit den großen Sinn im Leben geben kann, weil damit unsere Bedürfnisse erfüllt werden, diesen Traum sollte man schon genau prüfen. Früher war Arebeit schwer und notwendig, heute dient sie dazu, am Konsum teilzunehmen und ist der Tribut, den wir für Luxusbedürfnisse erfüllen müssen, die wir als solche natürlich schon durch Gewohnheit nicht als solche empfinden.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 01:10
@NoSilence

Ich prangere Deine Flexibilität an ?
Warum sollte ich das tun ?
Das war lediglich eine Feststellung !!!
Du entsprichst dem Idealbild der Wirtschaft !

Ich habe nur Überlegungen angestellt:
Wenn wir alle so wären, gäbe es weniger Probleme ?
Lohnzurückhaltung und Kaufzurückhaltung von uns allen wäre wahrlich besser als zu glauben:
Zitat von NoSilenceNoSilence schrieb: dass sich die Lage ändern wird, wenn du auf Allmystery deinen Unmut im Thread "Kapitalismus, die Ausgeburt der Hölle" kund tust?
Zitat von NoSilenceNoSilence schrieb:Wenn man mal in die Vergangenheit zurück geht und mal unsere Großeltern nimmt. Sie sind oft Kilometerweit zu Fuß auf die Arbeit gelatscht, hatten einen Lohn der noch nicht mal an die 500 DM Grenze ging. Dazu haben sie von morgens bis abends geplotzt.
Statt der Großeltern kannst Du auch mich nehmen, du unterschätzt bei weitem mein Alter.
Was hast Du für Vorstellungen ? Von 500 DM hätte ich geträumt.
Was soll solch Rotz:
Zitat von NoSilenceNoSilence schrieb:Was erwartest du denn? Das man einen Job bekommt, der direkt vor der Haustür liegt und man dort mind. 3000 Netto verdient? Dazu am besten noch ein Begrüßungsgeld von 10 000 Euro erhält+Villa+Auto?
Ich erwarte dass der Kapitalismus am schnellsten an sich selbst verreckt, wenn wir uns ihm willfährig verhalten.
Jeder Protest, jedes aufmerksam machen auf die Missstände, jede ungünstig für das System ausgehende Wahl verlängert das Leiden, das Überleben dieses kurz vor dem Todeskampf stehenden Systems.
Wir müssten alle sein, wie Du !
Je willfähriger wir sind, desto ungebremster und schneller kommt der Crash.
Das denke ich.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 01:35
@eckhart

Wir leben nun mal in einer Konsumgesellschaft. Wir haben den Hang, uns mit Geld aufzuwerten. Fernseher waren früher zum Beispiel Luxusgut. Heute ist er zusammen mit DVD Player,PC und Konsolen in allen Haushalten zu finden.Gehört quasi zur Grundausstattung. Wenn man sich heutzutage keinen Fernseher leisten kann, gilt man hierzulande als arm und mittellos. Das ist traurig. Einen Fernseher benötigt man nicht unbedingt. Wenn ich über aktuelle Geschehnisse informiert sein will, kann ich auch genauso gut die Tageszeitung kaufen. Und selbst dort steht überwiegend nur Klatsch drin.

Wenn man sich am Kiosk mal die Illustrierten ansieht, sind die Titelthemen meist, was in anderen Königshäusern passiert, wer wen geheiratet hat, wer von wem ein Kind erwartet und welche Diät gerade "in" ist.

Aber selten liest man was über schlimme Zustände in anderen Ländern wie Kindersoldaten, Kinderarbeit, Krieg, usw....
Was erwartest du von Menschen, die sich mehr für Promis interessieren, als irgendwelche Mißstände in dritte Welt Länder?

Eher setze ich mich für Menschen ein, denen es wirklich beschissen geht, die in Gebieten leben müssen, wo es keine Schulen, Arbeitsamt und Hartz 4 gibt, wo das Prinzip"Friß oder stirb" gilt, wo sie täglich vom Leben bedroht sind und um ihr überleben kämpfen müssen, als mich hier über Löhne aufzuregen.
Klar könnte ich mehr verdienen, aber ich habe eine Arbeit die mich erfüllt, trotz das ich nicht viel verdiene. Ich weiß das ich ein Dach über den Kopf habe, das ich ein Auto habe, mit dem ich mobil bin. Das ich auch ohne Auto dank öffentliche Verkehrsmittel in die Stadt komme, dass ein Lebensmittelgeschäft um die Ecke ist, so dass ich bequem einkaufen gehen kann, um meinen Hunger zu stillen.
ich bin dankbar in einem Land leben zu dürfen, wo ein soziales Netz herrscht.

