PaxAmericana schrieb:Die Kultur ist zweitrangig, höchstens. Ich bitte euch, wenn es eine Jahrhunderte alte Tradition wäre Kinder zu missbrauchen und zu verkaufen, wäre das auch in Ordnung, weil es Teil der Kultur ist? Hört mal mit diesem relativistischen Mist auf.
Alles vom Menschen Erstellte und Durchdachte gehört zur Kultur und es gibt KEINE Tradition, die es vorsieht Kinder zu missbrauchen. Was sollen solche blöden Sätze? Eine Kultur ist ein dynamisches Geschehen und formt sich selbst nach den nötigen Bedingungen. Hinsichtlich der Normen unterscheiden sich die Kulturen sicherlich, aber nicht bezüglich gewisser fundamentaler Faktoren.
PaxAmericana schrieb:Und es ist ja auch gar nicht so, dass besagte Kulturen frei sind. Unsere Kultur ist frei.
Die sind ihrer eigenen Norm nach frei. Du kannst keine westlichen Normen als universell ansehen. Und auch unsere Kultur ist nicht frei, ja nicht einmal das Denken ist es - jeder Staat ist autoritär, merk dir das.
PaxAmericana schrieb:Diese Kulturen hingegen sind ja gerade nicht so. Da hat man sich nach einem bestimmten Muster zu verhalten. Weil es Tradition ist und es zur Kultur gehört.
Du kannst eine Kultur nicht ohne den historischen und geografischen Kontext betrachten. Ein Russland bleibt zentralisiert aufgrund seiner Größe. Ein Deutschland hat mit ganz anderen Problemen zu käpfen, als mit - meintetwegen - Unabhängigkeitsbewegungen. Im Amerika gibt de facto nur eine Partei (was ja auch Antipluralismus heißen würde), die aus zwei Flügeln besteht, die beide gleiche Interessen verfolgen. Im Iran haben wir die heutige Situation aufgrund von Fehlern der Amis.
Vergleicht man die Normen der Kulturen unterscheiden sich diese. Doch sind Normen mehr oder weniger(!) verbindliche Verhaltensvorschriften einer Gesellschaft, die das Tun und Lassen der Mitglieder regulieren sollen. Normen sind wiederum abhängig vom Zeitgeist und Modeerscheinungen. Nur weil die politisch längst überholte Methode der Demokratisierung der Welt seit den letzten Kriegen der USA wieder neuen Schwung bekommen hat, heißt es nicht, dass diese Methode - kulturell gesehen - annehmbar ist. Und überhaupt: es gibt immer mehr Demokratien, bald haben die amerikanischen Politiker wohl keine heuchlerische Begründung mehr für militärische Interventionen im Lichte der Menschenrechte.