"Schon Ende der 20er Jahre, als in der Kampagne gegen die trotzkistische Opposition Anspielungen auf deren jüdische Herkunft gemacht werden, begann der Antisemitismus der Stalin-Ära. "
Beweise?
Vllt weil man ihn einen Judas nannte? Du weisst schon, wer Judas ist, oder nicht? Daran zweifle ich, wenn du ihm Antisemitismus unterstellst.
Antisemitismus war zwar weit verbreitet, allerdings in der UdSSR als der Sowjetordnung feindlich gesonnen anerkannt:
"Der Antisemitismus dient den Ausbeutern als Blitzableiter, der die Schläge der Werktätigen vom Kapitalismus ablenken soll. Der Antisemitismus ist eine Gefahr für die Werktätigen, denn er ist ein Irrweg, der sie vom rechten Wege abbringt und sie in den Dschungel führt. Darum sind die Kommunisten als konsequente Internationalisten unversöhnliche und geschworene Feinde des Antisemitismus."
Stalins Worte. Sowas sagt kein Antisemit.
" Er setzte sich ähnlich während der Moskauer Prozesse fort,"
Prozessberichte gelesen? Was war an ihnen Antisemitisch?
"wird deutlich am Desinteresse der sowjetischen Propaganda am Massenmord an den Juden durch den Nazi-Faschismus"
Wieder eine offensichtlich falsche Behauptung. Wer setzte denn einen Gedenkstein in Auschwitz mit der Aufschrift "4 Millionen"? Kennst du den Film "Der gewöhnliche Faschismus"? Anschauen.
Vllt ist es dir nur ein Dorn im Auge, dass aus nachvollziehbaren Gründen die UdSSR sich nicht nur auf den Genozid an den Juden sondern auch den Verbrechen vorallem gegen Kommunisten konzentrierte?
"steigert sich schließlich nach 1945 in der Kampagne gegen das Jüdische Antifaschistische Komitee und gegen jüdische Ärzte zu Meuchelmorden, Todesurteilen und tausendfachem Berufsverbot. Was an dem Gerücht dran ist, dass Stalin 1953 die Deportation der gesamten sowjetischen Judenheit nach Sibirien plante, die Züge wären schon bereitgestellt gewesen, und nur sein Tod hätte dieses Vorhaben verhindert, weiss ich nicht zu sagen."
Ärzteprozesse usw. ...
http://red-channel.de/mlliteratur/sowjetunion/aerzteprozess.htm (Archiv-Version vom 07.10.2007)"„Nachdem wir alle entlassen worden waren, erzählten mir Wowsi und Winogradow selbst, dass sie die ihnen zur Last gelegten Verbrechen zugegeben hatten. Der am meisten tragische Aspekt dieser Geständnisse lag darin, dass die betreffende Person nicht nur die Verbrechen zugab, die sie angeblich eigenhändig ausgeführt hatte, sondern darüberhinaus auch die Existenz von kriminellen Organisationen und kollektiver krimineller Handlungen. ... Der Beschuldigte wurde dazu verleitet, dadurch mit der Untersuchungsbehörde zu kooperieren, dass er die Verbrechen anderer gleich mit gestand. Das traf auf Wowsi und Winogradow zu, aber auch auf andere.
Sophia Karpai, einst Ärztin am Kremlkrankenhaus, berichtete mir im Sommer 1953 über ihre Gegenüberstellung mit Wowsi, Winogradow und Wasilenko im Gefängnis.
Sie sagten ihr ins Gesicht, dass sie es gewesen sei, die ihre kriminellen Befehle, die Patienten auf schädliche Weise zu behandeln, ausgeführt habe. ...
So waren also diejenigen, die umgefallen waren, selbst zu Zeugen der Anklage geworden."
(Y. Rapoport, Die Ärzteverschwörung. Stalins letztes Verbrechen, London 1991., S. 137, zitiert nach Bill Bland, a. a. O.).
Darüberhinaus sagten die entlassenen Ärzte aus, dass ihre Geständnisse nicht durch die
Anwendung von
" ... Folter, wovon es in den denkwürdigen Säuberungsjahren 1937-39 verbreitet Gerüchte gab, erpresst worden seien. ... Winogradow teilte mir mit, dass er von Anfang an entschlossen gewesen sei, alles zuzugeben - auch was die Vorwürfe der Spionage für Frankreich und Großbritannien betraf und nicht zu warten, bis sie anfingen, ihn zu foltern." (Y. Rapoport, ebenda, S. 138, zitiert nach Bill Bland a. a. O.)."
Wäre Stalin ein Antisemit, wie kam es dann, dass dieser allmächtige Diktator Juden als Ärzte oder überhaupt im Sowjetreich duldete?
53... Da zogen die Juden doch schon nach Israel, aber es gab sehr wohl dort eine Sowjetrepublik, die für Juden bestimmt sein sollte, wenn sie denn dort leben wollten. Dass das nicht gerade die ansprechendsten Gebiete, allesamt schon bewohnt, waren, dürfte klar sein.
"Konstitutiv an diesem Umschlagen von Lenins politischem Antizionismus zu Stalins antisemitischem Antizionismus war nicht der terroristische Charakter des Stalinismus oder der persönliche Antisemitismus von Josef Stalin."
Einen Antisemitismus, dem man ihm lediglich andichtet, was wie man sieht nicht wahr ist.
Du scheinst auch ein wirrer Trotzkistenfreund zu sein, wenn du davon sprichst, dass Stalin die Weltrevolution verraten hätte und gleichzeitig dies mit einem angeblichen Antisemitismus versuchst zu verbinden. Beides Wahnvorstellungen frustrierter Ultralinker, die nicht einsehen wollten, dass sich der Sowjetsozialismus in der UdSSR entfaltete und erstarkte.
Lieber Revolution "exportieren" oder gar kein Sozialismus. Alles oder nichts. Wenn einem dann vor Augen geführt wird, wie falsch man liegt, muss man eben mit dreckigen Lügen nach dem werfen, was sich da vor einem auftut.