Mich über Manager oder Politiker aufzuregen, kostet nur unnötig Energie.Ich weiß, dass die Menschen, so lange sie noch nicht richtig am Boden liegen, immer der selben Partei ihre Stimme geben. So lange wird sich nichts ändern.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 01:48
@eckhart

Wir unterstützen alle die Mißstände, die auf der Welt passieren, in dem wir Kredite aufnehmen, in dem wir Kreditkarten nutzen, wir unseren Urlaub lieber in einem 5 Sterne Hotel machen, anstatt in Krisengebiete zu reisen, unter dem Motto das ja etwas passieren könnte. Uns Gegenstände wie Autos, elektronische Geräte, usw... auf pump kaufen.In dem wir Bankkonten eröffnen.....

Wir sind zu abhängig vom großen Mammon. Ohne wären wir aufgeschmissen. und deswegen verlangen wir nach mehr, um mit dem Mainstream mithalten zu können.
Nicht der Kapitalismus ist das Problem, sondern der Mensch, der ihn erschafft und unterstützt. Und da hängen wir alle mit drin.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 08:06
Jedes System ist ein Problem, solange es aus Geld besteht.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 08:09
jedes system hat ein problem, solang der mensch darin agiert. selbst wenn man geld gegen etwas anderes austauscht, so bleibt der risikofaktor mensch bestehen, der getrieben wird durch gier, machtgeilheit etc....


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 08:12
Das Geld veranlasst die Menschen noch gieriger zu sein, so will jeder mehr haben um besser zu leben, weil nur durch Geld kann man heute ein Gutes Leben haben, würden die Menschen wieder lernen auf eigenen Beinen zu stehen, ohne Geld zu leben, ohne Herrscher, dann wäre es das wahre Leben.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 08:18
Aber es stimmt, es werden immer Menschen geben, die dein Essen haben wollen, dein Trinken, deine Frau, dein Land.

Kein Mensch ist perfekt, das gehört nunmal in usnerer Natur, aber es gehört nicht in unserer Natur nach ein unterdrückten System mit Geld zu leben, wir sind alle passiv in Gefängnisse eingesperrt und können unser wahres Leben der Freiheit nicht entfalten.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 08:26
@Braveheart17

Ich seh das eigentlich andersherum: Erst die Möglichkeit ohne Probleme meine Arbeitsleistung in Verhältnis zu anderen zu setzen und damit die Möglichkeit, mich auf das zu konzentrieren was ich wirklich kann, gibt mir die Möglichkeit frei zu leben.

Sobald eine Gesellschaft spezialisierte Berufe entwickelt, muss eine Möglichkeit des Tauschhandels gegeben sein, Geld als universelles Tauschobjekt ist einfach nur irre praktisch. Nun kann ich mich in die Gesellschaft mit dem was ich wirklich kann einbringen und von der Expertise anderer profitieren, indem ich deren Waren/Dienstleistungen mit meiner Leistung aufwiege...l

Ich mag mir kaum vorstellen, wie das wäre, wenn ich alle für mich wichtigen Dinge selber herstellen müsste/tun müsste.

Wie gesagt: erst durch die Spezialisierung der Berufe und die freie Wahl derer, habe ich überhaupt die Möglichkeit in gewisser Hinsicht frei zu sein.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 08:28
geh ich recht in der annahme, dass du auf einen tauschhandel als alternative zielst? alles schön und gut, jedoch bei der aktuellen erdbevölkerungszahl nicht umsetzbar. gäbe es genug platz und resourcen, dann wäre das eine alternative, aber so geht es leider nicht. was für alternativen zum geldsystem gibt es denn noch, ausser tauschhandel?

und herrscher, resp. rudelführer, gab und gibt es seit je her. ob bei uns menschen oder im tierreich. was für eine alternative schwebt dir dazu vor?


