@FabianoDemokratie setzt sich zusammen aus Demos, was griechisch ist und Volk bedeutet, und kratia, was ebenfalls aus dem Griechischen stammt und Herrschaft heißt. Demokratie ist somit als die Herrschaft des Volks oder die Volksherrschaft zu verstehen.
Ein System, in dem aber Parteien Kandidaten stellen, erfordert für all jene, die sich anschicken das Volk zu vertreten, die Unterordnung der Parteiideologie und die Gewogenheit der Mitglieder. Da die Richtlinien und Ansichten nicht von der Bürgerschaft, sondern von der Interessengruppierung, die sich Partei nennt, festgelegt werden, sind sie dem Willen einiger weniger Funktionäre in den Schlüsselrollen unterworfen, die sie nach ihrem Willen formen können. Problematisch wird dies dadurch, dass sie als Parteivorsitzende weitestgehend weder dem Volk noch der Justiz Rechenschaft schuldig sind, wodurch kein Gesetz und kein Kontrollorgan eventuelle Bestechungen und Manipulationen zu verhindern vermag. Soll heißen: Wenn die Spitzen einer Partei etwa großzügige Beraterverträge erhalten (das geschieht in der Regel spätestens nach Ablauf ihrer Amtszeit), dann werden sie getrieben von der Gier nach dem Geld die Ziele im Sinne ihrer Gönner auslegen und nur gehorsame Gefolgsleute zu Kandidaten ernennen. Dem Lobbyismus durch plutokratiebegehrende Gruppierungen werden somit Tür und Tor geöffnet.
Großzügige Wahlkampfspenden können überdies auch zu einer Beeinflussung führen, da sie nur ab einer gewissen Menge dokumentiert werden müssen. Wird der Betrag auf mehrere Summen verteilt und von verschiedenen Konten überwiesen, bleibt die Korruption unerkannt.
Zusammengefasst lässt sich daraus ersehen, dass der Kurs im Parlament teilweise weder von den Abgeordneten noch von der Bevölkerung gesteuert wird, sondern vielmehr von Gestalten, die weder demokratisch gewählt wurden, noch im politischen Vordergrund stehen. Dies ist ein entscheidender nicht demokratischer Aspekt, den Großunternehmer und Lobbyisten ausnutzen können, um mittels Bestechungsgelder ihre Anliegen denen der Bürger voranzustellen.
Woran es uns ermangelt, sind:
- personelle Wahlen (man votiert für einen unabhängigen Kandidaten, der sich nicht den Parteibestrebungen, sondern den Wünschen der Bürger verschreibt) (so hat jeder Bewerber die gleichen Chancen und ist nicht abhängig, vom Gutdünken einiger Funktionäre)
- Wahlfinanzierung durch einen bestimmten Betrag an bereitgestellten Steuergeldern (Offenlegung der Finanzierung, damit die Nutzung des Privatvermögens ausgeschlossen bleibt) (Vermeidung von Bestechung)
- Einschränkung der Berufswahl nach Ende der politischen Karriere (so werden nachträgliche Entlohnungen vermieden, etwa durch überbezahlte passive Beratertätigkeit bei einem Unternehmen, für dessen Wohl man sich in der Amtszeit für diesen Preis einsetzte)