Kind ohne Namen
05.05.2004 um 16:43Kind ohne Namen
Zum spielen!
Sie kommen zum spielen, dachtest du -
wie alle Kinder gern spielen und nicht misstrauisch sind gegen Fremde
und ranntest los, aufgeregt und gespannt, welches Spiel nun kommen würde.
Die Mutter, die dich zurückrief, sie sollte doch schreien.
Zum spielen! Wolltest du, nichts weiter.
Der Fremde kam näher. Du liefst ihm entgegen,
er schien zu winken und dich zum spielen aufzufordern.
Dicht hinter dir hatte dich die Mutter fast eingeholt,
sie schrie und schimpfte fürchterlich:
Gefahr! Gefahr!
Warum nur müssen Mütter immer so ängstlich sein?
Nun ist er endlich direkt vor dir, der Fremde,
du schaust ihn freundlich an.
Zwei grosse schwarze kugelrunde Kinderaugen in weichem flauschigem Fell...
Warum nur ist die Mutter so wütend?
Und plötzlich ist es still, so still,
du bekommst Angst.
Mama?
Drehst dich um und siehst die Mutter in einem See aus Blut liegen.
Tränen rinnen ihr aus den brechenden Augen und sie flüstert kraftlos:
Lauf weg, mein Kind, lauf weg!
Fragend schaust du wieder hinauf zu dem Fremden.
Ist das spielen?
Ach, ihr hattet herrliche Spiele, du und die Mutter.
Den Fisch unter Wasser suchen,
den Schneeberg hinunter gleiten und sich dabei dreh´n,
vom Schneeberg hinein ins Wasser rutschen.
Und wenn du müde warst in Mutters weichem, warmen Fell ein Bett haben,
ganz angeschmiegt und ihren Herzschlag hören.
Lauf weg, mein Kind!
Ein letztes mal versucht sie es, doch du verstehst nicht.
Ist das spielen?
Dich trifft ein harter Schlag am Köpfchen,
der Schmerz macht dich fast besinnungslos.
Mama!!!!
Du schreist, doch die Mutter rührt sich nicht.
Ein zweiter Schlag, ein dritter...
Mama!!!
Du hörst und siehst nichts mehr,
doch tot bist du nicht.
Es wäre ein Segen für das, was er jetzt mit dir vorhat.
Wie eine blutige Puppe, der man die Haut abgezogen hat.
Große schwarze Augen starren, noch geöffnet, entsetzt ins Leere,
tiefster Schmerz ist in sie geschrieben, unauslöschlich.
Du wurdest ausgelöscht nach nur ein paar Wochen Leben
im herrlichen kühlen weissen Eis.
Du warst noch nicht tot, als man dir die Haut abzog,
verzweifelt mit den Flossen schlugst,
im Kopf das dumpfe Dröhnen von Schlägen.
Was geschieht nur?
Schmerzen.
Angst.
Hilflosigkeit- der Mensch ist stärker.
Sie sagen, ihr nähmet ihnen die Fische weg
und es gäbe nicht genug für alle,
sie müssten die Population dezimieren
doch dazu genügt ihnen nicht dein Tod.
Sie verkaufen dein Fell,
du sollst bezahlen für die Fische, die ihnen fehlen,
weil sie die Meere vergiftet haben.
Dein weicher Flaum ziert jetzt eine Designerjacke
in Rom, Mailand, Paris oder vielleicht in Berlin.
Wenn im milden Winter eine Schneeflocke auf ihn fällt
erinnert sie dich daran, dass du dabei warst...
...beim Robbenschlachten in Kanada
Kind ohne Namen...
Wotan mit euch
Zum spielen!
Sie kommen zum spielen, dachtest du -
wie alle Kinder gern spielen und nicht misstrauisch sind gegen Fremde
und ranntest los, aufgeregt und gespannt, welches Spiel nun kommen würde.
Die Mutter, die dich zurückrief, sie sollte doch schreien.
Zum spielen! Wolltest du, nichts weiter.
Der Fremde kam näher. Du liefst ihm entgegen,
er schien zu winken und dich zum spielen aufzufordern.
Dicht hinter dir hatte dich die Mutter fast eingeholt,
sie schrie und schimpfte fürchterlich:
Gefahr! Gefahr!
Warum nur müssen Mütter immer so ängstlich sein?
Nun ist er endlich direkt vor dir, der Fremde,
du schaust ihn freundlich an.
Zwei grosse schwarze kugelrunde Kinderaugen in weichem flauschigem Fell...
Warum nur ist die Mutter so wütend?
Und plötzlich ist es still, so still,
du bekommst Angst.
Mama?
Drehst dich um und siehst die Mutter in einem See aus Blut liegen.
Tränen rinnen ihr aus den brechenden Augen und sie flüstert kraftlos:
Lauf weg, mein Kind, lauf weg!
Fragend schaust du wieder hinauf zu dem Fremden.
Ist das spielen?
Ach, ihr hattet herrliche Spiele, du und die Mutter.
Den Fisch unter Wasser suchen,
den Schneeberg hinunter gleiten und sich dabei dreh´n,
vom Schneeberg hinein ins Wasser rutschen.
Und wenn du müde warst in Mutters weichem, warmen Fell ein Bett haben,
ganz angeschmiegt und ihren Herzschlag hören.
Lauf weg, mein Kind!
Ein letztes mal versucht sie es, doch du verstehst nicht.
Ist das spielen?
Dich trifft ein harter Schlag am Köpfchen,
der Schmerz macht dich fast besinnungslos.
Mama!!!!
Du schreist, doch die Mutter rührt sich nicht.
Ein zweiter Schlag, ein dritter...
Mama!!!
Du hörst und siehst nichts mehr,
doch tot bist du nicht.
Es wäre ein Segen für das, was er jetzt mit dir vorhat.
Wie eine blutige Puppe, der man die Haut abgezogen hat.
Große schwarze Augen starren, noch geöffnet, entsetzt ins Leere,
tiefster Schmerz ist in sie geschrieben, unauslöschlich.
Du wurdest ausgelöscht nach nur ein paar Wochen Leben
im herrlichen kühlen weissen Eis.
Du warst noch nicht tot, als man dir die Haut abzog,
verzweifelt mit den Flossen schlugst,
im Kopf das dumpfe Dröhnen von Schlägen.
Was geschieht nur?
Schmerzen.
Angst.
Hilflosigkeit- der Mensch ist stärker.
Sie sagen, ihr nähmet ihnen die Fische weg
und es gäbe nicht genug für alle,
sie müssten die Population dezimieren
doch dazu genügt ihnen nicht dein Tod.
Sie verkaufen dein Fell,
du sollst bezahlen für die Fische, die ihnen fehlen,
weil sie die Meere vergiftet haben.
Dein weicher Flaum ziert jetzt eine Designerjacke
in Rom, Mailand, Paris oder vielleicht in Berlin.
Wenn im milden Winter eine Schneeflocke auf ihn fällt
erinnert sie dich daran, dass du dabei warst...
...beim Robbenschlachten in Kanada
Kind ohne Namen...
Wotan mit euch