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 09:26
Tauschhandel? LOL

Wie soll das denn gehen, das funktioniert ja gar nicht in unserer heutigen Zeit


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 11:16
@NoSilence
Na, wo ist das Problem ?
Wir sind gar nicht so weit auseinander.
Ich weiß nicht, ob und was Du früher von mir gelesen hast.
Aber desillusioniert bin ich schon lange, schon zu Zeiten, als ich den Westen nur aus dem Fernsehen kannte.
Die Begeisterung "Heute kaufen, morgen bezahlen" hat mich schon von Anfang an befremdet. Ich habe mich immer gefragt, können die nicht rechnen ?
In Diskussionen wurden mir immer abenteuerliche persönliche Steuersparmodelle entgegengehalten.
Mag sein, dass das mathematisch funktionierte.
Aber es bleibt eine Tatsache, dass hohe Gewinne nur gemacht werden können, wenn sich andere verschulden. Durch die Steuersparmodelle wird nur der Staat (wir alle) mit ins persönliche Schuldenboot geholt.
Später, als mir selbst die Möglichkeit offen stand, habe ich bis heute nie Kredite in Anspruch genommen, obwohl es gegenüber der Familie ständiger Überzeugungsarbeit bedarf.
Der exponentiellen Vermehrung des Zinseszinses steht stets die exponentielle Vermehrung der Schulden entgegen. Über diese Tatsache ist sich erstaunlicherweise kaum jemand bewusst.

Über den Geisteszustand unseres Volkes, aber auch der Weltbevölkerung mache ich mir keine Illusionen.
Die Schuld, wie es zu diesem Zustand (der Verblödung) kommen konnte, muss man aber doch denen geben, die die (noch-) Gewinner dieser Situation sind.
Und das mache ich im Prinzip.
Eine Möglichkeit, sie in die Knie zu zwingen, wäre die Verweigerung.
Die Verweigerung der gesamten kartesianischen Lebensart.
Dem steht wie ein Fels die Geisteshaltung, zumindest der Völker der Industrienationen entgegen.
Franz Josef Radermacher beschreibt diese Situation (aus anderen Gründen) sehr richtig mit einer Konstellation der Spieltheorie, dem Gefangenendilemma.
Ich mache mir keine Illusionen, das System ändern zu können oder etwa nur an Stellschrauben zu drehen, wie es viele hier für erfolgversprechend halten.
Die obersten Zehntausend (weltweit mehr) haben sich mit ihrem virtuellen Vermögen längst noch oben verabschiedet.
Was uns bleibt, sind die explodierenden Schulden, unter denen wir den Rücken ehrerbietig krümmen und uns um die Berechtigung von Vermögenssteuern streiten.
Vermögenssteuern, die die explodierenden virtuellen Vermögen längst nicht mehr erfassen können.
Wenn die Menschen aufwachen würden, müssten sie merken, dass virtuellen Vermögen keine realen Schulden entstehen können.
Dass unsere Schulden real sind, wird uns nur vorgemacht.
Unsere Schulden sind längst virtuell. Sie dienen einzig und allein dazu, uns einem unmenschlichen Kostendruck auszusetzen.
Der Kostendruck ist eine Trugbild, eine Chimäre.
Wir leben unter dem Terror der Ökonomie.
Privatisierung um jeden Preis, Lohndrückerei usw. dienen wiederum dazu, das Kaufverhalten hin zu Discountern zu verschieben, was wiederum die Ausbeutung der dritten Welt (Kinderarbeit usw.) befördert.
Alles ist mit allem verknüpft und nicht aufzubrechen (wegen unserem Geisteszustand).

Über all das und noch viel mehr, bin ich mir im Klaren.
Genau deshalb kann man sich nur persönlich verweigern und den Zusammenschluss mit Gleichgesinnten suchen.
Damit sich die Gleichgesinnten mehren, sind aber alternative, nicht von den Denkfabriken produzierte Informationen nötig.
Diese Informationen können "wie das Aufregen über Manager und Politiker" aussehen.
Das kostet zwar Energie, aber erreicht im Untergrund viel.
Jeder Einzelne, der umdenkt, ist wichtig - nicht um das System zu stürzen ! Nein !
Das erledigt das System selbst.
Es geht um das "Nach dem Crash". Es geht um Hoffnung.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 16:19
@eckhart

Das ist das Problem.Der Mensch ist abhängig (gemacht worden).
Was das Thema Schulden anbelangt, kann ich verstehen, wenn man sich ein Haus leisten will, das kann man unmöglich als Normalverdiener stemmen, es sei denn man spart darauf, um dann mit 50 ein Haus zu bauen bzw. zu kaufen.

