@zaphodB.Das hängt doch von dem Ausmaß ab. Ich habe erwähnt, dass es praktische (!) Probleme gibt und dass solche auch dem Umfang und den Auswirkungen entsprechend angegangen werden sollen. Ist es denn "demokratisch", wenn Nachbarschaften zerschlagen werden, nur weil sich die Menschen zu ähnlich sind? Soll aktiv bestimmt werden, wer neben wem zu wohnen hat, damit wir auch ja nicht den Schein unserer fröhlich offenen Toleranz-Gesellschaft verlieren? Jeder hat das Recht dort zu wohnen, wo er möchte und so soll es auch sein. Aber es jedem recht machen zu wollen !? Wenn meine Gegend z.B. der neue Anziehungspunkt für Südländer und die Straße zum Mittelpunkt des täglichen Lebens werden würde, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass ich dort weiterhin gerne wohnen möchte. Gibt es dann etwa eine rechtliche Grundlage um alle unliebsamen Nachbarn los zu werden? Nein, wenn ich mich nicht arrangieren kann, muss ich eben in den sauren Apfel beißen und umziehen. Ganz normal und "demokratisch".
Wenn sich nun irgendwo stark auf eine Gesinnung gerichtete Menschen ansammeln, weil sie das gemeinsame Wohnen bevorzugen und sich selbst feiernd seltsame Namen wie "national befreite Zone" geben, was soll man dann dagegen machen? Solange dies nicht mit einem Verbrechen wie der aktiven Terrorisierung der Anwohner einhergeht, ist es in meinen Augen schwach dagegene mit Gewalt vorzugehen, nur weil einem die Gesinnung des Grüppchens nicht passt. Ich habe nicht gesagt, dass ich die einzelnen Modelle befürworte, sondern lediglich die Theorie nicht von vornhinein ablehne. Wenn eine "Parallelgesellschaft" von intelligenten und verantwortungsbewussten Menschen geführt wird, kann dies sogar zum Vorteil werden, da der Nachbar nicht länger "der Fremde" ist, sondern sogar die Chance hat, mir zum "Nächsten" zu werden. Auch die Intelligenz kann potenziert werden, was im Endeffekt einen größeren Nutzen für die Gesellschaft bringt, auch wenn sich der Pöbel echauffieren mag.
Wenn wiederum aus einer "Parallelgesellschaft" überdurchschnittlich viele "Versager" entstehen, ist es natürlich eine Aufgabe des verantwortungsvollen Staates, da dies der Gemeinschaft des Volkes schädlich ist. Daher bekämpft man schließlich auch Parallelgesellschaften. Aber eine Ansammlung von Menschen zu zerschlagen, blos weil sie eine andere Meinung haben, als man es gerne hätte !? Eine Herde Einheitstiere ist da für mich "undemokratischer". Nebenbei sollte man dieses Wort nicht bei jeder Gelegenheit, dem Anderen eins auf die Mütze zu geben, verwenden, sonst wird es irgendwann zum schlechten Scherz. Ich wüsste nicht, dass Demokratie blos mit einem exakt festgelegten Zeitgeist erfolgreich gelebt werden kann ...