@oberheimer:
"Du hast unrecht, es gibt keinen Beweis, dass es Gott gibt, es gibt keinen Beweis, dass Gott nicht ein Konstrukt der Menschen ist."
ja... sagich doch. weder beweisbar noch wiederlegbar.
und die annahme der existenz bringt meiner meinung keine schlüssigere erklärung.
"Auch würde Gott gegen einige physikalischen Gesetze verstossen, so auch Engel und eine Seele sowieso. Das alles ist auch nicht in Vereinbarung zu bringen mit der Entwicklungsbiologie."
1. der begriff "physikalische gesetze" ist irreführend.
es gibt keine absoluten, objektiven, physikalischen wahrheiten die sich für uns erschliessen lassen. nur hypothesen die mit unserer erfahrung mehr oder weniger zusammenpassen. unsere heutige physik vermag "einfache" systeme extrem genau zu beschreiben. die richtigkeit ist vielleicht naheliegend aber nicht beweisbar.
2. was sind "gott" "seele" "engel"? ohne definition ist es nicht möglich zu bestimmen ob soetwas bestimmten theorien widerspricht. es gibt durchaus konsistente modelle die beides zulassen würden: eine deterministische welt in der der urknall von einem gott geschaffen wurde.
(die annahme halte ich ebenso für nicht notwendig aber es ist nun mal nicht logisch inkonsistent)
3. entwicklungsbiologie? siehe beispiel. evolution findet statt und eine "schöpfung" ist trotztem nicht widerlegbar...
@jafrael"Bei der Schöpfungsidee laufen die Vorstellungen von Religion und Wissenschaft natürlich am weitesten auseinander. Wer Auskünfte über den Anfang der Welt einholt, lernt bei einem Wissenschaftler den Urknall kennen, während ein gläubiger Mensch von der Schöpfung Gottes spricht. ... Zum Urknall können die Physiker nur etwas sagen, nachdem ein Minimum an Zeit verstrichen ist. Diese Zeit mußte aber erst ex nihilo von einem Gott erschaffen werden. Entsprechendes gilt für die Konzepte der "Erschaffung des Menschen"
und die "Evolution des Menschen" Gottes Schöpfung braucht keine Zeit und die Evolution kommt ohne Zeit nicht aus.
Offensichtlich sind also die Religion und die Wissenschaft gut beraten, wenn sie aufeinander hören und ihre eigenen Kenntnisse durch die Einsichten des jeweils anderen ergänzen. Beide Wahrheiten gehören zusammen."
Das sagt jemand, der als gestandener Wissenschaftler zu diesem Thema eine Aussage trifft. Wenn einer hier sowas gesagt hätte, dann, und das habe ich des öfteren gelesen wäre das von "Euresgleichen" als unwissenschaftlicher Nonsens verunglimpft worden.
"Bitte,
@cabai, äussere Dich zu obiger Aussage."
gerne doch. aber erst les ichs lieber nochmal ;P
das einfachste zuerst:
"Diese Zeit mußte aber erst ex nihilo von einem Gott erschaffen werden."
nein. es könnte die zeit schon immer gegeben haben, oder sie ist ohne einen gott *irgendwie* enstanden. die annahme eines schöpfers klärt vielleicht die frage nach der entstehung von raum und zeit aber wirft eine neue frage auf: woher kommt dieser schöpfer? meiner meinung nach ist dies also kein gewinn...
und der nächsteinfache teil:
"Zum Urknall können die Physiker nur etwas sagen, nachdem ein Minimum an Zeit verstrichen ist."
alle physikalischen theorien sind vorläufig. viele theoretiker arbeiten an der "vereinigung der kräfte". eine theorie der quantengravitation könnte unter umständen aussagen über den urknall oder sogar davor treffen. heutige modelle versagen hierbei.
vielleicht gelingt es damit der "schlussfolgerung" nahe genug zu kommen:
"Offensichtlich sind also die Religion und die Wissenschaft gut beraten, wenn sie aufeinander hören und ihre eigenen Kenntnisse durch die Einsichten des jeweils anderen ergänzen. Beide Wahrheiten gehören zusammen."
wahrheiten gehören zusammen. dem stimme ich schon einmal zu. dass religionen auf die wissenschaft "hören" müssen kann ich ebenfalls unterstützen.
alles weitere ist eine glaubensfrage. "religiöse erkenntnisse" oder "einsichten" sehe zumindest ich nicht. religionen haben die (unangenehme) eigenschaft keine überprüfbaren vorhersagen zu machen - sind also aus wissenschaftlicher sicht uninteressant/irrelevant.
um ein wenig eigene *wirklich subjektive* meinung zu präsentieren:
religionen waren ein gesellschaftlich früher erklärungsversuch, der wie alle frühen erklärungsversuche sehr ungenau/unvollständig ausfiel. dass sich dies so lange erhalten hat liegt an eigenschaften der religionen und der gesellschaft und nicht an der richtigkeit/wahrscheinlichkeit religiöser annahmen/aussagen/behauptungen. wissenschaft drängt religion sehr nachvollziehbar zurück: die erde ist keine scheibe mehr und evolution lässt die biblische schöpfung zu metaphern verkommen. religionen führen ein nischendasein für nichtbeweisbare/nichtwiderlegbare annahmen. durch zunehmendes wissen werden diese nischen kleiner und beschränken sich wohl heut nur noch auf entstehung des universums und spekulationen über "seelische unsterblichkeit".