Aber Kleinigleiten wie Waschmachine, Urlaub oder sonstiges kann ich nicht ganz nachvollziehen. Und genau da liegt das Problem. Der Mensch will alles sofort haben.
Das es dann wiederum Leute gibt, die daraus Kapital schlagen, ist selbst redend.
Es wird wie du geschrieben hast, mit dem Angebot gelockt, heute kaufen, morgen bezahlen. Wehe, man ist mit einer Rate rückständig, flattern die Mahnungen ins Haus inkl. mehr Kosten.Und wenn sogar Post vom Anwalt kommt, hat man den Salat.

Aber da bin ich eher der Meinung, das an dieser Stelle jeder selbst für sich verantwortlich ist. Das man doch sein Gehirn benutzen sollte, bevor man solchen Kreditkäufen zustimmt.
Heutzutage bekommt ja ja auch Kreditkarten, ohne das man groß seine Vermögensverhältnisse angeben muss.
Was viele dann nicht berücksichtigen, ist das zusätzliche Geld, was dann am Ende vom Monat abgebucht wird.

Ob es noch Leute gibt, die davon los kommen, wage ich zu bezweifeln.
Man kauft lieber fertige Produkte, anstatt mal selbst aktiv zu werden. Das natürliche geht immer mehr verloren.

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, hatten wir nie viel. Wir sind sogar noch in den Wald Beeren sammeln gegangen und haben daraus Marmelade gekocht. Oder hatten Pilze gesammelt. Das macht heutzutage kaum jemand mehr.


1x zitiertmelden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 16:31
@mae_thoranee

Ist so oder so nicht mehr möglich wie in damligen Zeiten zu leben, also brauch ich mir nichts darunter vorstellen, die Menschen haben sich alles so aufgebaut wie es heute erscheint und der Weg nimmt weiter sienen Lauf, daran kann man wohl nicht ändern, aber man könnte etwas an den system ändern, grundeinkommen wäre shcon mal nicht schlecht, Arbeit für jeden, nicht so viel arbeiten ( 6 stunden reichen)
Rente schon ab 59 oder so, einfach bloß mehr Gerechtigkeit für alle.


melden

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.09.2009 um 16:58
@NoSilence
Zitat von NoSilenceNoSilence schrieb:Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, hatten wir nie viel. Wir sind sogar noch in den Wald Beeren sammeln gegangen und haben daraus Marmelade gekocht. Oder hatten Pilze gesammelt. Das macht heutzutage kaum jemand mehr.
Doch, du wirst lachen, ich (Hobby Pilze und Pflanzen). Und ich bin nicht der einzigste. Es werden immer mehr. Vielleicht list es nur hier im Osten so. (In Tschechien z.B. ist Pilze sammeln Nationalsport)
Im Wald und Flur bemerkst du die negativen Veränderungen in Gesellschaft und Klima am intensivsten.
Die Geschwindigkeit, in der natürliche Landschaft verschwindet, bedrückt mich.
Immer häufiger beschleicht mich das Gefühl in ein Irrenhaus zu kommen, wenn ich anschließend in die Stadt zurückkehre. Sie wächst wie ein Krake nach außen und stirbt innen ab.
Sicher ist man letztendlich allein verantwortlich, ob man Schulden macht.
Aber trotzdem ist es verbrecherisch, wie die Menschen dazu verlockt werden.
Und da meine ich nur die "seriöse" Werbung.
Zusätzlich gedeihen auf diesem Nährboden die Abofallen-Abzocker und Telefon-Trickdiebe prächtig, interessanter Weise unter dem vorsichtigen Wohlwollen der Politik.
Wie viele Leute (tragischerweise alleinerziehende Mütter) fallen auf die leeren Drohungen der Anwälte und Inkassounternehmen herein. Hier fehlt ein hartes Eingreifen !
Es gilt das Sprichwort "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus"


melden