Das deutsche Fernsehen
28.10.2008 um 15:58
Hi Niurick,
<Wenn er Deiner Meinung nach kritisiert, dass "man sich mehr Mühe geben" soll, dann muss es auch für ihn gelten.
Falsch, er kritisert nicht >meiner Meinung nach<, man solle sich mehr Mühe geben, sondern er sagte es mehrmals wortwörtlich.
Wenn er schon zum "Rundumschlag" ausholt, muss er es so treffend formulieren, dass es im nachhinein nicht interpretiert werden muss.
Auch hier muss ich Widerspruch einlegen. Wie ich schon geschrieben habe, haben erst die Intendanten, Gottschalk und danach die rstlichen Medienvertreter eine Allerweltskritik daraus gemacht.
Das was Rainicki anprangerte, war ganz klar das Niveau der Preisverleihung, und der darin ausgezeichneten Sendungen und Personen. Für einige Ausnahmen entschuldigte er sich sogar, zB die Doku über die Quants. Das war im Prinzip alles.
Im darauf folgenden Gespräch mit Gottschalk hätte er nun, was deinem Ansinnen näher kommen sollte, ausführlicher dazu Stellung nehmen können. Aber er ist kein Fernsehkritiker, und ich fand es war ein toller Zug, eben nicht sich in diese Rolle hineinpressen zu lassen, - eben nicht den Fernsehkritiker zu spielen.
Gerade er sollte sich doch über die Wirkung einer "solchen" Rede im Klaren sein.
Gerade er, wer ist er - Gott? Er ist ein kritischer Zeitgenosse, aber wie er selbst bezeugt geht er öfters zu Preisverleihungen, meist um einen entgegenzunehmen, oder vlt. als Laudator. Das hinterm renomierten deutschen Fernsehpreis die Fäulniss wütet, hat er wohl nicht erwartet. Und ich denke mal viele waren mit ihm überrascht, was für eine Scheisse da gezeigt wurde. Ausser wie gesagt solcher kleinen Perlen wie "Das Schweigen der Quants", aus dem letzten Jahr. ( kann man auch auf Youtube sehen )
Ich kann bsp. keine "Wirkung" seiner Rede erkennen, da sich "alle Welt" über den Auftritt als solchen unterhält.
Stimmt, geändert wird sich kaum was haben, aber ein kleiner Stimmungswechsel, natürlich ein virtueller, innerhalb der Medienwelt ist schon vorhandeln. Ich denke solche kleinen Ausfälle, sind sehr wichtig - auch wenn sich die wirkung nciht immer sofort zeigt.
Im ZDF hat man bei der Austrahlung von "Wir Deutschen" zB penibelst darauf hingewiesen, das es einfacher gehalten sei, damit die ganze Familie angesprochen wird, vom Kind bis zum Grossvater.
Ich sag's mal so: Wem das TV-Programm bislang am Arsch vorbei gegangen ist, den hat MRR mit seinem "Geplänkel" garantiert nicht zum Nachdenken animiert.
Das glaube ich nicht, wem gehts denn "am Arsch vorbei". Kennst Du diese Leute? Ich kenne welche die schauen kein Fernsehen, eben wegen jener Stupidität die das Fernsehen für seine Konsumenten bereithält. Und welche die es doch tun, und die schauen gewisse Sender nicht, oder gewisse Sendungen. Es ist auch leicht möglich, es gibt wunderbare Sendungen,Talks, Dokus, manchmal Filme. Serien eher weniger.
Aber Fakt ist doch man kann es, man kann es verdrängen , ignorieren abschalten - stillschweigen bewahren, es hinnehmen, oder es still und leise konsumieren, oder sich in Millieus aufhalten in denen der trasch zum Alltag gehört. Fakt aber ist, daß dieser Schrott, sehr grosse teile unserer Medien- , nicht nur Fernsehlandschaft prägt.
Und es kann nicht die Lösung sein - zu sagen : "Dann schreiben wir das Medium Fernsehen eben ab".
Und genau dieser letzte Absatz hat sich glaube ich in vielen so oder etwa anders abgespielt, und die Kritik ist irgendwie schon vorgedrungen. Ja sicher nicht bei denen, die Doofsendungen von Herzen gerne schauen.